Hallo,
da von einigen gewünscht habe ich mal eben eine Skizze des Mods angefertigt.
Zu den Mods;
- Der Epi hatte von Haus aus einem 1M Gitterableitwiderstand und 1,5k an den Kathoden, bei wem das nicht der Fall ist, dem empfehle ich das zu tauschen.
Die etwas kleineren Karthodenwiderstände erhöhen leicht die Verstärkung und klingen für mich dynamischer als 2,2k.
Der 1M Gitterableitwiderstand verhindert ungewollte Gitterströme und Verzerrungen, die bei nur 68k leicht entstehen könnten.
- Nimmt man R6 raus, wird das Signal deutlich weniger Gedämpft. Es ist so möglich deutlich mehr Zerre aus der Vorstufe zu holen. Es muss allerdings für R6 eine Drahtbrücke verbaut werden, da sonst die Signalleitung unterbrochen ist!
- Nimmt man R7 raus, ergibt dies auch eine Erhöhung des Pegels und ermöglicht ein besseres Überblenden von clean zu stark verzerrt über leichten Crunch.
- Um bei cleanen Settings keinen Höhenverlust dulden zu müssen, wird das Poti mit einem 220pF Kondensator gebrückt. Jetzt können hohe Frequenzen das Poti über den Kondensator passieren ohne zu stark abgeschwächt zu werden.
- Um auch starke Verzerrungen bei sehr geringer Laustärke zu erreichen, sollte man ein Mastervolume verbauen. Dazu entfernt man R5 und nimmt das Beinchen von R15 von der Platine. Jetzt kann das Poti, an dem freien Widerstand und den freigelegten Kontakten von R15 verdrahtet werden.
- Da der Amp jetzt eine echte Gainmaschine ist, kann es passieren, dass es schnell matscht bei starken Humbuckern und Basstarken PickUps. Um das zu verhindern, sollte man C4 schaltbar machen. Dadurch wird die Verstärkung leicht heruntergesetzt, aber vor allem die lokale Gegenkopplung für tiefe Frequenzen erhöht.
Am besten ist es den Kondensator komplett von der Platine zu nehmen und auf den Schalter zu verlöten, da er sehr klein ist.
Als wir das erledigt hatten war der amp zu unserer absoluten Zufriedenheit!
Es sind klare, dynamische Cleansounds bis knapp über Zimmerlautstärke drin.
Zerrmäßig kommt nun aus der Vorstufe ein fettes Rockbrett, dass auch unter Zimmerlautstärke gefahren werden kann und damit echt WG-tauglich ist.
Optional hätte ich noch folgendes für die Modder parat:
- Wer zahme Vintage-PUs spielt, sollte mal R2 verringern auf 33k. Dadurch wird das Signal weniger bedämpft und man bekommt einen Tick mehr Zerre.
- Wer starkes Netzbrummen hat, der sollte C6 gegen einen 47µF Kondensator austauschen. Dadurch verringert sich die Restwelligkeit der Gleichspannung und der Brumm nimmt ab. (Achtung, es werden 450V-Typen benötigt!)
- Wer noch etwas mehr Tiefgang möchte, sollte mal ausprobieren ob tauschen von C5 gegen 100µF das gewünschte Etwas bringt.
- Wem das Zerrmäßig noch nicht reicht und zugunsten einer etwas dicker klingenden Zerre auf Fender-like-cleans verzichten kann und möchte, kann die Anodenwiderstände R3 und R4 gegen 220k austauschen (mind. 1W!) und den Kathodenwiderstand R8 auf 820 senken.
Wie man sieht; die Optionen sind vielfältig....also modded drauf los!
Grüße,
Schinkn