E-Gitarren-Voodoo - meine (nicht ganz ernst gemeinte) Abrechnung

[Reinhardt]

Stichwort Pu's.

Wir hatten gerade einen 'neuen' Member im Strat-Modifikationsthread, der quasi nicht nur die Erfahrungen von Don Joe u. a. bestätigt.

Er hat bei sich und bei einem anderen Mitmusiker die CS Fat 50's aus den Fender Strats gegen Toneriders ausgetauscht und ist durchweg begeistert von der Aufwertung im Klang bzw. der Instrumente. ;-)

 

[hairmetal81]

Hier die Mutter des Voodoo:

Tja, 'Vintage and Rare' ...der marketing-technische Name ist wohl Programm... das hat mit Pragmatismus nicht mehr viel zu tun...

200.000+ Euro für ein schnödes, 25-Jahre-altes Topteil (...dessen Zuverlässigkeit möglicherweise, auf die Zukunft betrachtet, nicht mehr ganz gegeben ist)...?


...ich passe! "...NEXT..!!!"

 

[Reinhardt]

Bevor!

 

[Slideblues]

CS Fat 50's aus den Fender Strats gegen Toneriders ausgetauscht

äh, hat die nicht ab Werk schon Toneriders verbaut...? Zumindest ist es bei meiner "CV 50" Tele so... , ach... du hast gezwinkert...

 

[Reinhardt]

Ne, er meinte wohl US-Modelle...
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Klassisches Downsizing.

Also Gegen-Voodoo, oder neue Bescheidenheit, oder wahr?

Hoffe, das setzt sich so fort...

 

[DerZauberer]

200.000+ Euro für ein schnödes, 25-Jahre-altes Topteil (...dessen Zuverlässigkeit möglicherweise, auf die Zukunft betrachtet, nicht mehr ganz gegeben ist)...?

...zumal die Schaltung ja nun wirklich nicht geheimnisvoll sein kann.

Aber was macht den Preis? Angebot und Nachfrage. Es gibt hiervon wenige, und die Nachfrage ist vielleicht da. Es gibt ja auch ganz andere alte (tolle) Gitarren, die keinen interessieren... wer hat vor Nirvana jemals eine Fender Jaguar als irgendwie erstrebenswert gesehen? So geht's halt rauf und runter. Wenn ich sehe, was auf Auktionen fuer die ersten Apple Computer gezahlt wird, kann ich mich auch nur wundern. Da ist die Grenze zwischen "Gebrauchsgegenstand" und "Museumsstueck" dann irgendwann ueberschritten.

Ich verstehe das auch irgendwie - die 1954 Gold Top, die ich bei meinem Besuch bei den Mandolin Brothers in der Hand hatte, ist halt ihre knapp $25.000 wohl durchaus wert - sie ist eine legendaere Gitarre, in gutem Zustand, die wollen viele Leute haben - unabhaengig davon, wie diese eine Gitarre denn nun genau klingt. Man kauft Legende, einen Kunstgegenstand, ein Investment - warum auch nicht? Man hat den Hauch der Geschichte... etc etc. Ob die nun wirklich gut klingt, muss man dann rausfinden.

 

[Reinhardt]

wer hat vor Nirvana jemals eine Fender Jaguar als irgendwie erstrebenswert gesehen?

Hier ich!

Mein ehemaliger E-Gitarrenlehrer hatte eine, ca. 1975.

 

[hairmetal81]

...um den 200.000€-Dumble [] vielleicht in eine etwas unbedarftere,
pragmatische 'Player'-Perspektive zu rücken:



Dieser 1100€-Second-Hand Mesa Boogie Maverick 1x12" Combo soll eine vernünftige Dumble-Alternative für normalsterbliche Gitarristen darstellen...

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...maverick-1-x-12-/316954809-74-5660?ref=search

...und sind wir doch mal ehrlich: Alles, was darüber hinaus geht, möchte ich nicht in die verrauchte Spelunke an der Strassenecke mitnehmen...

 

[Reinhardt]

Kann das sein, dass der Gitarrist vom Sting auch so einen spielt?
Der sah von weitem genau so aus und klang mit ner Relic-Strat prächtig!

 

[hairmetal81]

Aber was macht den Preis? Angebot und Nachfrage. Es gibt hiervon wenige, und die Nachfrage ist vielleicht da.

Höre ich da einen leichten Zweifel in Form eines 'vielleichts' ...? []

wer hat vor Nirvana jemals eine Fender Jaguar als irgendwie erstrebenswert gesehen?

...wer danach?

[]

Man kauft Legende, einen Kunstgegenstand, ein Investment - warum auch nicht? Man hat den Hauch der Geschichte...

Legenden könnte man andichten...
Kunstgegenstände gehören in Museen, nicht auf Bühnen...
Investment ist was für 'Zahnwälte' und Spekulanten... (sieh' dir an, wohin sie uns gebracht haben...)


...nichts davon würde sich Wissenschaftlich belegen lassen ...ausser du schiebst den Gitarrero mit der Goldtop in ein Messinstrument und misst Hirnströme.

Wenn ich sehe, was auf Auktionen fuer die ersten Apple Computer gezahlt wird, kann ich mich auch nur wundern. Da ist die Grenze zwischen "Gebrauchsgegenstand" und "Museumsstueck" dann irgendwann ueberschritten.

Na siehste... würde mir übrigens nicht anders gehen.




--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Tja, wieso überrascht mich das nicht....

...hättest du dir gewünscht, dass ich mir 200$-Orange-Drops aus Öl und Papier in meine Klampfe mache?

 

[Reinhardt]

Ach, sind die jetzt auch orange?

Warum nicht Bonbon-Rosa?

Und sowieso, rote Gitarren...

 

[Slideblues]

...hättest du dir gewünscht, dass ich mir 200$-Orange-Drops aus Öl und Papier in meine Klampfe mache?

No Sir.... ich habe die Einstellung, dass nur die Kapazität zählt und nicht der Name, oder der Preis... Die Orangen Drops mag ich nicht, weder als Süßigkeit, noch als Cap... Warte mal, habe ich da was verwechselt... habe ich etwa die Bonschis eingelötet und die Caps gefuttert... hm? Nee...

 

[Reinhardt]

Was haltet Ihr vom Downsizing?

 

[netstalker]

Downsizing? Kürzere Mensur?

 

[Reinhardt]

Nein, wie ich oben geschrieben habe.

Boutique gegen Budget...
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Da es für einige ja erwiesen ist, dass teurer, nicht gleich besser.

Und man könnte sich endlich wieder dem Wesentlichen, nämlich dem Musizieren widmen...;-)

 

[Slideblues]

Was haltet Ihr vom Downsizing?

Wenn es passt...? Ende der 80er hatte ich mir eine "Fender Studend Lap Steel Guitar" gekauft... kostete mit original "Tweed" Koffer und Allem Zubehör 150,- DM (heute müsste man die "150" durch "750" und die "DM" durch "Euro" ersetzen". Die Gitarre stammte aus dem Jahr 1950 und war im Prinzip eine "Vorstufe" zu Telecaster... Der PU passte auch 1:1 in eine Telecaster und umgekehrt... Natürlich waren noch die originalen Potis, PIO's und das hydroskopische "push back" Stoffmantel Kabel verbaut... mir hatte das nicht gefallen... "Vintage" und "Voodo" waren noch nicht so bekannt... ;-).

Die Potis, samt Kabel, Caps und Klinkenbuchse" flogen in die Tonne... den PU hatte ich durch einen Bridge PU vom Rockinger ersetzt... und siehe da... geht doch... so in etwa müsste sie wohl auch 1950 getönt haben... Ich hatte mich damals schon etwas gewundert, dass doch einige Kollegas ganz scharf auf den originalen PU waren... und ja, es gibt ihn noch... versteckt auf dem Dachboden meiner Eltern... Das Haus ist lange verkauft und dort liegt mein Schaaaaaaaaaaatz.... Das nenne ich "Downgrading vom Feinsten".

 

[hairmetal81]

Warte mal, habe ich da was verwechselt... habe ich etwa die Bonschis eingelötet und die Caps gefuttert... hm? Nee...

...Bon Appétit!


[]
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Was haltet Ihr vom Downsizing?

Darauf ziehlte ja eigentlich die ganze 'Avoiding Gear Acquisition Syndrome' -Kolumne
ab - ...darauf, und sich gleich von Anfang an was 'solides, richtiges' zu kaufen!


Eigentlich kann alles, was in diese Richtung geht, nur meine vollste Unterstützung haben!

 

[Slideblues]

sich gleich von Anfang an was 'solides, richtiges' kaufen

Ja, eine gute Einstellung... aber auch das lässt ja wieder Raum für Seitenlange Diskussionen... und wie viele Leute kaufen sich was "Solides" und ziehen trotzdem das volle "Voodoo" Programm durch...

 

[hairmetal81]

Müsstest du gar nicht (da von vornherein 'solide') - d.h. es lässt sich auf ein paar wenige, essentielle und prüf-/ ggf. messbare(!) Parameter eingrenzen:

1. ist die Gitarre stimmstabil?
2. ist sie bundrein / gut intoniert?
3. ist sie ordentlich verarbeitet, stimmt die 'Basis'?
4. hält sich das Brummen der Elektronik in Grenzen, bzw. ist erst gar nicht vorhanden?
5. sind die Pickups immun gegen Mikrophonie/Feedback?
6. laufen die Potis angenehm und ohne kratzende Geräusche?
7. stellt die Klinkenbuchse einen guten Kontakt zum Kabel sicher, ohne Wackelkontakt?
   
8. ist das gesamte Instrument im Falle einer Reparatur pflegeleicht?
9. hat sie keinen übermässigen, eingebauten Wertverlust bei eventuellem Wiederverkauf?
10. bleibt sie trotzdem für einen Anfänger erschwinglich? (affordable)

Wie du sicher beipflichten kannst, geht das alles ganz ohne

vonstatten...; das sind ein paar handfeste, wenige Dinge, welche man auch selber relativ leicht überprüfen kann, und ein solides, zuverlässig arbeitendes Instrument garantieren!


;-)

 

[Slideblues]

Müsstest du gar nicht (daher 'solide') d.h. es lässt sich auf ein paar wenige, essentielle und messbare(!) Parameter eingrenzen:

Ja, so gesehen...klar... Das ist genau meine Einstellung zu dem Thema... "Qualität im Sinne von Funktionalität..."