Sehr gut beschrieben. Der SH-5 Custom ist in meinen Augen auch flexibler, als die beiden Verwandten SH-4 JB und SH-6 Distortion, deren größter Unterschied die verwendeten Magneten sind (SH4: Alnico V, SH-6: Keramik in doppelter Dicke). Ansonsten sind sie fast baugleich.
Beim SH-4 schwingt immer dieser 80s-Metal-Vibe im Sound mit und der SH-6 ist die typische Distortion-Kreissäge.
Der SH-5 klingt etwas weniger spezifisch, was manche vielleicht charakterlos nennen hat aber auch den Vorteil, dass man mit dem PU eine Menge Bereiche sehr gut abdecken kann. Leider wird er immer noch etwas unterschätzt und wird nicht so gewürdigt, wie z.B. der SH-4, der immer als All-In-One-Lösung angepriesen wird, die er eigentlich nicht ist. Der SH-5 ist auch weniger wählerisch im Bezug auf die Gitarre in die er eingebaut wird. Der SH-4 verträgt sich nicht immer gut mit Mahagoni-Gitarren und der SH-6 kann in hellen Gitarren schnell zu kreischig klingen.
Die Bezeichnung "PAF on steroids", die Seymour Duncan wählt finde ich auch gut, aber im Vergleich zu einem "echten" PAF bzw. dessen Derivat klingt der SH-5 moderner.
Wer allerdings viel Wert auf "smoothe" Leadsounds legt, wird mit dem SH-4 glücklicher werden. Die klingen mit dem SH-5 etwas "hart" und "kühl".
Mit einem Alnico 8-Magneten (inoffiziell als "Custom 8" bezeichnet) kann man dem Custom aber etwas Wärme geben, ohne gleich die "Tightness" in den Bässen zu verlieren. Schöne Tiefmitten für ein fettes Rhythmusbrett liefert er auch.