'Fake'-Gitarristenvideos: Betrug oder legitim?

Jeder Musiker, und vor allem PROFIMUSIKER, sollte in er Lage sein, alles auch Live spielen zu können - Alles andere ist für mich lächerlich
ach Mist, jetzt hat sich das mit den Beatles auch erledigt. :(
 
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Also gegen Studioaufnahmen (weil es angesprochen wurde) habe ich nichts, meistens ist die Qualität der Musik da ja auch sehr gut. Ich bin dann eher enttäuscht von Live-Konzerten, besonders wenn eine gelungene Harmonik (damit meine ich die Wahl der Akkorde) einfach durch eine schlechtere ersetzt wird, das mag ich ich gar nicht so...

Die "Stimmung" an sich ist auf Konzerten natürlich besser.

Was ich nicht mag, ist, wenn Leute auf Youtube einfach - um's beim Namen zu nennen - bescheissen, weil sie etwas in Echtzeit einfach nicht gescheit (oder überhaupt nicht) spielen können, und per speed-up dann das so hinstellen, als ob.

Nicht eben wenige Leute arbeiten und trainieren ihr Leben lang, um etwas Virtuoses auf dem Instrument gut hinzubekommen. Und diese Youtube-Faker dann... naja, lassen wir's.

Wenn man was Schweres nicht reissen kann, warum spielt man dann nicht etwas, DAS man anstandslos hinbekommt...???

Selbst etwas einfaches ist (nach meiner Auffassung) manchmal schon ein Leistung, das gut zu spielen. Da geht's dann eher um die musikalische Seite, aber auch die sollte man ja gut lösen.
 
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Hatte es gesehen und an diesen Thread gedacht...

Fällt mir auf, dass jemand sich mit Fähigkeiten brüstet, welche nicht wirklich vorhanden sind, meide ich denjenigen. In Bezug auf Youtube wird der Uploader es dann hoffentlich an sinkenden Zuschauerzahlen merken, dass die Nummer nicht zieht...
 
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Selbst etwas einfaches ist (nach meiner Auffassung) manchmal schon ein Leistung, das gut zu spielen. Da geht's dann eher um die musikalische Seite, aber auch die sollte man ja gut lösen.
Wie Bill Frisell sinngemäß sagte, selbst 2Akkordstücke können schwierig sein, man muß sie eben gut spielen:rolleyes:, dann klingen sie auch gut.
Bei der ganzen Griffbrettraserei merkt man eigentlich schnell, bei wem es leicht, locker und musikalisch rüberkommt oder wer sich da abmüht und im Grunde musikalisch wertloses Zeug runterdudelt, gepimpt oder nicht.
 
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Hallo.

Ich spiele so leidlich mittelmäßig alle Instrumente einer Band.
Für Aufnahmen meiner Songs spiele ich diese Instrumente nach und nach per Overdubbing zum Click ein. Bei Fehlern nehme ich mitunter nicht den gesamten Track neu auf, sondern steige erst bei dem Fehler wieder ein.

Mitunter doppele ich auch Spuren, die eigentlich nur das gleiche spielen, um den Sound fetter und voller zu bekommen.

Bei der Gesangsstimme, da doppele ich auch gerne meine Stimme, um sie voller zu machen.

Ist das schon Betrug?

Ich denke, kaum.
Wenn es mir im Stress der Aufnahme nicht ganz gelingt, eine Spur völlig fehlerfrei durch zu spielen, ist es für eine Studio-Aufnahme völlig legitim, kleinere Fehler per Drop-In aus zu bessern.

Eventuell würde ich auch ein Solo in Teilen einspielen, etwa die ersten 4 Takte "live", und dann stoppen.
Die nächsten 4 Takte, bei denen die Hand auf dem Griffbrett woanders liegen müsste, und wo ich einen solchen schnellen Wechsel nicht hinbekommen würde, dann von dort aus neu einstarten.

Ist das schon Betrug?
Nun, ich denke, für eine Live-Studio-Band hätte ich ein Arrangement geschrieben für zwei Solo-Gitarren, die sich gerade dann abwechseln, wenn der schwierige Lagenwechsel kommt.

Im Studio spiele ich aber alle Parts aller Musiker selber ein.

Ich denke, für Studio-Aufnahmen sind eigentlich alle Tricks erlaubt, um den eigenen Song, oder das eigene Arrangement eines anderen Songs richtig gut einzuspielen. Solange man nicht behauptet, man hätte alles "live" eingespielt. Bei heutiger Musik gehört es auch zur Spieltechnik dazu, die Studio-Tricks richtig musikalisch auszunutzen.


Wie aber würde ich solche Songs alleine live spielen...?

Alleine könnte ich ja nur eine Stimme singen, Gitarre dazu spielen, evtl. noch an der Stomp-Box etwas Rhythmus dazu machen, oder über Loop-Station ein paar Riffs dazu einzuspielen.

An der Stelle müsste ich mir überlegen, ein eigenes Live-Arrangement für den Song zu schreiben, um den Song nur mit Gesang und Gitarre und Stomp-Box (und Loop-Station) zu bringen. Und das auch erst mal einzuüben.

Oder, zu einem Teil-Playback zu spielen und zu singen. Hmmm... Auch das muss man einüben...

Oder, eine Band von Hilfs-Musikern anzuheuern, die alle die Spuren spielen, die ich live nicht auch noch gleichzeitig zum Gesang und zur Gitarre spielen kann.

Ist das dann schon Betrug gegenüber der Studio-Aufnahme?


Und wenn wir mit dieser Band eine Live-Aufnahme anfertigen.
Und ich an einer Stelle beim Gesangs-Einsatz einen Frosch im Hals hatte, oder kurz statt der zweiten Strophe die ersten Worte der ersten gesungen hatte. Wäre es dann Betrug, wenn ich diesen kurzen Fehler der Live-Aufnahme per Overdubb korrigieren würde?

Wenn bei der ersten Strophe der Monitor für meine Stimme ausgefallen wäre, und ich deswegen, weil ich mich nicht hören konnte, schräg und schrill gesungen hätte, und ich die erste Strophe per Overdubbing nachträglich bei der Live-Aufnahme neu eingesungen hätte, wäre das dann schon Betrug?

Ist es Betrug, wenn ich bei meiner Studio-Aufnahme mein Solo nur mit halber Geschwindigkeit einspielen könnte, das Video aber im You-Tube mit doppelter Geschwindigkeit spielt..?

Grüße
 
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Ist das schon Betrug?
das nimmt jetzt eine vollkommen falsche Richtung --- was du da beschreibst ist kreative Studioarbeit. Das war schon in den Fünfzigern so, das man die Möglichkeiten, die man als Aufnahmetechnik zur Verfügung hatte, auch genutzt hat, das nenne ich dann künstlerisches Wirken. Ebenso war es auch so, und ist auch heute noch so, das Live spielen und Studioaufnahmen 2 unterschiedliche Paar Schuhe sind, was auch gut so ist (wenn man das live nicht irgendwie gut anhörbar hinkriegt, sollte man sich auf die Studioarbeit beschränken, was u.a. ja viele z.B. Filmkomponisten, deren Wirken schwer aufführbar ist, auch tun). Also, Burkie, das ist also kein "Betrug".
Das Thema hier beschreibt was völlig anderes, eigentlich aus den vorherigen Beiträgen zu ersehen:rolleyes:.
schönen Gruß
Micky
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ja, das denke ich auch.

Es geht bei den You-Tube-Videos wohl mehr um "Musik-Virtuosität als Sport". Wer kann schneller?


Aber, was hat das noch mit Musik zu tun?

Grüße
 
Eine Menge großer Musiker (Foreigner, Rolling Stones, The Who, Dixie Chicks, Eagles) greifen heute auf 2 bis 5 Hilfsmusiker zurück. Die neuen Stars sind häufig in Bigbandstärke auf der Bühne. Eine Songwriterlegende wie Mick Jones kann kaum noch spielen. Sänger wie David Coverdale, Lou Gramm, Steve Perry und Billy Idol können die alten Sachen kaum noch singen. Was findest Du, sollen die machen, Glühwein verkaufen?
Also ich würde ihnen ein Gläs-chen abkaufen.:)
Für mich macht es einen entscheidenden Unterschied, ob sich gestandene Musiker oder Altstars im Alter unterstützen lassen, oder ob ein Wannabe-Niemand aus dem Internet mit irgendwelchen Copperfield-Videotricks einen auf coolen Gitarrero macht.:nix:
Ist zwar auch schon wieder 8 Jahre oder so her, aber gerade David Coverdale hatte da bei mir auf einem kleinen Festival in Basel echte Hochachtung und Respekt erworben. Natürlich stand da ein sehr bewegtes Leben auf der Bühne, die Stimme nicht mehr so gelenkig wie einst, aber von abgewrackt keine Spur. Da turnte zusammen mit Doug Aldrich echte Rockgeschichte auf der Bühne herum die es immer noch draufhatte. Das waren Einbrennmomente.
So ein Youtube-Schnösel, der meint die Leute arschen zu müssen, ist dagegen doch eigentlich nicht mal der Rede wert.
 
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ACIES
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Bezug "überaltert"
Könnte mir vorstellen, dass es diese Diskussion auch schon in den 70ern gab, als Jimi einige Sounds nicht aus den Fingern, sondern den ersten Effektgeräten holte....^^
 
Für mich ist das alles relativ leicht auseinanderzuhalten. Die für mich relevante zentrale Frage ist doch: Was ist der im Video (oder sonstwie) gezeigte Inhalt, der Kern, um den es geht? Wenn es ein Musikstück, ein "Song" im klassischen Sinne ist, dann ist es relativ egal, welche Mittel und Effekte eingesetzt wurden, um dem Song dienlich zu sein ("Song" gilt auch ohne Gesang). Auch wenn das instrumental unspielbare Samples von irgendwas enthält. Wenn die eigentliche Leistung aber darin besteht, zu sagen "guck mal, wie schnell ich fuddeln kann", dann sollte diese Leistung zumindest echt sein. Unabhängig vom musikalischen Nutzwert. Wenn's allerdings musikalisch nutzlos und ein sportlicher Fake ist, ja dann… ist es für alle überflüssig :D

Grüße,
Bernd
 
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OliverT
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Obsolet - Bezug gelöscht
Könnte mir vorstellen, dass es diese Diskussion auch schon in den 70ern gab, als Jimi einige Sounds nicht aus den Fingern, sondern den ersten Effektgeräten holte....^^

Gab es definitiv. Stichwort Synthesizer
 
VoiVoDe
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Userwunsch
Betrug ist ein juristischer Begriff. Es ist nicht verboten Autotune, schneller abgespielte Videos, Harmonizer, etc zu nutzen. Also finde ich den Begriff in diesem Zusammenhang fehl am Platz. Interessant wird es, wenn es irgendwelche Schnellspielwettbewerbe gibt, bei denen manipulierte Videos gewinnen. Wenn gegen die Teinahmebedingungen verstoßen wurde, ist es Betrug, wenn diese sowas aber nicht ausschließen, ist es kein Betrug aber auch kein seriöser Wettbewerb.

Was man davon hält, muss jeder selbst wissen, aber für mich passt das in die heutige Welt, wo typischerweise der Schein wichtiger ist als das Sein. Ich finde z.B. dass AutoTune als Effekt eigentlich eine tolle Erfindung ist, kann aber inzwischen das inflationäre AutoTune-Geleier nicht mehr hören. Gitarrenschnellspielwettbewerbe sind in meinen Augen Schwachsinn und die fordern solche Trickserein geradezu heraus.
 
Betrüger gab es schon immer, aber ich habe den Eindruck, dass wir als Gesellschaft moralisch in jeder Beziehung immer mehr verkommen.

Warum ist es Betrug, wenn jemand bei YouTube zu Playback spielt, und warum ist es kein Betrug, sondern Usus, wenn das im Fernsehen passiert? Wie vielen von uns fällt auf, dass kein Gitarrenkabel (und auch kein Sender) eingesteckt ist? Dass Keyboards unplugged spielen? Das passiert ja quasi dauernd. Oft eine Vorgabe der Fernsehstudios, denen eine Live-Performance zu riskant ist, und die nicht auch noch eine saubere Tonmischung live fahren wollen (oder hinterher anfertigen, noch mehr Aufwand).

Es ist kein Wunder, dass YouTuber das auch so machen. Wir sind ja alle damit aufgewachsen.

Man kann bei YouTube aber auch genug Musik genießen, die kein Playback ist. So mache ich das. Bei YouTube werden pro Minute angeblich 450 Stunden Videomaterial hochgeladen. Da kann ich mich doch nicht über jedes einzelne schlechte aufregen. :evil:
 
nur weil der Name JJ Cale im Raum steht, selbiger hat sich seinerzeit geweigert zum Playback im Fernsehen aufzutreten, er sei kein "actor" sondern "a musician".
Das hat den Verkauf seiner aktuellen LP stark gemindert, aber das war ihm egal:rolleyes:.
 
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Leute, was ich erlebt habe ist der Absturtz,

Betriebsfest schon länger her.

Großer Automobilzulieferer in Aschaffenburg, Liveband im großem Zelt.

Sänger sagt an, dass .......(leitender Angestellter) nun ein Lied als Gastmusiker mitspielen würde.

Ich kann mich nicht mehr genau an den Titel erinnern, aber was von AC/DC.

Wow hatte ich Respekt sogar geiles Solo.:m_git1: (wär allerdings weit weg von der Bühne gestanden)

Das ganze Zelt tobt:cheer::claphands:

Jahre später (er arbeitet schon lange nicht mehr da) traf ich Ihn auf einer Veranstaltung.

Postwendend hatte ich Ihn für seine Performance gelobt, was dann kam, na ahnt ihr es?

Kleinlaut hat er mir gebeichtet, dass alles Fake war und er überhaupt nicht Gitarre spielen kann.:weep:


Ich war so sauer über ein Typ, der sich in der Firma als der unfehlbare und Crösus aufspielte und dann so eine Nummer abzieht, dass ich mich umdrehte und niemals mehr ein Wort mit ihm sprach. :bang: einfach Luft für mich.
 
@Uwe G

Stelle dir die Alternative vor: Besagter leitender Angestellter behauptet, nachdem du ihn auf den Auftritt angesprochen hast, dass er mit der Solo Performance nicht ganz zufrieden war. Du hättest ihn als guten Gitarristen geachtet, die Welt wäre für alle in Ordnung gewesen und du würdest ihn für einen duften Typen halten.

Dass er so einen Auftritt abgezogen hat, ist daneben, da bin ich bei dir. Nur, er hat den Betrug, ohne Zwang, zugegeben. Das war nicht daneben. Was du dann also machst, wenn du ihn mit Nichtachtung sanktionierst, ist sein korrektes Verhalten zu bestrafen.

Wie vor einigen Seiten schon beschrieben: Ich habe Erfahrungen mit Menschen, die sich in so einer Situation als Erstes selbst über allen Klee gelobt hätten, und sobald du Kritik anmerkst:

(a) dich persönlich angegriffen hätten (mit etwas, was überhaupt nichts mit Musik zu tun hat) und
(b) alles in ihrer Macht stehende getan hätten, damit du niemals wieder einen Auftritt hast.

Ich empfinde es also positiv, dass er zugegeben hat, gar nicht Gitarre spielen zu können. Nur mal so als Anregung.
 
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.......wie? Bist relativ naiv, sorry.

Der Typ ist echt intelligent, bevor er sich mit mir ins fachsimpeln eingelassen hätte und ohnehin nach 30 sec. aufgeflogen wäre hat er sich die Plamage selbst so gering wie nur möglich gehalten.
 
.......wie? Bist relativ naiv, sorry.

Sorry, da bin ich lieber mit dem Naiven als dem Selbstgerechten...

Vielleicht haben damals ja alle außer Dir sogar gewusst, dass der Leitende nur so tut als ob?

Ärgerst Du Dich vielleicht nur, dass es Dir als „absolutem Pro“ nicht aufgefallen ist?!

In diesem Sinne ein entspannteres neues Jahr.

Gruß,
glombi
 
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