Der Linnemann-Amp-User-Thread

  • Ersteller volkair
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Hallo, vor 9 Monaten habe ich meinen voll ausgebauten M45 bei Peter Linnemann inkl. PPIMV, KT66 und Plexiglas-Front für 1030€ gekauft.

Halte auch gerne mal nach gebrauchten M45 bei eBay Ausschau. Die gehen zwischen 700-800 weg würde ich sagen. Man braucht hier vielleicht etwas Geduld, aber M45 und 22xx sind wohl die geläufigsten Linnemanns und tauchen immer mal wieder auf.

Bei der Gelegenheit wollte ich mal fragen: Hat sich hier jemand schonmal einen Marshall Super Lead 1987 nachbauen lassen beim Peter? Wenn ja, Erfahrungen? Wollte eventuell meinen Fuhrpark erweitern...
 
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Moin!

ich hab für meinen Linnemann 22xx mit Headshell glatt 1000€ bezahlt !
 
"Glatt "1000 bedeutet was?
 
Grund: 1100 statt 1000 geschrieben
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Soviel wie genau 1000€.
 
Hinweis: Ein sehr guter Marshall der Pedale extrem gut frisst und absolut underrated ist iist der Vintage Modern und zwar die 50W Version, nicht der 100er.
Ein JTM45 klingt schon genial (mit den richtigen Lautsprechern) aber gegenüber dem VM hat er etwas zuviel booming, keinen FX Loop und kostet halt auch mehr, gebrauchte 2246 kriegt man oft für 600€....

Der 2266 ist nur bedingt ein guter Amp für Pedale.
Hatte selbst einen und ohne Master halb auf hat durch das PPIMV alles was im Effektweg war, die Endstufe so verzerrt, dass an ein Delay oder einen Chorus nicht zu denken war.
Furchtbar, dabei klingt und spielt sich der Amp absolut hammergeil. Also wenn man ohne Fx loop auskommt und nur einen tollen Zerrsound möchte, ist das was. Aber sonst eher nicht so.
Habe meinen 2266 dann verkaufen müssen, dafür habe ich mir dann meinen kleinen Linnemann JCM800 bauen lassen.
Nix für ungut, aber ich wollte es gesagt haben.
 
Ich habe einen 1987 von Peter, der ist allerdings schon von 2009 und einige Male umgebaut worden. Daher sicher keine Referenz für die aktuellen Modelle. Hier hat er wohl teils neue Hardware verwendet, insbesondere die Trafos/ Drossel. Was genau weiß ich nicht. Mein Amp war am anfangen sehr bassig, fast schon zu bassig. Kam aber mit 5881, und war von vornherein von mir als eine Art RR-Modell mit Kaskade Vorstufe und PPIMV geordert worden. Diese Kaskadierung wurde von Baldringer entfernt, weil sie irgendwie nicht recht lief und auf jeden Fall nicht das machte, was ich mir versprach. Gut fand ich, dass Peter das mit einem Miniswitch gebaut hatte, mit dem man die Kaskadierung ausschalten können sollte. Damit wurde der Amp auf den aktuellen Stand umgebaut, wie geschrieben von B., auf EL34 umgerüstet, der kleine Schalter dient nun zum internen Channelbridging. Danach wurde er noch auf 69 er Plexi-Specs umgebaut, so ist er quasi ein JTM45 mit Diodengleichrichter. Bierschinken hat den Amp dann vor einiger Zeit nochmal feingetunt, damit er vor allem Clean ordentlich klingt, verzerrt klingt er jetzt eben etwas suppig. Dafür hat er eine sehr geilen Grundsound. Mit dem PPIMV regelt man sich nach Einstellen eines Grundsounds z.b. für Pedale die notwendige Lautstärke ein. Dabei verliert der Amp zwar an Headroom, aber ist für den Alltag immer noch laut genug.
Zusammengefaßt kann man sagen: Amp von Peter, Headshell von Tubetown, kannste gut machen. Auf jeden Fall hält der Amp und läuft seit nunmehr 7 Jahren ohne Probleme. Wenn du eine FX Weg haben möchtest, lasse ihn direkt mit einbauen, ich habe meinen von Peter nachrüsten lassen und leider finde ich den nicht sonderlich gut, der Sound verliert an Direktheit und Transparenz. Wenn man den von Anfang an mit konzipiert, und in die Schaltung einbaut, hat man (denke ich) weniger Sorgen damit!
 
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Danke für die ganzen Beiträge. Jetzt habe ich Aussagen von 900-1400€ für einen fertigen M45 mit Gehäuse ohne weiteren Schickschnack gehört. Denke ich werde einfach mal eine konkrete Anfrage an den Herr Linnemann selbst schreiben, auch um mal nach der Lieferzeit zu fragen.

Zu meinen Vorstellungen: Ich spiele aktuell einen JCM 900 HGDR mit dem ich auch gar nicht unzufrieden bin. Ich benutze von dem Amp eigentlich ausschließlich den "clean" Kanal, den aber schon etwas angezerrt. Gefüttert wird der zusätzlich mit einem OCD Fulltone sowie Russian Big Muff. Hinter den Zerrern befindet sich noch ein Delay, mittelfristig soll dazu ein Reverb und Chorus noch mit aufs Board.

Von dem JTM45 habe ich gehört, dass er sehr gut mit Pedalen kann. Die 30 Watt finde ich sympathisch, da wird er bei unserer Probelautstärke sicher auch nicht mehr clean sein, auch ohne Mastervolume. Einen Effektweg brauche ich auch nicht.

Danke auch für den Tipp für den Marshall VM, der Amp ist mir bekannt, aktuelle Angebote finde ich aber eher bei 850€. Ihr kennt das vielleicht, dass man sich darauf festgelegt hat einen JTM45 haben zu wollen, dann wäre ich mit einem anderen Amp wohl langfristig doch wieder auf der Suche nach einem JTM...

Grüße!
 
Also das mit 1400 war ja eine reine Vermutung eines Users. Ohne PPIMV und Plexiglaspanel wird der neu bei höchster Ausbaustufe bei ca. 950 liegen.

An Pedalen hat der M45 bisher alles gefressen, habe ich bei anderen Amps auch schon ganz anders erlebt. Tubescreamer, Bluesdriver, Reverb (hinter nem Zerrer), Fuzz, linearer Boost, Wah ging bisher alles klasse, auch gerne kaskadiert. Ein Fulltone OCD hatte ich noch nicht dran, besonders das sollte sich aber ganz hervorragend mit dem Amp verstehen.

Der M45 ist wohlgemerkt ein recht cleaner Amp. Je nachdem, mit Humbuckern gehts einiges früher Richtung Zerre, aber mit einer Strat ist selbst im Hi-Input erst so ab 10,5 - 11 Uhr des Volumenreglers sowas wie ein leichter Crunchsound zu vernehmen. Im Low-Input noch etwas später. Mit Humbuckern stellt sich im Hi-Input schon früher ein leichter Crunch ein.
Aber Gain-Arien liefert der JTM45 auch voll aufgedreht nicht. Ich sag mal im Hi-Input des Volume I ist man mit einer klassischen Les Paul bei Stellung des Regler auf 4 (ca. 11 Uhr) bei einem Malcolm Young Crunch (leichter Anschlag clean, voller Anschlag Crunch), bei Regler auf 5 (ca. 13 Uhr) bei Angus Young Crunch (schon ne ganze Ecke mehr Kompression und ein wenig mehr Übersteuerung). Unterschätz mal die 30 Watt nicht. Die 30 Watt werden von Marshall als RMS angegeben. Spitzenleistung (also alles auf Anschlag) dürfte tatsächlich eher so bei 45 Watt liegen (was auch der Grund für die Benennung war).
Ich hab keine Ahnung wie laut ihr probt, aber der ist laut.

Ein PPIMV (Mastervolumen, dass hinter der für einen Großteil des als "Endstufenzerre" berüchtigten Sounds bekannten Phasentreiberstufe sitzt, statt wie sonst davor) kann sich hier lohnen. Der Aufpreis ist relativ gering.
Versteh mich nicht falsch: Ohne Master (bzw PPIMV voll auf, also Quasi-Bypass) klingt der M45 definitiv besser. Allerdings dann zu Lautstärken, die nicht mehr "handelsüblich" sind und bei der so gut wie jeder Tontechniker die Krise bekommt. Der PPIMV nimmt etwas Dynamik weg, macht den Bass etwas flubberiger und bei extremen Volumeneinstellungen (ich sag mal so ab 15 Uhr) und sehr niedrigen PPIMV Einstellungen kommt etwas Fizzeln in den Sound. Das klingt jetzt im ersten Moment furchtbar, aber er macht seinen Job insgesamt wirklich gut. Es ist nun mal ein Masterpoti in einem Amp, der originär nicht mit Masterpoti konzipiert wurde. Dennoch bekommt man absolut einen dieser klassischen Sounds hin: Hendrix, Page, Clapton, AC/DC, (frühes) Thin Lizzy oder Aerosmith klingt auch mit PPIMV wirklich überzeugend. Man muss allerdings bspw. Bässe am EQ rausdrehen und sollte mit dem Volumen nicht allzu sehr auf volle Kanne gehen. Dynamisch bleibt der Amp auch dann noch, selbst wenn es nicht ganz so atemberaubend dynamisch ist wie ohne Master.

Was macht ihr denn für Musik und soll es denn genau ein JTM45 werden? Oder generell ein klassischer Plexi? Häufig gibt es da Verwirrung, deshalb frag ich nach.
Ansonsten, wenn du sowieso Peter anschreiben möchtest, überleg dir doch vorher, was genau du dir von dem Amp versprichst und frag dann nach, ob der M45 das auch bieten kann. Beratungsgespräche gehören in dem Feld natürlich auch dazu!
 
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Zur Lautstärke:

Habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass Watt Angaben keinen einheitlichen Einfluss auf die Lautstärke haben. Ich hatte bisher einen Orange Dual Terror mit 30 Watt, der war immer laut genug, außerdem einen Laney LC50 Topteil und aktuell eben den JCM900 mit 100 Watt. Den Laney musste ich sogar weniger weit aufreißen als den Marshall momentan. Auch einen Tubemeister 18 habe ich noch, auch mit dem probe ich selten mal, das geht auch, kommt aber an seine Grenzen.


Ich will den JTM primär in meiner Band nutzen, mit Gibson Les Paul Studio auf Cis Standard und schon im HiGain (Soundbeispiele in meiner Signatur), wobei ich die Zerre größtenteils aus dem OCD nehmen würde, so mache ich das aktuell auch schon.
Mir ist auch klar, dass ein JTM45 dafür total unüblich ist, aber ich stehe absolut nicht auf glattpolierte Sounds (kein Peavey 6505, unser zweiter Gitarrist spielt einen Engl Powerball, auch gar nicht meine Welt). Ich mags gern simpel und roh, gern mit ner Portion Dreck. Daher denke ich, dass das mit dem JTM schon funktionieren könnte. Außerdem will ich mir die Möglichkeit offen halten mich in Zukunft mehr in Richtung Bluesrock und generell Rockmusik zu entwickeln, spiele das privat auch eher mittlerweile.
Die zweite Gitarre ist eine Fender Highway One Tele.

Übrigens fällt mir ein, so unüblich ist der Einsatz von Vintage Marshall Amps in "meinem" Genre gar nicht, von folgender Band weiß ich, dass der Gitarrist Plexis spielt (JMPs). Den Sound finde ich schon echt cool.

Ob nun JTM oder JMP (der wenn ich richtig informiert bin ja allgemein als Plexi gilt?), 30 bzw. eben 45 Watt halte ich bei einem Amp, der seinen Sound weitestgehend aus der Lautstärke nimmt einfach praktikabler als 50 oder 100 (auch wenn ich mir damit vielleicht gerade etwas widerspreche, s. weiter oben). Auch weiß ich nicht, wo ich einen Klon davon bekomme (hat Linnemann sowas auch im Angebot?).

Um meine Erwartung nochmal zusammenzufassen:
britischer Grundsound, laut genug für Proben und Gigs, gute Verträglichkeit mit Pedalen (um damit auch HiGain Sounds realisieren zu können).
 
Als DEN Plexi werden die meisten den JMP 1959 Super Lead nennen. Der 1987 ist die 50W Version davon. Dann gibts aber auch noch die JMP 2203/2204. Oder die Superbass oder Super PA-Version. Oder den Marshall Major (200W). Oder der JTM45/100. Oder eben auch den JTM45. Zwar nicht immer, aber sehr häufig. Gemeinhin alles, was das berühmte Plexiglaspanel vorweisen konnte. Frühversionen des JTM45 hatten das nicht, ab 1966 meines Wissens nach aber dann schon. Gewissermassen also der "erste" Plexi.

Was üblich und unüblich ist für welche Genres auch immer ist mMn vollkommen unerheblich. Ich wollte auch nicht ansetzen mit der Frage, ob es nicht lieber ein HiGain-Amp sein soll. Jeder macht die Musik, die er möchte mit dem Equipment, das er benutzen möchte. Setz mal 'nen EHX Big Muff vor 'nen Fender Twin. Richtig fies derbe gescoopter Kreissägensound. Klingt überhaupt nicht schön, gäbe es in einigen moderneren Genres aber sicherlich Verwendung für.
Viel mehr die Frage, welchen Basissound man erwartet. Der Basissound vom JTM45 ist absolut glasklar und geht nur ein wenig früher in die Zerre als die Fende Tweeds auf dessen Basis er gebaut wurde. Die Super Leads können auch gut clean, da geschieht aber schon früher was Richtung Übersteuerung. Ebenso bei den ersten JCM 800 2203/2204. Gain niedrig eingestellt und Master auf ist auch clean. Aber man merkt, dass diese Amps vom Regelweg her nicht unbedingt primär für Cleansounds gemacht wurden. Ein breites Spektrum an Zerrgraden soll her, auch wenn sie clean natürlich trotzdem gut können. Der JTM45 ist in der Hinsicht wie gesagt erheblich näher an den Fender Tweed-Sounds der Zeit. Blues mit ein bisschen Breakup war Hauptanwendungsbereich.
Wenn du also einen so richtig echten Cleansound suchst oder tatsächlich bei sehr hohen Lautstärken (hängt natürlich auch von der Effizienz der Speaker ab) aufnimmst, auftrittst und probst und deine Pedale erst auf einen bereits leicht zerrenden Amp stacken willst, ist der JTM45 auf jeden Fall eine gute Wahl. Aber vielleicht brauchst du ja auch gar keinen ultracleanen Sound, sondern hättest am liebsten relativ schnell etwas Crunch. Da könnte evtl. der 22xx von Linnemann was für dich sein. Oder aber man fragt nach einem JMP 1987 Klon. Der klingt aber auch anders als der JTM45.
 
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Ich mags gern simpel und roh, gern mit ner Portion Dreck
Da kann ich dir den 22xx empfehlen ! Vorstufe JCM800 2204 / Endstufe vom 1987. Habe ihn vom Gain her leicht modifizieren lassen. Würde den Amp jederzeit wieder kaufen. Vielleicht lasse ich mir irgendwann mal einen zweiten bauen, mal sehen.
 
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Also roh und dreckig klingt auch mein 5 Watt JCM800.
Ich kann Peter nur empfehlen.
Nur mit einem JTM45 wäre ich halt generell sehr vorsichtig. Das ist ein noch einfacher gestricktes One-Trick-Pony, als die JCM800er und die sind schon recht unflexibel, haben aber wenigstens ein benutzbares Master, dass auch mit Effektweg funktioniert.
Aber wie schon gesagt wurde, Peter einfach mal fragen, wo sich das preislich bewegt. Und wenn der JTM45 DER Wunschamp ist, Bestellung machen.
 
Was mir beim JTM45 nicht soo gefällt ist dieses "sumpfige" , "muffige" , aber so gehen halt die Geschmäcker auseinander, die einen stehen drauf, die anderen nicht. Der 22xx ist dagegen schön "straight", 800er halt.
 
Ich mag das gerade eben auch nicht, ist mir beim 800er auch noch zu viel, wenn man gut verzerrt spielt.
Aber das kriegt man ja wunderbar mit diesen kleinen grünen Kistchen in den Griff, Röhrenschreier, oder wie sie heißen. Können auch Kreischer oder Brüller sein.
Das soll bei dem JTM45 ja auch so gemacht werden.
 
ist mir beim 800er auch noch zu viel, wenn man gut verzerrt spielt.
Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Treter brauch ich auch keine. Ein Baldringer DualDrive für noch mehr Zerre hätte was, aber ist jetzt nicht zwingend ein "muss unbedingt".
 
Also ich würde für mich jetzt erstmal abschließend festhalten:
Unbedingt Peter Linnemann schreiben. Er kennt seine Amps am besten, kann also daher auch am präzisesten auf Kundenwünsche eingehen. Also auch mal fragen, ob er eher JTM45, 22xx oder eine einen 1987 Klon empfehlen würde.
Abgesehen davon, wenn du dir hier bzgl. des JTM45 noch unsicher wirst: Vielleicht mal in einen großen Musikhandel fahren. Hier steht du bist wohnhaft in Trier. Der Musicstore in Köln ist 2h weg. Ist zwar ganz schön ordentlich, aber die haben einen Marshall JTM45 Reissue da mit 30 Watt, außerdem auch einen 1987. Und für eine so teure (und langfristige) Investition lohnt sich da da schon mal ein Roadtrip. Da wirst du in etwa hören, was dich erwartet. Hat zwar 5881 Röhren drin, aber trotzdem. Die Endstufenröhren sind nur Klangdetails, ob dir der Grundcharakter des Amps gefällt/nicht gefällt wirst du trotzdem feststellen können.
Vielleicht gibt es ja auch noch was anderes großes an Musikhandel in der Nähe, kenne mich da nicht so aus.

Noch ein kleiner Zusatz: Dieses Rauhe kommt ja auch über die EL34. KT66 sind sehr glockige, warme Endstufenröhren, was besonders dem Cleansound zugute kommt. So als Denkanstoß, was man alles mal nachfragen kann: Kann Peter vielleicht für den gleichen Preis einen M45 mit EL34 bauen (wird wohl anderes Trafoset benötigen) und wie genau wirkt sich das auf den Sound aus?
 
Der 22XX scheint mir tatsächlich eine überlegenswerte Alternative zu sein. Der wesentliche Unterschied zum M45 wäre, dass der 22XX ein Mastervolume hat, sodass ich den Amp bei beliebiger Lautstärke zum zerren bringen kann? Prinzipiell wäre beim M45 aber auch Mastervolume mit bestellbar?

@Janmann2007 du hast natürlich völlig recht, was da anspielen angeht. Hätte auch gar kein Problem damit nach Köln zu fahren, wenn ich nicht letzten Donnerstag erst dort gewesen wäre.. noch am Musicstore vorbei gefahren und gedacht "komm hast eh keine Kohle, kannste dir sparen"... egal, vielleicht schaffe ich das vor Weihnachten trotzdem noch in ein Musikgeschäft.
 
Der wesentliche Unterschied zum M45 wäre
Diodengleichrichter statt Röhrengleichrichter. Das klingt für mich "straffer" im Sound. Und ja der 22er hat ein Mastervolume, allerdings hat der Amp jetzt nicht sooo viel Zerre, aber vielleicht reicht dir das ja schon. Hab den Amp daher etwas modifizieren lassen, sodass die Vorstufenröhre etwas mehr verstärkt und somit mehr Zerre bringt. Das kann dir Peter aber schon vorab so einbauen. Könnte dir bei Interesse den Schaltplan mit dem Mod schicken.
 
Ganz sicher macht nicht nur die Wattzahl allein den Unterschied als vielmehr die Gesamtschaltung und die Hardware der Endstufe. Der JVM800 2204 unseres Git. ist im Vergleich viel härter und knalliger im Vergleich zu meinem JMP 1987. Andere Vorstufe und andere Trafos. Letztere sorgen immens für den Headroom, der wiederum dafür sorgt, wie hart/weich der Amp sättigt. Die alten Drakes sind eigentlich übersimensioniert, gleiches gilt auch für z.b. die Trafos in Diezelamps. Und gerade deshalb klingt ein 100W Superlead eben so direkt und klar, selbst bei höllischer Laustärke. Da du ja auch tiefere Tunings spielst, wirst du sicher bei einem 1987 oder sogar 1959 besser aufgehoben sein. Tiefe Frequenzen brauchen Headroom!!!

Der 1987 ist vielleicht ein guter, moderner Kompromiss; er ist ein M45 mit Diodengleichrichter und etwas größerer Endstufe. Er knickt nochmal deutlich schneller ein, als ein 100W Super Lead, aber lange nicht so schnell wie ein JTM45. Muss man selbst wissen. Im Grunde erklärt sich das Ganze über die Geschichte der Amps. Die Gitarristen wollten immer lauter werden, ohne dass die Amps an Klarheit verlieren. Genau das macht die größere Endstufe und die veränderte Schaltung der Plexis im Vergleich zum JTM45. Es gibt auch einen JTM45/100 von Marshall, Pete Townshend hat den damals gespielt. Nochmal ne andere Baustelle. Leider geht der Weg wieder weg von großen Endstufen. Im Ergebnis gibt es viele Gitarristen, die sich kleine Toaster kaufen. Für kleine Anwendungen sicher ein Segen. Für alles andere ein Fluch, natürlich ist ein 15W Tiny Terror auch laut. Aber das, was da laut rauskommt, klingt wie ein Schwan in den letzten Zügen. Am Ende zählt eben vielleicht doch der Hubraum ;) Man kann auch mit einem Fiat Panda mit 3 Zylindern schnell fahren. Aber will man das dauerhaft oder zumindest häufiger, muss man den Motor eben immer an der Leistungsgrenze betreiben. Bei Amps kann das ja auch den Charme haben, wenn die Endstufen arbeiten. Aber meiner Erfahrung nach ist das eher Suppe und Matsch, gerade bei tieferen Tunings.

Das Gute ist: Peter L ist da sicher flexibel und kann dir einen Amp Zuschneidern.
 
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Also der M45 kann ja auch ein Mastervolumen eingebaut bekommen, das schrieb ich oben bereits (PPIMV). Ist halt ein Mastervolumen, das statt hinter der Vorstufe noch mal ein Stückchen weiter hinter dem Phasentreiber eingebaut ist, sodass man auch bei kleiner Lautstärke Endstufensättigung bekommen kann.
Ein erheblicher Unterschied ist tatsächlich der Gleichrichter. Technisch gesehen ist die Röhre gegenüber einer Diode hier minderwertig, so sorgt sie, wenn der Amp entsprechend gekitzelt wird, für ein sympathisch anderes Zerrverhalten. Der Amp komprimiert anders, die Bässe werden weniger straff. Eignet sich super für Low Gain Sachen, weil der Ton klar bleibt aber nicht schlaff klingt. Für HiGain/tiefergestimmtes aber eher ungeeignet, außer vielleicht bei Stoner Rock.
Allerdings kein Gegenargument für den M45, denn die Gleichrichterröhre kann Peter auch einfach durch eine Diode ersetzen. Ist sogar ein klein wenig kostengünstiger.

Ansonsten ist der 22xx aber auch ein guter "Marshall", irgendwo zwischen "Plexi" und JCM800 angesiedelt. Da sind die Bässe schon etwas moderner als beim JTM45. Ich kann es nicht oft genug betonen, dass der aus einer langen Reihe klassischer Bluesamps hervorging und denen meiner Meinung nach auch noch näher steht, als dem JMP 1959 Super Lead.
 

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