ch würde jedem bassisten empfehlen sich ein bass/bassdrummicro anzuschaffen. Das ist auch bei aufnahmen von vorteil.
Als Bassist und Tontechniker mag ich das DI-Signal von meinem SWR aber lieber als das, was aus der Box kommt. Ein Bassdrum-Mic würde ich mir selbst mit Sicherheit nie vor meinen Amp stellen. Daran sieht man auch wieder, wie unterschiedlich die Anforderungen sind – je nach Einsatzzweck und Klangvorstellung.
Die Faulheit der Tontechniker ist situations- und typabhängig.
DI vor dem Amp: Die sichere und schnelle Lösung für den Tonmenschen. Volle Kontrolle über den Sound, kein Brummen, kein Scheiß. Klingt aber nicht so, wie der Bassist es will.
Warum macht man dann das überhaupt? Meistens einfach weil bei vielen DI Outs von seltsamen Amps nichts Brauchbares rauskommt. Störsignale, verspulte EQ-Einstellungen wenn Post-EQ (zum Beispiel monster-aufgerissene Tiefen an einem 10"-System, die mit den 15" Subs der PA alles zu Tode drücken...Subharmonic Superquatsch, der irgendwo unterhalb der Hörschwelle noch Zeug dazumischt, das der Amp nicht transportiert, die PA-Subwoofer-Membranen aber zu Bumerangs werden lässt, usw.)
Wenn es wenigstens aus der Box vom Amp gut tönt, dann kann man die in so einer Situation mikrofonieren, das ist dann die einfachste Lösung für alle Beteiligten. Wenn man die Zeit hat für einen ausführlichen und gewissenhaften Soundcheck.
Das Problem gerade bei Amateurbands ist aber oft leider, dass die gar keine Soundvorstellung haben. Als Tontechniker muss man aber ja irgend einen Sound machen, das ist der Job. Daher, um einen Bogen zu schlagen: Wenn man als Basser für sich selbst ausgetüftelt hat, dass ein bestimmtes Mic vor dem eigenen Amp am allergeilsten klingt und ein in einem Live-Mix nutzbares Signal (!!!) liefert, dann kann man das ruhig in seinen Rider schreiben, dass man die Kombi mitbringt. Denn der Tonmensch freut sich über die Signale am meisten, die er gar nicht verändern muss, damit sie gut klingen.