Das Musikrätsel

[Be-3]

Es handelt sich um ein Streichquartett.

 

[HansF]

Da bin ich mir ziemlich sicher.

B. Smetana - Streichquartett Nr. 1, e-Moll?

 

[Be-3]

Genau, völlig richtig! Das Streichquartett Nr. 1 "Aus meinem Leben" von Smetana war gesucht.
(das kam letzte Woche in SWR2 oder BR-KLASSIK, ich weiß nicht mehr - bin wohl zu viel unterwegs...)

Hans, Du bist dran!

 

[HansF]

Wie auch bei Smetana hat sich sein Gehör dramatisch verschlechtert.

Er hat nicht viele Werke hinterlassen. Er musste ja nicht arbeiten. Durch seinen Vater war er finanziell abgesichert.

Dann der Eklat. Es war Krieg. Fremde Soldaten haben sein privates Gelände betreten. Er hat geschossen und einen der Eindringlinge getötet. Die Rache folgte. Unmittelbar danach kam er bei einem Brand ums Leben.

Wer ist das?

 

[Be-3]

Derzeit ist ja der Erste Weltkrieg wieder in aller Munde.
Und genau heute vor 100 Jahren, am 3. September 2014, starb der französische Komponist Albéric Magnard beim Versuch, sein Anwesen vor eindringenden Soldaten zu verteidigen, die sein Haus in Brand setzten, nachdem er einen von ihnen erschossen hatte.
Einen wohlhabenden Vater hatte er, schwerhörig war er am Ende auch.
Ja, ich bin sicher, Magnard ist der Gesuchte.

 

[HansF]

Sehr, sehr gut.

Besser hätte man das Ereignis heute vor 100 Jahren am 3. September 1914 nicht umschreiben können.

PS. Ich hätte gerne einen Smiley reingestellt. Nicht möglich...

 

[Be-3]

Huch, ach so, ich bin wieder dran...

Ca. 40 Jahre vor dem Ersten Weltkrieg wurde anläßlich eines anderen Krieges ein Marsch komponiert, der eher Programm- als Militärmusik ist und die Ereignisse mit viel Tamtam (na gut, immerhin kommt "Tamtam" vor ) beschreibt. Es wird neben einigen Volksliedern auch eine Hymne zitiert.

 

[El Peregrino]

Brahms?

 

[HansF]

Eher östlich. Ich tippe auf einen Russen. Aber wer?

 

[Be-3]

Genau - ein Russe. Die zitierte Hymne ist übrigens die damalige russische Nationalhymne.

 

[August Burns Red]

Ouvertüre 1812 von Tschaikowski (Napoleonische Kriege 1812) ?

 

[Be-3]

Fast! Tschaikowski ist schon mal richtig, die Ouverture 1812 bezieht sich aber auf Napoleons Rußlandfeldzug, der war 100 Jahre vor dem Ersten Weltkrieg. Gesucht ist aber ein Krieg, der ca. 40 Jahre vor dem Ersten Weltkrieg stattfand.
Ach Gott, da sieht man mal, daß die Geschichte der Menschheit von Kriegen übersät ist - und kein Ende ist abzusehen.

Der gesuchte Marsch (!) ist eigentlich sogar recht bekannt und wurde unter Nikolai Rubinstein mit großem Erfolg uraufgeführt.

 

[August Burns Red]

Achso, aus der Frage hab ich herausgelesen dass das Werk etwa 45 Jahre vor dem 1. Weltkrieg entstanden ist. Da im Schlussakt auch die Zarenhymne verwendet wird dachte ich dass es das sein muss.
Aber wenn das so ist sollte das eigentlich der Slawische Marsch sein, der Krieg zwischen Serbien und der Türkei sollte zeitlich eigentlich passen. Der Wink mit dem Marsch lässt ja eigentlich fast nichts anderes zu Auch hat Tschaikowski hier die Melodie der Zarenhymne verarbeitet.
Was die Kriege angeht, das ist wirklich erschreckend...die Geschichtschreibung war eben auch aufgrund dieser Häufigkeit jahrhundertelang zum großen Teil Kriegsgeschichte.

 

[Be-3]

Achso, aus der Frage hab ich herausgelesen dass das Werk etwa 45 Jahre vor dem 1. Weltkrieg entstanden ist.

Oh, tatsächlich, es war in der Fragestellung nicht zu erkennen, daß der betroffene Krieg zur Zeit der Komposition aktuell war...

Aber wenn das so ist sollte das eigentlich der Slawische Marsch sein [...]

Jaaaa! Der Slawische Marsch war gesucht.
Und ein Tamtam ist auch im Schlagwerk besetzt.

 

[August Burns Red]

Juhu Dann versuche ich es auch mal.

Wie heißt der Komponist?

Er war ein enger Freund Rachmaninovs, und auch wie dieser ein Verfechter des konservativen musikalischen Ansatzes. Seine Musik wurde dennoch bei seinen Zeitgenossen stark geschätzt und hoch angesehn.

Beide sahen jeweils den anderen als den größten Komponisten jener Zeit. Rachmaninov widmete ihm diesbezüglich sogar eines seiner Klavierkonzerte.

Wie heißt das Werk?

Durch die Unterstützung des Maharadschas von Mysore aus Indien wurde dem Komponisten ermöglicht seine Werke auf Schallplatten aufzunehmen, was durch einen zunehmend schlechteren Gesundheitszustand erschwert wurde. Die Förderung des Maharadschas, der die Werke durch die Aufnahmen wieder an die Öffentlichkeit bringen wollte, stand allerdings unter keinem guten Stern, da die Schellackplatten mit den Aufnahmen kurz vor der Einführung der Langspielplatten herauskamen und somit unverkäuflich wurden.
Doch eben diesem Patron ist eines seiner letzten Werke gewidmet. Es besteht aus 3 miteinander verbundenen Sätzen.

Viel Spaß!

 

[Jesko]

Der gesuchte Komponist und Widmungsträger: Nikolaj Medtner?

Das gesuchte Werk: Das 4. Klavierkonzert von Sergei Rachmaninov?

 

[August Burns Red]

Der gesuchte Komponist und Widmungsträger: Nikolaj Medtner?

Stimmt Super!
Beim Werk handelt es sich allerdings auch um eines von Medtner, hätte ich eventuell hinzuschreiben sollen dass es eine kombinierte Frage ist.
Alledings bist du schon recht nahe

 

[Jesko]

Beim Werk handelt es sich allerdings auch um eines von Medtner, hätte ich eventuell hinzuschreiben sollen dass es eine kombinierte Frage ist.

Nein, August Burns Red, Deine Frage war unmissverständlich. Es war mein Fehler

Medtner widmete dem Maharadscha sein 3. Klavierkonzert op. 60. Stimmt das so?

 

[August Burns Red]

Medtner widmete dem Maharadscha sein 3. Klavierkonzert op. 60. Stimmt das so?

Wunderbar Perfekt gelöst!

Übrigens sind alle seine Klavierkonzerte sehr empfehlenswert

 

[Jesko]

Übrigens sind alle seine Klavierkonzerte sehr empfehlenswert

Danke für den Tipp, August Burns Red

Nur ein einziges seiner Werke, ein Trio, wurde zu Lebzeiten des Komponisten außerhalb seines Heimatlandes veröffentlicht.

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