engineer
HCA Recording
Da ist natürlich richtig. Das Problem ist häufig, dass die Proben in Räumen (lauter und Widerschall von der Seite) und ohne Publikum (kein Geräuschpegel) stattfinden. Bei Konzerten spielen die dann auch meist unverstärkt. Wir haben hier aber den Fall des verstärkten Abspiels, wie man es in Freiluft braucht und vor allem für die große weite Wiese. Da hören die sich meistens schlecht und anders. Bei Chören ist das ganz extrem, weil die keine durch das Instrument definierte Lautstärke haben sondern wegen der größeren Varianz der Lautstärke dazu tendieren zu laut zu werden, oder zu auch zu leise, weil sie denken, sie machen schon zuviel. Das ist ein Problem denen das zu monitoren.da diese Bands oft unverstärkt proben brauchen sie auch meist wenig bis gar nichts auf den Monitoren.
Ein Ansatz für eine klassische SATB-Aufstellung war, 4 Lautsprecher von oben an der Traverse nach unten auf den Chor schielen zu lassen und jedem der 4 Monitore nur 3 Signale zu geben und zwar die drei der jeweils anderen Register und das auch abstandskompensiert. Die S hörten also sich selber nur in ihrem Umfeld aber nicht im Monitor, bekamen 10% Alt, 20% Tenor und 40% Bass zugespielt - die anderen entsprechend. So hatten alle das Gefühl in einem großen Gefüge zu stehen. In einem anderen Fall habe ich einfach 2 Monitore genutzt, die ORTF-Mikros draufgemischt und invertiert zugespielt. D.h. man hörte aus den Monitoren zunehmend stärker das, was Entfernter von einem war. Das war dann auch aufnahmetechnisch kein Problem, weil die Signale aus den Lautsprechern wie bei einem Pingpong-Hall phasenrichtig verzögert kamen und auch nicht sonderlich stark, dass es gestört hätte,
Bei einem Orchester könnte man es ähnlich machen, wobei es sicher irgendwann Probleme gibt, das auch noch aufzuzeichnen - mit Stützen und allem ....
Spätestens bei der Nutzung von Samplen, E-Pianos und Keyboards muss man ja was tun. Ich würde aber in dem Fall wirklich probieren, einen Lautsprecher an Ort des Erzeugers zu nutzen, der dann Monitor und Schallquelle zugleich ist. Bei Chören mit Begleitung gibt es das ja immer, wenn das unvermeidliche Clavinova aufgebaut wird. Dann nimmt man dessen Klang original, wie er ist und mischt die Höhen mit sehr engem Panning ortsrichtig hinzu, als sei das Signal aus Stützmikros.Allerdings sehe ich in letzter Zeit durchaus auch in diesem, weiten, Genre eine Entwicklung in Richtung komplexerer Setups. Ich finde das gut, so bleibt es spannend.
Was ich bei Jazz / Swing mal hatte: "Wir brauchen eine richtig große Basstrommel" (und mitgebracht hatten sie keine). Also solle es elektronisch nachvertont werden. Großartige Idee des Menschen, der ansonsten aufnimmt: Steinberg analysiert den Rythmus, generiert einen Extraton und mischt den drauf. Alternative für Live: Man gebe das BD-Micro auf einen Extra-Verstärker, schicke es in den Oktav-Divider des E-Gitarristen und mischt die Subharmonische hinzu, damit es auch live mehr "rockt! Wie habe ich es gemacht: Ich habe das BD-MIC einfach über eine AGC und dann gegated und das Signal als Trigger für einen Sampler genommen, der live einen sehr tiefen kick abspielt und den zugemischt und zwar mit passendem Hall, dass es richtig fett wurde. Passte für Aufnahme und PA. Die fetteste Basstrommel aller Zeiten -gefühlt 3m Durchmesser.