Nur nochmal kurz zum Blues Deluxe RI:
Der RI von 2019, den ich derzeit auf der Werkbank habe, fiel durch Knurren und Furzen und durch tieffrequente Schwingneigung auf. Als Ursachen entpuppten sich V1 und V3:
V1 setzte unterschwellig zu tieffrequentem Schwingen in ihrer Fassung an. Sie setzte nur an, hörte dann aber wieder auf. Manifest war ihr Schwingen in Fassung V2. In Fassung V3 als PI arbeitet sie unauffällig.
V3 war die Furzende bis hin zu Krachen neigende, extrem mikrofonische Röhre. Alle Röhren sind GT-gelabelte.
Der Amp war angeblich von einer Box gekippt, was er aber ansonsten völlig unbeschadet überstanden hat.
Zwei Dinge möchte ich bei dieser Gelegenheit noch loswerden:
- endlich habe ich mal ein Foto der geänderten Platine gemacht.
Meistens schrieb ich vom nachträglich ab Werk verbauten R52 mit seinen 240 KOhm. In den RI-Schematics, Rev. 2004 ist er zwar schon eingezeichnet, wurde aber offenbar auf den Platinen nicht vorgesehen, oder Fender hat immer noch Restbestände verbaut, wie hier zu sehen ist (Pfeil am Widerstand. Der Pfeil an der angekratzten Leiterbahn an C53 soll hier nicht interessieren):
Man beachte das auf der Platine gedruckte Datum (rechts, kopfüber stehend): 2004.
Interessant ist nun das folgende Foto:
R52 hat nun ab Werk seinen Platz auf der Platine (Pfeil). Die ist aber von 2017 (seitlich, rechts). Druckt Fender jährlich oder eher nach Bedarf die Platinen neu oder haben die tatsächlich alle ihre alten Bestände aufgebraucht, um erst 2017 mit diesbezüglich korrigierten Platinen zu arbeiten? So einen Riesenbestand kann ich mir nicht vorstellen, ich habe aber bislang nie groß aufs Platinendatum geachtet.
Fender verwendet immer noch den schwarz-gold gelabelten Fender-Eminence, der schon seit Anfangszeiten in diesen Amps verbaut ist. Soweit, so gut. Was schimpfte ich immer auf diese eher mittig und bedeckt klingenden Speaker. Der jetzt im 2019er RI verbaute ist jedoch eine sehr positive, klangliche Überraschung. Er klingt nicht mal ansatzweise bedeckt oder mittig, sondern sehr in die Richtung "Mittelding zwischen Jensen AlNiCo und keramischem Jensen C12", den ich mal verbaut hatte. Er hat ein leichtes Fauchen in den Höhen, wenn man es mit dem Höhenregler und einer Strat übertreibt, kann aber ansonsten richtig strahlen und lässt bei Bedarf die mittigen Muskeln druckvoll spielen. Hat hier der Hersteller an den Parametern des Speakers geschraubt? Ich hätte jedenfalls heutzutage keinen Grund mehr, diesen Speaker gegen einen keramischen Jensen auszutauschen. Der (geänderte?) Fender-Eminence ist richtig gut.
Und BTW: Die beiden GT-6L6, die drin sind (ab Werk wie üblich, viel zu kalt eingestellt), unterschieden sich in ihren Strömen bei der Werkseinstellung gerade mal um 0,2 mA. Das hatte ich so auch noch nicht. Sehr gut!