es geht nicht um lautstärke sondern um die durchsetzungsfähigkeit.
Und damit geht's einfach darum, welche Frequenzen in der Endstufe weniger stark verstärkt werden und welche vielleicht besonders gut verstärkt werden. Inweifern das dann Durchsetzungsvermögen frei macht, hängt natürlich auch zu großen Teilen vom Umfeld ab: Wenn dein Frequenzfenster, in dem sonst keine Instrumente stark vertreten sind, zB in den höheren Mitten von 800Hz bis 2kHz liegt und deine Kitty Hawk, in diesem Bereich auch noch schön stark auf der Brust ist, während sie in tieferen Frequenzen nicht viel Kraft vergeudet, haste natürlich gewonnen. Wenn jetzt nen fieser Synthimensch kommt, der sich genau in deinem Frequenzfenster breit macht, haste wiederrum schlechte Karten. Vielleicht ist dann in den unteren Mitten und den oberen Höhen noch was frei für dich, was allerdings Endstufe XY besser kann, als deine Kitty Hawk...
Es bringt in den seltensten Fällen etwas irgendwelche soundlichen Feststellungen einer bestimmten Komponente zuzuschreiben. Warum klingt Strat anders als Paula - Ja klar! Weil hat halt nen Ahornhals Erlekorpus und nicht beides aus Mahagoni mit Ahorndecke! Dabei vergisst man ganz gerne, die völlig andere Konstruktion, was Brücke, Hals-Koprus-Verbindung, Holzstärke, Art und Position der Tonabnehmer, Kopfplatte, Mensur, blablablabla angeht
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Es handelt sich immer um ein sehr komplexes System. Erst recht, wenn es nicht mehr nur um ein Instrument, sondern um Bandsound geht. Von daher ist deine Frage so, wie du sie stellst wahrscheinlich leider zum scheitern verurteilt..
MfG
Edit: @aZjdY
Na doch, woher kommt es sonst das man für die Lautstärke einer Röhre die doppelte Leistung eines Transistorenamps braucht?
Auf Leistungsangaben kannst du ehrlich gesagt nen Feuchten Kehricht geben. Die stimmen in den seltensten Fällen mit der Realität überein.
Aber nehmen wir mal an, dass wir zwei Endstufen mit identischer Leistung von 50W (bei sagen wir mal 10% Klirr) haben, die eine Röhre, die andere Transe. Nun drehen wir beide soweit auf, dass sie beide 10W leisten. Das klappt soweit super und beide sind gleichlaut, jetzt drehen wir sie synchron langsam weiter auf und stellen mit entsprechendem Messinstrumentarium fest, dass die Endstufe langsam anfängt klirr zu erzeugen, wovon man aber nocht nicht wirklich etwas hört. Die Transistorendstufe bleibt in der Zeit Clean. Irgendwann fängt allerdings auch die Transistorendstufe an zu klirren, das hört man ziemlich schnell und es klingt scheiße. Sagen wir mal, wir sind jetzt bei den angegeben 50W Leistung mit 10% Klirr. Die Transistorendstufe wirst du dir mittlerweile nicht mehr anhören wollen und drehst sie soweit runter, bis sie nicht mehr clippt. Die Röhrenendstufe klingt immernoch ziemlich Clean, evtl mit ganz leichten Verzerrungen, die man allerdings (je nach auslegung der Endstufe) auch als Wärme im Sound interpretieren kann. Die Röhrenendstufe klingt nun lauter (du hast ja eben die andere auch runtergedreht um sie wieder Clean zu bekommen). Beide Endstufen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht an ihrer Leistungsgrenze. Allerdings clipt die Transistorendtufe halt immer stärker, was erstens immer beschissener klingt und zweitens auch langsam gefährlich für sie wird. Die Röhrenendstufe fängt nun langsam immer stärker an zu zerren, was je nach Auslegung der Endstufe recht gut klingen kann. Natürlich ist sie mittlerweile um einiges lauter als die Transistorendstufe zu dem Zeitpunkt, wo man sie sich noch gut anhören kann.
MfG