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Ich leite das Thema ein mit einer ersten Beleuchtung der Begrifflichkeiten, zu einer ersten Entwirrung des Knotens.
Die Begriffe "tonal" und "atonal" werden synonym für sehr viele verschiedene Dinge verwendet, und dadurch enstehen oft Verwirrung, Fehl- und vor allem Vorurteile.
Beispiele:
"tonal":
"atonal":
(Diese Listen lassen sich natürlich noch erweitern.)
Es wird ersichtlich, das die Begriffe "tonal" und "atonal" recht schwammig sind, und ein "einsortieren" so nicht funktioniert. Was ist z.B. die Musette aus Arnold Schönbergs op. 25 - es erklingt im 1. Teil ununterbrochen der Ton g in verschiedenen Oktavlagen (und auch im 2. Teil herrscht der Ton g vor) - ist das nun tonal, weil immer ein "Grundton" erklingt? Oder ist die Reisesonate Hanns Eislers [link] tonal, weil in ihr konsonanzen und milde Dissonanzen vorherrschen? (Beides Werke übrigens, welche die Zwölftontechnik vewenden.) Peter Sabbagh [link] sieht das Spätwerk Alexander Skrjabins als tonal an, gleichwohl diese Musik mehreren Punkten aus der "tonal"-Liste widerspricht (z.B. keine diatonische Skala, Dissonanzen herrschen vor). Ähnliches könnte man über das beliebte Beispiel des Tristans von Richard Wagner sagen.
Und was mit "verstehen" und "nicht verstehen" in Bezug auf Musik gemeint wird, ist ebenfalls sehr unklar.
Oft wird behauptet, das "atonales" sich schlicht durch Vermeidung von "tonalem" erreichen lasse. Doch wenn man statt eines Autos ein Flugzeug bauen will, reicht es nicht, die Baupläne des Autos fortzuwerfen.
Die Komposition "atonaler" Musik auf den negativen Begriff der Vermeidung zu reduzieren ist nicht zulässig. Denn auch sie ist ein positiver Vorgang des Erzeugens einer gewünschten Musik.
Tonalität und Atonalität sind Extrempunkte einer Skala, die jew. kaum als reales Musikstück existieren dürften.
Jegliche Musik bewegt sich zwischen diesen Extrempunkten, mal mehr auf der einen, mal mehr auf der anderen Seite.
Die Begriffe "tonal" und "atonal" werden synonym für sehr viele verschiedene Dinge verwendet, und dadurch enstehen oft Verwirrung, Fehl- und vor allem Vorurteile.
Beispiele:
"tonal":
- Konsonanzen herrschen vor
diatonische Skala
Bezogenheit auf einen Grundton
Dur- und Mollakkorde
Stufensystem (T-D-T usw.)
simpel
verständlich
"atonal":
- Dissonanzen herrschen vor
nicht-diatonische oder chromatische Skala
Auf keinen festen Grundton bezogen
freie Akkordgebilde (musikwissensch. nicht erfasst)
freie Harmoniefolgen (musikwissensch. nicht erfasst)
komplex
unverständlich
(Diese Listen lassen sich natürlich noch erweitern.)
Es wird ersichtlich, das die Begriffe "tonal" und "atonal" recht schwammig sind, und ein "einsortieren" so nicht funktioniert. Was ist z.B. die Musette aus Arnold Schönbergs op. 25 - es erklingt im 1. Teil ununterbrochen der Ton g in verschiedenen Oktavlagen (und auch im 2. Teil herrscht der Ton g vor) - ist das nun tonal, weil immer ein "Grundton" erklingt? Oder ist die Reisesonate Hanns Eislers [link] tonal, weil in ihr konsonanzen und milde Dissonanzen vorherrschen? (Beides Werke übrigens, welche die Zwölftontechnik vewenden.) Peter Sabbagh [link] sieht das Spätwerk Alexander Skrjabins als tonal an, gleichwohl diese Musik mehreren Punkten aus der "tonal"-Liste widerspricht (z.B. keine diatonische Skala, Dissonanzen herrschen vor). Ähnliches könnte man über das beliebte Beispiel des Tristans von Richard Wagner sagen.
Und was mit "verstehen" und "nicht verstehen" in Bezug auf Musik gemeint wird, ist ebenfalls sehr unklar.
Oft wird behauptet, das "atonales" sich schlicht durch Vermeidung von "tonalem" erreichen lasse. Doch wenn man statt eines Autos ein Flugzeug bauen will, reicht es nicht, die Baupläne des Autos fortzuwerfen.
Die Komposition "atonaler" Musik auf den negativen Begriff der Vermeidung zu reduzieren ist nicht zulässig. Denn auch sie ist ein positiver Vorgang des Erzeugens einer gewünschten Musik.
Tonalität und Atonalität sind Extrempunkte einer Skala, die jew. kaum als reales Musikstück existieren dürften.
Jegliche Musik bewegt sich zwischen diesen Extrempunkten, mal mehr auf der einen, mal mehr auf der anderen Seite.
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