E-Geige/Bratsche Eigenbau-Projekte

Hallo Daniel,

mach dorch bitte mal für dein Bauprojekt einen eigenen Thread auf!!! Das soll hier nicht untergehen! Und poste dort gerne noch mal deine ersten Bilder :cool: Hiermit erteile ich dir Daniel1981 die moderatorische Erlaubnis, die Bilder in einem zweiten eigenen Thread cross-zu-posten! ;)

[Und die Bass Bauprojekte des Dude
https://www.musiker-board.de/bastelecke/362857-projekt-des-dudes-vierter-eigenbau-icebass.html
https://www.musiker-board.de/bastel...udes-dritter-eigenbau-moderner-pj-e-bass.html
https://www.musiker-board.de/bastel...er-eigenbau-hollowbody-shortscale-e-bass.html
https://www.musiker-board.de/bastelecke/250160-projekt-des-dudes-erster-eigenbau-e-bass.html sind höchst sehenwert!]
 
Hi,

Tolles Projekt bzw. Projekte, bin sehr angetan und schon gespannt auf das Endgewicht. Ich habe eine E-Geige, die entfernte Verwandschaft zu Fiddles Projekt hat, da ist nur der Teil, wo ich jede beliebige Schulterstütze befestigen kann aus dünnem Holz (dachte zunächst Kunststoff, ist aber schwarz bemaltes Holz). Ist ein Fünfsaiter und ziemlich schwer (mit Kinnhalter, Fiddle-Ezy-Metallhalter und 9V-Block Batterie ca. 800g), hat aber einen tollen Klang (kleiner Reverb eingebaut, kommt vom Instrument her, nicht von der Elektronik). Da ich Bratsche spiele macht mir das Gewicht nicht soviel aus.

Gruß
 
Hi suamor,

mach doch mal einen Schnappschuß von deiner E-Geige. Mich tät
es interessieren. Ich schaue mir alles an, immer auf der Suche
nach neuen Ideen und Detail-Lösungen. Denn: verbessern kann
man immer etwas.


cheers, fiddle
 
Hi fiddle,

super Bilder, geiles Projekt. Großes Lob, von einem aus der Gitarrenbau-Fraktion. Ich ärgere mich, nicht schon mal eher dieses Projekt wahrgenommen zu haben.
Weiter so!!:great::great::great:

Gruß Gundolf.
 
Hi fiddle,

super Bilder, geiles Projekt. Großes Lob, von einem aus der Gitarrenbau-Fraktion. Ich ärgere mich, nicht schon mal eher dieses Projekt wahrgenommen zu haben.
Weiter so!!:great::great::great:

Gruß Gundolf.

Hi Gundolf,

danke für die Blumen :redface:. Ihr Gitarren-Jungs seid daran schuld, daß ich mein langjähriges Vorhaben endlich mal in die Tat umsetzte. Deshalb meinen Dank an euch :great:


Hi alle,

heute nur n paar Kleinigkeiten. Vor allem habe ich das kleine Horn vorbereitet. In der Frontalansicht habe ich die Papierschablone mal reingeklemmt. Das sieht so zwar etwas mager aus, wird in der Holz-Fassung aber schon etwas massiver wirken.

Mal schauen, was ich diese Woche noch schaffe. Ich muß nämlich auch noch meine Brötchen verdienen. Aber bis Samstag könnten schon Saiten drauf sein.
Lackieren kommt später. Erstmal muß ich wissen, das da auch n Klang rauskommt.


cheers, fiddle
 

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Hi Suamor,

danke für die Bilder. Aha, jetzt weiß ich auch, warum die da 800 g wiegt :D.

(Tjo, warum baue ich meine eigentlich so kompliziert? :gruebel:)

Nee, das ist schon gut so.


cheers, fiddle
 
Ich habe auch lange gesucht, bis ich eine möglichst kleine gefunden habe... das die so schwer ist, hat mich anfangs gewundert, Gewichtreduzierung war bei einem anderen Besitzer desselben Instruments im wesentlichen durch Entfernen der aktiven Elektronik erfolgt. Ich kenne den Grund nicht, warum sie so schwer ist, aber ich vermute sie ist weitesgehend massiv. Ob man das ändern kann (der Geigenbauer macht auf Wunsch übrigens gerne Modifikationen am Instrument) ohne den Klang zu beeinträchtigen kann ich auch nicht so genau beurteilen.

Gruß
 
Hi Leute,

heute habe ich meinen ersten Bock geschossen: Ich habe das obere Horn 5 mm zu tief angeleimt. Heißt, die Halsmensur ist 5 mm zu lang. Einfach nur ein dummer Messfehler. Ich überlege gerade was ich mache und tendiere dazu, es so zu belassen. Ich habe gerade auf meiner akustischen und der Yamaha rumprobiert. Eigentlich ist das garnicht schlimm, ja, vielleicht sogar ganz toll??

Erklärung: Die Mensur der Geige (Hals-Korpus) steht im Verhältnis 2:3. Eine akustische Geige braucht eine gewisse Korpuslänge, damit da auch klanglich was passiert. Heute 2:3, früher (vor 1900) war das ein anderes Verhältnis d.h. Barock-Geigen hatten alle einen deutlich kürzeren Hals. Der wurde nur verlängert um mehr power zu bekommen durch den höheren Saitenzug. Jetzt: Otto-Normal-Geiger hat sich an dieses "moderne" Verhältnis gewöhnt. Wozu braucht man den Korpus-Anschlag? Für das Treffen der 3. und 5. Lage. Das sind die beiden Wichtigen. Ich habe getestet: die Handstellung ändert sich nur wenig. Bei der normalen Geige muß man für die 5. bereits etwas "herumkrabbeln", was durch diese 5 mm deutlich entspannter wäre. Für den Lagenwechsel spielt die optimale Gestaltung des Halsfußes eine viel größere Rolle (bei mir zumindest). Ich mache aus der Not eine Tugend. Mut zum Experiment! Bei einer Akustischen geht sowas nicht, hier schon! Warum nicht ausprobieren? Wenns ganz Kacke ist, säge ich das halt ab und mache was anderes dran.. so einfach ist das. :D

Wenn man eine elektrische in die Finger nimmt, dann fühlt die sich nie an wie ne akustische. Das habe ich auch festgestellt, als ich auf der Yamaha anfing. Auch das Zurückwechseln ist eine große Umstellung. Also warum soll man sich nicht an eine minimal andere Geometrie gewöhnen, zumal es für das Lagenspiel deutlich leichter wird? Das wird mein Instrument, das spiele ich und sonst keiner. Es gibt ja auch etliche E-geigen ohne irgend einen Anschlag..

Ich denke gerade so: jetzt habe ich die Möglichkeit das wirklich mal auszuprobieren. Wann und wo geht das schon? Mut zum Experiment! Anders kommen keine Neuheiten zustande. Und wenns nix ist.. auch nicht schlimm. Ich glaube, das wird gut.

Durch diesen kleinen fauxpas habe ich wieder was entdeckt um das ganze etwas leichter zu bauen. Ist doch super.
Ich denke, man sollte einem so starken Holz, wie Ahorn, auch mal die Chance geben zu zeigen, zu was es im Stande ist.
Ich baue eigentlich auch noch zu stark. Mut zum dünn bauen, dann klappts auch unter 800 g. :D
(nicht bös gemeint, Suamor :D )


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß dich Fiddel.
Deine Erfahrung mit der Mensur werd ich wohl teilen. Habe den Hals etwas länger gemacht, weil ich einer 4/4 Geige noch eine C-Saite verpassen möchte.
Wer bestimmt was richtig ist?
Stradivari hat den Hals teilweise mit Nägeln befestigt. Tolle Geige/ macht trotzdem keiner mehr.
LG Daniel
 
Hmm, ich fühle mich fast wie im E-Bratschen-Experimentier-Bau, schon bei den akustischen werden ja seit Ewigkeiten Doktorarbeiten mit dem Thema ideale Größe, Klang etc. diskutiert, im E-Sektor wird das ganze dann noch etwas extremer ;)
Das Thema Mensur ist heikel, wenn ich ein Instrument nicht regelmäßig 1-2 mal pro Woche spiele dauert es eine Weile, bis ich wieder intonatorisch sauber darauf spiele, wenn es eine "eigene" Mensur hat.
Meine Erfahrung sagt mir, daß sich die Finger an ein Instrument gewöhnen und nicht an eine bestimmte Mensur. Damit ist auch ein Instrumentenwechsel dann unter den gegebenen Umständen unkritisch.

Was mein Instrument angeht: Ich weiß ja nicht mal, aus welchem Holz das gemacht wurde... es gibt sicher viele Möglichkeiten das Gewicht zu reduzieren, aber wenn es gut klingt, dann halte ich auch gerne 100 oder 200g mehr.

Gruß
 
Hi Folks,

ganz kurz: meine Mensur ist exakt die selbe, wie bei einer normalen 4/4 Geige.
Schwingende Saitenlänge 330 mm.
Als Geigenbauer mißt man außerdem: Obersattel (dort wor die Saite frei schwingt)
bis Korpusrand: 130 mm. Das ist die Halsmensur. Und dann mißt man nochmal
vom Korpusrand (Halsfuß) bis innere f-Kerbe: 195 mm.
Das ergibt ein Verhältnis von 2:3 - 2x65 : 3x65.
Beide zusammen ergeben zusammen 325 mm.
Die 5 mm Differenz kommt daher, daß der Steg senkrecht oder leicht nach hinten
geneigt ist.

Das einzige, was bei mir anders ist: der Korpus (das obere Horn) ist etwas kürzer,
oder es sitzt 5 mm näher am Steg. Also grifftechnisch kein Thema nur der Anschlag
für die Lagenwechsel wird etwas anders.

@ Daniel: die Idee, die gesamte Mensur wegen der C-Saite länger zu machen, find ich gut.

Die Nägel, die Stradivari verwendet hat sind original Kreuznägel vom Heiland.
Das macht diesen göttlichen Klang aus. :D
(also mir sind bei A.S. keine Nägel bekannt.)

@ suamor: von den Bildern her tippe ich stark auf Ahorn. Die ist in der Mitte
(am Griffbrettende) sehr stark. Unten befindet sich vermutlich die Elektronik und
das Batteriefach. Die Elektronik wiegt nix, aber die Batterie! Von der Konstruktion
kann er die kaum anders bauen, als so, sonst hätte er ein Statisches Problem am
Übergang Steg/Wirbelplatte. Vorne könnte man noch was wegnehmen, zwischen
Halsfuß und Griffbrettende. Das würde aber auch nur n bischen was bringen.
Ich denke, 800 g geht noch.


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
Armer Jesus!!!!:mad: Wie viele Nägel die Römer in den reingekloppt haben???
Reliquien(wird das so geschrieben?) gibts mit Kreuznägeln ja schon so viele.Jetzt auch noch Antonio?

Nee kein Scherz. Habe gelesen daß A.S bei einigen Geigen den Hals an den Korpus geleimt hat. Dazu hat er von Innen Nägel verwendet. Ich suche die Seite raus.

Suamor hat Recht. die Mensur ist auch Gefühlssache. Du hast ja jetzt rein optisch den Hals verlängert.
Ich hab´s praktisch getan. Kommt am Ende auf das selbe raus.
Würde dein Instrument wirklich gerne mal spielen. Vielleicht jammen wir irgendwann mal n bisschen?:)
LG Daniel
Ps. www.geigenbauonline.de/zeitung.html

oder nach Stradivari Nägel Hals googeln
 
Hi Daniel,

leider wohnen wir weit auseinander. Ich Raum Ulm. Aber da läßt sich sicher irgendwann was arrangieren.


Hi Leute,

heute nur 2 Stunden gewerkelt. Habe momentan auch noch viel anderes zu tun.
Das obere Horn ist dran und hat auch schon fast Endmaße. Ich werde es von unten vielleicht noch etwas zum äußeren Ende halbrund etwas verschmälern. Außerdem ist es auf der Unterseite gekehlt, also da ist fast kein Holz mehr dran. Die ganze Geige wiegt aktuell 400 g. Mit allem Gedöns wird sie wahrscheinlich zum Schluß auf etwa 580 g kommen, was ich durchaus vertreten kann. Zunächst mach ich sie weiß (unlackiert) spielfertig und auch noch ohne Singlecoil. Dieser und Lackieren kommt dann später.


cheers, fiddle
 

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Mann, ich bin soo gespannt. Mal "schaun" wie die dann klingt!;)
 
Jau:)Kannst du hier ein paar Soundsamples reinstellen?
Wäre doch klasse.:great:
 
So Freunde,

hier wieder der daily report.

Heute habe ich die Seitenwände abgeschrägt (eigentlich nur erst links - auf die andere Seite hatte ich vorhin keinen Bock mehr). Außerdem habe ich den Hals grob vorgeschnitten. Das ist ne geile Arbeit. Könnt ich den ganzen Tag machen. Jetzt kann man das ganze Gebilde mal richtig in die Hand nehmen und ich glaube es kommt so, wie ich es vermutet habe: beim Lagenwechsel von 3 auf 5 stößt man nicht gleich an, hat aber trotzdem einen leichten Kontakt zum "Korpus". Ok, ohne Saiten ist das schon noch eine etwas wage Auskunft, aber so erstmal fühlt es sich ganz gut an.
Das obere Horn möcht ich noch von unten etwas verschmälern. Wahrscheinlich mach ich das mit dem unteren Horn auch. Dadurch wird es optisch noch n Tick leichter und physisch sowieso.

Ich habe den ganzen Tag über die Elektronik gegrübelt und nun ist der Hammer gefallen:
es wird nun doch der Fishman Powerchip.
Ich will kein Rauschen. Nein, nein, nein, das will ich nicht. :D

Die Gemüsewaage spricht: 390 g (gestern 400 g). 10 g gehen bestimmt noch.


cheers, fiddle
 

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Hallo Leute,

habe heute wieder einiges geschafft: beide Seitenwände sind nun fertig, das kleine Horn nachgestochen und etwas verschmälert, das untere Horn verschmälert, die Kante hinter dem Steg ist fertig und die Löcher für die Saiten habe ich gebohrt.

Dazu muß ich was erzählen, denn es lesen ja auch Gitarren-/Bass-Leute mit. Da wird sich der ein oder andere fragen: "hat er denn noch alle Tassen im Schrank?" und "was macht er denn da überhaupt?". Vollkommen zu Recht und ersteres kann ich auch nicht mit Sicherheit beantworten. :D

Bei dieser Geige werden die Saiten oben im Kopf eingefädelt und unten gestimmt. Geigensaiten haben nach der Kugel eine farbige Umspinnung von etwa 4 cm Länge. Ich möchte a) nicht, daß da groß was zu sehen ist und b) darf die Umspinnung nicht über den Obersattel ragen. Da ich einen schlanken Kopf designed habe, muß ich in diesem perversen Winkel von 31° durch den Kopf bohren und hoffen, daß auf der anderen Seite der Bohrer dort raus kommt, wo er soll. Das ist ganz schön tricky, das kann ich euch sagen. Die Bohrmaschine hat schon bessere Tage gesehen und der Bohrständer ist halt von der billigsten Sorte. Trotzdem ist mir das sehr gut gelungen (also ich habe mir bereits auf die Schulter geklopft). N bischen ist der Bohrer schon verlaufen, aber noch im Rahmen. Mit Profi-Equipment, wäre es nur ne Spur besser geworden.

Die Gemüsewaage spricht: 380 g (hehe)


cheers, fiddle
 

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Hmm, ich glaube ich nenne in Anlehnung an die Totenkopf-Geige von Daniel deine jetzt schlicht "die Sichel" oder kurz SV (sickle violin) :D

Das letzte Photo würde sogar in der Kunstgalerie gut ankommen.

Die Kugeln von den Saiten innerhalb des Halses verschwinden zu lassen ist ein gute Idee, das empfinde ich als eine Schwäche meiner Geige (weil ich die Geige außerhalb des Kasten praktisch nicht legen kann (oder nur auf eine weiche Unterlage), da das sonst genau auf die Kugeln drückt.

Gruß
 
Ouhh, jetzt geht es mit den Titeln los ^^.

Na, da will ich euch mal nicht davon abhalten. Nur her mit den Vorschlägen :D.
Ich dachte ja eher an: "Captain Hook".

1. Vorschlag suamor: sickle violin
..


cheers, fiddle

p.s. @suamor: kleb doch einfach n Streifen Moosgummi (3-4mm) hinter die Kugeln, dann ist das Ablegen
kein Problem mehr. Mit n bischen Geschick und gestalterischer Freiheit kann das sogar ganz schick aussehen.
 

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