Braucht ein guter Gitarrist zwangsweise Effektgeräte?

Wooo!

Ich bin heute aus dem Urlaub wiedergekommen und habe mir erstmal die Finger blutig gespielt ;)
Außerdem habe ich mir meine eignene Sachen die letzte Woche lang sehr oft angehört und möchte nunmal auch zum Guten geben, was ich daraus gelernt hab.

Also zunächst mal ist mir klar, dass es Musik gibt, die von Effekten lebt, wo alleine z.B. das Riff auf Delay aufbaut.
Und dann gibt es Musik, wo dies eben nicht so ist - die auch ich mache.

Ich habe ja Eingangs beschrieben, dass ich mit meinem Sound zunehmend zufrieden bin und keinesfalls versuche, mit Effekten etwas zu vertuschen, etc.

Ich habe mir unsere Musik wie gesagt angehört und auch auf die falsche "Würzung" geachtet. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich an einigen Stellen etwas mehr Räumlichkeit haben möchte (also Reverb oder Delay) und ich zwischen weicher und harter Zerre etwas mehr unterscheiden möchte. Alles andere scheint mir von der Vorstellung her unpassend, wenn ich an Wahs, Vibes, Tremolos, Chorus, Flanger, Phaser, Octavern, Filtern, Synths, etc. denke.
Dewegen werde ich mal meine Ratte in die beiden Channel von meinem Amp integrieren und schauen, was ich dann an einem schönen Overdrive und Delay finde.

Auf die Weise hoffe ich zumindest, meinen Sound an den richtigen Stellen bereichern zu können.

Danke an alle Antworten, ich melde mich dann mal nachdem ausprobieren!
 
Was ist denn dir über die Leber gelaufen?


Ich hatte doch geschrieben dass der puristische Ansatz der keine Effekte zulässt in sich inkonsistent ist. Warum will ich nicht wiederholen, dass hab ich schon ausgeführt. Weil du mir widersprochen hattest hab ich geantwortet und es nochmal präzisiert, da ich ja aufgrund des Widerspruchs annehmen musste dass du entgegengesetzer Meinung bist.
Bis dahin hab ich kein Wort über dich und deine Ansichten verloren, warum fühlst du dich jetzt angegriffen? Zeig doch einfach wo meine Argumentation falsch ist. Wo denke ich denn in S/W, nur weil ich eine Absolutposition in Frage stelle, die so in sich nicht stimmig ist?

Du hast schlichtweg ein Argument bzw. eine Ansichtsweise widerlegt, die ich überhaupt nicht vertreten habe. Und als Antwort auf "viele benutzen zu viele Effektgeräte" einen Satz wie "der puristische Ansatz ist falsch" (sic) zu bringen, ist schon sehr schwarz-weiß-denkend.

Also zunächst mal ist mir klar, dass es Musik gibt, die von Effekten lebt, wo alleine z.B. das Riff auf Delay aufbaut.
Und dann gibt es Musik, wo dies eben nicht so ist - die auch ich mache.

Danke, dafür gibt es eine Bewertung. Genau das nämlich versuche ich die ganze Zeit zu sagen: Oft wirken Effekte wie Fremdkörper.

Ich habe mir unsere Musik wie gesagt angehört und auch auf die falsche "Würzung" geachtet. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich an einigen Stellen etwas mehr Räumlichkeit haben möchte (also Reverb oder Delay) und ich zwischen weicher und harter Zerre etwas mehr unterscheiden möchte.
...

Dewegen werde ich mal meine Ratte in die beiden Channel von meinem Amp integrieren und schauen, was ich dann an einem schönen Overdrive und Delay finde.

Nur als Ansatz: Vergiss nicht, dass Konzerträume auch schon von alleine einen gewissen Raumklang haben und man auch per Volumepoti verschiedene Zerrgrade bekommt. Nur als Anregung, ich habe selber zwei Zerrer und ein Delay (und noch weiteres), ich werde hier also wie erwähnt nicht den Purismuspriester spielen.
 
Du hast schlichtweg ein Argument bzw. eine Ansichtsweise widerlegt, die ich überhaupt nicht vertreten habe. Und als Antwort auf "viele benutzen zu viele Effektgeräte" einen Satz wie "der puristische Ansatz ist falsch" (sic) zu bringen, ist schon sehr schwarz-weiß-denkend.

Na, wenn du meinen Post "widerlegst" in dem du etwas völlig unpassendes schreibst muss ich doch annehmen dass du meinen Post nicht richtig verstanden hast und ich hab es ncohmal ausgeführt... aber egal, Mißverständnisse lassen sich von ihn Foren nicht ganz vermeiden. Wir sollten das mal beiseite legen.


Um mal konkreter aufs Thema zu kommen: Ein guter Gitarrist ist man erstmal, wenn man gut ist und eine Gitarre spielt. Ein E-Gitarrist ist man allerdings in dem Sinne erst wenn weitere elektrische Klangformung im Spiel ist, und wenn dies nur ein klangformender Amp ist.
Wie viele Effekte man sich nun aufs Board schraubt ist dann wieder ne andere Frage, man sollte sich nur in keiner Richtung irgendeiner Dogmatik unterwerfen.
 
Um mal konkreter aufs Thema zu kommen: Ein guter Gitarrist ist man erstmal, wenn man gut ist und eine Gitarre spielt. Ein E-Gitarrist ist man allerdings in dem Sinne erst wenn weitere elektrische Klangformung im Spiel ist, und wenn dies nur ein klangformender Amp ist.

Dem ersten kann ich ganz und gar zustimmen. Ein guter Gitarrist ist man erstmal, wenn man gut ist und eine Gitarre spielt. Ja, so ist es! Und wenn ich eine E-Gitarre in die Hand nehme, und sie einfach nicht anschließe? Was bin ich dann?...... Ich weiß! Leiser als alle anderen....

Wie bereits erwähnt hat Joe Pass zum Schluß auf Amp und Monitor verzichtet, und er war trotzdem gut.

Brian Setzer verwendet Zerrer und Delay. Unbestritten ein sehr guter Gitarrist.

Es ist kein Maßstab, ob jemand ein guter oder schlechter Gitarrist ist, wieviele Effekte und ob er überhaupt Effekte benutzt.
Deswegen um nochmals auf die Eingangsfrage zu kommen lautet meine Antwort: Nein

Bis denne,

Paul
 
"Würzung" ist der falsche Begriff, wenn einen Treter dann richtige Veränderung oder man braucht keinen. Wenn das nur bei einzelnen Songs eingesetzt wird, okay, so soll's sein.
Ich bin ja Verfechter der Tone und Volumepotis, unglaublich, dass es Leute geben soll die "nur voll aufdrehen".
 
Also ich kann mir nicht helfen.

Gestern früh habe ich mir erstmal die Treter von einem Kumpel ausgeliehen. Dabei waren ein DS-1 ein BD-2, Ibanez Chorus (der neue, silberne), Small Clone, Small Stone, DD-3 und DigiDelay. Außerdem dabei war meine Proco YouDirtyRat und mein altes, halb kaputtes GCB-95 (Bypass lässt sich nicht immer schalten). Ich habe dann gestern und heute mal alles mögliche ausprobiert.

Angefangen habe ich beim Grundsound, also einfach nur verzerrt. Ich habe die drei Distortions vor dem Clean-Kanal und auch vor meine beiden Amp-Zerrstufen gepackt (spiele übrigens einen Fender Hotrod Deluxe). Aber egal wie ich es gedreht habe, die zusätzliche Zerre klang für mich immer wie ein Fremdkörper. Es klang nicht wie eine gute Mischung zweier Zerren, sondern wie eine gute und eine schlechte Zerre. Gut wurde es nur, wenn der Distortion-Regler einer beliebigen Zerre ganz zugedreht war. Aber wenn ich den Zerrer ausmachte und den Drive-Regler meines Amps hochdrehte, klang es genauso...

Ok, die Zerrer habe ich dann erstmal bei Seite gelegt. Nach kurzem Ausprobieren war klar, dass ich die beiden Choruse, den Phaser und die Delays am besten in den Loop packe. Und nach langem rumprobieren habe ich dabei sogar was brauchbares rausbekommen!
Jetzt kommt aber wieder das Aber: Also mit dem Phaser wusste ich nicht viel anzufangen, weil er für meine Musik keine Bedeutung hat und ich ihn in einen "Standard-Lead-Sound" deswegen auch nicht gut integrieren konnte. Die Delays haben mir etwas Räumlichkeit gegeben, wobei ich den DigiDelay erstaunlicherweise besser fand, weil nicht so <subjektiv>"MöchtegernAnalog"</subjektiv> klang. Beim Chorus fand ich den Electroharmonichts schöner.
Beides habe ich allerdings so schwach reingedreht, dass man es kaum gehört hat. Den Chorus konnte man gerade mal erahnen und das Delay hat als schlechterer Hall gedient, weil mir die Wiederholungen so künstlich klangen. A/B-Vergleich ließ mich dann fragen, ob man den Unterschied zwischen mit Chorus und Delay und ganz ohne hören konnte oder nicht. Es war minimal. Zumindest war das Rauschen lauter...
Dann habe ich das Delay nochmal mit meinem Amp-Hall verglichen und letzterer gefiehl mir wesentlich besser.

Dann kam der Glaubenstest ^^ - die Bypass-Geschichte.
Zur Ausrüstung hatte ich drei unterschiedliche Netzteile, drei Doppelpäcken neue 9V-Batterien, sechs gleiche 0,6m Patchkabel, zwei 3m Klotzkabel, ein (imo recht gutes) 10m Nonamekabel mit vergoldeten Steckern, meine Yamaha Pacifica 812v mit drei Wochen alten Elexier-Saiten, meinen Hotrod und sturmfreie Bude.

Zunächst habe ich die beiden 3m-Kabel miteinander und mit dem 10m-Kabel verglichen. Klotz zu Klotz - nicht hörbar, Klotz zu 10m-Kabel - letzteres etwas weicher, aber nichts, was ich als "Tone-Sucking" bezeichnen würde. 3m-Klotz zu 0,6m-Patchkabel - erstaunlicherweise kaum ein Unterschied zu hören! Was das Patchkabel an länge im Vorteil hat, macht das Klotz in Qualität wohl wieder wett.

Nachdem ich mein Wah-Wah erstmal weggeschmissen habe, habe ich dann die einzelnen Zerrer vor dem Amp und danach dann einzeln den Small Clone, das DigiDelay und das DD-3 in den Loop gehängt. Auch habe ich Batterien und Netzeile ausprobiert. Das Rauschen hilt sich ja sogar (selbst beim Boss ;) ) in Grenzen, aber was mir da an Ton flöten ging! :redface:
Also mir ist bewusst, dass jedes Gerät den Klang irgendwie färbt und das das auch deutlicher als ein Kabel sein kann und vor allem, dass einen das nicht stören muss, aber wenn ein gutes Stück von der Fülle und vor allem vom Sustain wegbleibt... Selbst mit den tollen Boss-Tretern im Bypass sind mir fast die Ohren abgefallen!

Und jetzt denke ich mir, dass ich entweder ein gutes Gehört habe, oder total einen an der Klatsche! Ich mein, ich behauptete ja immerhin, dass mein Ohr genauer sei als ein TU-2, aber mittlerweile glaube ich echt, es ist alles Einbildung.

Deswegen würde ich euch gerne fragen, ob ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht habt? Und wie bekommt ihr mit hilfe eines der oben genannten Zerrern einen schönen Sound hin? Und lohnt es sicht echt, kaum hörbare Effekte zu kaufen?
 
Ich werde es noch einmal wiederholen: Wenn man wie du Effekte nicht sinnvoll einsetzen kann (weil man sie einfach nicht braucht), dann sollte man sie nicht benutzen. Ich glaube, du quälst dich gerade damit, Effekte zu benutzen, weil man das ja machen "muss" als echter Gitarrist :D Ehrlich, lass es. Vergiss, was andere sagen und werde mit Gitarre und amp glücklich - bis zu dem Tag, an dem du wirklich etwas für deine eigene Musik vermisst.
 
Moin,

also du hattest ja weiter oben geschrieben:
Ich habe mir unsere Musik wie gesagt angehört und auch auf die falsche "Würzung" geachtet. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich an einigen Stellen etwas mehr Räumlichkeit haben möchte (also Reverb oder Delay) und ich zwischen weicher und harter Zerre etwas mehr unterscheiden möchte. Alles andere scheint mir von der Vorstellung her unpassend, wenn ich an Wahs, Vibes, Tremolos, Chorus, Flanger, Phaser, Octavern, Filtern, Synths, etc. denke.
Dewegen werde ich mal meine Ratte in die beiden Channel von meinem Amp integrieren und schauen, was ich dann an einem schönen Overdrive und Delay finde.

Auf die Weise hoffe ich zumindest, meinen Sound an den richtigen Stellen bereichern zu können.

Zusammen mit deinen Testergebnissen, würde ich zu folgendem Schluß kommen, bzw., dir folgendes raten:

Verzerrer:
Nicht jeder Verzerrer klingt halt mit jedem Amp gleich gut, da hilft nur ausprobieren. Ich z.B. mag den Bluesdriver an meinem Amp ganz gerne. Ein Kumpel hat nen anderen Amp, da klingt der Bluesdriver völlig Kacke (also so richtig bäh!) Völlig egal wie man den einstellt. Diese Erfahrungen habe ich mit eigenem Equipment und eigenen Ohren schon mehr als 10 Mal gemacht! Wenn man das weiß, kann man entweder aufhören zu suchen oder man nimmt sich etwas Zeit (und Geld) und schaut immer mal hier und da, was sich so auf dem Markt tummelt.

Zu der Delaysache:
Also wenn dir dein Hall im Amp am besten gefällt, dann nimm den doch und gut. Warum sollte man denn nen externen Hall nutzen, wenn einem der Eingebaute am besten gefällt? Man spart außerdem Geld, Platz, Strom und Gewicht beim Schleppen.

Chorus:
Wenn dir der Chorus deinen Sound verfeinert, auch wenn es nur leicht ist, dann nimm den. Ich bin zwar eher der Typ, der seinen Chorus sehr stark eingestellt hat, hab aber früher mit nem sehr, sehr leichten Chorus, auch meinen (bescheidenen) Amp-Sound verfeinert/aufgemöbelt. Der Chorus war ständig an, und sorgte einfach nur für ein ausgewogenes Klangbild. Gehört hat man das erst, wenn ich den ausgeschalten hab, da war der Sound auf einmal "dünn". Selbst befreundete Gitarristen kamen zum gleichen Urteil.

Dein Test hat auch gezeigt, daß du hier und da ruhig etwas rumprobieren solltest. Ich persönlich brauch immer mindestens 1-2 Monate um herauszufinden ob ein Effekt was für mich ist, oder nicht. Meine Hauptzerre, lag ca. 1 Jahr ungenutzt herum und wurde nur mal aus ner Laune heraus draufgeschnallt. Danach hab ich ein weiteres halbes Jahr gebraucht, um meinen perfekten Sound einzustellen. Aber wenn ich selten mal mein Effektboard an nem anderen Amp betreibe (z.B. weil ich meinen nicht zum Auftritt mitnehmen konnte) klingts teilweise auch wieder richtig sch***e. Also ausprobieren ist die Devise!

Greetz
 
Ich bin für Effekte. Und zwar viele davon. Weil ihr wahrscheinlich genauso wie ich noch niemals in eurem Leben die ganzen großen Gitarristen, von denen ihr sprecht, jemals nur mit Gitarre-Kabel-Amp gehört habt. Sie spielen seit 25 Jahren schon nicht mehr so. Es mag zwar sein, dass Angus Young auf der Bühne seine Marshalls und sonst nix hat, aber das ist nicht das Ende der Signalkette. Das ganze geht in einen Mixer, der so groß ist wie Euer Wohnzimmer und einen 19" Schrank, der so hoch ist, wie der Kapitän eures Lieblingsbasketballteams und von da aus in einen zweiten 19" Schrank, der den ersten 19" Schrank als kleinen, unterentwickelten Bruder hat. Dort werden Kompressoren, Limiter, Exciter, EQs, Filter und aller möglicher anderer Kram aufgeschaltet. Von den AC/DC Alben wollen wir hier mal schweigen, da reicht wahrscheinlich schon nicht mal euer PC für die Rechenleistung, die da eine Gitarrenspur braucht.

Die Hörgewohnheiten meiner Genration (jung in den 80ern) und ebenfalls natürlich der heutigen Musikergeneration sind geprägt von Effekten, insbesondere Kompressor und EQ/ Filter. Ohne Effekte würde sich für uns Musikkomisch, leise und undifferenziert anhören. Der Sound auf Live-Konzerten Mitte der 80er war verglichen zu heute grauslich. Und da hatte man schon reichlich mehr Geräte als in den 70ern.

Gitarristen sind konservativ und technikfeindlich und die einzigen Leute, die noch einzelne Pedale nutzen, um Effekte auf ihren Sound draufzuschalten. Ich will keine Grundsatzdiskussion und ja, ich besitze einen Tubescreamer und finde ihn großartig, aber wenn Gitarristen von Effekten reden, reden 90 % der Leute von Sachen, von denen sie noch nicht mal wissen, was sie genau machen. Wenn ich lese, was viele Leute im Forum glauben, was ein Kompressor macht, dann gute Nacht.

Effekte auf Gitarren sind heute wichtiger denn je. Und ja, bei mir ist clean der Chorus immer an. Ich programmiere aber auch meine Presets immer sehr gründlich (Delay in Time mit dem Songtempo, EQ so, dass Gesang und Bass durchkommen, Kompressor so, dass es niemals ungewollte Loudnesssprünge gibt) und ich verwende Effekte auch gerne kreativ (Ringmod, FIlter, Delay). Als elektronischer Musiker muss man um die Bearbeitungsmöglichkeiten eines elektrischen Signals wissen, sonst kennt man einen Teil seines Instruments nicht. Stellt euch einen Keyboarder vor, der ausschließlich einen monophonen MiniMoog von 1970 bedienen kann und diesen ausschließlich trocken am Output abgreift. Würdet ihr den in eure Band lassen?

Zuguterletzt komem ich gerne der sinnvollen Forderung nach, mal die Katze aus dem Sach zu lassen, wie man es selber hält mit den FX: Ich spiele ein 19 " Multi, midikontrolliert, sowohl Program Change als auch CC. Meine Zerre kommt aus dem Multi, ist dann nacheqt (störende Resonanzfrequenz per Notch raus) und hart komprimiert. Ich spiele verschiedene Crunchsounds mithilfe des Overdrives vom Multi mit Delayzeiten, die zum Songtempo passen. Hier ist der Kompressor etwas weicher. Mein zweiter Zerrsound ist ebenfalls mit Delay in time, etwas weniger Gain von der Zerre, wiederum nacheqt um zum Amp zu passen, aber mit einem leichten Boost in den Tiefmitten, mittleres Q. Reverb kommt sehr dezent vom Multi. Mein Cleansound enthält Chorus, einen Boost der Hochmitten und Höhen um so zu klngen wie Andy Summers auf Regatta de Blanc. Dazu brauche ich auch den Chorus und (erraten!) ein Delay im Songtempo. Auf einige wenige Presets ist ein Filter per Frequenz auf den CC geschaltet, also ein Wah-Wah. Das nutze ich aber nur ein-bis zweimal pro Show. Wichtig sind mir die Delays - hiernutze ich hicuts und Oszillatoren, beides aber sehr dezent. Das Delay soll der Gitarre Raum geben - wie spielen v/g/b/dr, müssen also füllen.
 
Naja, DAS wär mir letztendlich einfach zu aufwendig, hätte ich keinen Bock drauf. Bei Einzeltretern muss man halt keine Presets oder sonstwas programmieren, man dreht einfach an Knöpfen.
Wobei ich natürlich nichts dagegen sage, wenn andere Leute derartigen Masochismus fahren.

Wobei ein kleines Rack mit Preamp/Multi/Endstufe auch noch geht. Aber wenns soweit kommt, dass ich mir für jeden Song mindestens 10 Presets anlege gehts zu weit.
 
Es mag zwar sein, dass Angus Young auf der Bühne seine Marshalls und sonst nix hat, aber das ist nicht das Ende der Signalkette. Das ganze geht in einen Mixer, der so groß ist wie Euer Wohnzimmer und einen 19" Schrank, der so hoch ist, wie der Kapitän eures Lieblingsbasketballteams und von da aus in einen zweiten 19" Schrank, der den ersten 19" Schrank als kleinen, unterentwickelten Bruder hat. Dort werden Kompressoren, Limiter, Exciter, EQs, Filter und aller möglicher anderer Kram aufgeschaltet. Von den AC/DC Alben wollen wir hier mal schweigen, da reicht wahrscheinlich schon nicht mal euer PC für die Rechenleistung, die da eine Gitarrenspur braucht.

Stimmt genau, aus so einem anständig abmikrofonierten JMP KANN ja nur Müll rauskommen :rolleyes:

Die Hörgewohnheiten meiner Genration (jung in den 80ern) und ebenfalls natürlich der heutigen Musikergeneration sind geprägt von Effekten, insbesondere Kompressor und EQ/ Filter. Ohne Effekte würde sich für uns Musikkomisch, leise und undifferenziert anhören. Der Sound auf Live-Konzerten Mitte der 80er war verglichen zu heute grauslich. Und da hatte man schon reichlich mehr Geräte als in den 70ern.

Und wofür hast du noch einen Mischer und dessen Rack? Ich bin mit meinem Amp für den Bühnensound verantwortlich, nicht für das Zurechtstutzen auf CD-norm.

Gitarristen sind [...] die einzigen Leute, die noch einzelne Pedale nutzen, um Effekte auf ihren Sound draufzuschalten.

Abgesehen von Keyboardern und DJS und manchen experimentierfreudigen Sängern...


Das ganze hier würde wesentlich unpolemischer klingen, wäre dein eigener Post nicht so absolut formuliert. Aber so muss ich sagen: Lieber Junge, du hast den Unterschied zwischen Livesound und Studiosound noch nicht gerallt. Du wirfst anderen Traditionshörigkeit vor und betest selber Dogmen nach ("ohne Kompression geht man im Mix unter", "ein bisschen Delay muss sein", "eine cleane Gitarre ohne Chorus klingt nicht"). Meine Güte, ich habe ja nix gegen Experimentler, aber wenn jemand seinen BASISSOUND so von Effekten abhängig sieht...
 
Das ganze hier würde wesentlich unpolemischer klingen, wäre dein eigener Post nicht so absolut formuliert. Aber so muss ich sagen: Lieber Junge, du hast den Unterschied zwischen Livesound und Studiosound noch nicht gerallt.
War zwar nicht an mich gerichtet, aber trotzdem: Ich würde/werde versuschen, mit meiner Band Live "perfekt" zu klingen und damit im Studio genauso wie Live.
Du wirfst anderen Traditionshörigkeit vor und betest selber Dogmen nach ("ohne Kompression geht man im Mix unter", "ein bisschen Delay muss sein", "eine cleane Gitarre ohne Chorus klingt nicht"). Meine Güte, ich habe ja nix gegen Experimentler, aber wenn jemand seinen BASISSOUND so von Effekten abhängig sieht...
Warum auch nicht? Wenns ihm gefällt?
 
ich finde dies einer der lustigsten treads seit langem, weil ich von anfang an wuste worauf es raus läuft... haha

wenn tatsächlich einer meint, dass es ohne effekte nicht geht dann tut er mir echt leid.
ich verstehe aber jeden wo es geil findet mit effekten zu spielen (zähle mich da auch dazu)!

aber eben eigentlich ist jeder kommentar meinerseits überflüssig ich amüsier mich hier echt jedesmal köstlich beim lesen! DAnke an den treadsteller!
 
[...]aber wenn jemand seinen BASISSOUND so von Effekten abhängig sieht...

Das Problem ist eigentlich dass viele ohne Mischer spielen der sich zwei Kühlschränke neben das Mischpult stellt und natürlich mit dem Gitarristen zusammen seine Soundvorstellungen rausgearbeitet hat.

Oft dient der Verstärker dazu den Gitarristen zu hören, nicht zuletzt im Proberaum. Und wenn man sich mal anschaut wie wenig Klampfer sich überhaupt Gedanken machen über die Frequenzaufteilung in der Band oder sich mal überlegen ob der ein oder andere Notchfilter nicht doch vielleicht mal sehr angebracht wäre - dann versteht man auch warum in dem meisten Proberäumen der der übliche beschissene und vermatschte Sound herscht.


Wenn man mal selber mal einen Song produziert, dann erschreckt man sich wie viel Bearbeitung eine Gitarrenspur braucht um überhaupt im Kontex der anderen Instrumente klingen zu können. Klar, Livesound ist etwas anderes als CD Sound, aber die Physik bleibt trotzdem die gleiche. Verdeckungseffekte, nervige Resonanzen usw. treten dort auch auf. Und der Techniker den man auf den typischen kleinen Konzerten antrifft kann das nicht leisten.
Nun gibt es die technischen Möglichkeiten dass man gleich ein sauberes und brauchbares Signal abliefert - warum diese Möglichkeit nicht nutzen? In der Livesituation bringt ein gut eingestellter EQ ein viel größeres Plus im Gesamtsound als eine 4000 Euro teurere Gitarre.


Die wenigstens haben ihren Haus und Hof Mischer. Aber selbst wenn, jedenfalls mir würde es schwer fallen die Klangformung meines Instrumentes komplett aus der Hand zu geben.
Ich geb zu, ich bin auch Kontrollfreak, dass muss nicht bei jedem so sein.
 
ich muss sagen das ich auch ohne effeket spiele, aber kein gegner dieser bin. ich hatte schon diverse chorusse, wah wahs, delays, phaser, verzerrer usw.; habe diese wieder verkauft....wieder neue gekauft... bei mir ist das ein ständiges hin und her....zur zeit habe ich ein Wah , meinen Texas Red Hot Rod deluxe und meine Vintage ICON gitarre, ich überlege aber mir demächst wieder ein paar gerätchen anzuschaffen...

worauf ich hinaus will....ich denke das ich weder mit oder ohne effekte mit diesem setup (also amp und klampfe) einen schlechten vermatschten sound gehabt hätte...weder im proberaum noch live...desswegen finde ich es nicht richtig das hier vom üblichen proberaum matsch gesprochen wird wenn man keine filter etc einstezt....

ich denke auch das es hier gar nicht so sehr um sowas geht sondern um effektspielereien die man direkt raushört ("in dem solo benutzt der gitarrist einen schnell eingestellten phaser") und nicht ("hier hat der und der einen notchfilter zur nachbearbeitung genutzt")
(ich hoffe man versteht was ich meine)

ich überlasse jedem selber wie er gern spielt...ob nun mit multi direkt in die pa....transe oder marshall fullstack....mit oder ohne effekte....jeder sollte das benutzen was er für seinen sound braucht...und wenn das eben nur ein amp und eine gitarre ist dann ist das gut....klar ist das im studio was anderes....und was da nachbearbeitet wird ist nicht wenig, aber zu sagen das ein kleines setup allein nicht klingen kann halte ich für schwachsinn...
 
Das Problem ist eigentlich dass viele ohne Mischer spielen der sich zwei Kühlschränke neben das Mischpult stellt und natürlich mit dem Gitarristen zusammen seine Soundvorstellungen rausgearbeitet hat.

Oft dient der Verstärker dazu den Gitarristen zu hören, nicht zuletzt im Proberaum. Und wenn man sich mal anschaut wie wenig Klampfer sich überhaupt Gedanken machen über die Frequenzaufteilung in der Band oder sich mal überlegen ob der ein oder andere Notchfilter nicht doch vielleicht mal sehr angebracht wäre - dann versteht man auch warum in dem meisten Proberäumen der der übliche beschissene und vermatschte Sound herscht.


Wenn man mal selber mal einen Song produziert, dann erschreckt man sich wie viel Bearbeitung eine Gitarrenspur braucht um überhaupt im Kontex der anderen Instrumente klingen zu können. Klar, Livesound ist etwas anderes als CD Sound, aber die Physik bleibt trotzdem die gleiche. Verdeckungseffekte, nervige Resonanzen usw. treten dort auch auf. Und der Techniker den man auf den typischen kleinen Konzerten antrifft kann das nicht leisten.
Nun gibt es die technischen Möglichkeiten dass man gleich ein sauberes und brauchbares Signal abliefert - warum diese Möglichkeit nicht nutzen? In der Livesituation bringt ein gut eingestellter EQ ein viel größeres Plus im Gesamtsound als eine 4000 Euro teurere Gitarre.


Die wenigstens haben ihren Haus und Hof Mischer. Aber selbst wenn, jedenfalls mir würde es schwer fallen die Klangformung meines Instrumentes komplett aus der Hand zu geben.
Ich geb zu, ich bin auch Kontrollfreak, dass muss nicht bei jedem so sein.
Oh Gott, dabei will ich doch bloß Rock'n'Roll machen!
 
Hahah, mir wurde grad in der Probe von Bandmitgliedern gesagt, dass ich nicht genug Effekte verwende. Dann werde ich wohl mal das GT-8 ein Bisschen mehr ausreizen muessen :D...
 
wenn tatsächlich einer meint, dass es ohne effekte nicht geht dann tut er mir echt leid.

Super, mit diesem Satz bist du genauso schlimm wie die Brett-vorm-Kopf-Blueser aus manchen Foren!

So als Denkansatz: Könnte es vielleicht Amps geben, die von sich aus schon gut klingen? Und, Überraschung: Das, was ihr jetzt als Effekt bezeichnet, hat ein guter Amp schon an Bord - das nennt sich Klangregelung. Nix gegen Effekte als Effekte (da gibt es tolle Beispiele, Mike Einziger, David Fiuzcynsky,...), aber wer Effektenutzung für Livezwecke zum DOGMA macht... versteht ihr, was mich so daran erschüttert?

Oh Gott, dabei will ich doch bloß Rock'n'Roll machen!

Exakt. Und mit diesen Worten kehre ich diesem mittlerweile mehr als dämlichen
Thread den Rücken.
 
Zitat von Steelwizard:
Oh Gott, dabei will ich doch bloß Rock'n'Roll machen!
Zitat von Nighthawwkz:
Exakt. Und mit diesen Worten kehre ich diesem mittlerweile mehr als dämlichen
Thread den Rücken.
Es soll ja auch andere Musikrichtungen ausser ehrlichem, handgemachten, authentischen schweißgetriebenem Rock´n´Roll geben ...
 

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