Im Gegensatz zu Louis mache ich mir mal die Mühe und gehe drauf ein (und Vorsicht, es wird lang...)
Hat da noch jemand einen Durchblick, wo der Sinn vieler, vieler, und noch viel mehr Worte ist,
die sich allein um die eitle Beschreibung der eigenen Person, die Rache derer und die Denunzierung anderer geht?
Du hast anscheinend schon Durchblick, sonst hättest du ihren Sinn nicht treffend in diesem Nebensatz beschrieben.
Zu dem, was dir in erster Linie so auffällt:
Sowas machen zB Mafiosi in Gangsterfilmen auch.
Find ich ziemlich cool, Gangsterfilme.
Will jemand so ne Typen kennen lernen und sie zu Freunden haben - ich glaube, da kann sich jeder was besseres vorstellen.
Hmm, die Person Kool Savas würde ich gerne kennen lernen, weil ich nicht weiß, wie diese Person ist. Das erfährt man evtl aus Interviews, aber nicht aus seinem Rap.
Besser gesagt, man kann gar nicht beurteilen, was man aus seinem Rap über ihn erfährt.
Es kann sein, dass er sich total gibt wie er ist in seinem Rap, kann aber auch genauso gut sein, dass er das nicht tut. Die Figur/der Rapper Kool Savas ist doch nicht die Person dahinter.
Ich hoffe einfach mal, dir ist Steven Wilson von Porcupine Tree ein Begriff.
Der meinte auch mal, dass er eigentlich nur, wenn er traurig oder von irgendwelchen "negativen" Geüfhlen gepackt ist, Musik schreiben kann. Seine Musik ist also sein Ventil.
Somit ist Steven Wilson, die Person, doch nicht ein depressiver oder trauriger Mensch, nur weil der Songwriter Steven Wilson das ist.
Wenn jemand ein Buch schreibt und in der Ich-Perspektive schreibt, wie er zwanzig Nutten verbrennt und dann aufisst, dann glaubst du doch auch nicht, dass er das mal wirklich gemacht hat oder vorhat das zu tun, oder?
Und warum glaubst, dass Leute die so rappen, damit Frauen rumkriegen wollen?
Wer sagt denn, dass das, was sie in ihren Texten von sich geben, ihrer Meinung entspricht?
Wenn Savas zu Eko "Lutsch mein' Schwanz" sagt, hat er glaube ich nicht das Bedürfnis danach, von dieser Person oral befriedigt zu werden.
die Klischees werden munter
auf die Spitze getrieben.
Ja eben, das macht es doch umso unglaubwürdiger.
Und dass das Klischee ist, ist jedem guten Rapper klar.
So, dann kommt so'n Unsinn von wegen 20% Landsleute und Südländermackergehabe, keine Ahnung, was du damit sagen willst.
Dass du Statistiken aufstellst, wie viele Rapper deutsche Staatsbürgerschaft haben?
Ich weiß es nicht...
Die Frage nach dem SINN und der QUALITÄT von solchem Material steht noch ganz groß im Raum, Leute. Für mich ist der Fall klar, aber wie siehts mit euch aus.
Och Mensch, hörst du überhaupt jemandem zu?
Auf das Argument von Qualität von Musik bin ich in meinem letzten Post schon eingegangen.
Die Frage nach dem Sinn erürbrigt sich meiner Meinung nach, da wir es hier mit Kunst zu tun haben. Die hat im allgemeinen keinen Sinn.
Kunst die irgendeinen Zweck verfolgt ist für mich als "Kunst" sehr gefährdet, da sie leicht zur Propaganda wird.
Wenn man was sagen will, kann man das machen.
Wenn man aber will, dass sich was ändert, sollte man was tun und nicht Kunst praktizieren.
So geschehen bei dem Song Porn from Spain von Callejon und KIZ....Ein reiner MEtal(Core) song bei dem Eine Strophe von Nico(KIZ) gerappt wurde....hat sehr viel style screams, cleans und raps zu mixen.
Findste?
Ich finde den ehrlich gesagt nicht so gelungen.
Der Text wirkt auf den ersten Blick sehr typisch nach gehabe, gedrohe, und gemotze...aber wer KIZ kennt, weiß dass diese jungs gern mal das eigene Genre mit seinen stereotypischen eigenschaften aufs korn nehmen und durch noch stärkere überspitzelung zur zielscheibe machen.
Das wäre ne Antwort auf Joas Argument mit den Klischees.
Vor allem, da man K.I.Z. dazu nicht mal kennen muss.
Ich mein, man muss ja nur mal ne CD anmachen, und wenns dann
"ÖÖÖÖÖÖÖÖH!! HURENSOOOHN!!!"
tönt, verbiegt man sich vor Lachen.
So gings jedenfalls mir.
@volker:
Naja Kollegah wäre ja auch so ein Beispiel für Gangster- und Bossgehabe.
Klischee pur eben. Auf die Spitze getrieben.
Er hat sich halt entschieden auf sprachlicher Ebene loszulegen, indem er sich einfach ausschließlich darauf konzentriert.
Das ist doch auch das Witzige daran, finde ich.
Das wäre dann übrigens eine sogenannte "Qualität" dieser Musik, Joa.