So, nach 48 Stunden ist es Zeit für ein erstes Fazit.
Verarbeitung und Haptik:
Perfekt. Makellos. Punkt.
Die Satin-Lackierung ist sensationell, sie verleiht dem Body Tiefe und sieht tätsächlich wie stumpfes Eis aus. Manchen wird der Lack auch an Zuckerguss erinnern. Sehr cool.
Das Spielgefühl des ebenfalls in Satin lackierten Halses ist sehr angenehm, man gleitet schnell und widerstandslos über die Rückseite.
Die Bünde sind perfekt abgerichtet, die Enden ebenfalls perfekt verrundet. Der Job ist besser als an meinen Fenders und PRSi erledigt...
Das Halsprofil hat mich überrascht: obwohl der Hals mit seinen 0.930“ von der Dicke her zwischen meinen beiden Fenders (0.900“ und 0.950“) liegt, fühlt er sich schlanker an. Ursache: die Fenders haben ein U-, die Anderson ein C-Profil.
Für mich als Anhänger der Baseball-Fraktion nicht zu flimsig, aber etwas ungewohnt. Hätte den ganz fetten 0.950“ Hals nehmen sollen.
Die S Icon ist außerdem meine leichteste Strat, obwohl auch die CS Fenders einen nach Gewicht selektierten Korpus haben. Ist klanglich kein Nachteil, der Rücken aber freut sich.
Sound:
Was soll ich sagen? Stratig, drahtig, gut. Etwas glatter und runder als die beiden Fenders, allerdings könnte das auch an der anderen Holzauswahl liegen. Dem Esche/Ahorn der Fenders wird ja etwas mehr Spritzigkeit zugesprochen als der Kombi Erle/Ahorn/Palisander der TA.
Könnten aber auch einfach die VA 7.2 Pickups sein: haben ordentlich Dampf, bringen dennoch den drahtigen Strat-Sound bei allen Gain-Einstellungen gut rüber.
Bis jetzt habe ich jedenfalls keinen Anlass, das hier noch verfügbare BKP Pat. Pend. 63er Set einzubauen. Das war Plan B...
Insgesamt ist die TA sehr flexibel, von glasig-clean bis rockig fett ist alles drin. Läuft. Bei Gelegenheit nehme ich vielleicht ein Paar Soundschnipsel auf.
Fazit: das Risiko Custom Build ohne vorheriges Testen hat sich ausgezahlt. Perfekte Verarbeitung, astreiner Sound.
Könnte sein, dass hier in nicht allzu ferner Zukunft eine weitere TA aufschlägt. Diesmal Distressed (TA-Slang für Relic) und mit fettestem Ahorn-Hals. Beim Korpus bin ich noch unentschlossen: bin ja im Grunde meines Herzens Esche-Fan...
Bei zwei PRSi und zwei CS Fenders kann die Anderson eigentlich nicht alleine bleiben. Dafür sind Toms Gitarren zu gut :-D