Erfahrung mit der Methode nach Duncan Lorien?

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Hallo werte Community,
hat jemand Erfahrung mit der Lehrmethode nach Duncan Lorien?
Ich überlege bei einem Lehrer E-Gitarren-Unterricht zu nehmen, der - nach seiner Aussage - stark nach dieser Methode lehrt.
Ich finde leider nur sehr sehr wenig über die Vorhergehensweise der Methodik vom Amerikaner Duncan Lorien. Es gibt einige Videos, in denen man ihn und seine Schüler bzw. Seminarteilnehmer in Workshops sieht. Auch sehr kurze Interviews von Teilnehmern gibt es. Aber wirklich erklärt, was an seiner Methodik anders ist, als bei allen anderen, das wird nicht gesagt. Es sei wohl revolutionär und die Musiktheorie würde einfacher vermittelt werden, als je zuvor. Theorie sowie Praxis. Ich frage mich wie das funktionieren soll.Wirkt irgendwie alles wie eine Sekte. :ROFLMAO:

Hat jemand Erfahrung?

Beste Grüße.
 
Ich kannte den Typen nicht, und habe jetzt aus diesem Anlass zum ersten mal in einige seiner YT-Videos hineingeschaut.

Mit scheint, es gibt da gar keine wirkliche Lehr-Methode, sondern die ganze Veranstaltung lebt von seiner ganz persönlichen Art des Vortrages, den manche ganz sicher lustig und ungemein unkompliziert finden werden.

Also: Man lernt da nichts anders und besser, als anderswo. Lediglich der Lehrer ist ein anderer und hält sich selbst für unheimlich originall.
Jedenfalls ist das mein Eindruck.

Thomas
 
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Es sei wohl revolutionär und die Musiktheorie würde einfacher vermittelt werden, als je zuvor.
Na dann...
Vergleiche ich die "Blues-Lektion" von Duncan Lorien mit einer für Anfänger von Christian Fuchs oder Jonny May, dann komme ich auf zwei Musiker, die es drauf haben und auf ihre Art unterrichten können und einen Duncan Lorien, der sich "bemüht". :nix:

Möglichst einfach lernt man Musiktheorie, wenn man Stücke hat, die man gut spielen kann.
Diese Stücke können hier "zerlegt" und erklärt werden, so dass die enthaltene "Theorie" dank der praktischen Beispiele auch tatsächlich hängen bleibt.
Bekanntlich finden sich auch auf YT einige Kanäle mit Schwerpunkt Musiktheorie.

Wenn man das will bleibt es eigentlich ein recht überschaubarer Stoff, mit dem wir es in der Rock & Popmusik sowie dem Blues ganz überwiegend zu tun haben.
Als Grundbegriffe würde ich sagen, dass man 'mal etwas gehört haben sollte von Begriffen und Konzepten wie Ton, Intervall, Stammtonreihe, Akkordaufbau, Enharmonik, Alteration, Akkordlagen und Umkehrungen, Quintenzirkel, Dur/Moll-System, Akkordskalen, Pentatonik und Bluestonleitern, Kadenzen, häufig benutzten Akkordfolgen, Vierklängen und Tensions, Harmonisierung, Reharmonisation.
Auch wenn sich diese Liste sicher noch erweitern lässt und auch ziemlich komplexe Betrachtungsweisen möglich sind, Musiktheorie umfasst nachles- und diskutierbare Regelwerke, die über die Jahrhunderte entstanden sind und uns - je nach Art der zu untersuchenden Musik - in verschiedenen Ausgestaltungen vorliegen.

Gruß Claus
 
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Am witzigsten finde ich ja diesen Endscreen Movie, der am Schluß eingeblendet wird. Man kann das vielleicht in 10 Minuten verstehen, aber danach muß man es noch üben, und das dauert dann doch ein kleines bißchen länger ...

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Irgendwie hatte er wohl mit der New Age Bewegung zu tun, was vielleicht den sektenähnlichen Eindruck erklärt.





Nachdem ich die "Methode" von Lorien schon etwas fragwürdig finde, frage ich mich, wie der Unterricht eines Gitarrenlehrers wohl aussieht, der nach dieser Methode unterrichtet, also seinen Unterricht nicht aus eigenem Vermögen kreiert. :gruebel:

Viele Grüße,
McCoy
 
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@Claus @turko @McCoy
Ich nehme bereits Unterricht, in dem wir diese Thematiken durchnehmen. Nur war ich in Abwägung, ob ich den Unterricht als solchen, wie ich ihn gerade erfahre, wechseln und etwas anderes probieren sollte.
Daraufhin bin ich auf einen Gitarrenlehrer gestoßen, der den "Stoff" nach der "Lorien-Methode" vermittelt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es anders gehen soll und auch kann, als zu lernen, zu verstehen und praktisch bezogen repetitiv anzuwenden. Und halt auch nicht schneller.
Wahrscheinlich ist es wirklich das "Entertainment", welches er an den Tag legt. Meiner Meinung nach auch etwas too much.

Irgendwie wie ein Zauberkünstler, der mit dem Publikum spielt.

Beste Grüße.
 
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Du könntest auch einen Thread zu Themen aufmachen, die für dich in der MuTh aktuell derart dicke Brocken sind, dass Du dich nach Alternativen der Vermittlung umschaust. Am besten bespricht sich dabei natürlich Eines nach dem Anderen.
Vielleicht können wir im Austausch durch Diskussion auf einigen Pfaden der Erleuchtung Licht ins Dunkel der musiktheorischen Begriffe und Konzepte bringen. :D

Gruß Claus
 
Kumpel von mir ist bei einem Lehrer der auch danach unterrichtet. Vom erzählen her macht der auch einfach nur auf kleinere Verständnisdinge aufmerksam wie zB die typischen Youtube Tips wo Töne in Realation liegen oder das GT-GT-HT- ... oder das man das Griffbrett auch quer lernen sollte. Naja. Das bis auf den Versatz neben dem A ein D liegt ... scheinbar ist das offensichtliche nicht jedem offensichtlich.
Mir kommt vor als ob die Wirkung eher daher kommt, dass man leichte Kniffe und Hilfstellungen bekommt die einfach zu verstehen sind und scheinbar nicht jedem offensichtlich klar sind, daher hat man ein bissl Verständnis oder es wirkt als ob das jetzt die Lösung ist mit der endlich alles klar ist, du hast ein kleines Erfolgserlebnis und dann bleibst am Ball.

Bis jetzt hab ich nichts von ihm gehört, wo ich jetzt sagen würde, dass ich es nicht schon kenne, die meisten Kniffe sind Nice To Know, aber "normal" spielen lernen mit den üblichen Ansätzen musst immer noch. Da der Unterricht aber aus zweiter Hand erfolgt, weiß man natürlich auch nicht ob das nicht schon ein bissl verwässert ist.
 
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...oder das man das Griffbrett auch quer lernen sollte.
Lernt man im Unterricht nicht von Anfang an unter anderem, was Intervalle, Terzschichtung, Stufenakkorde usw. sind? Spätestens wenn man üben soll, Melodien zu harmonisieren, müsste da eigentlich ein Licht aufgehen.

Gruß Claus
 
Wenn man es tatsächlich übt hast du sicher recht.

Aber ansonsten hast du wohl eher denselben Effekt, wie wenn jemand, der sich nie für derlei Materie interessiert hat sich ein Tutorial über die Grundlagen der Elektronik anschaut. Der kann dir dann ein paar coole Aussagen liefern, die er in sage und schreibe 10 Minuten sich draufgeschafft hat, aber mehr wird's nie werden, solange sich dieser jemand keinen Lötkolben besorgt und anfängt, an ein paar einfachen Schaltungen genau das auszuprobieren.

Ich kann mir all diese MuTh-Tutorials eben schon deswegen nicht lange anschauen, weil zumindest das, was ich bis jetzt mitbekommen habe recht eindeutig suggeriert, dass "passives sich berieseln lassen" (und natürlich am besten den Channel abonnieren und sich auch von allen zukünftigen Ergüssen des Autors berieseln zu lassen ;) ) da ja vollkommen ausreicht.
Ich hab mein halbes Musikschülerleben nicht verstanden, was meine Lehrer mit diesen blöden Intervallbestimmungs- Übungsblättern wollten. Und warum sie dann auch noch mich hinstellen, irgendwelche Töne spielen und ich ihnen dann sagen soll, welches Intervall das war. Gelernt hab ich's trotzdem (da tut man sich aber eben als Teenager/Schüler wohl deutlich leichter, da ist man sowas ja vom normalen Schulunterricht aus gewohnt).
Und dann Dur-Moll Unterscheidung, ich hab mir da Anfangs immer gedacht, bitte, ich bin Bläser, ich kann doch nur einen Ton spielen, wozu muss ich da irgendwas in einem Zusammenklang aus mehreren Tönen raushören??
Selbiges mit Akkordaufbau- ich krieg doch bitte meine Noten und spiele die. Wenn da nicht die richtigen Akkorde rauskommen hat der Kapellmeister die falschen Noten gekauft :whistle:

Aber das macht wohl auch gute Lehrer aus, jenen Ausgaben davon, die an normalen Schulen die normalen Fächer unterrichten haben wir ja auch so gut wie alle in irgendeiner Form zu verdanken, dass man zumindest die Grundrechnungsarten oder eine zu 90% korrekte Rechtschreibung beherrscht, obwohl es einen (zumindest damals) nicht die Bohne interessiert hat. Aber wie ging das? Ua., indem sie einen zu vielen, vielen Stunden rechnen bzw. lesen & schreiben "gezwungen" haben.

Als ich dann mit Gitarre angefangen habe kamen dann ziemlich schnell ziemlich viele "Aha"-Momente. Plötzlich kann man Akkorde spielen und die Intervalle sind auf einem Griffbrett ja auch sehr viel "logischer" abgebildet, ich hab erst, als ich mit Flageoletts und Obertönen begonnen habe, mich zu beschäftigen verstanden, wie ich auf der Trompete eigentlich bestimmte Töne erzeugt habe :D Auf der Posaune war's etwas logischer, aber warum bei geschlossenem Zug ein B und mit etwas überblasen ein f rauskommt hab ich nie wirklich hinterfragt...


Jedenfalls, OnTopic:
Egal, wie die Methodik nun genau aussieht, beschränkt es sich auf regelmäßig eine Portion "Show" und gibt's keine "Hausaufgaben" kann nicht viel dahinter sein.
Man kann ja das Gedankenexperiment machen, wie gut man lesen & schreiben könnte, wenn der Lehrer mit meinetwegen den besten Ansätzen sich darauf beschränkt hätte, alles selbst vorzulesen und nur selber auf der Tafel "vorzuschreiben" und dann zu fragen, ob das eh allen klar ist, was er gerade ausgeführt hat.

LG
 
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Lernt man im Unterricht nicht von Anfang an unter anderem, was Intervalle, Terzschichtung, Stufenakkorde usw. sind?
Nach meiner Erfahrung nicht, die meisten fokusieren sich scheinbar darauf einem die physischen Aspekte des Spielens beizubringen und ich denke, dass es das ist was eh viele angehende Gitarristen wollen. Man muss ja nur schauen wie eisern sich die Meinung hält das Theorie fürn egon ist. Ich hatte mehrere "Vorstellungsgespräche" bis ich meinen Lehrer gefunden habe. Leider sind die von denen ich eigentlich Unterricht wollte viel zu beschäftigt und selten da.

Vielleicht ist das Geniale der Methode, dass er nicht wie viele "klassische Lehrer" sagt: Pauk alle Arpeggios bis du kotzt und wenn du sie lange genug machst wirst schon kapieren warum, sondern er liefert eine Erklärung warum für was und auch noch 1-2 kleine Hints und wo die Überschneidungen zu anderen Themen sind. Ob das jetzt aber eine revolutionäre Lehrmethode ist und das der Typ der erste ist der das macht wage ich zu bezweifeln ...
Im Prinzip kann er Theorie nicht neu erfinden ... er kann sie nur anders präsentieren.
 
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Gute Methode ohne Risiko

Hallo liebe Community,

ich habe Musik studiert und am Ende meines Studiums diese Methode entdeckt. Seitdem unterrichte ich damit (es kann sein, dass ich der besagte Gitarren-Lehrer bin, der in der ersten Anfrage gemeint war.)
Es handelt sich hierbei nicht um eine Sekte! Aber danke für diese tolle Assoziation, die meinen Lebensunterhalt betrifft.

Es handelt sich um eine Methode, die das Wichtigste zuerst UND richtig beibringt. Richtig heißt: Erstmal die ersten und einfachen Prinzipien verstehen, bevor man mit komplizierten Vokabeln etc anfängt (Notennamen wie H, B, Bb, A#, Halbton, kleine Terz große Terz etc).
Einfach heißt auch, traditionelle Theorie-Sachen anders zu erklären, weil sie traditionell verkompliziert werden. Zum Beispiel:

Wieso werden die Töne der weißen Tasten oft als die Leichten dargestellt? Auf der Gitarre etc sehen sie doch alle gleich aus?
Wieso werden die "weißen Töne" immer zuerst beigebracht?
Wieso haben die anderen Töne so komische Namen? ( Cis, C#, Und warum 2 verschiedene?)

Wenn man erstmal die Einfachheit hinter den Vokabeln und Tasten sehen kann, ist der Rest viel, viel leichter (und schneller) zu bewältigen.
Und: JA, es braucht immer noch Übung. Man kann nicht sofort alles spielen. Die Methode ist keine Zauberei, das sagt auch keiner, der damit zu tun hat.
Es ist Logik und Übersicht, befreit von komplexen und unnötigen Informationen. So können Anfänger (und manche Profis) schnell und einfach den Einstieg zu finden: In den Spass, den Musik ja machen soll.

Frage an die Profis: Wieso haben die "schwarzen" Töne zwei verschiedene Namen und die weißen immer nur einen? Was sagt Dir das über Dein Instrument?
Frage an die Anfänger: Wieso kannst Du hören, wenn jemand falsch spielt oder singt, auch wenn Du keine Ahnung von Noten oder Notennamen hast???
Es gibt etwas, das Deine Ohren schon kennen, was Dir aber kaum jemand am Anfang beibringt.

Und für die (zurecht-existierenden) Skeptiker: Es gibt eine Geld-zurück-Garantie bei den Duncan-Lorien-Seminaren...

Ich hoffe, das hilft einigen.
Herzliche Grüße.
Benjamin Mihelcic
 
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Hallo @Benjamin Mihelcic ,
ich bin der Threadopener und du bist der Gitarrenlehrer, bei dem ich überlegte letztes Jahr Stunden zu nehmen. Wir hatten auch telefonischen Kontakt. Klingt jetzt irgendwie alles etwas nach platzierter Werbung hier. Ist es aber nicht. 😂
Ich bin auch immernoch am überlegen bei dir anzufangen.

Beste Grüße an dich Benjamin.
 
es gibt da gar keine wirkliche Lehr-Methode
bzw. das, was ich als methode gefunden habe, ist eine beschreibung der inhalte.
und die sind mehr oder weniger die selben wie bei jedem mir bekannten lehrer. :nix:

@Benjamin Mihelcic - könntest du die methode kurz beschreiben? danke.
 
@ dubbel: Die kurze Beschreibung ist oben.
Es gibt einen guten Ted Talk über die Duncan-Lorien-Methode. Und ein paar gute Erklärvideos mit dem österreichischen Kollegen.

Die Inhalte sind mehr oder weniger dieselben, genau. Das Hauptproblem beim Musiklernen ist aber oft, dass nicht das Wichtigste zuerst beigebracht wird UND dass viele unnötige Informationen und Begriffe den Durchblick erschweren ( Warum gibt es z.B. zwei verschiedene Namen für jede schwarze Taste und warum klingen diese Namen nicht so normal, wie die Namen der weissen). Durch sowas verlieren viele Anfänger den Fokus für das Wichtige oder noch schlimmer, sie denken, Musik sei "kompliziert" oder man braucht "Talent".

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es sehr viel einfacher und schneller geht, als viele denken.

Liebe Grüße.
Benjamin Mihelcic
 
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Hallo @DeeZett ,

ah okay. Meld Dich gerne wenn Du Interesse hast.
Herzliche Grüße.
Benjamin Mihelcic
 
Also auf mich wirkt das eher wie das bewusste Triggern eines Dunning-Kruger Effekts.

Mal so ein paar Kritikpunkte zum 2. Video:
1) Wozu die Intervalle 1, 2 und 3 nennen? Gerade bei einem Klavier sieht man doch Terzen, Quinten, Oktaven usw. so gut, solange nicht gerade Doppelversetzungszeichen auftreten.
Das mag bei einer Gitarre vielleicht vorerst sinnvoller sein, wo ich beim nächsten Punkt bin:

2) Das Video präsentiert sich irgendwie "omnipotent" (spricht allgemein davon, "die Sprache der Musik zu verstehen"), obwohl es eigentlich nur um Klavier geht mit ab und an einem Querverweis, wie dasselbe Intervall auf der Gitarre aussieht.

3) Da explizit auch Menschen angesprochen werden (sollen), die auch sozusagen steckengeblieben sind und aufgegeben haben, wo ist der Hinweis, dass man vor allem immer mehr und immer den entsprechenden Stand fordernde Stücke üben muss? Das wird eher konterkariert mit Aussagen wie "Man muss sich doch nur 10min dieses Videos anschauen" und das ist von Praktikerseite doch absoluter Blödsinn. Wer nicht übt, länger am Stück zu schwimmen, dem wird immer nach kurzer Zeit die Luft ausgehen, egal wie viel er übers Schwimmen erzählen kann.
Oder meinst du tatsächlich, dass man sich nur sowas reinziehen muss und das erworbene Verständnis ersetzt dann ja eh irgendwie auf wundersame Weise die Routine und Präzision, die man über viele, viele Übungsstunden aufbaut?

4) Es wird nicht differenziert, dass das ja eigentlich... nunja auf was denn eigentlich herauslaufen soll? An angehende Hobby-Musikanalysten? An angehende Improvisationskünstler? Immerhin ist kein einziger Verweis auf konkretes Üben enthalten, dafür das Versprechen, "jede Musik mit derlei Mustern spielen zu können", es schwingt irgendwie die ganze Zeit durch, dass man so quasi frei zu spielen lernen kann, ohne Vorbilder, ohne Referenzen, ohne dem Verweis, dass es natürlich einen Haufen Sachen gibt, die je nach Instrument einfach technisch so anspruchsvoll sind, dass man sie entsprechend lange üben muss.
Wenn ich etwa einfach nur meine Lieblingsstücke am Klavier vom Blatt spielen will (und genau das ist das Ziel sehr, sehr vieler Hobbymusiker), was soll mir das bringen? Die Methode verspricht, allgemein zu sein, aber von spezieller Klavierdidaktik ist nichts enthalten. Das ist für Musiktheorie ansich ja auch OK, aber dann muss man es auch so benennen, wie es ist: Ein Theorie(einsteiger-)workshop und KEINE spezielle Hilfe für Menschen, die etwa schon mal am Klavierspiel gescheitert sind. Stattdessen wird am Ende der Bogen noch weiter überspannt, man lernt "an nur einem Wochenende die Notennamen eines jeden westlichen Musikinstruments"- toll, was bringt mir das, wenn ich als Gitarrist den Tonumfang eines Altsaxophons kenne?

5) Da das Video sich ja so omnipotent präsentiert und ja quasi nebenbei fast jedes Instrument, welches man so in einem Musikschulbetrieb lernen kann mal gezeigt wird, wie sieht dieser omnipräsente Ansatz, der anstatt mit Intervallen bzw. Halb- und Ganztonschritten einfach mit der Durchnummerierung arbeitet z.B. für Bläser aus? Und falls die Antwort darauf ist, dass das nur für Instrumente gedacht ist, wo man beim direkten draufschauen direkt die Halbtonschritte sieht, warum wird das dann nicht kommuniziert und weiter ins "egal, was du spielst, ein Wochenende Workshop wird deine Sicht revolutionieren"-Horn geblasen?


Also ganz frech gesagt: Auf mich wirkt das wie eine Werbekampagne zum einsammeln zahlungswilliger an einem x-beliebigen Instrument Gescheiterter.
 
@ Palm Muter
Bitte ließ und höre genau, was ich geschrieben habe und was im Video gesagt wird:
NIEMAND spricht davon, dass man nicht üben muss.
Es ist aber leichter zu verstehen, unter gewissen Bedingungen.
Du schreibst: "Auf dem Klavier sieht man doch Terzen, Quinten, Oktaven" Das sind die Worte eines Fortgeschrittenen, nicht eines Anfängers...
(Und natürlich gibt es kleine und große Terzen, verminderte Quinten und reine Quinten und übermäßige Quinten. Es klingt so leicht, wie Du es schreibst? Sieht man das wirklich auf dem Klavier?)


Und, natürlich gibt es alle Intervalle auf fast jedem westlichen Instrument, weswegen viele Leute mit dieser Methode alle westlichen Instrumente leicht VERSTEHEN, nicht spielen. Aber wo Verstehen ist, ist Spielen nicht mehr so weit.
 
Und zum dem wesentlichsten Kritikpunkt, nämlich dass einfach alle Instrumente, bzw. genauer: Das Unvermögen, sie zu spielen über einen Kamm geschert wird, ohne in irgendeiner Form darauf hinzuweisen, dass dieses Unvermögen auch einen Haufen Instrumentenspezifischer Ursachen haben kann hast du nichts zu sagen?

Würdest du bestreiten, dass man die Kernaussage des Videos ganz gut zu beschlagworten ist mit "Egal, welches Instrument und was dein Problem ist, selbst wenn du nicht Mal eine Idee hast, woran es liegen könnte, hier ist die Lösung"?

Diese Botschaft finde ich vermessen, ganz vorsichtig ausgedrückt.
 
Es gibt etwas, das Deine Ohren schon kennen, was Dir aber kaum jemand am Anfang beibringt.
Die allermeisten Menschen entwickeln von kleinauf Hörgewohnheiten, für zunächst vom Kulturkreis und musikalischen Zugang abhängt; daneben spielt auch der Spracherwerb eine Rolle, in etlichen Sprachen spielt die "Sprachmelodie" eine größere Rolle als im Deutschen.

...natürlich gibt es kleine und große Terzen, verminderte Quinten und reine Quinten und übermäßige Quinten.
Die genaue Bestimmung der Intervalle wie groß, klein, übermäßig und vermindert und die folgende Intervallbezeichnung (Prime, Sekunde Terz usw.) hängt vom Bezug auf eine bestimmte Tonart ab. Es ist keine Eigenschaft der Halbtonschritte und ohne Tonartbezug auch nicht aus der Klaviatur ablesbar.

Gruß Claus
 
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