Entscheidungshilfe Röhre/Tube vor Modelling Amp

  • Ersteller MyNameHere
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Ach....ein bisschen bi schadet nie... ;-)

Ich glaube das ist wirklich alles sehr von den persönlichen Umständen, Zielen, Wünschen, Vorstellungen und dem eigenen "Spiel-Erleben" abhängig.
Da empfindet am Ende des Tages jeder etwas anders und viele predigen natürlich auch ihre eigene Wahrheit.

Davon abgesehen kann man heute mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gut klingen.
Es liegt an uns damit auch schöne Musik zu machen. ;-)

Dass geht mir manchmal so ein bisschen unter, zwischen den ganzen Röhren, Transitoren und Bits und Bytes.
 
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Ich zitiere hier mal einen Beitrag von 2014 von mir:

Zitat Start --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Es gibt weder den Röhrensound noch den Transistorsound und schon gar nicht den Modellingsound!

Es gibt geeignete und ungeeignete Amps (und der für mich ungeeignete, kann der für Dich geeignete sein).

Röhren haben Übertragungskennlinien, Transistoren haben Übertragungskennlinien. Wer auch nur ansatzweise Kenntnis von Elektronik hat, weiß, dass sich diese Übertagungskennlinien nahezu vollständig mittels geeigneter Beschaltung und entsprechendem Aufwand bis zur Identität aneinander angleichen lassen.

Ebenso verhält sich das mit dem angeblich so legendären Zerrverhalten. Ob vermehrt geradzahlige oder ungeradzahlige "harmonische" produziert werden, hört niemand wirklich. Denn was den "Sound" ausmacht, sind tatsächlich zu einem überwiegenden Teil, Komponenten, denen oft wenig Bedeutung zugemessen wird.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die vom Threadsteller angesprochenen Ausgangsübertager. Ein weiteres ist der Einfluss des Lautsprechers als maßgebliche Filterfunktion für das Gesamtsystem (mMn. mehr als 75% des Sounds).

Ich habe mit meinem geliebten Amp (Marshall JMP Super Lead Mk II von 1978) schon über (u.a. 4x12" Marshall-) Boxen gespielt, da klang der dermaßen schlecht, dass man ihn nicht wiedererkannt hat. Ebenso habe ich Amps gleicher oder ähnlicher Bauart gespielt (auch über meine ebenso geliebte Orange 4x12"), die haben nie das gehabt, was ich an meinem Marshall so geliebt habe.

Fazit: Da hatte ich eben einfach einen tollen Amp mit passender, toller Box.

Hat das was mit Röhre zu tun? Eher wohl nicht. Inzwischen spiele ich Axe-Fx (erst über die Endstufe des Marshalls und Gitarrenbox, inzwischen in ein geeignetes FRFR-System), könnte aber auch Kemper oder Rath-Amp, Retro-Channel (beide Solid-State) oder VHT Pitbull (Vollröhre) aus den 90ern sein, alles gute, geeignete Möglichkeiten meinen Sound zu übertragen.

Wenn das, was ich reinstecke, nicht wieder rauskommt, ist das nämlich nicht das, was ich brauche, egal ob Röhre, Transe, Modelling, Rasenmäher oder Dampfmaschine!


Denn darum geht's: Mit Hilfe von Werkzeug (Equipment) ein Ergebnis zu erreichen, das im besten Fall gute Musik ist....

Zitat Ende----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ich kann dem Threadsteller nur empfehlen, sich nicht auf die Versprechen von Wärme und "The real Thing" zu verlassen. Dein Übungsamp hat mMn. alle Möglichkeiten, die Du brauchst, um Dich auf ein gehobenes Level zu spielen.

LG Jörg
 
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Ich kann dem Threadsteller nur empfehlen, sich nicht auf die Versprechen von Wärme und "The real Thing" zu verlassen. Dein Übungsamp hat mMn. alle Möglichkeiten, die Du brauchst, um Dich auf ein gehobenes Level zu spielen.

LG Jörg
Amen!
 
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@MyNameHere
Wenn du nur zu Hause spielst würde ich das VST basiert machen, entweder Neural DSP, oder ML Soundlab, platzbedarf ist interface mit HiZ eingang am PC, angeschlossen an die Stereoanlage, fertig.


Und allgemein:
Die Ganze Diskussion mit „nur echte Röhren sind geil“ finde ich bescheuert, geil ist es wennsgeil klingt.

Und mittlerweile ist man bei einigen Geräten tatsächlich an einem Punkt wo man keinen unterschied mehr hört, im Studio hatten wir Quad Cortex profil und original 5150 Spur im Blindtest verglichen, man hat nichtmal das Umschalten zwischen den Spuren realisiert.
 
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@MyNameHere
Wenn du nur zu Hause spielst würde ich das VST basiert machen, entweder Neural DSP, oder ML Soundlab, platzbedarf ist interface mit HiZ eingang am PC, angeschlossen an die Stereoanlage, fertig.

...
Kannst du mir erklären warum du @MyNameHere empfiehlst, anstatt seinen vorhandenen Amp zu nutzen, nur noch über den Computer Gitarre zu spielen? Noch weniger Spielgefühl? Noch mehr Komponenten zwischen Gitarre und Lautsprecher, die zusammen harmonieren müssen? Er mag doch grundsätzlich seinen Katana.
 
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Boss Katana mit der viel zitierten Dynamik und Wärme einer Röhre, bei minimalem finanziellem und Platzaufwand kombinieren?
Was "Dynamik und Wärme einer Röhre" ist, wird immer individuelle Wahrnehmung bleiben. Besonders ohne tatsächliches Anhören mit nur hier Schreiben bleibt es einfach Theorie. Manchmal läuft man einem Spruch nach, ohne die Auswirkungen wirklich zu kennen, und stellt dann, wenn man wirklich ausprobiert, fest, dass man die Eindrücke anderer nicht nachvollziehen kann. Also viel Gedöns um nichts.

Wenn man "etwas Digitales" in Richtung analog pushen will, muss "das Analoge" am Ende der Signalkette stehen. Bei Synthesizern wurde das schon sehr früh erkannt: So genannte Hybride haben digitale Tonerzeugung und analoge Filter und/oder Amps (vielleicht auch Hüllkurven). Die analogen Komponenten "bügeln" die Stufen der digitalen Komponenten raus. Bei Modelling-Amps ginge das dann genauso, d.h. in der finalen Endstufe werkelt dann eine Röhre, wie z.B. beim Vox AV15. Egal, was gemacht wird, erhält man sicher eine individuelle Soundcharakteristik, aber die ist Geschmackssache und wird jeder anders wahrnehmen (sonst gäbe es ja nur einen wirklich verkauften Amp ;) ).

Die digitale Bearbeitung am Ende der Signalkette vernichtet meiner Meinung nach jegliche vorgeschaltete analoge Charakteristiken. Auch könnte jegliche digitale Simulation ("Modelling") ja das, was vorher analog erzeugt wird, auch selbst digital erzeugen. Ob aber das Ergebnis dann tatsächlich wenig bringt oder einem persönlich den Sound-Orgasmus beschert, hängt auch dabei vom persönlichen Empfinden ab. Man kann ja hier selbst Versuche machen, z.B. mit vor dem Amp einem Mesa Boogie V-Twin Tube Pre-Amp oder einem Hughes & Kettner Tube Factor. Aber schon die beiden bringen gänzlich unterschiedliche Sounds.

Will man für sich eine Entscheidung finden, bleibt schlichtweg nur das eigene Ausprobieren. Deshalb habe ich mir in den letzten Wochen diese Amps (überwiegend gebraucht) zusammengekauft:
- Vox AV15
- LINE6 Spider IV
- Engl Gigmaster 15 Combo
- Laney Cub Super 12R
- Boss Katana 50 MKII
- Hughes & Kettner Tubemeister 18 Combo
- Blackstar HT-5R MKII
- Blackstar ID:CORE V3
(ein Marshall DSL 5C oder DSL 5CR soll noch dazu kommen)

Und was soll ich sagen: Für meinen Geschmack hat jeder seine Stärken und Schwächen und jeweils ganz andere tolle Sounds. Will man jetzt nicht eine kleine Mini-Kombo-Wand ins Wohnzimmer stellen, muss man einfach seinen Schwerpunkt finden, was einem persönlich am wichtigsten ist, und der Rest liegt halt dann im Reich der Kompromisse. Meine Tests (für mich) sind noch nicht abgeschlossen, aber ich möchte mich am Ende für nicht mehr als drei entscheiden, wobei es aktuell danach aussieht, als ob der VOX AV15 einer davon sein könnte.

Als denn: Fröhliches Ausprobieren wünsche ich :prost:
 
Kannst du mir erklären warum du @MyNameHere empfiehlst, anstatt seinen vorhandenen Amp zu nutzen, nur noch über den Computer Gitarre zu spielen? .

Er schrieb minimaler Platzaufwand und ich habe aufgefasst, dass er mit dem Sound eben nicht zufrieden ist und er was neues möglichst Platzsparendes holen will.

Bin davon ausgegangen, dass ein PC mit Speakern da ist, daher.

Das mit Dynamik und Spielgefühl ist mittlerweile so gut, dass z.B. Ola Englund für Workshops nur noch gitarre, notebook (mit neural DSP) und interface dabei hat…. Und der ist alles andere als Amateur.

Aber korrekt wenn der Katana Bleiben soll, dann sorry, da hab ich das nur falsch aufgefasst und das Ganze macht weniger sinn.
 
Ich dachte, der TE ist mit dem Katana grundsätzlich nicht zufrieden. :unsure:
 
Wenn man "etwas Digitales" in Richtung analog pushen will, muss "das Analoge" am Ende der Signalkette stehen. Bei Synthesizern wurde das schon sehr früh erkannt: So genannte Hybride haben digitale Tonerzeugung und analoge Filter und/oder Amps (vielleicht auch Hüllkurven). Die analogen Komponenten "bügeln" die Stufen der digitalen Komponenten raus. Bei Modelling-Amps ginge das dann genauso, d.h. in der finalen Endstufe werkelt dann eine Röhre
Da habe die Marketing-Abteilungen der Hersteller wohl einen bessern Job gemacht, als die Werbefuzzis für Fachliteratur über digitale Signalverarbeitung und speziell DA-Wandlung...
 
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Kannst du mir erklären warum du @MyNameHere empfiehlst, anstatt seinen vorhandenen Amp zu nutzen, nur noch über den Computer Gitarre zu spielen? Noch weniger Spielgefühl? Noch mehr Komponenten zwischen Gitarre und Lautsprecher, die zusammen harmonieren müssen? Er mag doch grundsätzlich seinen Katana.
Wenn man ein vernünftiges, latenzarmes Interface verwendet und ggf. einen Bufferamp (z.B. Boss-Pedal auf Bypass) verwendet, damit die Gitarre einen hochohmigen Eingang "sieht", ist das Spielen in den PC mit Plugins wie z.B. den von Neural DSP der Hammer.



Von daher würde ich die pauschalen Verdächtigungen es gäbe weniger Dynamik und Spielgefühl in Abrede stellen. Das ist alles Geschmacksache. Ich habe nur das Gefühl, das der TE etwas anderes braucht, als das, wonach er fragt. Wenn es nicht so klingt, wie man möchte, hilft sehr oft zu lernen so zu spielen, dass es klingt wie man möchte. Und da hat er tatsächlich mit dem Katana ein gutes Arbeitsgerät.
 
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Wenn man ein vernünftiges, latenzarmes Interface verwendet und ggf. einen Bufferamp (z.B. Boss-Pedal auf Bypass) verwendet, damit die Gitarre einen hochohmigen Eingang "sieht", ist das Spielen in den PC mit Plugins wie z.B. den von Neural DSP der Hammer.
Guter Tipp das werde ich mal ausprobieren mal sehen welche meiner Pedale einen aktiven Bypass haben.
 
Ja oder halt ein Interface mit instrumenteneingang, das haben mittlerweile glücklicherweise die meisten.

Alternativ kann man auch ne DI Box nutzen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Aber wenn der TE den Katana behalten möchte bewegen wir uns in die falsche richtung. 😉
 
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