Dur vs Moll ?

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Hasso_84
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Hallo liebe ausgebildete Musiker. 👋

Ich spiele zwar für mein Leben gerne Bass, doch stolpere ich immer wieder über mein Mangel an theoretischem Wissen ... Und momentan vor allem über Moll vs. Dur ...

In meiner neuen Rockband muss ich mir deren Original-Songs per Gehör aneignen...
Die Grundtöne zieh ich mir per Gehör raus;
So weit, so gut ...

Da ich früher aber ausschließlich in Coverbands gespielt hab, musste ich mir aber nie Gedanken über die Art der Akkorde machen ... (Moll vs. Dur) ... Weil ich mir alles dokumentiert aus dem Internet ziehen konnte ...

Nun wird aber (logischerweise) verlangt dass ich Läufe, Tonleiter, Fills, usw ... auf die Gitarrenakkorde packe; aber ich krieg mir viele Akkord-Arten aufs Verrecken nicht per Gehör rausgezogen ...

Es handelt sich wie gesagt hier um ne Rockband und die Gitarren werden logischerweise überwiegend verzerrt gespielt ... Möglicherweise wäre es bei cleanen/akkustischen Akkorden einfacher es rauszuhören (?) ...

Auf jeden Fall sind es jede menge Songs die ich einzustudieren hab, und ich möchte nicht bei jedem Ton zum Gitarristen laufen müssen, um um Rat zu fragen, sondern vorzugsweise wirklich autonom an den Songs zu arbeiten...

Wie kann ich das hinkriegen?
Wie kann ich das raushören?
Zu checken ob der Akkord "fröhlich" oder "traurig" klingt, ist ja nun wirklich sehr subjektiv und schwammig wie ich finde ...

Gibt es iergendwelche Tipps und Tricks?

Und nun noch zu meiner Hauptfrage;
Kann ich nicht folgendermassen ”tricksen”? ;

Wenn z.b. eine kleine Terz nur im Moll Akkord vorkommt, aber nicht im Dur Akkord (?) Sollte ich beispielsweise diese nicht "dauernd" anspielen um zu sehen op das "passt", beziehungsweise wie gut oder wie schlecht es mit dem Akkord vom Song harmoniert? Um so Moll oder Dur besser deuten zu können?
Ich weiss das ist wahrscheinlich jetzt etwas schwer zu verstehen oder schwierig hier im forum rüberzubringen so wie ich das meine... Aber kann / könnte ich nicht eine bestimmte Intervall-Folge, mit tönen, die AUSSCHLIESSLICH in Moll ODER Dur vorkommen, nicht zu einem bestimmten Akkord ausprobieren, und dann klar und deutlich per Ausschlussverfahren raushôren ob es sich hierbei nun um einen dur oder moll akkord handelt? Entweder es würde gut oder schlecht klingen, somit wäre klar op es nun moll oder dir wäre ... Ich weiss das ist jetzt schwierig zu greifen und hier zu erklären, aber wenn jemand hier verstehen würde was ich meine, und mir bestätigen könnte, dass es so vielleicht klappen könnte, um mich vielleicht so in den Akkorden orientieren zu können, dann wäre das zwar sehr wohl ein sehr umständliches Verfahren, aber vielleicht meine Rettung??

Was kann ich also tun?
Gibt es eine Intervall-Folge die ich mir so zu Nutze machen könnte?
Könntet ihr mir etwas bestimmtes in der Richtung vorschlagen?

Bin wirklich für jede tipps und tricks dankbar...

Grüsse.

Rom
 
Wenn du die Grundtöne hast, ist es nicht mehr weit, die Tonart zu bestimmen. Stufenakkorde sagen dir was?
 
Ich spiele zwar für mein Leben gerne Bass, ...
Das war bei mir vor vielen Jahren auch so. Für ein besseres Verständnis wäre ein passables Keyboard eine ideale Hilfe, weil dann Akkorde so klingen können, wie Du sie in Aufnahmen hörst. Gitarre ginge auch, weil Du auf dem Bass sehr fit bist, denn bekanntlich klingen die vier unteren Saiten der Gitarre in der Grundstimmung gleich mit dem Bass, nur eine Oktave höher.
Die Anschaulichkeit von so wichtigen Eigenschaften des Dur-/Mollsystems wie Position der Halbtöne und Terzschichtung bzw. überhaupt Intervallbestimmung finde ich auf Tasteninstrumenten allerdings ungleich besser, alles liegt schön ausgebreitet vor einem. :D
Für den Zweck übernehme ich einen Tip zum Instrument vom Kollegen @FZiegler, der ggf. mehr dazu sagen kann.

Der nächste Punkt wäre das Kennenlernen des Dur-/Mollsystems. Es ginge ungleich leichter, wenn Du bereits Noten lesen kannst. Als Quellen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, das "Fachgebiet" nennt sich allgemeine Musklehre und beschreibt die Voraussetzungen der Harmonielehre.

Ich setze zunächst ein paar Links auf verschiedene Informationsmöglichkeiten, die nicht voll austauschbar sind, nur das Thema ist gleich. Aber natürlich gibt es viele Überscheidungen. Ich kenne die Sachen, bei interesse ließen sich daher auch Feinheiten vertiefend diskutieren.
Music Theory Masterclass 1: Drilling the Basics


Gruß Claus


.
 
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Es gab da mal einen sehr kurzweiligen Artikel im Fachblatt von Dieter Petereit übder den kleinen Unterschied. Viel habe ich mir da nicht gemerkt, aber was hängen bliebt war sein, wohl nicht ganz ernst gemeinter, Kommentar dazu dass ca. 90% aller Bassisten mit Grundton, Quinte und Oktave auskommen und auch nicht über den 7. Bund auf dem Griffbrett spielen aber trotzdem gut davon leben können. :rofl:

In meiner neuen Rockband muss ich mir deren Original-Songs per Gehör aneignen...
Warum eigentlich? wollen die dich testen oder was ist der Grund. Gerade bei den Original Songs sollte alles schon bekannt sein. Blöd für dich ist wenn die Gitarreros konsequent Power Chords benutzen.
 
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Wenn du die Grundtöne hast ist es wie bereits gesagt nicht mehr weit.

Das wird zwar nicht immer klappen aber als leichten Trick würde ich dir zum Quintenzirkel raten. Vereinfacht: Akkorde die räumlich nah beisammen liegen passen zusammen. Also wenn du die Grundtöne A G F und C raushören kannst, würde ich schauen wo die auf dem Quintenzirkel liegen. Die Kombination die am nächsten zusammen ist, wäre Am GDur FDur und CDur. (A Dur ist ja "in der anderen Ecke" und somit weiter weg, genauso Cm usw.)

Die meisten Songs greifen auf diese Akkorde zurück (und haben nicht A Fm C Gm). Mir ist natürlich bewusst, dass dies nicht immer funktioniert aber wenn es um klassische Rock / Pop Songs geht dürfte das schon gut klappen denke ich. Und wenn einzelne nicht passen hört man das ja recht schnell.

Ich hoffe das hilft dir weiter ohne in die Theorie einzusteigen.
LG Valle
 
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In meiner neuen Rockband muss ich mir deren Original-Songs per Gehör aneignen...
Die Grundtöne zieh ich mir per Gehör raus;
So weit, so gut ...
Also, wie muss ich mir Deine Situation vorstellen? ZB.:
  • hast Du nur Audioaufnahmen? (Ohr)
  • hast Du Videoaufnahmen insb. der Gitarristen? (Auge)
  • bist Du live/bei der Probe dabei? (Mund)
Sprich: Welche Gesamtinformation kannst Du haben, typischerweise oder bestenfalls?

Davon hängt meine Antwort ab. LG
 
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Für den Zweck übernehme ich einen Tip zum Instrument vom Kollegen @FZiegler, der ggf. mehr dazu sagen kann.
Mmh, ja. Das Casio CT-S1 ist aktuell ein beliebter Tipp für Pianisten, wenn es um ein Gerät fürs Camping, Reisen u.ä. geht. Es hat 61 Tasten, ist also etwas größer als die üblichen 49er Tisch-Bretter vorm Computer (aka Master-Keyboard) zum Einspielen in der DAW und kostet echt nicht die Welt. Ich würde es aber tatsächlich eher fürs Reisen und kleine Mobil-Auftritte nehmen, dafür reicht die Klang- und Tastenqualität allemal. Einem Bassisten würde ich lieber einen 49er Synth empfehlen, mit dem er sowohl zuhause am Schreibtisch ein bisschen Gehörbildung machen als auch in der Band einen Synth-Bass spielen kann. Da hat das Casio gerade mal 2 Sounds für.

Aber dass das eine Sache der Ohren ist, denke ich auch. Und dass es um Tonleitern geht, nicht nur um eine kleine oder große Terz. Da ich mich als Pianist noch gut erinnern kann, wie es ist, neu in eine bestehende Band zu kommen und ein Repertoire von 40 Stücken (was ja noch ziemlich begrenzt ist) in ein paar Wochen spielen zu können - da würde ich heute sagen: Da braucht es tatsächlich einen Plan und eine Strategie. Welche Songs sage ich vorläufig ab, welche schaffe ich mit ein bisschen Üben, welche muss ich mir zunächst vereinfachen, bevor ich mich ein bisschen mit ihnen beschäftigen kann?
 
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Einem Bassisten würde ich lieber einen 49er Synth empfehlen,
So wie das Angebot aussieht, wird der Spaß dann aber teuer oder das Instrument kann den hier eigentlich angedachten Zweck nicht so gut erfüllen.
Ich habe für eine kleine Produktübersicht mindestens 49 Tasten und mindestens 6-stimmig vorgegeben.

Abgesehen davon halte ich für Harmonielehre den Piano-Klang bestens geeignet. Als einzigen Vorteil eines entsprechend ausgerüsteten Synth kann ich mir vostellen, mit additiver Synthese die Wirkung der Obertonreihe anhand der Sinuswellen zu studieren - das machte mir vor Jahrzehnten Spaß mit minem DX7 und dem tollen Buch von Howard Massey, The Complete DX7

Ansonsten ist eine für Synthesizer relativ hohe Polyphonie notwendig, um dem Klang einiger Harmonien bei Steely Dan, Stevie Wonder, Earth, Wind & Fire usw. nachspüren zu können.

Gruß Claus
 
Ich würde es im ersten Schritt genau so machen, wie von dir beschrieben als "tricksen".
Grundnote, Quinte und Oktave hast du, damit startest du, baust testweise weitere Zwischentöne ein und hörst dann schnell, ob der eine Ton passt oder der einen Bund daneben.

Wenn dir das nicht mehr reicht und es dir zu viel Probieren ist, dann versuch die Zusammenhänge zu verstehen, das, was du schon um Kopf hast.
"Richtiger" wäre für mich aber nicht die Frage, ist der Akkord an Position X Dur oder Moll, sondern, einen Schritt zurück, in welcher Tonart ist das Stück, weil dadurch besser erkenn- und verstehbar wird, welche Akkorde typischerweise passen.
Diese Zusammenhänge zu verstehen, ist auch dann hilfreich, falls deine Gitarristen irgendwas spielen, wo Dur/Moll gar nicht hörbar ist (Powerchords, Single-Note-Irgendwas, andere simple Riffs).
 
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Ein "paar Worte" zu Deiner Frage:
Was kann ich also tun?
Gibt es eine Intervall-Folge die ich mir so zu Nutze machen könnte?
Könntet ihr mir etwas bestimmtes in der Richtung vorschlagen?

Bin wirklich für jede tipps und tricks dankbar...

1. Wo Du hin musst, aus harmonischer Sicht
2. Was für mind. 80 % der Rocksongs gelten wird
3. Wie erkennst Du die Tonart aus dem gespielten Song?
4. Wie erkennst Du alle Töne?
5. Klares Instrument
6. Unterschiede Tonart und Akkordbezeichnungen
7. Nicht jeder Ton muss harmonieren
8. So basst das

~~~

1. Wo Du hin musst, aus harmonischer Sicht

Du musst die Tonart (= Tonleiter = Skala) wissen oder erkennen. Der Rest ergibt sich dann automatisch. Dazu weiter unten mehr.

Die Umschreibungen mit "fröhlich" und "traurig" sind ... wenig hilfreich.


2. Was für mind. 80 % der Rocksongs gelten wird

Die Tonart ändert sich meist nicht. Sie bleibt, wenigstens abschnittsweise, gleich. Die Klassik kennt beispielsweise die Modulation, also des geschickten Wechsels in eine andere Tonart. Bei Rocksongs ist das auch möglich, aber eher untypisch.

Die Melodie (Sänger, Lead-Gitarre) entnimmt ihre Töne der Tonart.
Die Akkorde (Rhythmus-Gitarre) entnehmen ihre Töne der Tonart.
Selbst der Bass folgt am niederfrequenten Ende der Tonart.

Zu Abweichungen weiter unten (Nebennoten).


3. Wie erkennst Du die Tonart aus dem gespielten Song?

Dazu brauchst Du zunächst möglichst alle Töne.


4. Wie erkennst Du alle Töne?

Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Hier einige wenige:

a) Der Rhythmus-Gitarrist ist so nett, und schreibt Dir seine Griff-Folgen auf, idealerweise als Griffmuster. Dann zB hier alle Akkord-TÖNE eingeben und Skala bestimmen. Dur (Major) und Moll (Natural Minor) bevorzugen, Vorzeichen (#, b) quintenzirkelgerecht selbst wählen. https://chord.rocks/guitar/identify-scale

a*) Dem Rhythmus-Gitarristen auf's Griffbrett schauen (Live, Fotos, Video, Skizze, ...) https://chord.rocks/guitar/chords/g-minor https://chord.rocks/guitar/identify-chord

b) Der Grundton (Tonika) der Tonleiter ist oft besser im Schluss zu erkennen, als am Anfang ... jedenfalls ist das in der Klassik oft so.

c) Ein Indiz kann die wiederkehrende, aus harmonischen Gründen(Quantenzirkel rechts- wie linksherum), häufig verwendete Progression (für die Akkorde vereinfacht) I-IV-V-I oder I-V-IV-I oder I-IV-I-V-I usw sein. Ist zB die Tonart des Songs C-Dur, dann entsprechen I einem C-Akkord, IV einem F-Akkord, V einem G-Akkord. Also die jeweilige Tonleiter als 1.,2.,3.,4.,5.,6.,7. Grundton durchgezählt.

d) Typisch für Rocksongs kann etwa die klar hörbare Folge 5, b5, 4 sein, also bei Tonart C-Dur das gespielte g, bg, f (Grundton, oder als Akkord darauf). Damit kennst Du ZWEI Töne, den 4. und 5., die Verminderung b5 ist eher abweichende Verzierung.

e) TEST: Hast Du eine Vermutung zur Tonart, bestimmst Du zu deren Grundton die Dur-Tonleiter (Major) und die Moll-Tonleiter (Natural Minor), zB hier https://chord.rocks/guitar/scales. Spiele beide Tonarten auf einem klaren Instrument, und erhöre, welche von beiden sich vollständig oder am häufigsten stimmig anhört zur Melodie, zum Gesang, zu den dargebotenen Akkorden usw. Stimmt der Grundton der Tonart nicht: Bestimmung wiederholen.


5. Klares Instrument

Ich empfehle eine Klaviatur mit Piano Sound, wie auch viele Andere hier.

Die Klaviatur macht viele Zusammenhänge offensichtlicher, als ein Griffbrett es kann. (Ja, es geht auch am Griffbrett ... aber ...)

Harmonische Feinheiten sind viel besser zu hören, zu erkunden, und nach einer Weile hast Du auch ein Hörgefühl für Dur und Moll als Tonart.

Ob das jetzt ein Keyboard ist, oder ein Klavier, oder eine kostenlose Tablett-App, spielt auch praktisch kaum eine Rolle. Du willst ja nur an Töne und Harmonien heran.


6. Unterschiede Tonart und Akkordbezeichnungen

a) Tonart: Für Dur und Moll legen zwei Dinge die Tonart fest: ihr Grundton und die Abfolge von Ganz- und Halbtonschritten (2212221 bzw 2122122). Hervorragend einfach nachzuvollziehen an der Klaviatur. (Die anderen Moll-Varianten würde ich vorerest nicht betrachten.)

https://chord.rocks/piano/scales/c-major

https://chord.rocks/piano/scales/c-natural-minor


b) Liegt die Tonart fest, also die Tonleiter, also die Skala, gilt im Grunde "6 aus 49" ... diese und nur diese Töne (bis auf kreative Ausnahmen).

Was heißt das für die Grundakkorde?

Nun die sind Terzschichtungen aus kleinen (3 Halbtonschritte) und großen Terzen (vier Halbtöne). DESHALB "hüpft" die Akkordbezeichnung bei fixer Tonart. Verfolge einmal die C-Dur Skala. Damit die Terzschichtungen aufgehen, bleiben nur als Akkorde für alle 7 Töne:
  • C-Dur-Akkord (groß-klein)
  • d-Moll-Akkorde (klein-groß)
  • e-Moll-Akkord
  • F-Dur-Akkord
  • G-Dur-Akkord
  • a-Moll-Akkord

und B bzw H geht so nicht auf Dur- oder Moll-Akkord im Sinne der o.g. Terzschichtung auf. B-dim (klein-klein) wäre da beispielsweise hineinpassend.

Power-Akkorde, wie bereits Andere erwähnten, machen Folgendes:
  • der dritte Ton legt die Tonart fest (Dur oder Moll)
  • also lassen wir ihn weg, dann passt's (fast) immer (kollisionsfreies Spielen)

Für die Tonart C-Moll ist es ähnlich: dort fällt der D-Akkord aus der Reihe der Terzschichtungen.


7. Nicht jeder Ton muss harmonieren

Man kann, zB zu einer gegebenen Melodie, JEDEN Ton in einen Akkord einbetten. Technisch geht das, spielpraktisch wird's ein Marathon ... oder Jazz.

Nebennoten ... sind wichtig. Sie kommen (fast immer) aus der Tonleiter/Skala der gewählten Tonart des Songs UND sie passen nicht in die Terzschichtung zum aktuellen Grundton des Akkords. Das Musikerleben lebt aber von diesen Abweichlern.

Und vor allem: Nicht jeder Ton der Tonart muss auch gespielt werden. Aber falls er's müsste, etwa als Akkord mit irrwitziger Bezeichnung, entstammt er ziemlich sicher genau der Tonart.


8. So basst das

Im Grunde muss jede Stimme, jedes Instrument musikdienlich spielen. Als Drummer tue ich gut daran, niemanden, insbesondere den Bassisten, zu übertönen und als unhörbar an die Wand zu spielen. Mein Auftritt ist dann, wenn alle Anderen zur Seite treten: 1/2 bis viele Takte Fill, je nachdem. So glänzt Jeder und Alle zusammen.

Das ist beim Bass nicht anders. Neben Rhythmuswechsel (wenige Noten pro Takt vs. viele Noten pro Takt) und Grundtondarbietung (der AKKORDE) gibt es Stellen im Song, an denen der Bass sozusagen zum Wegweiser wird, und das kann nur er: über eine Reihe von Tönen der Vorhang ein wenig lupfen der Art "und wir kommen nun zum nächsten Akkord" ... den die Band erst nach dieser Vorankündigung erreicht.

Kommen Deine Bass-Töne aus der TonArt, kann wenig schiefgehen.

Akkorde kann der Bass nur selten als gleichzeitig gespielte Noten anbieten, denn es klingt wegen der tiefen Frequenz eher selten: Also Appregien, d.h. den Akkord in der Zeit auflösen als in musikdienlicher Anordnung gespielte rhythmischer Abfolge von Tönen des Akkords (und so mancher Nebennote).

Passt im Rock, Jazz, Blues, Funk ... usw.

Frequenzmäßig macht es wenig Sinn, bis auf Ausnahmen, dass der Bassist in einer hohen Lage anfängt, es den anderen Gitarren (die dann auch in niedriger Lage?) gleichzutun. Außer, die Band macht bewusst für ein paar Takte einen Instrumentenkampf ("ich spiel das ... kannst Du das auch" - "warte, Alter und Bämmm" ...) ... wenn's dem Stück, dar Anmutung, der Darbietung, der Unterhaltung dient.
 
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Also erstens: finde ich es super von dir, dass du so ein Engagement zeigst, dich in dieses Thema einzuarbeiten, ansonsten geht das Interesse von Bassisten jenseits des Grundtons doch eher gegen Null.

Zweitens will ich gar nichts vom bisher Geschriebenen in Zweifel ziehen, das passt alles und wird dich sicher auch weiterbringen. Aber: die Fragestellung finde ich schon ein wenig merkwürdig. Gibt es denn überhaupt keine Niederschrift der Songs, die du lernen sollst? Erwartet die Band ernsthaft von dir, mehrere unbekannte Songs einfach rauszuhören? Wissen die Songschreiber denn selbst nicht, ob sie Dur oder Moll verwenden? Wenn ich jemanden neues in die Band nehme, versuche ich doch, ihm den Einstieg möglichst einfach zu machen und lasse ihn nicht derart rumrätseln (vor allem wenn es ein Bassist ist). Ich kann mir ernsthaft nicht vorstellen, als Gitarrist nicht zu wissen ob ich in meinem selbst geschriebener Song jetzt gerade einen Dur- oder Mollakkord spiele, auch wenn er als Powerchord daherkommt.

Drittens würdest du mittelfristig bestimmt viel bessere Antworten bekommen, wenn du dir angewöhnst, Rückmeldung zu den Fragen zu geben, die dir hier gestellt werden.
 
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Wenn du die Grundtöne hast, ist es nicht mehr weit, die Tonart zu bestimmen. Stufenakkorde sagen dir was?
Hallo,
Erstmal Danke für die Antwort 🙂
Nee, was sind denn stufenakkorde?
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Das wird zwar nicht immer klappen aber als leichten Trick würde ich dir zum Quintenzirkel raten. Vereinfacht: Akkorde die räumlich nah beisammen liegen passen zusammen. Also wenn du die Grundtöne A G F und C raushören kannst, würde ich schauen wo die auf dem Quintenzirkel liegen. Die Kombination die am nächsten zusammen ist, wäre Am GDur FDur und CDur. (A Dur ist ja "in der anderen Ecke" und somit weiter weg, genauso Cm usw.)

Die meisten Songs greifen auf diese Akkorde zurück (und haben nicht A Fm C Gm). Mir ist natürlich bewusst, dass dies nicht immer funktioniert aber wenn es um klassische Rock / Pop Songs geht dürfte das schon gut klappen denke ich. Und wenn einzelne nicht passen hört man das ja recht schnell.

Ich hoffe das hilft dir weiter ohne in die Theorie einzusteigen.
LG Valle
Hallo,
Erstmal Danke für die Antwort 🙂
Aber da komm ich nicht so richtig mit ; was ist ein quitenzirkel, wie funktionniert er, und wie kann er mir bei der Deutung von dur und moll helfen?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Also, wie muss ich mir Deine Situation vorstellen? ZB.:
  • hast Du nur Audioaufnahmen? (Ohr)
  • hast Du Videoaufnahmen insb. der Gitarristen? (Auge)
  • bist Du live/bei der Probe dabei? (Mund)
Sprich: Welche Gesamtinformation kannst Du haben, typischerweise oder bestenfalls?

Davon hängt meine Antwort ab. LG
Hallo,
Erstmal Danke für die Antwort 🙂
Bis jetzt audio Aufnahmen (ohr)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich würde es im ersten Schritt genau so machen, wie von dir beschrieben als "tricksen".
Grundnote, Quinte und Oktave hast du, damit startest du, baust testweise weitere Zwischentöne ein und hörst dann schnell, ob der eine Ton passt oder der einen Bund daneben.

Wenn dir das nicht mehr reicht und es dir zu viel Probieren ist, dann versuch die Zusammenhänge zu verstehen, das, was du schon um Kopf hast.
"Richtiger" wäre für mich aber nicht die Frage, ist der Akkord an Position X Dur oder Moll, sondern, einen Schritt zurück, in welcher Tonart ist das Stück, weil dadurch besser erkenn- und verstehbar wird, welche Akkorde typischerweise passen.
Diese Zusammenhänge zu verstehen, ist auch dann hilfreich, falls deine Gitarristen irgendwas spielen, wo Dur/Moll gar nicht hörbar ist (Powerchords, Single-Note-Irgendwas, andere simple Riffs).
Hallo,
Erstmal Danke für die Antwort 🙂
Ja, dann erstmal ne extrem blöde Zusatzfrage; ist es bei powerchords egal welche Tonleiter ich spiele? Kann die überhaupt falsch klingen?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Also erstens: finde ich es super von dir, dass du so ein Engagement zeigst, dich in dieses Thema einzuarbeiten, ansonsten geht das Interesse von Bassisten jenseits des Grundtons doch eher gegen Null.

Zweitens will ich gar nichts vom bisher Geschriebenen in Zweifel ziehen, das passt alles und wird doch sicher auch weiterbringen. Aber: die Fragestellung finde ich schon ein wenig merkwürdig. Gibt es denn überhaupt keine Niederschrift der Songs, die du lernen sollst? Erwartet die Band ernsthaft von dir, mehrere unbekannte Songs einfach rauszuhören? Wissen die Songschreiber denn selbst nicht, ob sie Dur oder Moll verwenden? Wenn ich jemanden neues in die Band nehme, versuche ich doch, ihm den Einstieg möglichst einfach zu machen und lasse ihn nicht derart rumrätseln (vor allem wenn es ein Bassist ist). Ich kann mir ernsthaft nicht vorstellen, als Gitarrist nicht zu wissen ob ich in meinem selbst geschriebener Song jetzt gerade einen Dur- oder Mollakkord spiele, auch wenn er als Powerchord daherkommt.

Drittens würdest du mittelfristig bestimmt viel bessere Antworten bekommen, wenn du dir angewöhnst, Rückmeldung zu den Fragen zu geben, die dir hier gestellt werden.
Es ist aber leider so dass sie auch nicht ausgebildet sind und auch nicht wissen ob sie nun dur oder moll spielen 🙈
 
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Aber da komm ich nicht so richtig mit ; was ist ein quitenzirke...
Ähem, Du könntest das Alles für Einsteiger leicht fassbar formuliert in den Links nachlesen, die ich dir in Beitrag #3 zusammengesucht habe.

Mehr auf's Stichwort wird das auch in etlichen Wikipedia-Artikeln erläutert und schließlich findest Du mit der Suchfunktion im Board normalerweise mehrere Diskussionen zu jedem Begriff.

Gruß Claus
 
Der kürzeste Weg, ohne die Harmonielehre in ihrer Gesamtheit anzugehen, wäre mMn folgender:
Der Quintenzirkel ist so die fundamentale Veranschaulichung, wie Tonleitern aufgebaut sind. Damit würde ich, an deiner Stelle, anfangen.
Du musst den nicht auswendig lernen, aber zumindest verstehen.
Dann kannst du dir anhand der Grundtöne, welche du raushörst, die Tonart bestimmen. (Und dann erübrigt sich übrigens auch deine Frage mit den Powerchords...)

Und erst DANN kannst du folgendes als "Cheatsheet" verwenden:
harmonielehre-verstehen-teil-4-stufenakkorde-b.png


Damit solltest du bereits an dein Ziel kommen, auch wenn dich das nicht davon entbindet, deine Ohren zu verwenden.
 
...was hängen bliebt, war sein Kommentar dazu, dass ca. 90% aller Bassisten mit Grundton, Quinte und Oktave auskommen
...
Blöd für dich ist wenn die Gitarreros konsequent Power Chords benutzen.
... wobei power chords ja Grundton, Quinte und Oktave sind :D


Es ist aber leider so dass sie auch nicht ausgebildet sind und auch nicht wissen ob sie nun dur oder moll spielen
können sie denn beschreiben, was sie spielen?
 
Der kürzeste Weg, ohne die Harmonielehre in ihrer Gesamtheit anzugehen, wäre mMn folgender:
Der Quintenzirkel ist so die fundamentale Veranschaulichung, wie Tonleitern aufgebaut sind. Damit würde ich, an deiner Stelle, anfangen.
Du musst den nicht auswendig lernen, aber zumindest verstehen.
Dann kannst du dir anhand der Grundtöne, welche du raushörst, die Tonart bestimmen. (Und dann erübrigt sich übrigens auch deine Frage mit den Powerchords...)

Und erst DANN kannst du folgendes als "Cheatsheet" verwenden:
Anhang anzeigen 922051

Damit solltest du bereits an dein Ziel kommen, auch wenn dich das nicht davon entbindet, deine Ohren zu verwenden.
Dann muss ich wohl irgendwie den quintenzirkel (aus)checken und hoffe dass ich es verstehe ... Denn die Antwort mit den powerchords sehe ich definitiv noch nicht...
Und auch noch absolut keinen Zusammenhang mit dieser cheat tabelle ...
Da sind bei der tonart ja auch nur dur akkorde (?) ... Und vor allem dass diese Tonleiternsich auch noch in einigen halbtönen von der dur-tonleiter unterscheiden (??) 😳
Screenshot_20231226-100445.png
 

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Das wird sich schon alles von selbst erübrigen, wenn du dich erstmal damit beschäftigt hast.


Betreffend dem Bild mit dem Griffbrett, welches du eingefügt hast, mit einer kleinen Übung für dich:

Wenn dein Kollege einen Fis-Powerchord anstimmt, bist du mit der C-Dur Tonleiter voll daneben.
A) Sag mir warum und B) nehme anschließend den Quintenzirkel zur Hilfe und nenne mir eine weitere Tonart, welche stattdessen passt, abgesehen von Fis-Dur.
 
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Sowas sollten wir vielleicht viel mehr machen. So ne Art Live Online Learning.
 
Als Bassist in einer Rumpelrockband würde ich mich auf die Grundtöne der Akkorde konzentrieren, denn die müsste ich ja liefern. Der zweite Ankerpunkt sind die passenden Quinten, die auch leicht zu finden sind, wenn man den Grundton mal identifiziert hat. Die Terzen würde ich höchstens mal als Durchgangsnote spielen, denn sie klingen im Bass nicht gut. Im Bluesrock sind sie sogar undefinierte Intervalle irgendwo zwischen großer und kleiner Terz. Als Bassist kann man sich da chromatisch und nach Gehör durchmogeln, wenn verschiedene Akkorde mit kleinen Läufen miteinander verbunden werden sollen. Die beiden Leittöne jeweils einen Halbton über und unter dem neuen Grundton eignen sich besonders gut zum Anspringen eines neue Akkords.

Ich will deinen Elan zum Erlernen der Musiktheorie nicht ausbremsen, aber das braucht Zeit. Mit diesen einfachen Basistricks und einem guten Rhythmusgefühl wirst du als Bassist gut klingen und nicht gleich wieder aus der Band fliegen. ;)
 
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Der Quintenzirkel ist so die fundamentale Veranschaulichung, wie Tonleitern aufgebaut sind. Damit würde ich, an deiner Stelle, anfangen.
Nun ja, der Quintenzirkel zeigt Beziehungen zwischen Tonarten des Dur-/Mollsystems.

Was das Anfangen betrifft, dazu ein paar Stichworte in logischer Rehenfolge:
Stammtonreihe, Intervalle, Terzschichtung, Stufenakkorde, Dur-/Mollleitern, Tonarten, Quintenzirkel
Das kann man so im Board oder bei Wikipedia nachschlagen, besser verständlich wäre eine zusammenhängende Darstellung wie in der oben empfohlenen elementaren Musiklehre von Nowak.

Gruß Claus
 
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