Ich finde Youtube-Videos aber nicht wirklich referenzfähig. Zum einen die Kompression, zum anderen wissen wir nicht, wie aufgenommen wurde. Ein Profi lässt selbst ein Einsteigerset von Aldi wohlklingend ertönen, ein Amateur/Anfänger kann aber auch unbezahlbares Boutiqueequipment wie Grütze erklingen lassen.
Die 50s-CV-Strat klingt aber in der Regel etwas "knalliger", "twangiger" und "heller" als die etwas "wärmere" 60s-CV-Strat. So waren jedenfalls meine Erfahrungen bei diversen Tests mit unterschiedlichen CVs zu unterschiedlichen Zeiten. Für reine Cleansounds fand ich die 50s-Modelle, sowohl Strat als auch Tele, etwas "besser". Bei etwas mehr Verzerrung sind die Modelle mit den etwas "mittigeren" Singlecoils (60s-Strat, VB-Tele) aber im Vorteil.
Dann sollte man auch noch die Potis beachten. Die Alphas in meiner BSB-Tele hatten beide Werte um die 285K rum. Mir war das am Steg schon mal zu spitz und ich musste etwas am Tone-Poti regeln. Später mit den Fender-Potis, die Werte um die 250K haben, war der Sound für meine Ohren angenehmer, da die Höhen etwas "wärmer" rüberkamen. Toleranzen bis zu 20% sind aber auch bei "teuren" Potis keine Seltenheit, wenn man nicht gleich zu Exemplaren greift, die ausgemessen und selektiert wurden.
Es kommt drauf an, welche Japan-Strats man meint.
Die CVs kommen an die alten japanischen JV-Strats aus den frühen 80ern bei weitem nicht ran, allein schon deshalb weil die JVs nicht nur von höchster Qualität waren,
sondern auch nahezu perfekte Kopien ihrer Vorbilder darstellten, mit historisch nahezu korrekten Specs.
Wie gesagt, die CVs sehen für viele gut aus, sind aber aus billigsten Komponenten zusammgengebaut, bis auf die Pickups ist da nichts dran,
das ich mir persönlich in eine Strat einbauen würde, weil's der übliche Asia-Kram ist, den man üblicherweise auch in low- und lowest-budget Gitarren findet.
Potis, Schalter, Pickguard, Bridge, Tremolo - alles vom billigsten.
Deshalb sind die CVS eindeutig keine 500€ wert. Für das Geld bekommt man besseres.
Wenn, dann würde ich die CVs eher mit den japanischen Strats der zweiten Hälfte der 80er vergleichen, als Fender USA wieder hochkam und die
Qualität der Japaner bewusst etwas gesenkt wurde.
Mit den JVs sind die CVs aber wirklich nicht vergleichbar. Selbst die späten Japan-Squier-Gitarren sind von der Lackierung etwas weniger "großzügig" und wirken "erwachsener". Die Hardware war auch besser: Gotoh Tuner mit Fender-Label, von Schaller entwickeltes Vibrato (System 1...), was angeblich von Gotoh gebaut wurde, brauchbare asiatische Potis in voller Baugröße (ähnlich den Göldos)... Der Switch war allerdings ein ganz billiger aus Plastik und die Singlecoils hatten einfach nur einen Keramikbarren auf der Unterseite (nicht wie bei den mexikanischen Modellen, die sich das Design beim DiMarzio SDS-1 abgeguckt haben). Den Sound der Singlecoils habe ich als etwas "spitz" in Erinnerung, gespielt habe ich sie allerdings das letzte Mal so im Frühjahr 1999
. Da ist die CV mit den Tonerider-PUs auf jeden Fall im Vorteil. So etwas wie Tonerider gab es AFAIK aber damals nicht. Bis vor ein paar Jahren fand ich asiatische PUs einfach nur schlecht.
Die Hölzer sind bei den CVs auch "authentischer". Anstatt Erle kam bei den Japanern auch oft Linde zum Einsatz. Der Klang ist dann eher etwas "dunkler" und "mittiger". Clean nicht ganz so "perlig", aber bei Hi-Gain eine Macht.
Ich würde die späten japanischen Squier-Modelle (E-Series...) eher bei Fender Mexiko (Standard-Modelle) einordnen. Die mit "Fender" gelabelten Modelle sollten angeblich etwas "besser" ausgestattet gewesen sein. Bei den 80er-Japanern kommt noch etwas Mojo hinzu, weil sie bei Fujigen gebaut wurden
.