Charvelniklas
Registrierter Benutzer
Ich habe mir um das "Streitthema" parallele Dur- und Molltonarten auch schon öfter meine Gedanken gemacht... zu meinem Hintergrund: Ich habe Musik auf Lehramt studiert, habe aber keine klassische Ausbildung und komme aus der Bandpraxis.
Ich möchte die Behauptung aufstellen, dass es genreabhängig ist, ob Tonmaterial und Tonart identisch sind oder nicht. Und auch, ob ein Akkord wie E-Dur wie im Beispiel dieses Threads dann bestimmen, um welche Tonart es sich handelt, oder nicht.
Eine Anekdote: Ich habe mich einmal mit zwei Dozenten über genau dieses Thema unterhalten. Meine Äußerung war ähnlich wie die von Tremar. Der eine Dozent meinte: "Ob ein Stück in Dur oder Moll ist, ist eine rein statistische Frage." Daraufhin schaute ihn der andere an und sagte eher leise, aber sehr überzeugt: "Das würde ich so nicht sagen." Die beiden tauschten vielsagende Blicke aus und einigten sich darauf, das Thema auf später zu vertagen.
Im Beispiel von "Hit the Road Jack" bin ich auch absolut der Meinung, dass es widersinnig wäre, von der Tonart C-Dur zu sprechen. Bei aktueller Popmusik würde ich aber sehr wohl behaupten, dass es Beispiele gibt, in denen es nicht mal einen Sinn ergibt, zwischen ionisch oder äolisch unterscheiden zu wollen. Was, wenn meinetwegen die Strophe als tonales Zentrum den Ton hat, der auf A-Moll hindeuten würde, der Chorus aber C-Dur? Da von Modulation zu sprechen, will mir nicht in den Kopf. Die Denkweise, die ich dahinter sehe, und die in meiner Musikpraxis auch am relevantesten ist, ist: Ich entscheide mich für einen Satz an Noten, der in dem Lied vorkommt. In dem einen Teil nehme ich mir die und die Noten heraus und bilde daraus Akkorde, und im nächsten Teil die und die Noten für (teilweise) andere Akkorde." Und dann kommen hin- und wieder tonartfremde Akkorde dazu. Die sind dann aber eher als Anomalien zu sehen und das zeigt sich in der Regel auch daran, dass die Gesangsmelodie im Rest des Liedes keine tonartfremden Töne aufweist.
Ich bin gespannt darauf, was ihr darüber denkt. Von mir aus kann man das auch gerne in einen neuen Thread auslagern.
Ich möchte die Behauptung aufstellen, dass es genreabhängig ist, ob Tonmaterial und Tonart identisch sind oder nicht. Und auch, ob ein Akkord wie E-Dur wie im Beispiel dieses Threads dann bestimmen, um welche Tonart es sich handelt, oder nicht.
Eine Anekdote: Ich habe mich einmal mit zwei Dozenten über genau dieses Thema unterhalten. Meine Äußerung war ähnlich wie die von Tremar. Der eine Dozent meinte: "Ob ein Stück in Dur oder Moll ist, ist eine rein statistische Frage." Daraufhin schaute ihn der andere an und sagte eher leise, aber sehr überzeugt: "Das würde ich so nicht sagen." Die beiden tauschten vielsagende Blicke aus und einigten sich darauf, das Thema auf später zu vertagen.
Im Beispiel von "Hit the Road Jack" bin ich auch absolut der Meinung, dass es widersinnig wäre, von der Tonart C-Dur zu sprechen. Bei aktueller Popmusik würde ich aber sehr wohl behaupten, dass es Beispiele gibt, in denen es nicht mal einen Sinn ergibt, zwischen ionisch oder äolisch unterscheiden zu wollen. Was, wenn meinetwegen die Strophe als tonales Zentrum den Ton hat, der auf A-Moll hindeuten würde, der Chorus aber C-Dur? Da von Modulation zu sprechen, will mir nicht in den Kopf. Die Denkweise, die ich dahinter sehe, und die in meiner Musikpraxis auch am relevantesten ist, ist: Ich entscheide mich für einen Satz an Noten, der in dem Lied vorkommt. In dem einen Teil nehme ich mir die und die Noten heraus und bilde daraus Akkorde, und im nächsten Teil die und die Noten für (teilweise) andere Akkorde." Und dann kommen hin- und wieder tonartfremde Akkorde dazu. Die sind dann aber eher als Anomalien zu sehen und das zeigt sich in der Regel auch daran, dass die Gesangsmelodie im Rest des Liedes keine tonartfremden Töne aufweist.
Ich bin gespannt darauf, was ihr darüber denkt. Von mir aus kann man das auch gerne in einen neuen Thread auslagern.