Naja, an den Musikerbedürfnissen versuchen sie sich ja schon zu orientieren - gerade bei Gaia und Jupi80. Die sind ganz klar Performance- und nicht Frickler-orientiert, und das mit voller Absicht.
Daß Roland was neues ausprobiert und nicht einfach den alten Stiefel (08/15 Standardstruktur) weitermacht, finde ich grundsätzlich sympathisch.
Trotz aller redlichen Bemühungen haben sie beim Jupi tief ins Klo gegriffen, weil sie einfach grundlegende Dinge falsch gemacht haben.
Der Jupiter 80 vereint zwei Haupt-Merkmale, die nicht hinreichend miteinander in Einklang gebracht wurden:
1) das vollidiotenkompatible Einfach-UI (Riesentaster, Presetknöppe, kaum Eingriffsmöglichkeiten).
Der lobenswerte Anspruch ist: WYSIWYG, ganz schnell zum gewünschten Ergebnis kommen.
2) und die tatsächliche Komplexität der Klangerzeugung und Systemverwaltung; zusätzlich strukturelle Unzulänglichkeiten.
Das Resultat ist, daß man für viele Dinge dann doch wieder in komplexe Hierachiesysteme und Menüwelten eintauchen muß - die erstmal erforscht und verstanden sein wollen - und dann in der Praxis nervig verschachtelt sind.
Roland hat es hier nicht geschafft, ein wirklich Performance-orientiertes System zu schaffen.
Ein solches würde sich vor allem dadurch auszeichnen, daß es Effizient bedienbar ist:
maximale Verfügbarkeit aller wichtigen Funktionen bei minimalem Verwirrfaktor.
Smarte Reduktion und Vereinfachung von allen Features, über die man bei der Bedienung länger als 2 Sekunden nachdenken muß.
Stattdessen gibt es Extra-Taster für Theaterorgel und Akkordeon - und eine Architektur, die den guten alten D-70 drohend vor dem geistigen Auge erscheinen lässt...