Extremer Qualitätsverlust bei Bässen und Gitarren greift um sich!

...
warum stehen Custom Shop Instrumente beim Händler in speziell klimatisierten Räumen?
Würden sie Schaden nehmen, wenn sie im restlichen Teil des Ladens stehen? Oder bei mir zu Hause?

Worauf ich hinaus will ist: Lagern wir / das Musikhaus die Instrumente einfach nur falsch? Sind die paar, denen das nichts ausmacht Zufallsinstrumente?

Ich denke mal, hier wird mit mehreren Fakten jongliert:
a) wird krampfhaft versucht das eigene Unvermögen, und die eigene Beratungsresistenz auf die Hersteller abzuwälzen:
Nicht umsonst wird seit Jahren gepredigt: Packt eure Instrumente in die Koffer, legt einen Luftbefeuchter mit in den Koffer oder kauft euch einen elektrischen Luftbefeuchter passend zur Raumgröße des Musikzimmers.
Aber nein! jeder weiss es ja besser (mich eingeschlossen) und hängt die Hölzer an die Wand oder stellt sie neben die Heizung. Wenn dann der Hals schrumpft, weil die Holzfeuchte sich der Luftfeuchte anpasst ist das Geschrei nach Garantieabwicklung da. Wer seine Instrumente an die Wand hängt, geht ein gewisses Risiko ein. Bei älteren Instrumenten eher weniger - bei jüngeren Instrumenten eher mehr.

b) durch die billiger, noch billiger, und überhaupt ist Geiz geil-Slogans darf natürlich nichts mehr was kosten - soll aber weiterhin ganz toll sein. Davon abgesehen reicht natürlich nicht mehr ein Instrument, nein es müssen gleich mehrere sein: Eins für Montag, eins für Dienstag ... etc.. Folglich werden sicherlich auch immer Hersteller in die Situation kommen, dass die gut abgelagerten Holzbestände zur Neige gehen und die weniger gut abgelagerten Bestände angegriffen werden. jetzt ist die Nachfrage da - wer weiss was in zwei Jahren ist? - Also lieber raus mit dem Zeug!

Es gibt auch Händler die versuchen alle Instrumente feucht zu halten.
 
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Bei meinem Höfner Bass war ein kleines Büchlein dabei. Da findet man tatsächlich einen Hinweis zur Lagerung. Und das gleiche beim Epiphone Bass, allerdings nur bei dem für 700 Euro. Bei den billigen war nichts dabei.
Fraglich nur, was das einem Anfänger nützt wenn der Bass schon kaputt gelagert verkauft wird?
 
Ok, die habe ich dann verpasst, da muss ich kurz im Keller gewesen sein.
Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es dieses Jahr länger anhaltend extrem trocken war. - Im Übrigen hatte ich das mit meiner vorherigen Aussage auch schon gemeint, ich empfand diesen Winter als nicht so schlimm was die Trockenheit im Allgemeinen, meine kaputten Nasenschleimhäute im Speziellen und meine Instrumente im Besonderen angeht.

Hast Du im Keller überwintert? :eek:

Wenn du mir jetzt noch erklären könntest, was das mit der trockenen Luft zu tun hat wäre ich dankbar.

Gerne, es handelt sich dabei um eine nahezu kostenlose Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit eine wenig höher zu bekommen. Weitere sind: Nach dem Duschen das Bad bei geöffneter Tür gegen die Wohnung lüften, mit einer Pumpsprayflasche regelmässig Wasser vernebeln oder auch:

Ganz so einfach ist es nicht. Es kommt sicher auch auf die Region an in der man wohnt. Hier gab es praktisch gar keinen Schnee.
Ich habe aber auch bei anhaltender, trockener Heizungsluft feuchte Tücher auf die Heizkörper gelegt als die Luftfeuchtigkeit so langsam unter 50 % ging.

Und glaub mir, Du hast offensichtlich richtig viel Glück mit Deiner Lage gehabt. Hier waren alle diese Maßnahmen notwendig.

...kauft euch einen elektrischen Luftbefeuchter passend zur Raumgröße des Musikzimmers.

Ok, das ist natürlich die Luxuslösung. ;)

Ich möchte mal ein kleines Fazit anbringen:

1. Hälse schrumpfen durch Heizungsluft zu Hause: Ist das nicht ein Garantiefall?
2. Hälse schrumpfen generell: Muss der Hersteller nicht darauf hinweisen, dass ein Instrument evtl. an Qualität verliert?
3. Hälse schrumpfen im Musikhaus weil dort falsch gelagert: Ist das fehlende Professionalität beim Fachhändler?

warum stehen Custom Shop Instrumente beim Händler in speziell klimatisierten Räumen?
Würden sie Schaden nehmen, wenn sie im restlichen Teil des Ladens stehen? Oder bei mir zu Hause?

Worauf ich hinaus will ist: Lagern wir / das Musikhaus die Instrumente einfach nur falsch? Sind die paar, denen das nichts ausmacht Zufallsinstrumente?

Ich denke, dass es eben auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit und der Risikoabwägung ist.
Die kleinen Händler sind vermutlich mangels Masse (Umsatz/Gewinn) nicht in der Lage ihren Laden zu klimatisieren und die Großen wegen Ihrer Größe nicht. Da muss es dann schon mal reichen, die Custom shop Modelle zu klimatisieren. Hier wäre das Risiko des Totalverlustes eben zu teuer.

Es gibt auch Händler die versuchen alle Instrumente feucht zu halten.
Wenn Sie sich das leisten wollen/können. Je nach Größe und Gebäudesubstanz ist die Klimatisierung der Räumlichkeiten unglaublich teuer.
 
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Und was hat James Jamerson damals gemacht?
Ich meine klimatisierte Musikzimmer, elektrische Luftbefeuchter .... come on :rolleyes:

Am Ende schimmeln eure Bässe vor lauter befeuchten :D
 
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Und was hat James Jamerson damals gemacht?
Ich meine klimatisierte Musikzimmer, elektrische Luftbefeuchter .... come on :rolleyes:

Am Ende schimmeln eure Bässe vor lauter befeuchten :D

Der Jamerson Bass galt nach Überlieferungen anderer Bassisten, die den mal in die Hand genommen hatten als unbespielbar. ;)
 
I know ... es konnte ja auch sonst kein Mensch total betrunken auf dem Rücken am Boden liegend auf einem P mit total verzogenem Hals eine Mowtown Hit Bassline einspielen ;)
 
b) durch die billiger, noch billiger, und überhaupt ist Geiz geil-Slogans darf natürlich nichts mehr was kosten - soll aber weiterhin ganz toll sein. Davon abgesehen reicht natürlich nicht mehr ein Instrument, nein es müssen gleich mehrere sein: Eins für Montag, eins für Dienstag ... etc.. Folglich werden sicherlich auch immer Hersteller in die Situation kommen, dass die gut abgelagerten Holzbestände zur Neige gehen und die weniger gut abgelagerten Bestände angegriffen werden. jetzt ist die Nachfrage da - wer weiss was in zwei Jahren ist? - Also lieber raus mit dem Zeug!

Es gibt auch Händler die versuchen alle Instrumente feucht zu halten.


das ist doch des "Pudels-Kern".

geiz ist gail-Mentalität

Ich-AG .....usw.
 
Muss ich mir jetzt Sorgen um meine "Schätzchen" machen? Ein paar stehen ständig im trockenen Zimmer, ein-zwei liegen im Koffer, einer hängt sogar an der Wand!

Mein Schecter DeLeo5 ist mit Baujahr 1999 der älteste Bass in meiner Sammlung. Das ist im Vergleich zu einem 70iger Bass natürlich noch ein Jungspund, aber der Schecter hat schon ´ne Menge durchmachen müssen. Und wenn man bedenkt, dass er nun auch nicht gerade zu den teuersten Modellen gehört, ist sein Zustand dementsprechend noch sehr gut. Keine überstehenden Bünde o.ä. (Ich sehe es wie Moulin: Überstehende Bünde wären ein absolutes K.o.-Kriterium für mich).

Den MusicMan SUB5 besitze ich seit 2003. Ich habe ihn nagelneu (lt. MM-Database ist er sogar Bj. 2003!) gekauft, er wurde also nicht lange abgelagert! ;)
Er wurde laaaange Zeit wirklich intensivst genutzt, hat schon ein paar Abnutzungserscheinungen an sich, aber irgendwelche Schäden durch geschrumpftes Holz sind nicht dabei. Auch hier: Keine überstehende Bünde! Und der Sub wurde wirklich nicht sooo gut behandelt. Er lag auch schon des öfteren tagelang im Auto. Ob nun +30°C oder -10°C. Er hing wochenlang im beheizten Musikzimmer an der Wand, lag in der unbeheizten Garage, hat etliche male den einen oder anderen Regentropfen abbekommen. Da hat sich nichts verzogen oder ist geschrumpft.

Also jetzt auch noch einen klimatisierten Raum für meine Bässe einzurichten? Das halte ich nun wirklich für sehr überzogen!
 
Muss ich mir jetzt Sorgen um meine "Schätzchen" machen? ...
nöh. ist ja frühling. nach verfolgung dieses und anderer "sammelthreads" bleibt für mich die erkenntnis, dass exemplarisch fender wohl insbes. nicht ausreichend getrocknete ahorngriffbretter in den jüngeren produktionen verbaut hat und bei älteren solid-bodies nix passiert ist. sonstige extreme generelle qualitätsverluste bei neuen instrumenten kann ich irgendwie nicht feststellen. und jahreszeitlich bedingte zerstörerische klimaeinflüsse auf meine akustischen sind auch nicht aufgetreten. der einzige, der die massivdecke seinen kontras geschrottet hat, ist m.w. Rockin'Daddy ... ;)
 
Also jetzt auch noch einen klimatisierten Raum für meine Bässe einzurichten? Das halte ich nun wirklich für sehr überzogen!

kommt drauf an, wo man wohnt. In Colorado wäre es ebenso empfehlenswert wie in Florida.
Bei mir in der Schweiz merke ich die Auswirkungen sehr deutlich. Irgendwann jeweils im Frühling und Herbst muss ich alle meine Instrumente nachjustieren.

ABER, noch ein Wort von mir dazu (und ich bitte explizit, dass sich niemand angegriffen fühlt):
Wenn ich sehe, wie dermassen mies die Instrumente mancher Leute eingestellt sind, wundert mich nicht, dass sie keine Auswirkungen von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit spüren.
Ich sehe Saitenlagen die nur scheppern oder solche, die einer Hochspannungsleitung ähneln. Das man da nicht merkt, wenn es noch schlechter wird....irgendwie klar.
Es ist mir ein Rätsel, wie so mancher jahre- oder jahrzehntelang ein Instrument spielen kann, ohne sich jemals mit der Einstellung desselben beschäftigt zu haben.
Ja, ich kenne gar Leute, die so lange spielen und sogar zum Saitenwechsel in ein "Fachgeschäft" gehen :confused:
 
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Irgendwann jeweils im Frühling und Herbst muss ich alle meine Instrumente nachjustieren.

Das muss ich aber auch machen. Irgendwie hat das Klima schon so einen Einfluss. Aber nur einstellen, nicht schleifen. ;)
Ich vermute aber auch, dass Leute mit fetten Saiten, die immer Plec und hohe Saitenlagen spielen das nicht so sehr wahrnehmen können, bzw. auch nicht müssen.
Ich habe die Saiten immer sehr flach und da spüre ich den Millimeter schon.

Fazit: Beim Kauf aufpassen, dass man einen guten und heilen Bass / bzw. Gitarre bekommt, und dann zu Hause aufpassen / richtig lagern, dass der/die nicht schrumpft.
 
Meine Bässe werden einmal eingestellt: Kurz nach dem Kauf.
So mache ich das nun seit 1982 und wüsste nicht welcher Bass mich dazu zwingen wollte öfter eingestellt zu werden.
Würden sie darum betteln nochmal eingestellt zu werden, dann wäre das vor dem Verkauf. :evil:
 
Es ist mir ein Rätsel, wie so mancher jahre- oder jahrzehntelang ein Instrument spielen kann, ohne sich jemals mit der Einstellung desselben beschäftigt zu haben.
Auch hier nochmal der Hinweis auf JJ und seine Funk Maschine :great:

Letzlich ist die Sache mit der Luftfeuchte doch nur die eine Seite der Medallie. Abgesehen davon gibt es ja auch noch rein Qualitative Unterschiede im Holz selbst. Und ein gutes Holz von einem guten Ahornbaum steckt eben mehr weg als ein schlechtes Stück.
 
Moinsen zusammen,

ich hab mich mit einem Holzhändler aus unserem Dorf über das Thema Holztrocknung unterhalten. Der sagte nur das eben nicht nur der Grad der Trocknung wichtig ist, sondern auch ob es nur "Kernholz" ist oder es auch Anteile von Splintholz aufweist welches mehr Feuchtigkeit speichert und dadurch "nachschrumpfen" könnte.

Nur das bässte,
Hotte
 
... oder es auch Anteile von Splintholz aufweist welches mehr Feuchtigkeit speichert ...
aha. die seele des des baumes. den feuchtigkeitstransport hat es ja schon zu lebzeiten gemacht. es erschliesst sich mir bloss nicht, warum diese eigenschaft es zum rückgrat des basses prädestinieren soll ... :(.

"gut", dass ibanez vorangeht, und die käufer vor verletzungen beim bassspielen schützt. geradezu "vorbildlich" ... :

ANLEITUNG UND SICHERHEITSBESTIMMUNGEN
...
5) Aufgrund von Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur ist es
normal, dass das Griffbrett schrumpft, wodurch die Bundenden abstehen können.
Bitte beachten Sie, dass diese Bundenden unter Umständen sehr scharf sind
und deshalb Verletzungen hervorrufen können.


da bekommt auch

12)Verwahren Sie Ihren Bass immer in einem Koffer oder Gigbag ...


sinn. dann kann jedenfalls nix passieren :redface:

quelle: manual 2012: http://www.ibanez.co.jp/world/manual/guitars/bass2012.pdf s. 11
 
ich will doch deinem holzhändler nicht unterstellen, dass er splintholz für griffbretter verkaufen will, hotte. ;)

von der maserung her kann es durchaus attraktiv sein. vll. für die flügel von´nem nt.

in den ibanez-manuals steht der "warnhinweis" übrigens seit jahren. das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die mist (mehr als andere) bauen (mein ur-atk hat keine probleme), sondern dass das diskutierte schrumpfproblem grundsätzlich altbekannt ist. falls es aktuell verstärkt auftreten sollte bleibt die frage: profitgier oder (jahreszeitlich) verändertes klima ...? :gruebel:
 
Also am besten den Bass im Koffer/Gigbag lassen,dann kann auch nichts passieren?
Denn bei einem Bund hab ich gemerkt das der vlt nen 1/4 bis 1/2 Millimeter raus ist.
Und ich hab den Bass fast immer im Raum stehen,auf nem Gitarrenständer
 

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