Ich höre hier teilweise ziemlich schräge Ansprüche raus.
Bei keinem Konsumprodukt der Welt gehe ich davon aus, daß es einen "Alles-auf-10"-Dauerbetrieb länger als ein paar Tage durchhält.
Die, die dafür gebaut sind, haben keine Regler, sondern nur an/aus-Schalter.
Andersherum: jedem sollte klar sein, daß ein Produkt, daß man ausschliesslich in einem entspannten Bereich unter geringer Belastung betreibt, länger hält. Das sind doch banale Erkenntnisse, oder nicht?
Warum sollte das für Röhrenverstärker (ausgerechnet!) anders sein?
a) ist es für mich eine Frage des Verstands, daß man einen Regler nicht ständig auf Vollast dreht ( sonst wär an der Stelle ein Schalter )
und
b) hört man doch bei Röhrenamps eigentlich, daß das ziemlich scheiße klingt und merkt, daß die kochend heiß werden. Und kommt dann nicht auf die Idee, daß man mal runterregeln könnte?
Eigentlich (!) ist das das kleine 1x1. H&K jetzt dafür in Haftung nehmen zu wollen oder von Unterdimensionierung zu reden, wenn jemand die Billigröhren in einem Mittelklasse-China-Großserien-Amp durch Dauer-Vollast zu Tode reitet, finde ich frech. Natürlich ist das eine Fehlbedienung. Was sonst? Wenn der Händler das auf Gewährleistung nimmt, finde ich das ausgesprochen kulant.
Man kann zwar im Manual vor solchen Versuchen warnen, wie es ENGL offensichtlich tut - aber muss man man wirklich jeden Verbraucher wie ein Kind behandeln?
Und dann: H&K bietet für läppische 550 (!) Tacken einen erschreckend gut klingenden Röhrenamp mit zwei Kanälen, Röhren-Kontrollsystem, Effektloop, Powersoak und (gutem!) Direct-out - und dann wird von "Rotstift an der falschen Stelle" und "Murks" gefaselt, weil ein Käufer nicht wusste, wozu der Amp einen Volume-Regler hat. Geht's noch?