[Sep'17] Marke Gibson vor dem Aus? - [Okt'18] Gibson gerettet - Was kommt?

Hab ich's hier überlesen oder könnte jemand noch einmal belastbares Zahlenmaterial vorlegen, aus dem ein signifikanter Rückgang der Gitarrenproduktionen bzw. -verkäufe des Hauses Gibson in den letzten (sagen wir mal) zehn Jahren abzulesen ist :confused:? Ich meine jetzt nicht die erzielten $-Umsätze, sondern tatsächlich nur die Units/period .

Erst dann wäre ja ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den hier immer wieder nachgesagten Qualitäts-, Modell- und Innovations-Mängeln und dem vermeintlich wirtschaftlichen Niedergang des Herstellers möglicherweise konstruierbar. Ist das aber nicht der Fall, sind die Gründe für den in Aussicht gestellten Kollaps sicherlich nicht in einer gesunkenen Nachfrage (wg. was auch immer hier angeführt wird) nach Gibson-Gitarren zu suchen, sondern -wie hier auch schon einige Stimmen wiedergeben- eher im Konzernmanagement, was z.B. unter den Erwartungen liegenden Kapitalrückfluss von Investitionen, Kosten, Firmenzukäufe bzw. -Portfolio mit ausbleibender Prosperität usw. anbetrifft:
“While the musical instrument and pro audio segments have been profitable and growing, they are still below the level of success we saw several years ago.”
(Quelle)

Daher sind eigentlich Ausflüge in Richtung all dessen, was auch immer Anlass zu Kritik an den Gitarren als solchen geben mag, solange pures Glaskugelputzen im Sinne einer Argumentation für den Untergang eines Konzerns, bis durch Zahlen belegt wird, dass diese nachhaltig rückläufige Nachfragen ergeben. Und selbst dann sei die Anmerkung gestattet, dass sich, was den "klassischen" Instrumentenmarkt im Allgemeinen anbetrifft, nicht nur Gibson in "stürmischen Gewässern" befindet :(.

Sicherlich würde man, die gleiche Akribie wie bei anderen Herstellern an den Tag legend, immer noch reichlich namhafte, aber auch weniger bekannte Nutzer dieses Gitarrenherstellers nachweisen können. Ich wäre jedenfalls auf das Ergebnis gespannt, wenn man aus all den Millionen von neuer als anno 2010 aufgenommenen YT-Clips mal eine Tabelle mit den dort jeweils benutzten Gitarren erstellen könnte/würde :D.

Was in jedem Fall bleiben würde, ist die Tatsache, dass dieses Unternehmen Geschichte geschrieben hat, sei es als aktuell warnendes Beispiel für Unternehmensrisiken, oder eben als Initiator und Wegbereiter für Produkte, mit denen andere ihren Erfolgsweg erst in Angriff nehmen konnten und dies vielleicht hier und da eben (noch) besser gemacht haben ;).

LG Lenny
 
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Hab ich's hier überlesen oder könnte jemand noch einmal belastbares Zahlenmaterial vorlegen, aus dem ein signifikanter Rückgang der Gitarrenproduktionen bzw. -verkäufe des Hauses Gibson in den letzten (sagen wir mal) zehn Jahren abzulesen ist :confused:? Ich meine jetzt nicht die erzielten $-Umsätze, sondern tatsächlich nur die Units/period .

In the past decade, electric guitar sales have plummeted, from about 1.5 million sold annually to just over 1 million.

https://www.washingtonpost.com/grap...f-the-electric-guitar/?utm_term=.2649d2e29646

Bitte. :)
 
aus dem ein signifikanter Rückgang der Gitarrenproduktionen bzw. -verkäufe des Hauses Gibson in den letzten (sagen wir mal) zehn Jahren abzulesen ist

Du darfst dabei nicht aus den Augen lassen, dass Gibson vor nicht allzu langer Zeit sein Sortiment nach unten erweitert hat. Sie wollten eine Gibson für jeden bauen können.

Stückzahlen sind in einem solchen Umbruch ein denkbar schlechter Indikator. Und sie sagen über gesund/ungesund halt auch nichts aus.

Zum Thema Endorsements ist vielleicht auch dieses mit Martin & Martina (im Diensten von Ibanez) geführte Gespräch ganz interessant. Die Art Musik zur Schau zu stellen hat sich gewandelt ... und damit auch die Art wie die Markenbotschafter mit ihren Instrumenten beim Kunden ankommen.



Ibanez hat sich auf der NAMM massiv um Martin Miller und Tom Quayle gedreht mit kurzen Performances 3 mal am Tag ...

Bei Gibson fällt mir nur JB ein, der im Internet ständig präsent ist und recht häufig Gibson am Start hat.

Gruß
Martin
 
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Gibson hat Gary Clark jr. seine neue signature ist überall sofort ausverkauft gewesen. Gelbe sg mit 3 p90, war leider zu lahm :(
 
Jupp, aber der Artikel unterlegt nur die von mir grundsätzlich beschriebene Flaute im gesamten Gitarrenabsatz und ist nicht auf Gibson speziell bezogen ;).

...Stückzahlen...schlechter Indikator.
Konzernwirtschaftlich gesehen, keine Einwände. Mein Hinweis auf die grundsätzliche Nachfrageentwicklung hob eher auf das in diesem Zusammenhang immer wieder bemühte Szenario (Qualität, Innovation etc.) ab. Auch wenn im upper-quality-Segment Absätze aus welchem Grund auch immer wegbrechen, so muss das nicht zwingend eine insgesamt rückläufige Nachfrage beim Portfolio inkludieren ("Keiner kauft mehr Gibson"). Wenn die low-budget-Segmente diese Differenz nicht durch höhere Absatzzahlen kompensieren, hat diese "Kriegslist" zwar wirtschaftlich nicht funktioniert, was aber nichts an einer möglicherweise gestiegenen Nachfrage/Präsenz ändert. Ob aber im Gegenzug und angesichts grundsätzlichen Marktrückgangs sowie "Geiz ist geil"-Consumer-Mentalität die Besinnung auf Top-quality-high-level dem Gesamtkonzern Gibson -und um den geht es hier!- den derzeitigen Überlebenskampf erspart hätte, darüber darf zweifellos reichlich spekuliert werden - hinterher wissen's ohnehin alle besser und die dabei aufgestellten Hypothesen sind schwer wiederlegbar :D.

LG Lenny
 
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Ob aber im Gegenzug und angesichts grundsätzlichen Marktrückgangs sowie "Geiz ist geil"-Consumer-Mentalität die Besinnung auf Top-quality-high-level dem Gesamtkonzern Gibson -und um den geht es hier!- den derzeitigen Überlebenskampf erspart hätte, darüber darf zweifellos reichlich spekuliert werden
So wie ich die diversen Artikel verstanden hab ist der Umsatz mit Gitarren gesamt runtergegangen. Ob dies jetzt bedeutet, dass Gibson insgesamt weniger Gitarren verkauft hat, oder einfach nicht genug im Billigsegment, das weiß ich nicht.
Prinzipiell war es wahrscheinlich auch nicht falsch, zu versuchen das Gibson Portfolio um weitere Audiomarken zu erweitern. Möglicherweise lag aber auch hier eine zu optimistische Gesamterwartung vor - die Firmenanleihen, die im Sommer fällig werden, hatten ja nur eine ziemlich kurze Laufzeit. Offenbar zu kurz, dass die Akquisitionen ausreichend Gewinn abwerfen. Wobei ich auch nicht weiß, wie lang hier die übliche Laufzeit ist, ich weiß nur, dass es bei Staatsanleihen zum Teil Jahrzehnte sind.
 
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das letzte was ich gelesen hatte, war 7% Umsatzplus bei Gibson Gitarren, was beim angeblichen Abwärtstrend ein Erfolg wäre.
 
Könnte mir durchaus vorstellen das es Leute gibt die "schnell noch eine kaufen" da man ja nicht weiß ob's wirklich weiter geht... Oder die Höherpreisigen gar als Anlageobjekt?
Wer die Kohle grad mal über hat...:D
 
Ich weiß nicht wie oft es hier schon erwähnt wurde, aber die Finanzmisere hat weniger mit den Gibson Gitarren zu tun, sondern mit den Problemen der auf Pump gekauften Firmen. Wieso fängt man denn hier trotzdem immer wieder an, die Qualität und den Absatz der Gitarren zu diskutieren? Das ist ein ganz anderes Thema. Es langweilt langsam.
 
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Wieso fängt man denn hier trotzdem immer wieder an, die Qualität und den Absatz der Gitarren zu diskutieren? Das ist ein ganz anderes Thema.
Nicht ganz anders, denn ... wäre Gibson mit dem Gitarrensektor derartig gut aufgestellt, dass man die "Anlaufverluste"(?) der entstehenden Gibson Brands Inc. als Gesamtpaket locker mit den Erträgen des Kerngeschäftes abfedern hätte können, würde die Welt für Henry rosiger aussehen. Da aber die Gitarren gerade so mal Plus oder Minus schwankend abschneiden wirds eben jetzt arg eng.
Die "Qualitätsdebatte" bei Gibson ist allerdings nicht mehr rational zu erklären.

Es langweilt langsam.
Ich finde den 1298sten Thread "Westerngitarre für 150.-/250.-/350.-/450.- ...?" langweiliger :rolleyes:
Zumal die Zahl der Beiträge hier dann doch auf ein gewisses Interesse schließen lässt, wie es mit Gibson weitergeht.
 
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@C_Lenny

So sehr ich dir bei deinem Beitrag zustimme, aber in dem Zitat (dass ich jetzt hier nicht zitieren konnte), ist Henry schlicht nicht ehrlich. Z.B. Cakewalk /Audiosoftware) wurde von einem Tag auf den anderen komplett eingestellt. Also nichts mit "pro audio segments have been profitable and growing". Teile eventuell, alle sicherlich nicht... .
 
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Du darfst dabei nicht aus den Augen lassen, dass Gibson vor nicht allzu langer Zeit sein Sortiment nach unten erweitert hat. Sie wollten eine Gibson für jeden bauen können.

Was nicht verkehrt war und ist- schließlich kann man da Wettbewerber ausstechen. Schaue ich mir jedoch deren aktuellen Gitarrenjahrgang an, bekomme ich das Gruseln. Geschmacksverirrung ist ein vorsichtiger Ausdruck, "am Markt vorbei gebaut" trifft's genauso. Das Ulkige ist nur, alle Gibsonkäufer müssen solche ständigen Griffe ins Klo, die zu Ladenhütern werden, zwangsläufig mitbezahlen. Gerade auch im Einsteigerbereich sind plötzliche 300€ mehr ein Argument gegen eine Gibson.
 
Schaue ich mir jedoch deren aktuellen Gitarrenjahrgang an, bekomme ich das Gruseln.

Da verwechselst du etwas. Der aktuelle Jahrgang ist wieder recht traditionell. Parallel dazu gibt es aber viele `special runs´ wo mit extrem geringen Stückzahlen und meist hohen Preisen agiert wird.
 
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@clone Hm... Ich hab mir neulich die 2018er Firebird angeschaut. Ich könnte mich täuschen, aber so richtig traditionell ist die eher nicht, oder? Hals/Headstock und Mechaniken sind "anders".
 

Sehr interessantes Video, vor allem geht es aber auch um die Gitarren und die nachlassende Qualität. Und sie bestätigen, was @hoss vor paar Seiten schon gesagt hat: das verwendete Holz wird immer schlechter...
 
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Sehr interessantes Video, vor allem geht es aber auch um die Gitarren und die nachlassende Qualität. Und sie bestätigen, was @hoss vor paar Seiten schon gesagt hat: das verwendete Holz wird immer schlechter...
Wirklich ein interessantes Video und gegen Ende habe ich etwas gelernt: Die kurze Mensur verursacht das Problem, dass Töne auf G und H Saite immer leicht falsch klingen.
Habe ich nie bemerkt, aber ich habe die kurze Mensur immer weniger gemocht und habe unter anderem deshalb auch keine Gibson mehr.
 
Sehr interessantes Video, vor allem geht es aber auch um die Gitarren und die nachlassende Qualität.
Nauja ... ich habe weggeklickt als ich die Worte "Holzmoleküle" und "Nitrolacksound" hörte. Sorry, das ist der übliche Bullshit .... :igitt:

Momentan meinen auch die unvermeidlichen YT-Langhaardackel, für ein paar Clicks mehr ( immerhin >50.000) könne man schon ein wenig über Gibson schwadronieren:




was @hoss vor paar Seiten schon gesagt hat: das verwendete Holz wird immer schlechter...
Und es wird auch nimmer besser. Die Edelhölzer haben wir in Sitzmöbel, Zahnstocher und Gartensessel verhackt, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne jegliche Nachhaltigkeit. So ein Bäumchen braucht schon 80 - 100 Jahre bis es brauchbar wird ... der Ofen ist aus. Endgültig. Für Gartenmöbel und Gitarren. Darüber muß man sich keine großen Gedanken mehr machen.
 
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@clone Ich könnte mich täuschen, aber so richtig traditionell ist die eher nicht, oder? Hals/Headstock und Mechaniken sind "anders".

Bin da kein Experte für Firebirds. Die aktuellen scheinen sich aber an den frühen 1960ern zu orientieren. Über die Jahre waren die aber isowieso mmer wieder anders... .
 

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