Mal eben raushauen, wie das bei mir so lief... mittlerweile würde ich mich als "fortgeschrittenen Anfänger" bezeichnen, der auch nur für sich zuhause rumknittelt.
Angefangen hatte ich mit einem DigiTech 360 XP für Kopfhörerbetrieb oder an Nahfeld-Aktivmonitoren, was schon recht "nett" war (Das Digitech habe ich übrigens immer noch).
Dann wollte ich aber lieber etwas, wo ich einfach "einschalten und loslegen" konnnte, also hatte ich mir einen kleinen Fender Mustang (8" Speaker / 20W) geholt.
Mit seinen ganzen eingebauten Effekten und Simulationen, hat er mich Anfangs sehr fasziniert, aber, der generelle Klang war wegen des Mini-Lautsprechers/Gehäuse relativ "topfig/quäkig".
Also hatte ich mir gebraucht und günstig eine 2x12er Box mit Vintage Celestions besorgt und hatte diese mittels eigengebastelter Speaker-Out Buchse am kleinen Mustang betrieben - DAS war ein gewaltiger Unterschied.
Man glaubt gar nicht, wie gut und laut so ein kleiner Mustang tönen kann, wenn er nur an einer ordentlichen Box betrieben wird (und 20W sind in der heimischen Stube sau-laut!).
Das ging eine Zeit lang gut, bis ich überall (und vor allem hier im Forum) ausreichend viel von diesem "legendären Röhrensound" gelesen hatte, und Bodentreter und, und... DAS musste ja dann doch so richtig toll sein.(?)
Also habe ich mir ein 20W Bugera-Top geholt... endlich Röhrensound! Aber eigentlich war das unterm Strich ziemlich ernüchternd... war ja aber klar: Da fehlten ja auch noch all die krassen Bodentreter, von denen so viele schwärmen.
Da muss die Vorstufe ja auch ordentlich "befeuert" werden, also ein Booster Pedal, für den Gilmour Sound ein Fuzz-Pedal, das Digitech in den FX-Loop für Hall, Delay & Modulationseffekte...
Um es etwas abzukürzen: Das war irgendwie alles nix.
Am Ende hatte ich einen riesen Kabelsalat, etliche Pedale zum drauf rum treten, aber so richtig glücklich hat mich das nicht gemacht.
Ich hatte sogar irgendwann einen Satz Alternativ-Röhren ausprobiert, weil DIE ja dem Verstärker angeblich erst den richtigen Sound geben würden - ich hatte keinen nennenswerten Unterschied bemerkt!
Und weil ja auch die Endstufe so sehr für den Sound ausschlaggebend ist, habe ich noch irgendwann einen Attenuator vor die Box geschnallt,
damit ich die 20 Röhrenwatt mal bis zum Anschlag treten konnte und die Endstufe auch mal so richtig in die Sättigung gehen konnte... war auch irgendwie nicht der Bringer.
Irgendwann war mir das ganze Kabel-/Pedal-/Röhren-Gewurschtel und Getüftel auf Gut-Glück und Hörensagen einfach zuviel und habe, nachdem ich den im Geschäft ausprobiert hatte, mir einen Katana 100 Mk 2 geholt...
Damit bin ich jetzt froh. Das Teil hat alles mit drin, was man sich so vorstellen kann - inklusive eines brauchbaren Lautsprechers - klingt auch leise sehr ordentlich und mittlerweile habe ich ein paar Sounds gefunden/optimiert, die mir richtig gut reingehen.
Jetzt kann der geneigte Fortgeschrittene natürlich sagen:
"...ist ja klar, dass das mit dem Bugera nicht funktioniert, da brauchst du mindestens einen XYZ-Verstärker mit einer amtlichen ABC-Box dran und wenn du da nicht mindestens eine original Les Paul dran klemmst, kann das ja auch nix werden!"
Mittlerweile, nach all den Experimenten, kann ich da
für mich sagen:
Mir egal. Mir ist diese ganze Röhrengeschichte einfach zu "schwammig" und ich finde, es wird auch sehr viel (zu viel) Voodoo mit rein gepackt.
Naja, vieles weiß man erst, wenn man es probiert hat.
@MyNameHere falls du dir das leisten kannst, dann mach's einfach wie ich (oder pack noch ein bisschen was drauf) und probier den Scheiß aus - vielleicht geht's dir wie mir, vielleicht findest du darin aber auch die Erfüllung.
Das weißt du aber erst, wenn du dein Vorhaben selbst in die Tat umgesetzt hast. Wie man sehen kann erzählt in einem Forum irgendwie jeder was anderes, aber was
für dich selbst den Ausschlag gibt, kannst nur du entscheiden, bzw. herausfinden.
Also find's am besten raus.