Alkohol vor dem Auftritt ist m.E. ein ausreichender Grund, Bandmitglieder vor die Tür zu setzen. (...)
Musiker sind es ihrem Publikum und ihren Bandmitgliedern schuldig, ihr Bestes zu geben. Und dazu gehört, alles zu vermeiden, was die Performance beeinträchtigt. (...)
Ich denke, da muss jede Band den für sich funktionierenden Weg finden.
In meiner letzten Band, in der ich 10 Jahre mit "semi-professionellen" Ambitionen gespielt habe, gehörten 2-3 Bier zur Probe dazu und auf dem Weg zum Gig wurde meist auch schon die erste Kanne aufgerissen. Man hat dann aber irgendwann eben das von Dir geforderte Gefühl für "Timing", wann es gut ist, damit man noch sauber spielen kann.
Unser Sänger z.B. hatte bis 30 Minuten vor dem Gig immer Trinkverbot, nachdem er einen (zwei, drei?) Gig(s) nach Konsum einer Flasche Scotch komplett versenkt hatte.
Zum Glück trank unserer wichtigster Mann - der Drummer - gar nichts. Das war natürlich was wert ... Der vertrug nämlich auch nichts und wenn der sich nur in die Nähe von Alkohol begab, bekam er "Personenschutz".
"Unser Bestes" konnten wir dann geben, wenn alle entspannt waren und Spaß hatten. Wenn dabei etwas Alkohol helfen konnte, war das - so lange jeder seine individuellen Grenzen achtet - schon ok so.
Das würde ich auch mit Ende 40 und ein paar Jahren Abstand wieder genau so halten. Und hey: Wir reden hier von Thrash-Metal, nicht von Tanzmusik oder Kirchen-Gospel ...
Wo mir dann allerdings auch ein wenig das Verständnis fehlte: In unserem Proberaum-Komplex probten jede Menge jüngerer Bands ihr "Metalcore"-Zeug, die waren so 8-10 Jahre jünger als wir udn da war das Kiffen das große Thema. Statt zu proben, saßen die 80% der Zeit im kreis und grienten sich blöde an. Da hatten wir im Vergleich schon eine eiseren Probe- und Gig-Disziplin - nur eben von einigen Bieren flankiert.