Dreiklang-Begleitung

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patzy33
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Hallo. Ich habe mich gerade in Musiktheorie mit Dreiklängen beschäftigt.
Dabei bin ich auf die beigefügte Aufgabe gestoßen.
Es geht darum zu einem Lied an bestimmten Stellen Dreiklänge zu bestimmen, die passend sein sollen. (also würde ich sagen zur Begleitung).
Das Lied steht in Es-Dur und dabei soll Tonika - Subdominate - Dominate berücksichtigt werden.

Aber wie kann ich bei so einer schriftlichen Aufgabe feststellen, welcher Dreiklang (an diesen Stellen) passt?
Man nimmt ja eigentlich nicht nur einfach die Tonika sondern meist auch in Umkehrung oder so?

Vielleicht kann mir jemand einen Hinweis geben. Vielen Dank schonmal.
 
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Ich denke nicht, dass es bei der Aufgabe hier um Umkehrungen geht. Es sollte reichen, den Dreiklang in der Grundform zunächst mal zu notieren. Es ist auch nur eine Zeile und in ganzen Noten (naja, 7 und 15 in halben Noten) gefordert.

Viele Wege führen nach Rom oder zu den Dreiklängen, aber der eine Weg hier wäre zu schauen: Welche Noten sind "lang" im Takt und in welchen Akkord passen sie. Ebenso, was steht am Anfang. Vorhalte sehe ich in der Melodie nicht.

Takt 1: Da dominiert klar das lange G - in welchem der Akkorde kommt das vor? Richtig - der ist es. Takt 2 hast Du Eb und C als quasi dominierende Noten. In welchem der Akkorde kommen beide Noten vor? Genau der ist es. Takt 3 erklärt sich dann selbst.

Vielleicht hilft das als Ansatz
 
1. Du notierst Dir auf einem Notizzettel die drei Akkorde (Dreiklänge) Tonika, Dominante und Subdominante, jeweils natürlich in Es-Dur.

2. Die x-Markierungen stehen ja jeweils am Taktanfang. Du schaust also, welche Töne in der Melodie in diesem Takt noch vorkommen, und vergleichst diese mit den Tönen der drei Hauptdreiklänge in Deiner Notiz (Punkt 1).

3. Du wählst jenen Dreiklang (= jene Stufe) aus, die die meisten Überschneidungen hat.

Das ist zwar eine sehr "mechanische" Herangehensweise, sollte aber dennoch funktionieren.

Anmerkung: In diesem Stadium Deiner Kenntnisse, glaube ich nicht, daß Du Dir über Akkordumkehrungen Gedanken machen mußt. Bleib bei den Grundstellungen.

LG
Thomas
 
Aber wie kann ich bei so einer schriftlichen Aufgabe feststellen, welcher Dreiklang (an diesen Stellen) passt?

Hierzu noch zwei Anmerkungen:

Erstens...
Neben dem rein analytischen Betrachten der Töne ist es auch von großem Vorteil, wenn man sich die Melodie auch ohne Instrument (also rein "schriftlich") vorstellen kann.
Hierzu bedarf es aber der Gehörbildung und einer Vorstellung von Intervallen.

Zweitens...
... handelt es sich bei dem Lied eindeutig um "Swanee River".
Und bei allen Freiheiten wage ich zu behaupten, dass jeweils das d'' am Ende von Takt 2 und 6 schlichtweg falsch ist und eigentlich ein es'' sein müsste.
Die falschen Töne irritieren doch sehr und fügen sich nicht so recht in den Akkord.

Passend zu Weihnachten eine alte Aufnahme mit Bing Crosby von 1935, die aus heutiger Sicht politisch unkorrekter nicht sein könnte:



Viele Grüße
Torsten
 
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... handelt es sich bei dem Lied eindeutig um "Swanee River".
Spoiler-Alarm ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Passend zu Weihnachten eine alte Aufnahme mit Bing Crosby von 1935, die aus heutiger Sicht politisch unkorrekter nicht sein könnte:
Zeitgeist - Bing Crosby war einer der Wenigen, die sich getraut haben, solche Texte ("Oh Darkies") zu singen. Leider wird die Aufnahme dem Sidekick "Why don't you join them" nicht gerecht, aber der Chor der Kinder am Anfang ist beeindruckend. Aber wir schweifen ab... ("Now you has Jazz...")
 
Zuletzt bearbeitet:
Und bei allen Freiheiten wage ich zu behaupten, dass jeweils das d'' am Ende von Takt 2 und 6 schlichtweg falsch ist und eigentlich ein es'' sein müsste.
Das d´´ ist falsch. In Takt 14 steht die Stelle korrekt.

Noch ein Tipp:
Die Melodie-Töne an den Stellen mit X sind immer ein Ton des Dreiklangs der an dieser Stelle stehen soll. Da nur drei Dreiklänge vorkommen sollen, schränkt das schon mal die Auswahl ein.
 
Merkwürdige Aufgabe...die d'' in Takt 2 und 6 halte ich auch für einen Schreib- oder Druckfehler. Das muss jeweils es'' sein, wie ja schon angemerkt wurde.
Der Aufgabentext legt nahe, dass die Aufgabe für Anfänger geschrieben wurde, die noch keine oder wenig Erfahrung haben. Andererseits wurde aber ein Song mit harmoniefremden Tönen auf betonter Zählzeit ausgewählt und dann in der AA'BA'-Form zwei leicht unterschiedliche A'-Teile notiert - das würde man nur bei etwas Fortgeschrittenen machen. Und die d''-Druckfehler sind sinnentstellend, an diesen Stellen kann man keine vernünftige Harmonisationsentscheidung treffen.

Wäre interessant, wo diese Aufgabe herkommt und wer sie verfasst hat. Der Druck sieht ja nach Musescore aus.
 
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Schon. ;)
Aber irgendwie dachte ich, ich müsste meine kühne Behauptung mit dem "falschen d" rechtfertigen.
Und wenn man ein dermaßen bekanntes Lied für eine Harmonisierungs-Aufgabe wählt, muss man damit rechnen, dass es erkannt wird...

Und die d''-Druckfehler sind sinnentstellend, an diesen Stellen kann man keine vernünftige Harmonisationsentscheidung treffen.

Genau deshalb hatte ich auch diese d''-Druckfehler erwähnt - weil sie eben die Lösung der Aufgabe nicht gerade erleichtern.

Und ich hatte tatsächlich ursprünglich in meiner Antwort auch die betonten und unbetonten Zählzeiten bzw. Durchgangstöne erwähnt, diesen Abschnitt dann aber vor dem Posten wieder entfernt, weil in diesem für Anfänger ungeschickt gewählten Stück ausgerechnet harmoniefremde Töne auf betonte Zählzeiten fallen.
Das hätte dann wohl mehr verwirrt als geholfen.

Aus diesen Gründen würde auch mich interessieren: woher kommt die Aufgabe?

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo, ich finde es toll welche Resonanz es auf meine Frage gibt, dagegen ist es in anderen Foren schon sehr wortkarg. Freut mich.
Und ich habe schon tolle Hinweise bekommen, mit denen ich mich jetzt sofort beschäftigen werde, um hoffentlich nachher was gutes präsentieren zu können. Aber ich wollte kurz vorab etwas Licht in das hier diskutierte bringen:
1. Die Aufgabe stammt aus einer Musikklassenarbeit aus der 6. Klasse im Gymnasium.
2. Die Fehler habe ich beim Übertragen gemacht und habe sie bereits bereinigt. Ich füge die überarbeitete nochmals Version an. ;)
Es waren allerdings drei Fehler. Auch in Takt 7 ist mir die Sechszehntel verrutscht.

Vielen Dank schonmal bis hierher...
 

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Die Fehler habe ich beim Übertragen gemacht und habe sie bereits bereinigt. Ich füge die überarbeitete nochmals Version an. ;)

Gut - das würde es erklären.
Übrigens fehlt auch die Taktangabe 4/4. :)


Es waren allerdings drei Fehler. Auch in Takt 7 ist mir die Sechszehntel verrutscht.

Das hatte ich schon vermutet, aber achselzuckend als "künstlerische Freiheit" ignoriert. Da nicht betont, stört das nur, wenn man die Melodie kennt, aber mit dem zugeordneten Dreiklang beißt es sich nicht (im Gegensatz zum d'').

Eines möchte ich Dir noch auf den (Lösungs-)Weg geben:
Da man sich auf die drei angegebenen Akkorde Tonika (Es-Dur), Subdominante (As-Dur) und Dominante (B-Dur) beschränken darf, lässt sich meist der passende Akkord nur anhand seiner Bestandteile bestimmen.

Für die Dreiklangs- bzw. Akkordbenennung ist die Umkehrung nicht von Bedeutung und hat in der folgenden Darstellung keine Bedeutung - es wurden nur alle Noten in eine Oktave beginnend bei c' geschrieben, damit man sie auf einen Blick vergleichen kann.

1640347617046.png


Die grün gefärbten Töne sind für den jeweiligen Akkord eindeutig, weil sie in den anderen nicht vorkommen.
Bei einem g weiß man also sofort: es muss Es-Dur sein, weil weder der As-Dur noch der B-Dur-Dreiklang ein g enthalten.
Blau gefärbt sind nicht nicht eindeutig zu Dreiklängen zuordenbaren Töne. Das Es alleine kommt nämlich sowohl in Es-Dur als auch in As-Dur vor. Hier braucht man noch weitere Töne.

Wenn Du das so schematisch abarbeitest, wirst Du auf das es in Takt 8 und das B in Takt 12 und das letzte es in Takt 16 stoßen, die als ganze Noten völlig allein in ihrem Takt stehen und es deshalb allein durch Tonvergleiche nicht möglich ist, sich eindeutig für einen Dreiklang zu entscheiden.

Das Es am Schluss würde theoretisch sowohl zu Es-Dur als auch zu As-Dur passen.
Da ein Lied in der Regel aber auf der Tonika endet, kann man hier bedenkenlos zur Tonika Es-Dur greifen.

Die anderen beiden Stellen sind weniger eindeutig.
Beim es' in Takt 8 handelt es sich um das Ende einer Phrase.
Aber das B in Takt 12 ist für mich nicht auf befriedigende Weise einem eindeutigen Dreiklang zuzuordnen, weil man einerseits ebenfalls eine schönen Schluss haben möchte, aber anderseits auch nicht völlig ohne harmonische Änderung in Takt 13 weitermachen möchte.
Hier würde man nach der Hälfte des Taktes einen Akkordwechsel vornehmen, der aber in der Aufgabenstellung nicht vorgesehen ist.

Alles außer diesen drei Stellen ist jedenfalls eindeutig und besonders beim b' in Takt 12 kommt es auf die Klangvorstellung an und ist ein Stück weit auch Geschmackssache.

Wieder viel Text, aber der Versuch, Denkweisen zu vermitteln.

Viele Grüße
Torsten
 
So jetzt habe ich nach den obrigen Lösungshinweisen eine Antwort erarbeitet und hoffe, dass das nicht so weit von der Richtigkeit entfernt ist.

Kleiner Hinweis:
> Ich habe jetzt noch nicht den letzten Beitrag komplett gelesen von Be-3.

Nur zwei Dinge will ich ergänzen:
Übrigens fehlt auch die Taktangabe 4/4.

Das stimmt, dass ist mir auch aufgefallen, aber das wurde genauso auch in der original Klassenarbeit so gemacht.

Ok - wie Du hier schreibst bist Du aber nicht Schülerin dieser sechsten Klasse, oder?

Das stimmt auch. Ich bin inzwischen schon einige Jahre aus der Schule raus, gebe aber Nachhilfe und erstelle ein privates Archiv an Klassenarbeiten und da hänge ich grundsätzlich Musterlösungen an. Und das macht Spaß sich mit den verschiedensten Themen auseinanderzusetzen, wie jetzt z.B. mit Musik und dem Dreiklang. Auch da ich meine eigene Klassenarbeiten zu diesen Themen immer verhauen habe damals ;)
 

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  • Lösungsentwurf.pdf
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Hallo zurück,
Kleiner Hinweis:
> Ich habe jetzt noch nicht den letzten Beitrag komplett gelesen von @Be-3.
Ich habe mittlerweile den Beitrag durchgearbeitet und er hat mir nochmal viel im Verständnis weitergeholfen. Und auch gezeigt, dass ich nicht ohne Grund an den Takten mit nur einer Note am meisten gegrübelt habe. Aber ich war dann froh zu lesen, dass es richtig ist mit einer Tonika aufzuhören (den das hatte ich bereits auch anderen Lektüren entnommen.

Du hast die zwei Akkordwechsel in den Takten 7 und 15 übersehen ;) Takt 14 glaube ich Dir auch nicht
Vielen Dank für diese schnelle Antwort. Habe nochmal daran gefeilt!
Hoffe auch dass ich das mit den halben Noten so ganz gut umgesetzt habe. Allerdings bin ich mir unsicher das ich zweimal die Dominante hintereinander benutzt habe.
 

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  • Lösungsentwurf2.pdf
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Hallo Patzy,

wenn in einem Takt zwei X vorgegeben sind, bedeutet das auch, dass dort ein Harmoniewechsel stattfinden soll.
Zweimal B-Dur ist also nicht erwartet - dann hätte man das zweite X gleich weglassen können.

Wenn man sich Takt 7 anschaut, besteht die erste Hälfte in der Melodie aus den Tönen b', g' und es'.
Das schreit förmlich nach Es-Dur, denn das sind genau die Dreiklangstöne von Es-Dur!
Gleiches gilt für Takt 15.

Das wäre aber schon alles und ansonsten ist Dein Lösung völlig korrekt!

Glückwunsch!
Torsten

PS: Dann könntest Du noch die Xe durch die von Dir herausgefundenen Akkordnamen ersetzen.
 
Vielen Dank. Hat mir alles wirklich weitergeholfen bei der Aufgabe und auch bei dem Thema.
Vieles was ich davor theoretisch gelesen habe, habe ich durch Eure Beiträge auch besser einordnen können.

Und ihr habt sofort mein Schreibfehler bemerkt ;)...
Danke. Patrick
 
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