Hi, mal eine Frage an die Champion 600 - User: kann man auch mit Kopfhörern spielen? Bin nicht sehr firm im Thema Verstärker, aber ginge es z.B. das Kabel in den HighInput und die Kopfhörer in den LowInput?
nee, kopfhörer ist nicht beim 600er...
Einen Eingang als Ausgang zweckentfremden wird nicht funktionieren, da muss ich meinem Vorredner recht geben. Es ist aber prinzipiell möglich, sich einen Attenuator mit Kopfhöreranschluss zu bauen. Zunächst braucht man ein Lautstärkepoti mit geeignetem Widerstandswert und einen zusätzlichen Serienwiderstand, der die Leistung am Rechtsanschlag auf die für Kopfhörer typische Belastbarkeit begrenzt. Man kann die Teile sogar so wählen, dass der bei einem hochohmigeren Kopfhörer niedrigere Stromfluss durch einen größeren Spannungsabfall in etwa ausgeglichen wird, damit die Impedanz des Kopfhörers die zur Verfügung stehende Leistung nicht über Gebühr beeinflusst. Dann muss man noch die beiden Schwingspulen des Lautsprechers parallel schalten.
Dieses relativ hochohmige Konstrukt wird dann mit einem eher niederohmigen und hoch belastbaren Widerstand gebrückt, damit sich ein von der Lautstärkeeinstellung und dem verwendeten Kopfhörer weit gehend unabhängiger Lastwiderstand ergibt, der aber noch deutlich über 10 Ohm liegen sollte. Diesem wird dann ein Hochpass vorgeschaltet, der die Lautsprechersimulation erledigt, also die obersten Höhen (im Zerrbetrieb entstehende Geräuschanteile) abschneidet. Davor kommt dann noch ein weiterer Widerstand, der die Gesamtimpedanz des Systems auf 4 Ohm herabsetzt.
- ein master-volume (oder integrierter power-soak), so daß man ihn besser zuhause benutzen könnte
Das habe ich mir auch schon gedacht. Da mittlerweile viele Champs eine Klinkenbuchse für den Bordlautsprecher haben, lässt sich ein Attenuator aber problemlos zwischenschalten. Der sitzt natürlich noch hinter der Stelle, an der ein Mastervolume sitzen würde, insofern nicht dasselbe, aber das weißt Du wahrscheinlich längst. So gesehen müsste der ideale Verstärker gleich drei Lautstärkeregler haben.
Ich will eines fernen Tages sowieso mal etwas mit Röhren experimentieren, und vielleicht habe ich dann hinterher einen Verstärker mit eingebautem Attenuator. Bei den Champs der Tweed-Ära könnte man den da einbauen, wo früher díe Sicherung saß und heute der Netzschalter sitzt. Mit einem möglichst kleinen Knopf auf der Achse sähe das sogar relativ original aus.
Die zweite Änderung, die ich mir für die diversen Champs vorstellen könnte, ist der Verzicht auf zwei unterschiedlich empfindliche Eingänge. Praxisgerechter finde ich die Aufteilung in Normal- und Bright-Kanal.
Das zieht dann die dritte Änderung nach sich, nämlich die Erweiterung auf zwei Vorstufenröhren plus Endstufenröhre. Bei Benutzung eines Siliziumgleichrichters und Verbannung desselben ins Chassis ändert sich noch nicht mal etwas an der historisch korrekten Anzahl der Röhren. (OK, die Endstufenröhre ist zwar ähnlich groß wie die Gleichrichterröhre, an deren Platz sie (wie beim aktuellen Champion 600) rückt, aber die am dadurch frei werdenden Platz eingesetzte zweite Vorstufenröhre ist sichtbar kleiner. Was passiert eigentlich, wenn man ganz luxuriös eine Endstufenröhre für diesen Zweck zweckentfremdet?
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