Doku zum Entlacken von Hälsen

Leute, macht es doch nicht immer so kompliziert.
Deswegen frage ich ja die Leute, ob sie mit dem Holzwachs schon Erfahrungen gemacht haben.
Außerdem würde ich natürlich gerne ein grundsätzliches Verständnis erlangen, wie das ganze Ölen/Wachsen funktioniert und zusammenhängt.

Zum von dir geposteten: Der Link führt bei mir nicht zu dieser Beschreibung, sondern zu der vom Holzwachs. Der von dir gepostete Beschreibungstext ist der vom Hartwachs. (Hat mich gerade selbst stutzig gemacht; hab es ausprobiert, bei mir führt der Link ganz normal zum Holzwachs)
 
Mein Fehler. Sorry, bin über den falschen Link gewandert. Aber auch da muss man anscheinend zwischenschleifen. Leider ist der Text nicht vollständig.
Was aber garnicht geht: "wasserverdünnbar".
Willst du wirklich ein Wachs auf eine Gitarre aufbringen, die du mit deinem Schweiss tränkst, dass von Wasser verdünnbar ist? Eher weniger. Das hört sich nach einer riesen Schmiererei an.
Nochmal: Mach es wie ich es beschrieben habe. Das wird auf Formentera oder auch vom Gitarrenbauer Murle hier am Board seit Jahrzehnten gemacht und liefert top Ergebnisse.
 
"wasserverdünnbar".

Wieder was dazugelernt, danke für den Tipp!
Schade eigtl., das natürliche Wachs habe ich ganz sympathisch gefunden...

Edit sagt: wasserverdünnbar ja, aber ich denke nicht wasserlöslich: "schweißecht"
-> ich werds wohl alleine aus Neugierde ausprobieren. Schlimmstenfalls darf ich einiges schleifen ;-)
 
Deine Entscheidung. Ich hab mittlerweile 2 komplette Gitarren und 3 oder 4 Hälse nach der "Formentera"-Methode bearbeitet und jedesmal ein hervorragendes Ergebnis rausgekriegt und ich bin wirklich nicht der tollste Handwerker unter der Sonne.
 
Danke für die Spitzendoku Azriel.
Habe jetzt den Hals meiner Ibanez S470 entlackt.
Statt Lumberjack habe ich das ganz normale Clou Hartwachsöl benutzt (Im Baumarkt kein anderes da und es sah recht gut aus). Funktioniert ebenfalls hervorragend.
Nach dem Ölschliff habe ich am Halsfuß probiert wie sich das ganze mit dem Warwick Surface Finisher (Wachs) verträgt, der zur Pflege meiner Framus im Hause ist. Mit aufgetragenem Warwick Wachs gefiel es mir sogar einen Tick besser, irgendwie samtiger, so dass der komplette Hals da noch eine kleine Kur damit bekam.
Ergebnis:
Ein deutlich schönerer Hals (Ohne Macken im Lack), der besser in der Hand liegt für mein Empfinden.
 
Danke übrigens für die Kekse und das direkte Feedback nach Umsetzung.

Ja, seit ich selbst entlackte Hälse in der Hand hatte, bevorzuge ich das. Es geht doch nichts über einen richtig schönen, glatt geschliffenen Hals.
Steht jetzt bei mir wieder an. Ich hab einen 30 jahre alten Höfner shortscale Bass ersteigert und der sieht ziemlich ramponiert aus. Der Hals ist toll, liegt super in der Hand, ist aber gelackt. Der wird bestimmt großartig.

Übrigens: Seit ich meine Squier so behandelt habe, sind ja jetzt 1,5 Jahre rum und der Hals fühlt sich immer noch so an wie am ersten Tag. Ist auch sehr pflegeleicht.
 
Wenn es für Holz ist, geht alles. Aber schon tausendfach erwähnt: ich persönlich mag das 2. Phasenprogramm mit Wachsen und Ölen separat nicht. Hartwachsöl auf Leinölbasis funzt perfekt und ich sehe für mich keinen Grund etwas daran zu ändern.
Ich hab mittlerweile 6 oder 7 Hälse so behandelt und ist immer perfekt geworden.
 
Tante Edit sagt: Da wurde der alte Text noch einmal reingepostet, hatte doch eigentlich Folgendes geschrieben:


Da werfe ich nochmal ein:

Ich fand das Gefühl nach der Behandlung mit Wachs, zusätzlich zum Hartwachsöl, noch ein Stückchen angenehmer als es eh schon war.
Außerdem erhoffe ich mir, dass ich damit beim Pflegen noch einfacher wegkomme, nämlich ohne den jährlichen Ölschliff, sondern mit regelmäßigem Nachwachsen. Ich werde mal sehen wie der Hals sich entwickelt und wenn er nur durch das Wachs schön bleibt, dann spare ich mir das schleifen ;)
Ich kann aber bestätigen, dass der Hals nach dem Ölschliff schon enorm schön war. Optisch und haptisch.

Aber ich denke, da spricht ja auch nichts dagegen sich den persönlichen Weg zu suchen. Ich war, nachdem das der erste Eingriff bei einer Gitarre über das Einstellen hinaus war, jedenfalls sehr froh und dankbar über die Doku. ;) (Nicht mal Tonabnehmer habe ich bisher ausgetauscht, da ich recht zufrieden war mit den bisherigen, jetzt kommen aber wohl bei Gelegenheit neue für die Ibanez :D)

Erneut ein großes Dankeschön dafür
 
Das Nachschleifen dient nicht nur dazu, dass sich die Poren wieder komplett schliessen bzw. verschlossen werden, sondern du trägst auch den alten Dreck ab. Gerade bei unlackierten Ahornhälsen, hat man schnell bei Dauerbetrieb hässliche Flecken.
 
Ist mir klar.
Ich hoffe mit dem Wachs soviel Schutz zu haben, dass ich den Schmodder mit feucht abwischen und dann Nachwachsen unter Kontrolle habe, ca alle zwei Monate. Wenn das aber nicht funktioniert wird es eben der Ölschliff :)

Werde da einfach abwarten, wie es aussieht. Nur empfinde ich das Wachsen eben als wesentlich weniger aufwendig, als den Oelschliff, bei dem ich nicht nur aufpassen muss, dass ich meinen Schreibtisch (der auch als Werkbank herhalten muss) nicht vollsau, als auch, dass nicht unbedingt Hartwachsöl auf das Palisandergriffbrett soll. Da ist das Wachs zur Pflege einfach deutlich idiotensicherer ;)

Aber wie gesagt ich werde einfach abwarten was notwendig ist.
 
Aber das Öl trägt man doch mit einem Stück Stoff auf. Was muss man anstellen um dabei alles drumherum zu versauen? :D
 
Es geht eigentlich hauptsächlich darum, dass ich nicht will, das etwas aufs Griffbrett kommt. Und beim Ölschliff dieses Mal lief das Öl schon an den Flanken des Halses runter. Nicht viel, aber immerhin.
Das Versauen betraff eher das einölen, dass ich mit einem Pinsel gemacht habe. Man muss dazu sagen, dass ich ab und zu schon auch mal ungeschickt bin ;)

Ich würde allerdings darum bitten, dass wir das hierbei belassen, damit der wirklich hilfreiche Thread nicht zugemüllt wird mit meinen Missgeschicken :D
 
Das ist auch richtig so. Das Öl trage ich auch immer mit Pinsel auf. Lappen nur bei der normalen Pflege mit Lemonoil oder Viol.

getapt und getalkt mit Samsung Galaxy
 
@Azriel: deine Doku ist simpel und Genial...diesen Mod hab ich in einer ähnlichen Form an allen Gitarren durchgeführt, bis auf bei meiner Ibanez (da wars aus Praxisgründen leider nur möglich mit Ballistol zu schleiffen, ging aber genauso gut, ist aber bei Ahorn recht ungeeignet).
Meistens mit einerm Mix aus Auro 121 und 125, aber das ist im Prinzip das selbe verfahren.

@LoudestSilence, hast ne PM
 
Aktualisierung: Ich habe einen kleinen Nachtrag zur Doku angefügt. Zusätzlicher Ölschliff mit 1000er Schleifpapier. ;)
 
ja coole doku

kann mir einer evtl verraten, wie sich die maßerung des holzes beim ölen durchsetzt?

hab nen schön geflammten ahornhals und bin gerade am überlegen ob ich ölen oder lackieren (lassen) soll.
 
Durch ölen kommt die Maserung immer schön durch. Noch schöner durch farbiges Hartwachsöl oder sogar durch Wudtone, wenn es direkt farbig werden soll.
Den 3D-Effekt wie bei Nik Huber Hälsen bekommst du wohl aber nur durch eine dünne Schicht Klarlack (hatte die Diskussion demletzt mit Ronny Scheithauer für meine neue...)
 
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Danke für das schnelle Feedback.
Wudtone hatte ich auch schon ins Auge gefasst.
Ist vom Spielgefühl her ähnlich wie geölt oder?
 
So ähnlich. Eher wie hauchdünn mit Nitrolack. Aber nicht so wie bei Gibson, sondern Gitarrenbauer lassen gerne extrem dünn lackieren. Das fühlt sich fast wie Naturholz an, ist aber dennoch lackiert.
 

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