Lautstärkefaktoren von Amps

  • Ersteller SickSoul
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Wenn die Röhrenendstufe mit zerrt, klingt das oft geil, wenn eine Transistorendstufe mit zerrt, klingt es normalerweise zum Ohrenbluten.
Der Unterschied besteht nicht in der abgegebenen Leistung, sondern darin dass die Röhrenendstufe im Grenzbereich und darüber noch gut klingt.
Man könnte sicher auch eine Transistorendstufe entwickeln die schön zerrt, bei den Vorstufen haben es die Hersteller ja auch hin bekommen.
ich sehe den Vorteil der Transistorendstufe aber darin, dass sich der Amp bei jeder Lautstärke gleich anhört bis er an seine Leistungsgrenze kommt.
Ein Röhrenamp verändert seinen Klang mit der Lautstärke. Ein leise angespielter und dann gekaufter Röhrenamp wird sich laut gespielt anders anhören. Ob das besser oder schlechter ist, muss man selbst entscheiden.
Zu guter letzt ist Leistung schlicht billiger wenn man Halbleiter nimmt. der größte Kostenfaktor bei einem Transistoramp ist der Trafo im Netzteil. Der Rest ist vergleichsweise billig.
 
...Aber der Grundlegende Unterschied liegt im Impulsverhalten ... nicht in der Dauerleistung .

Völlig korrekt. Und dazu trägt entscheidend das Netzteil mit dazu bei, welches bei Halbleiteramps meistens hart ausgelegt ist und bei Röhrenamps oft oder gern relativ weich dimensioniert sein kann - nicht muss, so dass es bei Impulsen in die Knie geht ("Sag").

Genau das ist es auch, wenn wir z.B. bei HiFi-Röhrenamps möglichst bombenharte Netzteile brauchen, um die Impulsantwort des in den Amp hineingegebenen Signales einer Referenz-CD oder einer Schallplatte möglichst so originalgeteu wie möglich wieder zu kriegen - was meistens sehr schwierig ist, da schon die Speakermembran relativ träge ist...

Wenn also einer kommt und meint, sein 500-Watt-Amp hat eine PMPO (Pure Merde Pour Les Oreilles :D) von 1000 Watt, so kann das durchaus stimmen - wenn er denn dazu sagt, dass sein Amp diese Leistung innerhalb von Bruchteilen von Mikrosekunden als Impulsantwort abzugeben vermag, bevor dann das Netzteil (Siebkette, Trafo) zusammebricht. Aber messen? Unsinn.

Die Dauertonmessung ist bei Halbleiter- als auch bei Röhrenamps ein statisches Verfahren, welches rein gar nichts darüber aussagt, welche Maximalleistung er kurzzeitig abzugeben vermag. Bei diesem Verfahren pendeln sich die Netzteile auf einen eben statischen Wert ein, wo Halbleiter- als auch Röhrenamps zerrfrei wiedergeben, was sie i.allg. generell können. Nur eben mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass hier z.B. das Netzteil eines Halbleiteramps noch nicht mal warm wird, während hingegen ein Röhrennetzteil schon in Richtung seiner Belastungsgrenze laufen kann - nicht muss.

Der feine Unterschied ist, wenn KEIN Signal an beiden Amps anliegt und DANN ein Impuls drauf kommt. Wir finden, dass das harte Halbleiternetzteil locker auf seinem stabilisierten Spannungswert bleibt und der Amp durch die Impulsbelastung einen Impuls auch mit einer gewissen Leistung abgibt. Und der Röhrenamp? Hier kann es passieren (muss aber nicht - hängt eben von der Dimensionierung des Netzteiles ab!), dass seine Siebkette zunächst hoch aufgeladen ist; mit höheren Spannungswerten, als gemessene im Dauerbetrieb. Kommt nun der Impuls, so gibt der Amp aufgrund dieser Aufladung kurzzeitig (!) einen lauteren, womöglich schon gezerrten Impuls ab als der Halbleiteramp, bis dann der Sag einsetzt.

Wie lange wird es dauert, bis sich das Netzteil wieder erholt? Dimensionierungsfrage UND wie schnell kommt der nächste Impuls UND wie stark ist dieser!

Somit klingt ein entsprechend dimensionierter Röhrenamp durchaus lauter als ein Halbleiteramp. Das stimmt - aber man muss eben dabei beachten, wie lange der Amp lauter klingt - klingen kann - also wie lange er in der Lage ist, solche Impulse, wie sie nun mal beim Anschlagen einer Gitarre auftreten, vermag, laut wiederzugeben. Und wenn er das noch möglichst impulstreu tut - dunnerlittchen, dann wäre es eine feine Kiste.

Bei (Röhren-)HiFi-Amps ist diese Impulstreue geradezu Pflicht, während sie bei Gitarrenamps - nun ja. :D

CU MM
 
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Moin!

Man ließt hier immer wieder, dass jemand nen Amp sucht, der "mindestens 60 watt"/"mindestens 100 watt" haben soll.
Dabei geht's dann eigentlich nur um die Lautstärke, den Druck und die Durchsetzungsfähigkeit, die dieser Amp haben soll. Die Leistung hat aber mehr oder weniger nur nen kleineren Einfluss auf die Lautstärke und da habe ich mir gedacht, wäre doch nen Thread gut (vielleicht auch zum pinnen), in dem steht, was wirklich großen Einfluss auf die Lautstärke nimmt. Ist bestimmt hilfreich für alle Neulinge, die sich mit amps eben nicht so richtig toll auskennen.
Also mal was mir so einfällt:

Leistung:

Die Leistung von Amps wird in Watt angegeben. Es gibt Amps mit 2 Watt (Roland Microcube zB) bis Amps mit 300 Watt (Crate Bluie Voodoo glaube ich zB). Was viele denken ist: nen Amp mit 100 Watt ist doppelt so laut wie ein 50 Watt Amp. FALSCH! Um die Lautstärke zu verdoppeln braucht man (bei ansonsten identischen Amps) die 10fache Leistung (siehe auch tabelle weiter unten) Also ist nicht ein 100 Watt Amp doppelt so laut wie der 50er, sondern da braucht man 500(!)Watt. Große Verstärker (Stacks/Halfstack mit 100Watt-Tops oder mehr) werden kaum noch komplett aufgerissen. Eine höhere Leistung bringt nur mehr "Headroom", also die Lautstärke, bevor die Endstufe an ihre Grenzen gerät und anfängt zu zerren (bei Röhren) bzw. zu clippen (Transistor).

Technik:

Bei der Technik des Amps ist die Endstufe entscheidend! Ein Transistoramp braucht die dreifache Leistung gegenüber einem Röhrenamp, um die gleiche Lautstärke zu erzeugen. Um mit nem 100 Watt Röhrentop gleich zu ziehen, bräuchte man also nen 300 Watt Transistoramp als Beispiel. Das liegt erstens daran, dass röhrenamps anders verzerren als Transistoramps. Sie verstärken serh viel mehr Obertöne, was die einem dann viel lauter vor kommt und zweitens liegt es daran, dass die Leistungsangabe nie aussagt, wieviel Leistung maximal aus der Endstufe kommen, sondern welche Leistung aus der Endstufe kommt, bevor die Endstufe anfängt zu zerren oder einen gewissen Klirrfaktor überschreitet. Bei Röhren ist es teilweise sehr erwünscht, dass die Endstufe übersteuert (Overdrive) und deswegen komme aus einem 100 Watt-Top in diesem falle auch mehr als 100 Watt.
Wenn eine Transistor-Endstufe anfängt zu clippen ist das weniger erwünscht. bzw. gar nicht. Der Klirrfaktor, der bei Transistoren-amps überschritten wird und nachdem die Leistungsangabe ermittelt wird, ist (wenn ich mich nicht irre) so hoch angesetzt, dass die Endstufe bei der Leistung sogar schon "clippt".
Es gibt auch noch eine dritte Endstufentechnick von Tech 21, aber damit kenne ich mich überhaupt nicht aus und wäre dankbar, wenn jemand was dazu schreiben könnte!

Speaker:

Gitarrenamplautsprecher gibt es in den Größen 8",10",12" und 15" (soweit ich weiß). Die haben jeweils verschiedene Eigenschaften. Wenn ich mich richtig erinnere sind 10" zum Beispiel sehr gut in den Höhen und sprechen sehr schnell an und eher für clean-sounds geeignet (funk), 12" (die gängigsten) sind sehr mittenreich und ideal für verzerrte Sounds (Rock und Metal) usw. sehr entscheidend für die Lautstärke ist die anzahl der speaker. Dazu muss man ein bisschen weiter ausholen und mal eben anmerken: Schall ist schwingende Luft! (zwar nicht ganz korrekt, da sich Schall auch in Wasser und allem andern verbreitet, aber für uns Musiker, geht's nur um die Luft). Lautstärke verändert man in dem man die Luft stärker zum schwingen bringt (nicht verwechseln mit schneller, da das die Tonhöhe verändert). Wenn jetzt eine einsame Quelle die Luft sehr stark bewegt, ist der Schalldruck direkt vor der Quelle sehr stark, nimmt aber auch sehr schnell ab wenn die entfernung zur quelle steigt. Hat man mehrere quellen, die jeweils nicht einen ganz so heftigen Schalldruck erzeugen, bleibt der Druck aber auf größerer entfernung höher.
Die meißten Combos haben 1x12"-Bestückung (auch oft als 112 hinter dem Modellnamen zu finden. Beispel Peavey Bandit 112). 2x12" ist auch relativ gängig (gleiches Spiel zB Line 6 Spider II 212). Stacks (übersetzt: der Stapel) sind Amps, bei denen Verstärker und Box in 2 Verschiedenen Gehäusen untergebracht sind. Die Boxen haben dann Formate von 1x12", 2x12" oder 4x12". Ein Halfstack besteht aus Amp + 4x12"Box und ein Fullstack besteht aus Amp und zwei 4x12"Boxen (hat also 8 Lautsprecher). Die Leistung verteilt sich bei mehreren Speakern normalerweise in gleichen Teilen auf die einzelnen Speaker. Bei einem Halfstack mit 100 Watt-Top, bekommt also jeder Speaker (ohne Endstufenzerre MAXIMAL) 25 Watt ab. Wenn man jetzt an die Faustformel von eben denkt: "doppelte Lautstärke - 10fache Leistung" ist es logisch, dass jeder einzelne Speaker einer 4x12" box nicht 1/4 der lautstärke von einem 12" hat, sondern grob geschätzt ca. 75%. Da man nun 4 Lautsprecher (Quellen) hat, steigt der Druck enorm (ca. um's dreifache: 4x75%=300%). Das wirkt sich dann besonders auf den Druck und die Lautstärke in ein paar Metern Entfernung aus. Ein Beispiel zum Vergleich: Riesige Konzerthalle mit 10000 Leuten im Publikum. Wenn einer jetzt klatscht und "Hey!" schreit, hört man das 3 Meter weiter nicht mehr. Wenn 10000 Leute im Takt mit klatschen und "Hey!" rufen, hört man das bis auf die Straße vor der Halle (anderes Beispiel: Mit'm Auto ma in der Nähe von nem Fußballstadion rumfahren. Wenn nen Tor fällt, hört man das teilweise Kilometer weit).
nachtrag: Sensitivity/Wirkungsgrad:
Der Sensitivity-Wert wird meistens in dieser Form: z.B.:96dB/1W/1m angegeben. Das bedeutet, dass der Speaker unter einer Belastung von 1Watt im Abstand eines Meters eine Lautstärke von in diesem Fall 96 Dezibel erreicht. Die Einheit Dezibel verhält sich aber nicht in einem direkten Verhältnis (d.h. 80dB sind nicht doppelt so laut wie 40dB) sondern sie steigt logarithmisch an. Fürs menschliche Ohr ist eine Steigerung von ca. 5dB doppel so Laut. (d.h. 85dB sind doppelt so laut wie 80dB). Wenn man jetzt einen Eminence V12 Speaker (Sensitivity: 100dB/1W/1m) mit einem Celestion Vintage Speaker (Sensitivity: 96dB/1W/1m) vergleicht, ist die Lautstärke beim Eminence bei derselben Belastung fast 80% höher.

Amp-Einstellung:

Der Frequenzbereich einer Gitarre in der Band ist der Mittenbereich. Die Bässe übernehmen Bassist und Drummer und die Höhen vermischen sich gerne mit den Becken des Drummers und unter Umständen auch mit dem Gesang (bei judas priest zB ;)). Wenn jemand auf den sogenannten Badewannensound steht (Bass und Höhen voll rein, Mitten raus), leidet die Durchsetzungskraft des Sounds im Bandgefüge darunter. Daher braucht man einen stärkeren Amp und diese Schwäche zu kompensieren. Dreht man die Mitten rein, die Bässe relativ weit zurück und die Höhen auch ein wenig, erhöht sich die Durchsetzungskraft in der Regel enorm.

hier noch die tabelle:

Soviel von mir. Wenn ich Bockmist geredet habe/Fehler gemacht habe, sagt es mir bitte, dann editiere ich das. Soll ja ne hilfe für Einsteiger sein und es wäre blöd, wenn da falsches drin steht. Wenn ihr Ergänzungen habt, euch noch weitere Faktoren einfallen und so weiter, postet fröhlich drauf los!

MfG Sick

Edit: Und wenn wir schon dabei sind: könnte ein Mod bitte den Tippfehler aus dem Titel entfernen? :D Danke!!

Guten Tag!

Lieber Mr. Sick, wir hatten dieses Thema schon 1000mal und die Behauptung von wegen Leistung von Transistor zu Röhre ist schlichtweg falsch. Du behinderst uns mit diesem
Unsinn, denn es gibt Leute, junge Leute, die glauben so was. Und lass diesen Unsinn mit Obertönen und anderem Blödsinn.
Wir sind Hersteller und wir vertragen auch Kritik, aber erzählst Du was ohne jede Grundlage. Das übliche Halbwissen.
Entschuldige, daß etwas nervig reagiere, aber mach Dir wirklich einmal Gedanken über das was Du hier schreibst.

Gruß Günni
 
Guten Tag!

Lieber Mr. Sick, wir hatten dieses Thema schon 1000mal .......

.... aber mach Dir wirklich einmal Gedanken über das was Du hier schreibst.

Gruß Günni


*Hüstel*

Der beanstandete Beitrag ist aus dem Jahr 2005 ( in Worten: zweitausendFÜNF! ) - also sozusagen Board-Kreidezeit.

( Auf Tafeln ham wer geschrieben damals - wir hatten ja nüscht!! :weep: )

Ich denke, da war das Thema noch relativ frisch für die damals noch kleine Community und ohne das regelmässige Nekro-posting wäre dieser Thread lange vergessen. Wir können wohl davon ausgehen, daß SickSoul sich in den vergangenen acht Jahren durchaus mehr als nur einmal Gedanken über das Thema gemacht hat.

Abgesehen davon hat Stratspieler oben schön erklärt, warum Röhren-Endstufen bei Gitarrenamps i.d.R. tatsächlich lauter sind / erscheinen als Transistor-Endstufen mit ähnlicher Leistungsangabe. Ob man sich jetzt an diesem 1:3-Verhältnis festbeissen muß, sei mal dahingestellt.

Leg dich mal wieder hin, das passt schon..... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
*Hüstel*

Der beanstandete Beitrag ist aus dem Jahr 2005 ( in Worten: zweitausendFÜNF! ) - also sozusagen Board-Kreidezeit.

Mist LostLover, das wollte ich vorgestern schon geschrieben haben, denn auch
der Beitrag den er am 11.12. kritisiert hat war aus dem Necrozeitalter 2005 ...

Spell schrieb:
Also ein 300 Watt Transistorverstärker wäre dann so laut wie ein 100 Watt Röhren Amp ne? Habe ich das richtig verstanden?
Gibt es überhaupt Transistorverstärker die 300/600 Watt haben? Oder anders formuliert: Gibt es gute Transistorverstärker die es mit jedem Röhren Amp von der Lautstärke/der Leistung her aufnehmen können?
Oder sind Röhren Amps immer irgendwie leistungsfähiger?
Hallo!
Das hält sich wie Pech und Schwefel. Um es vorweg zu nehmen, wir stellen ausschließlich Transistoramps her und die Accept Jungs spielen unsere MKII Preamps, da ist eine
gute Endstufe drin, die eben sehr laut sein kann, an einer 16 Ohm Box macht so ein MKII grade mal 50 Watt und da hat ein 50er Marshall das Nachsehen, das zur These 100 /300 Watt.
Nimm mal einen Rath amp 130 Top von wegen Lautsärke und einen 100er Röhrentop und beide mit Bass am besten noch 5 Saiter.
Die Sache mit Röhre und Transistor ist absolut gleichzusetzen und auch Audiotechnisch gleich zu behandeln, es sind die Kenntnisse die eben unterschiedlich sind.
Also diese ganze Sache nochmals aufmischen. Das ist doch langweilig.
 
Ich habe irgendwo gelesen, daß sich in Internetforen alte Postings nach vielen Jahren durch den Druck der über ihnen liegenden Threadschichten verdichten und in sogenannten "bullshit" umwandeln. Der größte Teil davon wird im Serverinneren eingeschmolzen, aber an manchen Stellen tritt der bullshit durch die Kräfte der Themenverschiebung wieder zu Tage. Manchmal muss man nur ein wenig an der Oberfläche kratzen, um ihn zu finden. Internet-Archäologen behaupten, man könne darin noch Überreste von Information entdecken.

Wunder der Natur.....
 
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Ich hab mal eine Frage. Das Verhältnis von Dezibel und Watt kenne ich. Aber Röhrenamps haben ihre angegebene Leistung ja schon erreicht, bevor man die Lautstärke voll aufgedreht hat. Wo ist denn etwa der Punkt, wann ein 22 Watt Amp seine 22 Watt abgibt? Ich frage nämlich, weil ich mir Sorgen um mein Gehör mache. Wie sieht's zum Beispiel aus, wenn bei einem Bugera V22 Volume und Master auf 9-10 Uhr sind? Mit nem durchschnittlichen Speaker.
Gruß
 
Moin,

einen "Punkt" gibt es nur dann, wenn Du ein Eingagssignal konstanter Amplitude einspeist (Sinusform) und dann die Regler solange aufdrehst, bis ein am Speakerausgang angeschlossenes Meßgerät eine Spannung anzeigt, mit der sich anhand der Sekundärimpedanz ein Leistungswert errechnen lässt. Voraussetzung: Die Spannung am Ausgang bleibt sinusförmig und verzerrt nicht in ihrer Amplitude, sonst misst Du Mist.

Mit einem relativ komplexen Gitarrensignal gibt es diesen Punkt nicht, da der Amp (insbesondere das Netzteil) dem Impulsverlauf folgt, der nie konstant ist und eher zu "wilden" als denn meßbaren Amplitudenformen neigt.

Gehörbezogene Dinge, über die Du Dir Sorgen machst, sind lautstärkebezogene Fragen. Im einfachsten Fall: Gehörschutz einstöpseln. Ist bei mir z.B. bei den Proben Standard.
 
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Danke für die Antwort, die war sehr informativ. Die Frage bezog sich bei mir auf auf meinen Bedroom-Amp, überall wo ein Schlagzeug dabei ist trage ich nämlich Gehörschutz.
Ich saß gestern circa 1 Meter vor meinem Bugera mit 22 Watt. Ich lese zwar in diesen Beiträgen immer, dass z.B. ein durchschnittlicher Lautsprecher bei 1W 98db von sich gibt, bei 10 Watt 102 und so weiter.
Ich meine, aber wann ist der Amp komplett ausgelastet? Ein 100 Watt Amp kann ja auch fast das doppelte an Leistung abgeben.
So genau mit der Sinuskurve wollt ich's gar nicht wissen. Ich hoffe, du verstehst meine Frage.
Ich hatte den ein bisschen lauter als sonst und hatte abends dieses Unterwasser-Gefühl in den Ohren. Ist jetzt schon wieder weg und es kam mir komischerweise auch nicht so vor, dass ich zu laut gespielt habe.
Ich würde gerne wissen, auf wieviel Uhr der Volume und Master stehen müssen, damit der Amp 80 db, 90 oder sogar 100 laut ist (übern Daumen).
Und kann man sein Gehör durch 3 Stunden mit 90db schon langfristig schädigen?
Ich weiß, wie laut ein Crashbecker z.B. ist und es war weit darunter.
Ein guter Freund von meinem Vater hat über 40 Jahre etwa 15% seines Hörvermögens verloren, weil er immer zu nah an den Lautsprechern stand. Muss ich mir da jetzt nen Kopf machen?
 
Unabhängig davon, dass wohl jedes Gehör etwas anders auf ankommenden Schall reagiert, würde ich sagen, wenn du es abends merkst, dann war es zu laut. Da ist absolut egal, ob der Verstärker 98db oder 101db abgegeben hat.

Außerdem ist wichtig wie nah du am Verstärker sitzt, da der schalldruck mit 1/r abnimmt.

Das beste Messinstrument sind meiner Meinung nach die Ohren und wenn die sagen: "zu laut - den Rest des Abend wollen wir unter Wasser unsere Ruhe", dann sollte man das nächste Mal den Regler wieder etwas nach links drehen..:)
 
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Eine feste Zuordnung von Mastervolumen und abgebebener Leistung gibt es nicht. Volumenregler stellen das Verstärkungsverhältnis ein. Bei einem eingestellten Spannungsverstärkungsverhältnis von z.B. vu = 10 kommt am Ausgang die 10-fache Spannung raus wie am Eingang reingeht. Gibst du am Eingang nichts rein, kommt am Ausgang nichts raus -> Leistung = 0,0. Spielst du ganz zart, kommt wenig Leistung raus. Drischt Du wild in die Saiten, kommt mehr Leistung raus. Unterschiedliche Ausgangsleistung bei gleicher Mastervolume-Einstellung => daraus folgt, so trivial es klingt, eine feste Zuordnung von Mastervolume und abgegebener Leistung gibt es nicht.

Das mit dem "Mehr Spannung am Eingang (der Endstufe)" erreicht man nicht nur mit "fester Zupfen". Wenn du den Gain hochdrechst wird das Eingangssignal (zur Endstufe) auch lauter. Darum must Du ja üblicherweise bei mehr Gain das Mastervolume bzw. das Kanalvolume zurücknehmen, damit der Highgainsound genau so laut ist, wie der Lowgainsound.
 
Ich lese zwar in diesen Beiträgen immer, dass z.B. ein durchschnittlicher Lautsprecher bei 1W 98db von sich gibt, bei 10 Watt 102 und so weiter.

Der guten Ordnung halber: Von 1W auf 10W entspricht +10dB und damit in etwa der doppelten (empfundenen) Lautstärke.
 
Danke für die Antwort, die war sehr informativ ... Ich würde gerne wissen, auf wieviel Uhr der Volume und Master stehen müssen, damit der Amp 80 db, 90 oder sogar 100 laut ist (übern Daumen) ... Ein guter Freund von meinem Vater hat über 40 Jahre etwa 15% seines Hörvermögens verloren, weil er immer zu nah an den Lautsprechern stand. Muss ich mir da jetzt nen Kopf machen?

Danke! Ich hoffe, es waren jetzt keine Blumen. :)

Da wurde ja schon viel drüber geschrieben.

Im Prinzip ist das alles nur Spekulation... Selbst, wenn Du jetzt ein amtlich geeichtes dB-Meßgerät hernimmst, nützt Deinen Ohren (!) die dB-Angabe wenig, wenn

a) Du dem Empfinden nach bereits eine Beeinträchtigung des Gehörs vermutest
b) Du eine Pegelspitze reinhaust, bei der kurzzeitig (in wenigen ms) eine (Impuls-)Leistungsspitze abgegeben wird, die weitaus höher ist, als die Nennleistung des Amps
c) dieser kurzzeitige Impuls wie eine Art Knalltrauma das Gehör schädigen könnte
d) Dein Gehör u.U. ganz anders reagiert, als das Gehör eines anderen
e) usw.

Um Deine letzte Frage zu bentworten: Wenn Du den V22 als Bedroom-Amp nutzt, also offenbar ralativ leise, kann ich es mir nicht vorstellen, ein Gehör zu schädigen; es sei denn, Du hast die Ohren wirklich nicht mal einen Meter vom Speaker weg entfernt...

Ich nutzte z.B. lange Zeit einen V55 im Wohnzimmer. Der hat 50 Watt gestrichenen Sinus-Dauerton als Leistung abzugeben, aber das ist völlig egal, da ich den Amp dort nie voll aufgedreht habe... Somit ist seine Leistungsangabe in diesem Fall einfach irrelevant, da der dann über den Wirkungsgrad der Speaker erzeugte Schalldruck bzw. -pegel leise genug war. Spassenshalber aufgedrehte 50 Watt oder selbst jetzt mit meinem Marshall JTM45, der "nur" 30 Watt hat, würde ansonsten im Wohnzimmer die Sammeltassen aus dem Schrank fegen, wie ich immer so schön pflege, zu schreiben...

Das hätte dann übrigens auch nicht nur Auswirkungen auf mein Gehör, sondern auch eine schnelle und quasi unmißverständliche Handbewegung meines Oberkommandos zur Folge... :D
 
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Ich würde gerne wissen, auf wieviel Uhr der Volume und Master stehen müssen, damit der Amp 80 db, 90 oder sogar 100 laut ist (übern Daumen).
Das kann man leider nicht genau sagen, denn der Regelweg ist bei jedem Amp anders.
Übliche Gitarrenlautsprecher machen aus einem Watt Leistung in einem Meter Entfernung 95-100dB. Eine 412er Box liegt da wegen der größeren Membranfläche nochmal 6dB darüber. Wenn wir nur mal von einem 10 watt amp ausgehen, den man schon voll aufdrehen muss, um mit dem Drummer mithalten zu können, liegt der Schalldruck im Proberaum in jedem Fall deutlich über 100dB.
Benutze also besser einen Gehörschutz, wenn du auch noch im Alter einigermaßen gut hören willst.
Benutzt du keinen Gehörschutz, hast du im Alter wenigstens deine ruhe, ob es dir gefällt oder nicht.

Im Proberaum ist es einfach verdammt laut. Wie schnell das Gehör dabei kaputt geht, ist egal, es geht eben kaputt.
 
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Ich hab mir mal mehrere Dezibel-Apps besorgt und ich lag mit meinen Lautstärken immer deutlich unter 80db. Ich glaub, da muss ich mir nicht ins Hemd machen. Es war eher der Schock für mein Ohr, weil ich zum ersten Mal seit einer Woche wieder etwas aufgedreht hatte. Und ist das mit Blumen irgend eine Redewendung? Ich meinte das ernst, dass ich das hilfreich fand.
 
Ich hab mir mal mehrere Dezibel-Apps besorgt und ich lag mit meinen Lautstärken immer deutlich unter 80db. Ich glaub, da muss ich mir nicht ins Hemd machen. Es war eher der Schock für mein Ohr, weil ich zum ersten Mal seit einer Woche wieder etwas aufgedreht hatte. Und ist das mit Blumen irgend eine Redewendung? Ich meinte das ernst, dass ich das hilfreich fand.

Also bei 80db auf der Arbeit z. Bsp. ist glaub ich Gehörschutz Pflicht! (Arbeitsschutzgesetz)
Begründet wg. dauerhafter Schäden.:)
 
Dauerhaftes Arbeiten bei Lautstärken bei denen man sich sogar noch unterhalten kann ohne zu schreien, hin und wieder mal Flexen ohne Gehörschutz, mal kurz ohne Gehörschutz mit der Motorsäge zu arbeiten und Ähnliches führt schnell dazu, dass man im Alter zwei Oktaven und mehr einbüßt. Die Empfindlichkeit im restlichen Bereich ist oft auch stark eingeschränkt.
Da geht es nicht um permanentes Arbeiten in ohrenbetäubend lauter Umgebung, sonder einfach nur um eine permanente niedrige und gelegentlich hohe Lärmbelastung. Regelmäßig stundenlang ohne Gehörschutz im Proberaum zu stehen ist eine größere Belastung.

Es kann doch niemand wollen, dass der Geschpächspartner dauernd besonders laut und deutlich sprechen muss, damit überhaupt eine Unterhaltung möglich ist. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand auf ein Hörgerät angewiesen sein will.

Klar, wenn man mit Gehörschutz spielt, kommen weniger Höhen am Ohr an und es klingt etwas dumpfer, aber das ist besser als dauerhaft keine hohen Frequenzen mehr wahrnehmen zu können.
Leise üben und im Proberaum/auf der Bühne einen Gehörschutz zu verwenden macht schon Sinn.
 
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Dauerhaftes Arbeiten bei Lautstärken bei denen man sich sogar noch unterhalten kann ohne zu schreien, hin und wieder mal Flexen ohne Gehörschutz, mal kurz ohne Gehörschutz mit der Motorsäge zu arbeiten und Ähnliches führt schnell dazu, dass man im Alter zwei Oktaven und mehr einbüßt. Die Empfindlichkeit im restlichen Bereich ist oft auch stark eingeschränkt.
Da geht es nicht um permanentes Arbeiten in ohrenbetäubend lauter Umgebung, sonder einfach nur um eine permanente niedrige und gelegentlich hohe Lärmbelastung. Regelmäßig stundenlang ohne Gehörschutz im Proberaum zu stehen ist eine größere Belastung.

Es kann doch niemand wollen, dass der Geschpächspartner dauernd besonders laut und deutlich sprechen muss, damit überhaupt eine Unterhaltung möglich ist. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand auf ein Hörgerät angewiesen sein will.

Klar, wenn man mit Gehörschutz spielt, kommen weniger Höhen am Ohr an und es klingt etwas dumpfer, aber das ist besser als dauerhaft keine hohen Frequenzen mehr wahrnehmen zu können.
Leise üben und im Proberaum/auf der Bühne einen Gehörschutz zu verwenden macht schon Sinn.

Also ich,
alter Hund und Musiker benutze aus Faulheit z. Zt. nur meine Oropax zu Probe und Konzerten.
Da ich sie auch nachts brauche (Straßenbahn, Verkehrsstrasse)
Geht auch, aber nicht so gut.

Werde mir demnächst die professionellen vom Thomann kaufen, die ja frequenzkorrigiert sein sollen und mehr dbs abdämpfen.
Meine Mitmusiker muss ich teilweise auch noch überzeugen.
Von wegen: "Ich bin ein harter Hund und brauche soetwas nich..."
 
Ich hab mir mal mehrere Dezibel-Apps besorgt und ich lag mit meinen Lautstärken immer deutlich unter 80db. Ich glaub, da muss ich mir nicht ins Hemd machen... Und ist das mit Blumen irgend eine Redewendung? Ich meinte das ernst, dass ich das hilfreich fand.

Prima, dann freue ich mich Dir geholfen zu haben. :)

Die dB-App - naja, besser als gar nichts, aber man sollte die Ergebnisse dieser "Messung" bitte nicht wirklich bewerten... Ich denke, da liegst Du mit dem "Schock", wie Du beschrieben hast, womöglich sehr nahe.
 
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Ich hab mal eine Frage. Das Verhältnis von Dezibel und Watt kenne ich. Aber Röhrenamps haben ihre angegebene Leistung ja schon erreicht, bevor man die Lautstärke voll aufgedreht hat. Wo ist denn etwa der Punkt, wann ein 22 Watt Amp seine 22 Watt abgibt? Ich frage nämlich, weil ich mir Sorgen um mein Gehör mache. Wie sieht's zum Beispiel aus, wenn bei einem Bugera V22 Volume und Master auf 9-10 Uhr sind? Mit nem durchschnittlichen Speaker.
Gruß

Wie mein alter Physiklehrer einmal sagte: "Man kann aus jedem Verstärker jede Ausgangsleistung herausholen, wenn man den Klirrfaktor in Kauf nimmt. - Eine Watt-Angabe ohne Klirrfaktor ist wertlos." Und da komme ich zur eigentlich nützlichen Information: Die Leistungsangabe von Verstärkern (eigentlichen allen Audioverstärkern) bezieht sich auf einen Betriebspunkt, bei dem das Ausgangssignal zwar lauter geworden ist - aber noch nicht verfälscht wurde. Dieses "Verfälschen" kommt durch den Klirrfaktor - uns Gitarristen auch als Verzerrung bekannt.
Damit sind die 22 Watt die maximale Ausgangsleistung Deines Verstärkers, bevor dessen Endstufe zu zerren beginnt.
In den 50- und 60-Jahren des vorigen Jahrtausends gab diese Watt-Angaben auch schon. Und von den Herstellern wurde quasi bei Todesstrafe verboten, die Verstärker in die Verzerrung zu treiben. Das haben aber Hendrix und Konsorten eben doch getan. Als Nebeneffekt stieg dann auch noch die Ausgangsleistung - solange das Netzteil die nötige Leistung zur Verfügung stellte und der Verstärker das aushielt.

MfG

JerryCan
 

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