Bewege ich mich seltsam auf der Bühne?

[Michael Scratch]

Ach und noch etwas - auch wenn ich damit jetzt vielleicht ein wenig in Philosophieren komme:
Es erfordert immer Mut, sich auf einer Bühne zu zeigen - und bei SängerInnen nochmal mehr als bei Instrumentalisten, wie ich finde. Denn die Stimme ist unweigerlich ein Bestandteil der eigenen Persönlichkeit, viel mehr als ein Instrument. Ein Instrument kann man ablegen, wenn es einem selbst nicht gefällt, kann es sich aussuchen. Die Stimme nicht, die ist mit einem verbunden. Deshalb gibt man als SängerIn viel von sich Preis und ist vielleicht auch verletzlicher bei Kritik - zumal man als SängerIn einer Band auch noch vorne steht (Lead-Vocals).
Deshalb habe ich großen Respekt vor jedem Menschen, der sich traut, nach vorne zu treten und zu singen.

 

[Telkowiak]

Auch von mir die Rückmeldung, daß Du wirklich gut singen kannst.
Mir scheint auf den Videos, daß Du den Mund weiter öffnen könntest.
Ich weiß nicht, ob die aktuelle Mundweite gewollt war, aber vielleicht klingt Deine Stimme dann ja noch besser
(Mehr Resonanz?)
Kannst ja mal im I-Net nach dem Thema suchen.

Falls Du das "Schunkeln" wirklich vermeiden möchtest, könnte vielleicht eine Idee sein, sich auf einen hohen Hocker zu setzen.

 

[Sylvana]

Lieber @Michael Scratch, ich bin sehr positiv überrascht wieviel Zeit ihr euch nehmt, um mir ein Feedback zu geben. Ich finde Kritik unheimlich wichtig, weil man daran wachsen kann. Nur habe ich keine Musiker in meinem Freundeskreis, die mir da beratend zur Seite stehen können.

Ich würde nicht das Selbstwertgefühl bemängeln, sondern eher das Selbstbewusstsein. Es gibt eben wenig Erfahrungswerte, die mir helfen könnten, mein Selbstbewusst aufzupäppeln. Zudem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass ich mal an den Punkt komme, an dem ich meine Stimme als wohl klingend empfinde. Mein Ohr ist mein Ohr und deswegen brauche ich die Resonanz von außen.
Zu 1) würde man kein Lampenfieber haben, wäre davon auszugehen, dass man sich für perfekt hält und das fände ich auch fatal.
Zu 2) und 3) und P.S. vielen Dank für die Blumen

Stimmt, jemand der mit seiner Stimme arbeitet, kann sie nicht einfach umtauschen. Was für eine Erkenntnis und ja, Musik bedeutet Intimität und zwar für alle. Vom Text, über die Instrumente bis hin zur Stimme. Es geht immer ums Gefühl.
Singst du?



@Telkowiak auch dir danke für deine Rückmeldung und sofort hast du meine nächste Schwäche erkannt Genau, ich mache den Mund nicht weit genug auf, sodass es mehr Resonanz geben könnte. Das Trauma meiner Kindheit Hier der Link zu meiner Vorstellung hier: Meine Vorstellung
Das erklärt, warum auch da ein Problem sitzt. Zumal es sich genauso unnatürlich anfühlt, den Mund weiter aufzumachen, wie ein Mikrofon zu halten.

Die Idee mit dem Hocker finde ich ja sehr verführerisch aber langfristig hilft nur, das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen


Liebe Grüße Sylvana