Der große Roland Jupiter 80/50 Thread

  • Ersteller defrigge
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Natürlich kann Roland mit Namen machen was sie wollen. Es ist ja ihrer.

Ob die Käufer (und nicht nur die älteren - den Jupiter 8 kennt ja jeder Keyboarder mit rudimentärer Synth-Geschichten-Kenntnis) dieser Beliebigkeit folgen oder nicht, ist dagegen eine offene Frage.
Mich stößt so eine Namengebung ab, weil gerade das Konzept des Jupiter 8 größmögliche Oberflächen-Zugänglichkeit mit zu seiner Zeit herausragendem Sound verband.
Ein neuer Jupiter könnte für mich ruhig eine andere Klangerzeugung haben, aber er sollte zumindest diese beiden Stärken verbinden. Ich sehe das nicht am Jupiter 80 und muss die Namengebung daher eher für eine Werbestrategie als für ein Konzept halten.
Nicht tragisch und nicht allzu wichtig, aber dennoch eher abstoßend für Leute wie mich.

Es scheinen eine Menge brauchbare und einsetzbare Sounds an Bord zu sein, und klar bessere Preset-Qualität als im Fantom G.
Das ist ja schonmal was.
Aber das Benutzer-Konzept halte ich beim besten Willen für keinen gelungenen Wurf - eher für ein mittleres Desaster, wenn ich mir vorstelle, wie ich mit so einem Teil Synth Sounds oder B3 sounds bedienen sollte, oder mal eben eine Idee als Midi festhalten will, oder zu einem Bass/Drums Midi einen Keyboard Part üben möchte, oder passende User-Sample-Sounds oder Trigger-Loops abrufen will oder mich durch Setlisten bewegen möchte.

Das Ding sieht schön bunt und zugänglich aus, aber ich fürchte, es ist in vieler Hinsicht eher total unpraktisch.
 
Mich stößt so eine Namengebung ab, weil gerade das Konzept des Jupiter 8 größmögliche Oberflächen-Zugänglichkeit mit zu seiner Zeit herausragendem Sound verband.
Ein Kumpel von mir kaufte sich etwa 1983 als Student einen Jupiter 8 (1981) fuer seine Amateur Tanzband. Ich dachte er spinnt, denn der kostete etwa so viel wie ein VW Kaefer. In heutigen Maßstaeben waren das 10 000 EUR - 15 000 EUR. "Jupiter 8" stand fuer 8 fach Polyphon und damit wie CS 60, 80 vor allem fuer "nicht bezahlbar". Von Knoeppe drehen hatten man seitens der monophonen Kisten genug. Zum Programmieren waren die vor allem notwendig. "Speichern" war das Zauberwort. Und die Splitmoeglichkeit des Jupiters war dazu ein Kaufargument.

1981 kam auch der Polysix auf den Markt. Der koestete knapp 1/3 des Jupiter 8 (4000 DM). Dem musste Roland etwas entgegensetzen und das waren die "Junos". Wie der Polysix hatten diese allerdings nur 1 OSC. 1983 gabs den Exot JX-3P. 2 Oszis, Sync, Ringmodulator, Step Sequenzer P stand fuer (miese) Presets und "J" ? Vielleicht "Juno extended". Beim JD 800 koennte ein "Jupiter Digital 800" gemeint sein.
Nach dem D50 wollte Anfang der 90 aber soundso niemand mehr etwas mit einem Jupiter oder Juno zu tun haben. Dennoch hat man das "J" z.B in der JV Serie beibehalten. War doch ok. Ab 2000 war es dann chic wieder Namen zu verwenden. Wohl wegen des Erfolgs des Tyros. Also gabs Fantom und Motiv und Triton und Oasis ,weiss der Gaia, beim Jupiter. Warum das "J" daher nicht wieder ausschreiben ?

Wuerden Juno und Jupiter so klingen wie ihre Vorgaenger, mit allen techischen Einschraenkungen, wuerde sie niemand kaufen. Wenigstens sehen die Teile aus wie ihre Vintage Kollegen. Mir gefaellt das. Eine hervorrangenden VA Einheit sollte natuerlich schon on Board sein. Die Zukunft gehoert Romplern mit unterstuetzenden Physical Modelling und VA Elementen. Hoffentlich ist Korgs Kroenung damit nicht ueberladen. Z.B einer Physical Modelling Orgel, an der schon im Voraus herumgenoergelt wird. Bei 3000 EUR kann man zudem auf eine gute Verarbeitung hoffen.

Roland History :
http://www.rolandmusik.de/roland/synthesizerchronik/index.php#
Yamaha History
http://www.yamaha.co.jp/manual/english/chron.php
Korg History
https://www.media.mit.edu/resenv/classes/MAS963/history/korg1.html
https://www.media.mit.edu/resenv/classes/MAS963/history/korg2.html
https://www.media.mit.edu/resenv/classes/MAS963/history/korg3.html
 
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Hallo !

Ich hab mir mal das Produkt-Demo auf "Musikmachen.de" angehört. Da war m.E. nichts zu hören was man vorher noch nie gehört hat.
Es klang auf den ersten Blick gut, mehr aber nicht. Abgesehen davon wurde da nur ein Dance/Techno/was auch immer Stück angespielt,
Mich hätte ja mal interessiert wie die "normalen" Sounds so tun - wurde das evtl. extra verschwiegen ?

Naja - lassen wir uns mal überraschen. Ich selbst brauch aktuell sowiso nix.

Bis bald

Micha
 
Ich weiß gar nicht, warum sich schon alle über das Konzept beschweren. Ein Universalklangerzeuger, der in wichtigen Bereichen wie ein Spezialist klingt (Orgel, Piano, Brass, Strings) könnte viele Keyboarder begeistern. Nicht jeder braucht in jedem Keyboard Sequenzer und Sampler.

Ob der Jupiter 80 genial oder Mist ist, hängt für Leute, die einen Universalklangerzeuger suchen einzig von der Qualität der Klänge, der spielfertigen Programmierung sowie der Bedienung ab. Und all diese Dinge kann man leider anhand der Demos noch nicht beurteilen.

Wenn die Roländer, die bestehenden Technologien einfach nur übernommen haben, rechne ich mit herausragenden Pianos und Klängen, die besser sind als im Fantom. Ich rechne aber auch damit, dass Bläser, Gitarren usw. trotz SuperNatural-Technologie nur mittelmäßig spielbar sind, wenn Sie die bestehenden Bedienungs- und klanglichen- Schwächen nicht deutlich ausgebaut haben. Ich bin gespannt, ob Roland aus den vergangenen Fehlern gelernt hat und erlaube mir erst ein Urteil, wenn ich den Jupiter gespielt habe.
 
Erstens, über den Namen Jupiter zu diskutieren ergibt rein gar nichts. Roland hatte einen Jupiter zuvor und benutzt den Namen jetzt wieder. Ich sehe da nichts falsches. Wer meint, das der Name Jupiter für einen Super Analogen Synthesizer steht, der auch in Zukunft nur "analog" bleiben darf, sieht das ganz falsch.


Du fändest es also nicht komisch, wenn VW einen neuen New Beetle ankündigente, der sich dann als Mix aus Familienkombi und SUV wäre? (Begründung: Beetle steht gar nicht für Käferform, sondern soll die Grundidee "VolksWagen" verkörpern)
...wenn Mercedes seinen aktuellen Unimog "500 SL" taufen würde?
...wenn es ein neues Fender Rhodes MK VIII gäbe, das aber eine Begleitautomatik-Orgel mit GM-Sounds wäre?
...Moog einen samplebasierten "Minimoog Pro" rausbrächte, dessen Hauptfeature ein Soundset berühmter Bassgitarren ist?

Namen, bzw. Namen von Legenden stehen für Inhalte. Der Jupiter 80 ist - auf den ersten, äußerlichen Blick - eine Karrikatur vom Jupi 8.
Auf den zweiten, inhaltlichen Blick entpuppt er sich aber eher als JV-8000.
Auch wenn man nicht drauf besteht, daß ein Jupiter auch irgendwie so klingen sollte wie ein analoger Jupiter: mit 4 Schiebereglern (D-70 läßt Grüßen!) und dem Hauptfokus auf neue Natursoundimitate sind Inhalt und Form dermaßen widersprüchlich, daß es grotesk ist.
Auch vor dem Hintergrund, daß Howard Scarr im Demovideo betont, daß man nicht versuchen würde, was aus der Vergangenheit zu emulieren, sondern im hier und jetzt stehe und in die Zukunft schaue.
Ja nee, iss klar. Wie darf man sich das vorstellen: Die für den Jupi 80 verantwortlichen kannten sich in der Roland-Heritage nur mäßig aus und wollten eigentlich das neue Future-keyboard bauen? Durch einen dummen Zufall - Sachen gibt's! - kamen sie auf die Idee, das ganze mit regenbogenfarbenen Buttons und Aluseitenteilen vollzupacken, weil sie dachten, das wären die Modefarben für 2012?

Extrem dämliche Strategie - so kann man eine Marke auch kaputtmachen. Die Hasstiraden, die man hier z. Teil liest, sprechen bände.


Ansonsten: interessant und grundsätzlich positiv finde ich den Ansatz, das Bedienkonzept in Richtung live Performance zu überarbeiten. Hoffen wir, daß der Schuß nicht nach hinten losgeht; Roland hat in der Vergangenheit einige Male das Rad neu erfinden wollen und sich dabei übelst ins Knie geschossen (nochmals Stichwort D-70).

Über den Sound zu urteilen, finde ich zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich schwer, da müßte man mal mit der Lupe ran.
Das wirre Konzept läßt eine klare Aussage vermissen, was denn nun das Alleinstellungsmerkmal des neuen Jupiters ist.
 
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Nach dem SonicState Video scheint mir das Gerät sowas wie meine XP-30 zu sein. Vollgestopft mit Sounds, aber keine vollwertige Workstation. Ein Performance Synthesizer halt. Das finde ich ansich nicht verwerflich, allerdings etwas bedenklich sollten sie ernsthaft an dem Preis festhalten. Dafür bekomme ich bereits einen Kronos... :gruebel:
 
Hi Micha
Im von Defrigge verlinkten Demo gibts es einige Natursounds.
http://www.sonicstate.com/news/2011/04/06/messe11-roland-jupiter-80-demo/
Finde ich astrein bis wirklich edel. Man hoert wie bei Yamaha die langen Samples aber ohne einen Tyros Tanzmusiker Touch. Der vielleicht auch nur Einbildung ist. Die Streicher erinnern bischen an Kurzweil. Hmmm .. Der Name Pluto waere vielleicht als Gag ganz gut gewesen. Im Gegensatz zur Konkurrenz untertreiben. Ich sehe es wie gesagt eher so, dass die Zeiten der alleinigen VA und alleinigen Rompler vorbei sind. (Damit auch eines Jupiter Emulators die 3 te.) Dann eruebrigt sich irgendwann auch die Frage :
Ja warum gibt es auf dem Blofeld denn kein Klaviersound ? Wenn das Teil keine VA Engine hat waers ne Niete. Eine die umfangreicher ist als ein Jupiter 8. Der hatte uebrigends das selbe Filter Chip wie Juno und JX3 P. Also so doll war das Filter z.B. nicht. Knoeppe ? .... verwende ich im Lifebetrieb am liebsten Pitch Bender und Mod Rad. Zwei drei Mod Raeder wie beim Miniak sind klasse. Bei acht oder mehr Controler verliert man im Lifebetrieb doch soundso den Ueberblick. Wer soll sich die Belegungen denn merken ? Und zudem ist es gegenueber Mod Rad ein Gefummmel. Komplette Parameter wie beim JD800 ist fuers Programmieren natuerlich toll aber nun mal sehr teuer. Der fehlernde Sequenzer ist natuerlich Mist. Rudimentaere Aufnahme und Abspielfunktionren wurden schon genuegen und das Manual schlank halten. Den Rest macht man ja soundso am Rechner.
...wenn Mercedes seinen aktuellen Unimog "500 SL" taufen würde?
Naja dieser Porsche Cayenne erinnert doch auch mehr an ein landwirtschafliches Geraet. Ist doch kein Porsche. Wobei, die haben ja auch Traktoren gebaut. Von daher :)

Gruesse
 
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Hallo Richy,

das Video kannte ich schon. Die Streicher klingen toll! Aber die Supernatural Bläser klingen im Demo auch toll.
Und genau da könnte das Problem liegen: Ich habe mir die SuperNatural-Bläser für den Fantom bereits für 400€ gekauft und nutze lieber die Standardbläser des S90XS. Das liegt schlicht und einfach darin, dass die SuperNatural-Blaser "nur" billige Effekthascherei waren. In der Praxis war das Konzept schlecht durchdacht und die Bläser ließen sich live nicht besonders gut spielen, da die Karte eine hohe Latenz hatte und knackige Bläser a la Tower of Power kaum möglich waren. Viele weitere Fallen haben den Nutzwert der Karte so eingeschränkt, dass ich wenig Freude an ihr hatte. Aber noch kann ich nicht beurteilen, welche Verbesserungen sich im Jupiter befinden. Auch die anderen beiden Supernatural-Karten im Fantom klingen nicht "weltbewegend".

Ganz anders die SuperNatural-Piano im V-Piano und den aktuellen Stagepianos. Ich LIEBE diese Klavierklänge, und wenn die den Weg in den Jupiter geschafft haben, gibt es zumindest an den Pianos nichts auszusetzen.

Wir werden sehen, sprach der Blinde :)
 
Hallo Richy,
Und genau da könnte das Problem liegen: Ich habe mir die SuperNatural-Bläser für den Fantom bereits für 400€ gekauft und nutze lieber die Standardbläser des S90XS. Das liegt schlicht und einfach darin, dass die SuperNatural-Blaser "nur" billige Effekthascherei waren. In der Praxis war das Konzept schlecht durchdacht und die Bläser ließen sich live nicht besonders gut spielen, da die Karte eine hohe Latenz hatte und knackige Bläser a la Tower of Power kaum möglich waren. Viele weitere Fallen haben den Nutzwert der Karte so eingeschränkt, dass ich wenig Freude an ihr hatte.

Genau, das ist auch mein Problem. Außer bei Solos, wo man die Bläser irsinnig laut machen muss, hört man keinen nennenswerten Unterschied. Im Bandgefüge kann man nur mit speziellen Brass Falls, Doits, etc. punkten; die super Artikulation geht einfach unter. Daher bin ich auch sehr Vorsichtig bei den Demos mit super Articulation Sounds, denn da hört man nur das eine Instrument, wie es sich aber in ner Combo oder Band anhört ist ungewiss.
 
Nach dem Durchhören der verschiedenen Videos kann man trotz aller Vorsicht m.E. sagen, dass der Roland Jupiter 80
der am besten klingende Roland Synth seit langer Zeit ist, und dass viele Presets viel besser programmiert sind als bei allen Vorgängern der letzten Jahre. Vom Klavier im Demo war ich überigens nicht übermäßig beeindruckt (fand es ok, aber nicht viel mehr). Was den Sound im Mix betrifft, muss man, da gebe ich Osc recht, mal abwarten: mir kommt es bei vielen Presets vor, als ob sich da mittig einiges drängt und nicht jede Band begeistert auf Multilayer-Soundwände und zugeklatschte Mitten reagieren wird.
Wo sind eigentlich die EPiano Klänge in den Demos?

Die kritischen Punkte sind das Gesamtkonzept und der Preis. Und das überlassen wir getrost den möglichen Interessenten.
Ich gehöre nicht zu denen, selbst wenn ich ungetrübt von Fantom G Zeiten wäre und treuherzig zum Roland-Stand laufen würde.:rolleyes:
Denn ein Keyboard, das einerseits kein bisschen als Workstation taugt, andererseits aber als Zweitkeyboard eine derart ärmliche Benutzeroberfläche mit völlig mangelender Haptik für Synth und B3 (und keine echte Oszillator VA-Synthese an Bord, gerade mal ein LFO etc.) hat, ist für mich trotz einiger guter Sounds zu diesem Preis dann doch ziemlich uninteressant.

Aber wie gesagt: jede/r nach Geschmack und Bedarf.
Und es ist allemal besser für uns alle, wenn Konkurrenz das Geschäft belebt, als wenn Yamaha und Korg den Acker allein bestellen.
Also sind wir einfach dankbar, dass Roland diesmal deutlich über Juno-Recycling hinausgegangen ist.
Den Rest sehen und hören wir uns an, wenn es soweit ist.
 
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Du fändest es also nicht komisch, wenn VW einen neuen New Beetle ankündigente, der sich dann als Mix aus Familienkombi und SUV wäre? (Begründung: Beetle steht gar nicht für Käferform, sondern soll die Grundidee "VolksWagen" verkörpern)

Sag mir doch mal bitte, was haben der Ur-Käfer und der aktuelle - als Beetle getauft - gemeinsam, außer der Form?
Der Ur-Käfer war ein schlichtes Familienauto, der für Otto Normalbürger erschwinglich sein sollte/war und der alle mobilen Lebensbereiche abdecken sollte: von zur Arbeit fahren, bis zur Urlaubsreise.
Was hat der neue Käfer mit diesem ursprünglichen Konzept zu tun? Rein gar nichts. Es ist zu einem Lifestyle Auto geworden, weder für die 4köpfige Familie gedacht, noch erschwinglich für den durchschnittlich Verdienenden.

Wie sieht es mit dem Fiat 500 aus? Ebenso. Das war DAS Familienauto der Italiener in den 50er und 60er. Heute ist es ein knuddeliges Stadtauto für junge, modebewusste Singles, die auch am Aussehen und Design des Fahrzeugs Freude haben wollen (war in den 50ern bestimmt nicht Fiats Absicht). Eher als Zweit- oder Drittauto der besser Betuchten, für die Freundin oder Tochter/Sohn gedacht.

Was also geblieben ist, ist einzig und allein die Form. Das Konzept hat sich grundlegend verändert. Nomen est omen ist hier nicht.


Namen, bzw. Namen von Legenden stehen für Inhalte. Der Jupiter 80 ist - auf den ersten, äußerlichen Blick - eine Karrikatur vom Jupi 8.
Auf den zweiten, inhaltlichen Blick entpuppt er sich aber eher als JV-8000.
Auch wenn man nicht drauf besteht, daß ein Jupiter auch irgendwie so klingen sollte wie ein analoger Jupiter: mit 4 Schiebereglern (D-70 läßt Grüßen!) und dem Hauptfokus auf neue Natursoundimitate sind Inhalt und Form dermaßen widersprüchlich, daß es grotesk ist.

Find ich ganz und gar nicht so.
Der Jupiter 8 war Rolands Oberklasse-Keyboard der frühen 80er. Er bot die damals vorhandene Technologie und diese war analog weil es etwas anderes einfach nicht gab. Nicht jedenfalls zu einem erschwinglichen Preis. Dass der Jupiter 8 viele Poti und Regler hatte, lässt sich vielleicht auch darauf zurückführen, dass andere Technologien (Bedienung über ein Menüdisplay) damals noch zu teuer waren. Das war damals einfach zeitgemäß, genauso wie die alten Videorekorder die für jede Funktion damals einen Knopf hatten, und heute wird alles mit wenigen Cursor Tasten auf einem Bildschirm Menü programmiert.
Die Natursounds im Jupiter 80 sind durchaus berechtigt. Ohne sie wäre der Jupiter 80 nichts anderes als ein VA Imitat, der 2-3% der Keyboarder ansprechen würde. Als ob die 100 verschiedenen schon vorhandenen VA Modelle auf dem Markt nicht ausreichen.
Die vorhandenen Schieber am Jupiter 80 sind dafür gedacht, die Parts zu steuern, nicht irgendwelche ADSR Hüllkurven live zu verändern. Das einzige Manko ist die Tatsache, dass man Orgeln nicht realitätsnah bedienen kann. Für den Rest reichen aber wohl die vorhandenen Regler.
Die regenbogenfarbenen Knöpfe sind nichts anderes als ein Hommage an den Vorgänger. Daran kann man sich ästhetisch stören, sollte diesem aber keine besondere Bedeutung zusprechen.

Von den bisher gehörten akustischen Sounds kann man klar beurteilen, dass Roland einen klaren Fortschritt gemacht hat. In dieser Form bietet das weder der Motif und schon gar nicht der Kronos. Das ist auf jeden Fall ein großes Plus. Wenn ich schon eine Trompete auf dem Keyboard spielen muss, dann soll sie möglichst realitätsnah klingen, ohne dass mir die Hände vor lauter Kontrollerbedienung weh tun.
Für mich bleibt das einzige große Manko der fehlende Sampler für eigene Klänge, die durch das Keyboard nicht abgedeckt werden.


Leef schrieb:
Nach dem SonicState Video scheint mir das Gerät sowas wie meine XP-30 zu sein. Vollgestopft mit Sounds, aber keine vollwertige Workstation. Ein Performance Synthesizer halt. Das finde ich ansich nicht verwerflich, allerdings etwas bedenklich sollten sie ernsthaft an dem Preis festhalten. Dafür bekomme ich bereits einen Kronos...

Den Kronos dürften aber auch die wenigsten kaufen, nur weil es eine Workstation ist. Der Sequenzer ist spätestens jetzt nur eine nette Dreingabe und das sah man auch klare in den Demos. Alles wurde vorgestellt, über den Sequenzer hat man aber kaum ein Wort verloren, außer dass er "da" ist.
 
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Und hier ist ein polnisches Piano und Epiano Demo.
http://www.youtube.com/watch?v=coWzyAbSlmQ

Ich ziehe zwar beide Soundkategorien, soweit man das nach Demos überhaupt beurteilen kann, auf dem Kronos vor.
Aber das ändert nichts daran, dass die Roland-Sounds auch hier definitiv mehr oder weniger (das Wurly ist verbesserungswürdig) amtlich klingen.

Also muss man fairerweise sagen: ihre Sound-Hausaufgaben haben sie wirklich gut gemacht und ein beeindruckendes und, wie es scheint, ziemlich ausgewogenes Gesamt-Soundpaket hingelegt, auch wenn ich das Konzept des Keyboards ansonsten überhaupt nicht mag.
 
Hi gmaj7
In der Praxis war das Konzept schlecht durchdacht und die Bläser ließen sich live nicht besonders gut spielen, da die Karte eine hohe Latenz hatte und knackige Bläser a la Tower of Power kaum möglich waren
Kann mir Vorstellen wie du oder Osc das meint. Konntest du die Maengel nicht nachbessern ? Bei einem Blaesersatz faehrt man in manchen Faellen aber auch mit eine Analog - Rom Mischung recht gut. IMHO. Oder ganz analog. Ausser mit Analogstrings hat man zudem in Starndards fuer Ananolsound ohnehin zur wenig Gelegenheiten. So eine Kaerte stelle ich mir aber fuer Hoerner oder Posaunen in einem Orchesterlayer mit Strings recht nuetzlich vor. Oder wie Mokkarma schon bemerkte fuer Soli.
Im Demo ist die Rede von stunelosem Ueberblenden beim Piano. Keine Sample Switches. Koennte ein Hinweis auf V- Piano sein. Aber was mich interessiert. Was gibt es nun an VA ? Ohne den waere der Name Jupiter tatsaechlich ein Witz.
 
Hallo Richy,
im FantomG-Thread habe ich die Karte etwas genauer beschrieben.
Natürlich kann man die Karte mit Synthsounts layern. Mit Hilfe des Samplers konnte man die montimbrale Falle umgehen usw. Nur Spaß macht das keinen mehr!
Mein nächstes Instrument suche ich mir danach aus, wie schnell ich zu einer Lösung komme. Da sind spielfertige gutklingende Presets die beste Grundlage.

Ich bin gespannt,welcher Hersteller das nächste Geld von mir bekommt :)
 
Ich bin die Roland-ARX-Bläser-Karte noch rechtzeitig zu einem guten Preis wieder losgeworden. :D
Das Ding war völlig praxisuntauglicher Müll, trotz einiger netter Artikulationen, deren Kontroller aber nicht speicherbar waren - man kann auch im Nachhinein diesen Grad an oberschlampiger Programmierung kaum fassen.

@gmaj7: ich finde die Spannung gar nicht so groß und seh dich schon mit deiner neuen bunten Presetschleuder. ;)
 
@defrigge:
Ich halte das für sehr unwahrscheinlich!
Aufgrund der Erfahrungen, die ich mit dieser Firma gemacht habe, müsste Roland der Konkurrenz DEUTLICH voraus sein. Außerdem würde ich mir kein nagelneues Modell kaufen, sondern warten, wie zufrieden erfahrene Nutzer sind. Während es im Motif-Forum kaum Klagen gibt, gab es im Fantom G-Forum nur Gemotze bis hin zur Zensur. Daraus kann man schon zurecht schließen, das Roland unzufriedenere Kunden hat. Und dafür gibt es einen Grund!!!!!!!
 
Hey, das hört sich ja richtig weise nach Lebenserfahrung an (nicht spöttisch gemeint)! :great:

Ich bin übrigens einer von denen, die die indirekte Roland-Zensur (vorauseilender Gehorsam durch Roland eng verbundene Moderatoren) im Clan Forum am eigenen Leib erfahren haben. Ich hatte nie gegen Netiquette verstoßen oder Leute beleidigt. Es reichte völlig, an Rolands Kundenverantwortung und die jahrelange Nullnummer für den Fantom G zu erinnern, um rauszufliegen. Ich bin nie vorher oder nachher aus irgendeinem Forum geflogen. Nur aus Artemiys kleiner Roland-Diktatur, und im Nachhinein scheint mir das ein gutes Zeichen zu sein. :D

Trotz all dieser ultramiesen Erfahrungen mit Rolands Kundenservice (Fantom G OS) und mit ihren öffentlichen Spießgesellen versuche ich fair zu sein, und Leistung anzuerkennen, egal von wem sie kommt. Daher die Anerkennung für das neue Soundpaket.

Umgekehrt: trotz meiner Vorfreude auf den Kronos bin ich nicht beeindruckt, wie sie die Messe und Europa behandeln: keine guten neuen Messe-Videos außer lächerlichem Smalltalk, nicht wie vorher angekündigt, europäische Preisangaben und Liefertermine.
Könnte es sein, dass sie alle aus verschiedenen Gründen nicht an unserem Geld interessiert sind und uns ermuntern, Alternativen abzuwarten??? :gruebel:
 
Ich bin die Roland-ARX-Bläser-Karte noch rechtzeitig zu einem guten Preis wieder losgeworden. :D
Das Ding war völlig praxisuntauglicher Müll, trotz einiger netter Artikulationen, deren Kontroller aber nicht speicherbar waren - man kann auch im Nachhinein diesen Grad an oberschlampiger Programmierung kaum fassen.

Also ich habe die Bläser-Karte immer noch und soweit ich weiß, sind die Kontroller aber speicherbar. Jedenfalls bei mir. :D
Die Karte hat einige gravierende Schwächen die teils an der Karte selbst, teils am Konzept des FG allgemein liegen, aber ich würde sie nicht als praxisuntauglichen Müll bezeichnen.
Sorry, aber das geht definitiv zuweit.
Was die Karte nicht hinbekommt, ist das MegaBrassCombo, welches man hier und da in bestimmten Pop Songs heraus hört. Aber ich bekomme ganz akzeptable Combos hin, indem ich den gesampelten Brass Patch des FG nehme und dann die einzelnen Instrumente der ARX unterlege. Wenn man Unisono spielt, den internen Brass Patch zweimal verwendet, wobei der zweite Patch eine Oktave angelegt ist und dazu noch einige Trompeten und Saxophone aus der ARX, dann klingt das schon ganz fett und überzeugend.
Übrigens, beim Konzert von Stevie Wonder habe ich gesehen, wie Brass Partituren vom Keyboard gespielt wurden, und einem Trompeter und Saxophonisten. Und das klingt ganz gut.
Hier mal als Beispiel und ganz am Anfang sieht man auch das Besagte:
http://www.youtube.com/watch?v=yCgKBTvx-Aw

Ein anderer entscheidender Vorteil dieser Karte ist, dass sie als einzige, neben der virtuell akustischen Synthese, das realitätsnahe Pitchbending beherrscht. Wenn man also einen gesampelten Brass Sound nimmt, und die Trompeten der ARX als Untermalung, dann erzielt man mit dem Pitchbender bei realitätsnahem Spielen von Brass Sounds ganz gute Resultate. Man muss nur das Pitchbending bei dem gesampelten internen Brass Patch abschalten, weil dieser dann mit seinem stufenlosen Bending unnatürlich klingt.
Shakes sind ebenfalls exakt kontrolierbar (im Gegensatz zu Samples die man nur Abfeuern kann), vorausgesetzt, man beherrscht technisch das Thrillern.
Und außerdem, die Trompete auf dem Jupiter 80 ist in dieser Form auch bei der ARX enthalten. Bestimmt hat da Roland nicht noch einmal Hand angelegt sondern sich aus der Schublade bedient.
Die Karte hat trotz einiger Mankos potential, sie kann aber nicht jede Vorstellung wie ein fettes Brass Combo zu klingen hat, befriedigen.
 
Hallo Mojkarma,
als Schrott habe ich die Karte nicht bezeichnet. Die Solosounds sind klasse, aber die für mich wichtigen knackigen Brass-Sätze waren nicht möglich. Das Layern mit internen FG-Sounds führt leider dazz, dass man die Artikulationen nicht mehr nutzen kann! Dann macht nur die eine Hälfte der Klange einen Brass-Fall - und das klingt schlecht!. Oder beim Pitchbending geht die eine Hälfte der Klänge durch die Naturtonleiter und die andere Hälfte nicht.
Ferner hat die Karte eine hohe Latenz und kann die Artikulationen nicht auf die Anschlagdynamik legen. Ein Brass-Fall per Anschlagdynamik einblenden ist nicht. Dadurch dass die Karte nur monotimbral ist, kann man sich auch nicht mit Layers und Splits helfen. Ich lege mir Artikulationen zum Beispiel ganz gerne auf eigene Tasten, damit ich mit einer Hand artikuliert spielen kann. All diese Spielereien gehen mit der Karte leider nicht. Und nur 50 Speicherplätze, die auch fast schon ab Werk belegt waren, hatten mir den Rest gegeben.
Was an der Karte aber wirklich gut ist, sind die Solosounds! Trompete und Saxophon klingen sehr gut.
Eine Bereicherung für den Juiter sind sie aber bestimmt. Außerdem kann der Jupiter mehrere Supernatural-Klänge gleichzeitig, so dass man da viel mehr Möglichkeiten hat.

Ich werde ihn auf jeden Fall mal antesten, um zu sehen, wie sich Roland weiterentwickelt hat.
Eine Warnung aber an alle potentiellen Käufer: Prüft ordentlich, ob der Jupiter ab Werk alle Anforderungen erfüllt. Auf Softwareupdates und Bugfixes zu hoffen macht bei Roland keinen Spaß!
 
Hallo gmaj7,
an dich ist mein Beitrag auch gar nicht gerichtet.
Wir haben schon über die Karte diskutiert und ich wollte auf die Mankos nicht noch einmal eingehen.
Pitchbending:
In meinen Ohren klingt es nicht unnatürlich, wenn ich z.B. das Bending beim Brass Patch abschalte und nur bei den unterlegten ARX Trompeten ab und zu verwende. Nicht um um eine Oktave zu benden, sondern um hier und da Akzente zu setzen wenn ich z.B. von einer höheren Note zur unteren spiele, und dann ein kurzes Bending dabei einsetze. Bei einem echten Brass Combe werden wahrscheinlich auch nicht alle Spieler zur gleichen Zeit immer die exakten Bendings spielen.
Brassfall:
Darüber haben wir schon diskutiert und da sind wir eben verschiedener Meinung. Ich meide das Triggern von Artikulationsvarianten per Anschalgdynamik weil das einfach eine extrem ungenaue Art ist, etwas zu kontrollieren. Da bin ich nie sicher ob ich live nicht versehentlich diese Varianten auslöse und das klingt dann schlecht. Zu Hause, wenn ich übe, programmiere und insgesamt sanfter mit den Tasten umgehe, da gebe ich für einen High Velocity Sound oft Velocity-Werte ein, die ich beim Livespiel mühelos und "zu früh" erreiche. Ich verwende für das Triggern am liebsten das D-Beam. Da reicht eine Handbewegung und man muss auch nicht sehr präzise sein.
Latenz:
Diese macht nach meiner Feststellung nur dann Probleme, wenn ich Akkorde spiele. Da nämlich analysiert die Karte zuerst den gespielten Akkord, um die einzelnen Partituren der Instrumente festzulegen. Bei Unisono oder bei den Solo Instrumenten habe ich eine störende Latenz nicht feststellen können. Es stimmt aber, Latenz kann Probleme bereiten.

Die 50 Speicherplätze sind wirklich dünn, aber mir macht es nichts aus, viele Werksprogrammierungen einfach zu überschreiben. All das kann man sich selbst nach eigenem Geschmack besser programmieren.
 

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