DIMARZIO DP160 NORTON
Ich hab nun endlich mal den Dimarzio Norton eingebaut, jedoch entschloss ich mich entgegen der Intention des Herstellers dem guten Stück mal eine Chance am Hals zu geben.
Vorgesehen ist dieser Tonabnehmer für die Stegposition udn erzeugt dort einen
mittigen,warmen, sahnigen, "moderneren Vintage"-Klang mit moderater Ausgangsspannung.
Ähnlich sieht es auch am Hals aus. Wie der Dimarzio ToneZone ist auch der Norton eine Art "Geheimtipp", wobei es langsam doch recht bekannt geworden scheint, in der LAG Arkane 1000 wurde er beispielsweise am Hals verbaut.
Der Einbau gestaltete sich als recht einfach, Anleitung war mit dabei und im Internet findet sich dazu noch ein Diagram, womit der Einbau ein Kinderspiel sein sollte.
Es gab nur ein Problem, das höchstwahrscheinlich des öfteren auftreten dürfte. Der Single-Coil in der Mitte wollte sich nicht so recht mit dem Norton vertragen und in der 2. Stellung, wo beide zusammen agieren kam es zu einem recht dünnen, kraftlosen und leicht ätzenden Klang (aber irgendwie hat er was), gebräuchlicherweise als "out-of-phase" bezeichnet. Um die Phase umzukehren muss man jedoch nur den roten und den grünen Draht vertauschen. Ich habs jetzt erstmal so gelassen, da es irgendwie doch recht interessant klingt und bald sowieso ein neuer Single-Coil kommt. Insofern kann ich auch nichts zum Klang von SC und Norton sagen, aber ich werde es hoffentlich ergänzen.
Doch nun zum Klang:
Allgemein, rund und stabil. Selbst bei voll aufgedrehten Höhen klingt er nicht kreischig, pfiept oder klingt in irgendeiner Weise unangenehm. Ein stetig singender Ton, sehr warm und voll, doch stets definiert und durchsätzungkräftig. Im sauberen Bereich gleiten Akkorde und Arpeggien butterweich aus den Boxen und gerade für Jazz eignet sich das cremige, voluminöse Klangverhalten sehr gut, sowohl für das Rhythmus- als auch das Solospiel. Im verzerrten Betrieb besitzt es vielelicht nicht die Spritzigkeit, die sich der ein oder andere Rockmusiker wünschen mag, jedoch ist wohl kein Tonabnehmer in der Lage jeden glücklich zu stellen. Und sollte man solch einen Klang mal brauchen, nimmt man sich halt eine 2. Gitarre. Genug Höhen sind auf jeden Fall dabei um auch dem Blues die nötige Essenz zu verleihen und nimmt man ein dünneres Plektrum nimmt der Höhenanteil sowieso noch einmal zu, so dass zumindest mir keine Wünsche mehr offen bleiben.
Schnelles Gefrickel wird zum akzentstarken, klar definierten, herrlich singenden, fröhlich schmatzenden Ohrenschmaus.
Die Verabrietung ist übrigens auch sehr gut. Selbst bei sehr hohen lautstärken kein Piepen oder Pfeifen!
Wie ich finde eine sehr gute Entscheidung diesen für diese Position recht unkonventionelle
Tonabnehmer am Hals einzubauen, bereut hab ich es noch nicht und werde es wahrscheinlich auch nie und es ist jedes Mal eine Freude ihn singen zu lassen!