Noch genauer gesagt:
Vectorsynthese meint die Kombination von Joystick und Vectorhüllkurve.
- 4 Klangerzeuger (entweder "normale" Oszillatoren, die Wellenformen abspielen oder aber ganze Wavesequenzen) entsprechen 4 Eckpunkten des Vectorsticks;
> mit dem Stick läßt sich das Lautstärke-Mischungsverhältnis dieser 4 Komponenten in Echtzeit manipulieren, und/oder
> das ganze läßt sich mit einer gesonderten Vectorhüllkurve automatisieren, die die Bewegung dieses Sticks anhand einer Reihe von Time/Level-Stützpunkten definiert und beim Tastenanschlag abfährt.
Es ist also eine simple Möglichkeit, bereits auf Oszillatorebene für dynamische Klangverläufe zu sorgen, die dann mit dem Vectorstick oder beliebigen Modulationsquellen zusätzlich beeinflußt werden können - nicht mehr und nicht weniger.
Der erste Synthesizer mit dieser Funktion war der Sequential Prophet VS (digitale Waveforms mit Vectormischung, dazu analoge Klangformung). Das Prinzip wurde vom gleichen Entwicklerteam 1990 unter Korg-Flagge mit der volldigitalen Wavestation wieder aufgegriffen und um das Wavesequencing erweitert. Yamaha hat seinen Low-Budget-Modellen SY22, SY35 und TG33 auch einen Vectorstick spendiert, mit dem 2 AWM- und 2 FM-Klangquellen verquirlt werden konnten.
Im Kronos scheint es nun so zu sein, daß sich die 4 Klangquellen der Vectormischung aus unterschiedlichen Kronos-Klangerzeugern bestehen können, wen ich das richtig gelesen habe.