Der heutige Musikgeschmack ...

Wie ich den turko auch eher verstanden habe ist der Aspekt, dass ein Song nicht besser oder schlechter wird, wenn er eine Aussage transportiert.
Die Aussagen sind austauschbar, die Musik selbst nicht. Für mich sind z.B. die Texte in einem Song vollkommen uninteressant.
Aus welchem Anlass der Song entstanden ist, interessiert mich persönlich eigentlich auch nicht. Mich interessiert nur die Musik, die wie
Mr. Seczko meinte, in der heutigen Zeit auch den Produktionsprozess miteinschließt.
Dass Musik aus z.B. aus politischen Ereignissen entstanden sein kann, ist unbestritten. Beethovens 5. könnte ggf. ein Beispiel dafür sein (Napoleon).
Doch denke ich genau Null an Napoleon, wenn ich Beethovens 5. höre.
Mod-Anmerkung: Es war Beethovens 3. (Eroica), die zunächst Napoleon gewidmet wurde. Bitte mehr auf Korrektheit achten! klaus111
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nette Musik schreiben ist das höchste, was ein Musiker (Komponist) tun kann !

Da wird dir ein Dieter Bohlen vorbehaltlos zustimmen. :great:

Selbst Manowar haben aber gerafft, dass Musik den Beteiligten mehr bietet als nur eine mehr oder weniger sinnvolle Abfolge von Geräuschen. ;)

Klar, Geschmack hin oder her, aber für mich ist das heutige, nur angepaßter Oh-so-könnt-ichs-auch-machen-Dreck. [...] Heute zielt das meiste nur auf die brainlosen Mainstreamaffen ab. Für mich ist das heutige der Rückschritt zum Neandertalertum.

Da fällt mir was ein:

sheeple.png

Peace and Love :)

Alex
 
In meiner Sicht der Dinge "wäre die Musik sowieso geschrieben worden" ... ob jetzt dazu ein Anti-Vietnamkrieg-Aufmarsch passiert, oder die Halbzeit des Superbowls damit verkürzt wird, ist doch unerheblich ... für mich zumindest ...

Ob sie geschrieben worden wäre oder nicht, spielt doch gar keine Rolle. Wichtig ist doch nur, OB sie jemand zu hören bekommt und WER sie hört und was sie mit den Konsumenten anstellt. Du hast doch in dem Video gesehen, was für eine Wirkung diese Musik sowohl auf die jungen als auch auf die alten hatte. Wäre sie nur einfach geschrieben worden, hätte kein Hahn danach gekräht.

Aber ich kann es nicht sehen, daß es die Musik sonst nicht geben würde. Tut mir leid. Ich halte das für eine gewagte Hypothese, die sich allerdings weder falsifizieren noch verifizieren lassen wird ...

Doch, das lässt sich gnaz einfach verifizieren. Vergleiche einfach afrikanische Musik mit afro-amerikanischer. Sie klingt grundverschieden. Auch wenn sie sich heutzutage natürlich gegenseitig beeinflusst. Aber ohne schwarze Bevölkerung in den USA kann es auch keine afro-amerikanische Musik gegeben haben, aus der nun mal die Rock-Popkultur entstanden ist. Logisch,, oder? Blues, Jazz und Rock ist nicht in Afrika enstanden, nicht in Europa und auch nicht Asien, sondern in den USA.

Und selbst WENN - und jetzt sind wir wieder bei dem, was MIR wichtig ist: Es änderte nichts an der qualitativen Beurteilung der Musik. DARUM geht´s mir hauptsächlich !

Dann frage ich jetzt mal ganz doof, da du es ja nun schon so oft erwähnt: nach welchen Maßstäben beurteilst du die Qulität von Musik? Was ist für dich gute Musik?
 
Aber ohne schwarze Bevölkerung in den USA kann es auch keine afro-amerikanische Musik gegeben haben. Logisch,, oder?

Ja, aber in diesem Beispiel ist ja gerade das GEGENTEIL der Fall von dem, was Du vermutlich sagen willst: Es gibt Schwarze .... also gibt es auch schwarze Musik. Das ist eine - entschuldige - Binsenweisheit. Die Gesellschaft bedingt die entstehende Musik. Aber nicht die Musik verändert die Gesellschaft ...

Dann frage ich jetzt mal ganz doof, da du es ja nun schon so oft erwähnt: nach welchen Maßstäben beurteilst du die Qulität von Musik. Was ist für dich gute Musik.


Da verweise ich auf den Nachbarthread, den ich anläßlich dieser Diskussion nun doch eröffnet habe. In meinem Eröffnungsposting steht meine diesbezügliche Sicht der Dinge in beinahe epischer Länge.

https://www.musiker-board.de/plauderecke-muth/473341-ist-gute-musik.html

LG, Thomas
 
Wie ich den turko auch eher verstanden habe ist der Aspekt, dass ein Song nicht besser oder schlechter wird, wenn er eine Aussage transportiert.
Die Aussagen sind austauschbar, die Musik selbst nicht. Für mich sind z.B. die Texte in einem Song vollkommen uninteressant.
Aus welchem Anlass der Song entstanden ist, interessiert mich persönlich eigentlich auch nicht. Mich interessiert nur die Musik, die wie
Mr. Seczko meinte, in der heutigen Zeit auch den Produktionsprozess miteinschließt.
Dass Musik aus z.B. aus politischen Ereignissen entstanden sein kann, ist unbestritten. Beethovens 5. könnte ggf. ein Beispiel dafür sein (Napoleon).
Doch denke ich genau Null an Napoleon, wenn ich Beethovens 5. höre.

Nur weil Dich die Texte nicht interessieren, sind sie aber trotzdem Teil des Ganzen. Und für mich ist es z.B. ein wichtiges Qualitätsmerkmal ob Musik und Text zusammenpassen. Der Gesang ist eines der Instrumente im Song. Er bildet mit den anderen eine Einheit. Ein Song, bei dem der Gesang austauschbar obendrauf hockt ist ein schlechter Song. Genauso könnte man jedes Instrument als austauschbaren Backstein bezeichnen. So funktioniert's aber nicht.
 
Es gibt Schwarze .... also gibt es auch schwarze Musik. Das ist eine - entschuldige - Binsenweisheit.

Jetzt wird langsam wirklich lächerlich. Sorry. Könntest diese unglaubliche Behauptung bitte mal näher erläutern und belegen?

Die Gesellschaft bedingt die entstehende Musik. Aber nicht die Musik verändert die Gesellschaft ...

Ich fühle mich gerade, als würde ich versuchen, einem Blatt Papier das Lesen beizubringen.

Aber ja: dieser deiner Einstellung hast du es zu verdanken, wenn Du hauptsächlich Mist im Radio hörst.

Doch denke ich genau Null an Napoleon, wenn ich Beethovens 5. höre.

Woran Du dabei denkst, ist völlig wumpe. Wichtig ist, woran der Komponist beim Komponieren gedacht hat. Ein Komponist, der kein Anliegen und kein Thema zu seiner Idee hat, kann nur heiße Luft fabrizieren.
 
Jetzt wird langsam wirklich lächerlich. Sorry. Könntest diese unglaubliche Behauptung bitte mal näher erläutern und belegen?

Entschuldigung, aber das hast doch DU in Deinem Beitrag 123 geschrieben ... ?

---------- Post hinzugefügt um 17:54:36 ---------- Letzter Beitrag war um 17:51:05 ----------

Und für mich ist es z.B. ein wichtiges Qualitätsmerkmal ob Musik und Text zusammenpassen.

Das stimmt. Die STIMMIGKEIT des Textes mit der Musik, die phonetische Stimmigkeit, all das ist Teil des Ganzen. Nicht aber der INHALT. Den mag man gut oder schlecht finden, berührend oder abstoßend, jedenfalls hat er (für mich !) nichts mit der Beurteilung der Musik zu tun.
 
Entschuldigung, aber das hast doch DU in Deinem Beitrag 123 geschrieben ... ?

Ich habe nicht geschrieben, dass die Existenz von schwarzer Musik eine Binsenweisheit ist. Wo denn?

Ich habe den anderen Thread eben auch gelesen. Der sieht in kurzer Zeit genauso aus wie dieser hier. Der eine User hat es ganz gut getroffen mit seinem Ernährungsbeispiel zur Subjektivität / Objektivität.
 
Ich habe nicht geschrieben, dass die Existenz von schwarzer Musik eine Binsenweisheit ist. Wo denn?

Du könntest auch einmal überlegen, meine Posts sorgfältiger zu lesen ...:)

Nicht die Existenz der Musik ist eine Binsenweisheit, sondern daß die Existenz der Musik aus der Existenz der Bevölkerungsgruppe resultiert ...

---------- Post hinzugefügt um 18:08:24 ---------- Letzter Beitrag war um 18:07:05 ----------

Im übrigen melde ich mich hiermit offiziell für heute ab. Ich gehe Musikmachen ...

LG, Thomas
 
Das stimmt. Die STIMMIGKEIT des Textes mit der Musik, die phonetische Stimmigkeit, all das ist Teil des Ganzen. Nicht aber der INHALT. Den mag man gut oder schlecht finden, berührend oder abstoßend, jedenfalls hat er (für mich !) nichts mit der Beurteilung der Musik zu tun.
Nein, so einfach ist es nicht. Der Inhalt ist mit dem Klang verbunden. Die Musik von "Love Me Tender" hätte niemals mit dem Text von "Killing In The Name Of" zusammengepaßt und umgekehrt. Eine aggressive Botschaft (ob sie nun was bedeutet oder nicht) bedingt aggressiv klingende Musik und andersrum. Ein Song ist ein Gesamtwerk aus all diesen Teilen. Den Parts der einzelnen Instrumente, dem Arrangement, dem Text, der Produktion, dem Video... Man kuckt ja auch kein Bild an und sagt "ok, das Rot im Bild interessiert mich nicht, es ist austauschbar und hat mit der Qualität des Bildes nichts zu tun."

Übrigens hat sich Sprache ursprünglich so entwickelt. Eine aggressive Bedeutung bekam einen aggressiven Klang, sanften Bedeutungen wurden sanfte Klänge zugeordnet. Es ist kein Zufall, daß "Hass" z.B. härter, schärfer, aggressiver klingt als "Liebe". Das ist international und sogar im Tierreich zu finden.
 
Eine aggressive Botschaft (ob sie nun was bedeutet oder nicht) bedingt aggressiv klingende Musik und andersrum.

Ja. Aber man muß doch nicht den Inhalt der Botschaft gut finden, um die Stimmigkeit zwischen Text und Musik bewundern zu können ... oder ?
 
Nicht die Existenz der Musik ist eine Binsenweisheit, sondern daß die Existenz der Musik aus der Existenz der Bevölkerungsgruppe resultiert ...

Nein, aber aus der Kultur dieser Bevölkerungsgruppe und ihrer Auseinandersetzung und Wechselwirkung mit der Kultur der Bevölkerungsgruppe, welche die andere Bevölkerungsgruppe in ihr Land geholt hat! Geschichte des Jazz, könnte dich interessieren.
 
Woran Du dabei denkst, ist völlig wumpe. Wichtig ist, woran der Komponist beim Komponieren gedacht hat. Ein Komponist, der kein Anliegen und kein Thema zu seiner Idee hat, kann nur heiße Luft fabrizieren.

... Das stimmt nicht, finde ich. Es wird viele Komponisten gegeben haben, die einfach an musikalischen Regeln dachten.
Musik ohne Regeln klingt nicht (deswegen gibts den Grabner: Funktionelle Harmonielehre)
Ich glaube nicht, dass Bach nun viel an anderen Themen gedacht hat, als er BWV 999 schrieb, als an passende Akkorde.
Musik ist nicht nur emotional, sondern kann logisch begründet werden, ... oder? Falsch?
Es gibt doch ganz klare Muster, die immer wieder kehren. Es ist wie ein Modulsystem
 
Sehe das ähnlich wie manch andere hier.

Früher lief genauso viel "Schrott" im Radio. Wobei das Schrott eben in Klammern gesetzt ist. Das meiste im Radio spricht mich nicht an - ist aber auch irgendwie logisch weil diese Radiosender eben versuchen Musik zu bringen von der sich fast jeder berieseln lassen kann ohne sich gleich die Ohren zuhalten zu müssen.

Wenn man allerdings bewusst schaut muss man ganz klar sagen das sich Musik unglaublich weiter entwickelt hat bzw. sich unglaublich viele neue Stile kreiert haben, diese Stile findet man natürlich nicht in der Radiobüchse sondern im richtigen Leben ;-).

Ich persönlich kann es sowieso nicht verstehen warum es nicht viel mehr öffentliche Radiosender gibt welche einfach nach Stilrichtungen geordnet sind. Mal ehrlich für den Rotz zahl ich GEZ Gebühren?

Ich finde es eher schockierend wie unglaublich klein und armselig das Angebot der öffentlichen Radiosender ist. Im Gegensatz bekommt man ja online jede Musik als Radiosender die man hören will.
Mir stellt sich also nicht die Frage ob Musik langweiliger geworden ist sondern wofür man verdammt nochmal GEZ bezahlt wenn das Angebot so unglaublich schmal ist. Es müsste eignetlich für fast jeden Musikstil ein eigener Sender existieren mit abwechslungsreicher Musik
 
GEZ zahlt man für die Wettbewerbsverzerrung und die Bundesliga-Rechte :bang:

---------- Post hinzugefügt um 19:37:15 ---------- Letzter Beitrag war um 19:23:31 ----------

Ja. Aber man muß doch nicht den Inhalt der Botschaft gut finden, um die Stimmigkeit zwischen Text und Musik bewundern zu können ... oder ?

Ob Du den Inhalt gut oder schlecht findest, Dich mit ihm identifizierst, er Dich anwidert oder völlig kalt läßt spielt keine Rolle. Trotzdem ist er Teil des Ganzen. Es hat ja nicht jeder Song eine Aussage oder einen Inhalt, nicht jeder Song ist politisch und nicht bei jedem Song hat sich jemand was gedacht. Im Gegenteil, es gibt ja jede Menge sinnfreies Gedudel. Ich sage nur, der Text (Klang, Inhalt, Bedeutung, alles eben) ist ein Ausdrucksmittel, das zum Song gehört wie jeder andere Teil auch. Man kann es verwenden, muß aber nicht. Für einen Drumgroove oder ein Gitarrensolo etc. gilt dasselbe. Nur: wenn ich es verwende, gehört es zum Ganzen und fließt natürlich in dessen Bewertung ein. Es geht um die Entscheidungen die getroffen werden. Beim Gitarrensolo z.B. welche Töne, welches Tempo, welcher Rhythmus, welche Klampfe, welcher Sound, welche Effekte...... Im Falle des Gesangs sind eben die Worte, deren Klang, die Bedeutung etc. solche Entscheidungen, die es zu treffen gilt und die dann das Gesamtbild beeinflussen. So hat jedes Instrument seine Möglichkeiten und fließt ins Ganze mit ein.
 
Musik ohne Regeln klingt nicht (deswegen gibts den Grabner: Funktionelle Harmonielehre)
Das halte ich für eine unglaublich engstirnige Aussage. Zudem kannst du mit der Musiktheorie ziemlich jedes Tonmuster irgendwie auseinander nehmen, somit gibts streng genommen gar keine Musik ohne Regeln.
 
... Naja, wenn ich z.B. c,d,e,f,g,a gleichzeitig anschlage? ... Das wird es wohl in keiner Partitur geben, weil diese Kombination nicht klingt.
 
mit der Partitur könntest du recht haben...
aber auf der Hammond wird sowas durchaus gespielt - und klingt :D
und auf der Gitarre lassen sich gut Akkorde 'schnitzen', die es 'eigentlich' nicht gibt,
die aber einen ganz besonderen Klang erzeugen

cheers, Tom
 
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... das kann sein. Bin dafür einfach zu sehr Klavier- und Synth. Typ.
Es geht ja einfach auch darum, dass es Regeln gibt, die sich entwickelt haben und gelehrt werden und sich
natürlich verändern können.
 
DJ_TGE_MHG schrieb:
... Naja, wenn ich z.B. c,d,e,f,g,a gleichzeitig anschlage? ... Das wird es wohl in keiner Partitur geben, weil diese Kombination nicht klingt.

^^Doch das kann auf jeden Fall funktionieren :D

Im letzten Jahrhundert wurde auch viel mit dem Konzept der Polytonalität (mehrere Tonarten gleichzeitig) experimentiert.
Dadurch kamen auch ähnliche Akkorde zu stande, auch noch vieeel 'schlimmere'. Guck dir mal die Partitur vom beliebten 'Rite of Spring' von Strawinsky oder auch seine 'Petrouchka' an, da findest du alle möglichen 'unmöglichen' Akkorde die trotzdem gut klingen.

Bloß weil ein Akkord isoliert nicht klingt heißt es nicht das er nicht in besonderem Kontext funktioniert. Besonders so große Spannungen können gut für sehr starke Affekte verwendet werden wenn man sie richtig einsetzt.
 
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