Tutorial 4: Britches full of Stiches
Für nicht ganz so geübte wären einfachere irische Polkas ein guter Einstieg. Es kommt da kaum darauf an, welche man nimmt, sondern darauf, damit die irischen Spielweise zu versuchen. Also z. b. die Bässe auf Zählzeit 3 wegzulassen, wie in den meisten reels, , ein paar Verzierungen einzubringen, z. B. ein paar Vorschlag- Noten. Da kann man als Vorübung gern einfach mit "what shall we do with the drunken sailor" ein paar Dinge ausprobieren, auch schon mal das Tempo etwas anziehen. Danach wäre ein einfacher Einstieg :
Britches full of stitches
Yupp, das ist das nächst Einfachere. Da der bereits genannte Melodeon-Lehrer aus York "Britches full of Stiches" seinen Schülern auch zum Einstieg mitgibt, machen wir das auch. Einen ersten Eindruck bietet dieser Workshop:
Man sieht, wie die Leute fröhlich die Viertel mit dem Fuß trampeln. Das gehört dazu, wir werden das diesmal auch machen. Dafür plane ich, die Bass-Seite diesmal einfach wegzulassen. Der Hintergrund ist auch, dass ich mich an den "Verzierungen" versuchen möchte. Dazu habe ich schon einmal Noten vorbereitet:
Man sieht zunächst das Thema und dann zwei Durchgänge mit Verzierungen. Es finden sich Vorschläge wie
Cuts (Vorschlag von oben),
Taps (Vorschlag von unten) und
Pats (Vorschlag von zwei Tönen). Es gibt
Triplets, also eine Folge von drei schnell hintereinnander gespielten Tönen (gleiche Töne oder Tonsequenz) und
Rolls. Freilich gibt es eine Tradition, wie diese Verzierungen anzugehen sind. Klassisches Notenlesen könnte insbesondere bei den Vorschlägen in die Irre führen, da sie bedeutend kürzer sind als sie das Notenbild erahnen lassen. Ein Schwede, der mit seinem Piano-Akkordeon irische Musik spielt, hat aber ein hilfreiches Video gemacht. Das Video ist englisch, aber auch Leute, die mit dieser Sprache auf Kriegsfuß stehen, können ab 3:17 wertvolle Eindrücke gewinnen, wie man das Thema Verzierungen angehen könnte:
Wenn wir verstanden haben, um was es geht, nehmen wir die Noten zur Hand und versuchen uns an den Verzierungen. Man muss nicht alle Verzierungen aus dem Notenblatt 1:1 abspielen. Freilich ist der Aufschrieb hilfreich, um die Möglichkeiten zu sichten, die man hat. Es geht weiter, wenn wir eine Aufnahme aus unserem Kreis haben. Verzierungen sind diesmal ein Muss. Das Tempo sollte durchgehalten werden, muss aber nicht hoch sein. Den Bass lassen wir weg. Eine rhythmische Unterstützung mit dem Fuß wäre gut. Wohl bekomm's.