Braucht ein guter Gitarrist zwangsweise Effektgeräte?

Verzerrter Rhythmus soll so Richtung alter Zappa, Jeff Beck, Hendrix gehen, also schon richtig brachial, ein Stück weit fuzzig, mittenbetont, viel Sustain, trotz Mitten nicht zu weich.

Zvex Fuzz Factory, Fulltone 70s

Lead mag ich es lieber singend, so eher eine Mischung aus Clapton, B.B. King, Petrucci, Vai. Hier stellt sich insbesondere die Frage nach dem Delay; ob es ohne zu trocken ist.

Mischung aus Booster + Overdrive + Endstufenzerre + Spieltechnik. da musst Du Dich rantasten. Delay ist nicht vorrangig, da zunächst der Grundsound des Tons stimmen muss, an dem das Delay ja nicht beteiligt ist. Es doppelt diesen nur.
 
Also ich werde mich jetzt erstmal mit Verzerrern und dem richtigen Aufbau eines Boards beschäftigen. Ich möchte nach wie vor erstmal die Finger von sonstigen Effekten lassen und mal abwarten, wohin mich meine nächsten Gehversuche entwickeln - ob ich weine oder ob es diesmal klappt ;)

Auf jeden Fall vielen Dank für all die Antworten - es hat mich vor allem ein wenig von der schwarz-weiß-Sicht gelöst. Falls es jemanden interessiert, kann ich ja später mal berichten, wie es von statten gegangen ist.
 
...eine Gitarre.:D

Niemand braucht zwangsweise Effekte. Ich benutze sie zwar gerne, könnte aber alles auch ohne spielen (guter Grundsound clean/Brett vorausgesetzt).

Für mich persönlich gibt es drei Klassen von Effekten:

1. Räumliche Effekte: Delay, Reverb
Diese Kategorie ist bei maßvollem Gebrauch eigentlich kein Effekt, sondern simuliert einen fiktiven Raum, eine Halle, eine Kammer, also etwas, das natürlich zustande kommen könnte.

2. Modulationseffekte: Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Vibrato, u.ä.
Diese Kategorie greift schon stärker in den Grundsound ein. Ein schwebender Chorus weniger, ein Düsenjäger-Flanger stark.

3. "Echte" Effekte: Wah, Talk-Box, Whammy, Ringmodulator, Stepsequencer, Arpeggiator, Rhythm Delay, u.ä.
Hier ist der Effekt sound- und ggf. auch spielbestimmend. Ebenso ist solch ein Effekt auch für das Publikum klar als solcher hörbar.

Für mein Empfinden sollten die Effekte der Kategorie 3 im Songkontext sinnvoll und ggf. auch mal extrem heftig aber dafür dann nur selten eingesetzt werden. Ein Negativ-Beispiel ist mMn der sonst von mir sehr geschätzte Richie Sambora (Bon Jovi) mit seinem mitunter willenlosen und übertriebenen Talk-Box Einsatz bei Live-Konzerten. Das ist mir extrem zuviel. Normal würde ich mich darüber freuen, so nervt es nach kurzer Zeit.

Meine persönlichen Lieblingsdauereffekte für den Grundsound sind Delay (bei Overdrivesounds) und Chorus bei Overdrivesounds, die weicher klingen sollen und bei cleanen Sachen, die ein wenig schweben sollen.

Flanger setzte ich pointiert und dynamisch 1-2 Mal pro Gig ein. Wah ist mein Liebling, weil es beim Spielen entsteht und direkt auf die Art zu spielen wirkt. Aber auch hier gilt: Beschränken ist eine Tugend, damit die Einsätze beim Publikum ein Leuchten in den Augen verursachen und kein Gähnen um die Mundwinkel....;)

Ein Muss ist das aber alles nicht. Kein (wirklicher) Akustik-Gitarrist hat beispielsweise so etwas. Trotzdem besteht dort eine Palette der Ausdrucksmöglichkeiten, die umwerfend ist.

LG Jörg

P.S. ich benutze nur das Wah als Vorschaltgerät!! Alle anderen Effekte kommen digital aus meinem GSP2101. Somit habe ich keinen Stress mit Rauschen, schlechtem Bypass, Signalverschlechterung vor dem Amp.....
 
Ich finde auch nicht, dass man als guter Gitarrist zwangsweise Effekte braucht. Wenn man auf die Effekte nicht angewiesen ist, machts einen ja nicht schlechter ;) Kommt ja auch noch auf die Musikrichtung an, ich benutze z.b fast nur Cleankanal + Zerrkanal, dazu nur ab und zu Wah-Wah und einen EQ für Soli, einfach nur weil ich keinen Flanger oder ähnliches brauche, um meinen Sound zu haben. Wenn du mit deinem Sound so zufrieden bist, dann lass es auch so, da machst du dir mit Effekten wohl eher den Sound kaputt als besser. Und wenn jemand zu dir sagt, du wärest schlecht weil du keine Effekte benutzt kann er dir ja einfach mal an die Füße fassen :great:
 
Ein Rack ist wirklich etwas überdimensioniert, aber die wirklich interessante und vielleicht auch philosophische Frage wäre, ab wann man ein Board braucht.
Wieso denn? Egal ob ich in meinem Schlafzimmer oder innem Stadion spiele - der perfekte Sound wär mir immer wichtig.
Wieso ist ein Rack überdimensioniert wenn du in 'ner kleineren Location spielst? Sind die Gäste dort schlechtere Menschen? Die haben auch einen guten Sound und eine Band die alles gibt verdient.
 
Wieso denn? Egal ob ich in meinem Schlafzimmer oder innem Stadion spiele - der perfekte Sound wär mir immer wichtig.
Wieso ist ein Rack überdimensioniert wenn du in 'ner kleineren Location spielst? Sind die Gäste dort schlechtere Menschen? Die haben auch einen guten Sound und eine Band die alles gibt verdient.

Aber die Achzigerjahrestadionrockdelays klingen in einem kleinen Raum einfach albern. Übrigens: Kleines Equipment heißt nicht schlechter Sound...
 
Wieso denn? Egal ob ich in meinem Schlafzimmer oder innem Stadion spiele - der perfekte Sound wär mir immer wichtig.

Mir auch!

Wieso ist ein Rack überdimensioniert wenn du in 'ner kleineren Location spielst?

Das verstehe ich auch nicht. Zumal Rack für mich nur die Verpackungsform des Equipments darstellt und auch nicht gleich 2 Kühlschränke voll 19" Zeugs dastehen müssen.

Die haben auch einen guten Sound und eine Band die alles gibt verdient.

Das hat wiederum nichts mit Effekten zu tun, sondern eben mit alles geben und gutem Sound.

Aber die Achzigerjahrestadionrockdelays klingen in einem kleinen Raum einfach albern.

Man nimmt den Effekt, der passt. Und wenn Achzigerjahrestadionrockdelays passen, nimmt man die eben. Die kriegt man übrigens aus jedem einigermassen guten Fusstreterdelay auch raus...

Übrigens: Kleines Equipment heißt nicht schlechter Sound...

Stimme ich zu.

Merkt Ihr, wie kleinlich die Diskussion gerade wird? Erzählt doch mal lieber was Ihr macht, warum Ihr es macht. Fände ich deutlich konstruktiver!

LG Jörg
 
georgyporgy schrieb:
Das hat wiederum nichts mit Effekten zu tun, sondern eben mit alles geben und gutem Sound.
Hat es natürlich, aber für nen guten Sound zählt eben auch das Gesamtsetup eines Musikers. Ich sag nicht, dass man ein Rack braucht, aber wenn man Effekte benutzt sind die halt auch Teil des Gesamtsetups.
Aber die Achzigerjahrestadionrockdelays klingen in einem kleinen Raum einfach albern.
:D
Übrigens: Kleines Equipment heißt nicht schlechter Sound...
Das ist mir schon klar. Aber ich versteh halt nicht, warum ein Rack als überdimensioniert betrachtet, und deshalb gar nicht weiter drüber nachgedacht wird, wenns evtl die ideale Lösung darstellen könnte.
Vor allem:
georgyporgy schrieb:
Zumal Rack für mich nur die Verpackungsform des Equipments darstellt und auch nicht gleich 2 Kühlschränke voll 19" Zeugs dastehen müssen.
 
ich würde sagen JA ich brauche effekte!

also nicht immer ich spiel auch in ner band wo ich nix effekte benutz... aber ich liebe effekte, es ist fast eine krankheit(nicht ganz) aber ich mag es immer wieder zu tüfteln, dann wieder etwas verkaufen und dafür was anderes anzu schaffen, sich ärgern, dassman ein gerät verschenkt hat, und dann wieder sein ganzes erspartes für etwas rauswerfen wo irre spass macht aber man eigentlich gar nicht braucht!

nun mir machen effekte spass! klar geht es ohne, aber niemand macht mir nur mit amp und gitte solche space sounds wie ich sie mit meinen geräten veranstalte!
 
Ja, ich benutze auch gern Effekte. Im wesentlichen Wah, Delay und Chorus. Obendrauf meistens ein klein wenig Hall.

Mit 'nem Wah kann man halt, vorrausgesetzt man ist ein bisschen kreativ, sehr viel machen.

Delay ist toll, beim Solo sowieso, allerdings passts hin und wieder auch bei Rhytmus Sounds und bei cleanen Sounds kann man auch sehr viel tolles damit machen. Denkt nur mal an Pink Floyd. Ein gutes Delay sollte warm klingen und auch die ganzen "Space Echo" Oszillationseffekte beherrschen. Die ganz klassischen Analog Delays haben mir aber mit ~300 ms eindeutig zu wenig Delay Time, bis zu einer Sekunde sollte schon drin sein.
Auch toll ist ein Delay in Verbindung mit einem Volume Pedal (oder Vol Poti, aber das ist je nach Gitarre und persönlicher Spieltechnik ein bisschen unpraktisch) um Streicher zu simulieren, siehe Yngwie Malmsteens Echo Etude. Das Volumepedal gehört dabei imo vor die Zerre. Halspickup ist dabei auch eine gute Idee.

Ein Chorus kann eigentlich alle Sounds bereichern, ob Clean, Rhytm oder Lead. Man muss ihn halt so einstellen, dass er nicht alles vermatscht, aber der Effekt trotzdem da ist. Und man muss natürlich drauf achten, wo er passt und wo nicht. Es gibt Lieder, deren Atmosphäre kommt ohne Chorus einfach besser rüber.
 
Frage: Braucht ein guter Gitarrist zwangsweise Effektgeräte?
Antwort: NEIN! Ein GUTER Gitarrist holt auch so mehr als genug aus seiner Gitarre raus!

Effekte brauchst du wirklich nur dann, wenn dieser an einer bestimmten Stelle gut in einen bestimmten Song passt und diesen dadurch bereichert! Ansonsten auf jeden Fall weglassen... ist nur unnötig Geld, Arbeit und die Versuchung sie dann doch irgendwo einbauen zu müssen ist zu groß und verleitet oft dazu sie an der falschen Stelle zu verwenden!

MfG, Czebo
 
Klar, Effekte müssen schon passen, aber manche Sachen gehen halt einfach nicht ohne. Stell dir zB. mal Pink Floyd ohne Effekte vor.
Es spielt halt nicht jeder nur geradelinigen Rock.
 
Interessanter Tread.
Mein Senf dazu:

Ich selber finde es saucool, wenn einer nur mit seiner Gitarre und nem Amp ne fette Show hinlegt. Wenn ich selber vernünftig mit nem Volume-Poti umgehen könnte würde ichs höchstwahrscheinlich auch so machen :D :rolleyes:

Trotzdem hab ich ein Effektboard und bin auch ein ziemlicher Gearhead, was das angeht.
Zu den Effekten im Einzelnen und den Gründen warum ich sie spiele (ich denke, das ist das was hier am meisten zum Thema beiträgt)
Weitere Effekte sind immer wieder in Planung und zur Probe da, weil die Suche ja auch schon riesen Spaß macht *g*

1) Boss SD2 als Hauptzerre, weil ich bisher nichts gefunden hab was näher an meine Soundvorstellungen ranreicht. Außerdem hab ich Probleme mit dem "Treffen" der kleinen Ampschalter, weil ich noch singe und dann sozusagen blind aufs Board trete. Früher ging der Tritt abundzu mal ins Leere, und wenn sowas ca. 1x im Monat passiert nervts mich schon tierisch!

2) Boss DS2 als Booster. Hat sehr viele Mitten und springt förmlich nach vorn. Außerdem koppelt es sofort, wenn man aufhört zu spielen, da sind dann aber beide Zerrer gleichzeitig an. (Ich steh saumäßig auf Noise-Feedback :cool: )

3) Boss CH1 Chorus, volle Hütte aufgedreht, dient als Noise-Schwammie-Zumüll-Krasseffekt. Sobald ich nen Chorus finde, der so stark einzustellen geht, daß er einem Vibrato gleichkommt, hab ich 2 auf dem Board. :D (Spare grad für den Maxon, der soll ziemlich weit aufzudrehen gehen, konnte ihn aber leider bisher noch nicht live testen)

4) Orion Goldfuzz, für Fuzzsounds, die zu 100% für Noise usw. eingesetzt werden. Die Selbstoszilationen sind einfach zu geil!

5) Boss DD7 Delay hab ich zwar, wird aber bisher nicht genutzt. Komischerweise ist mir noch keine Stelle aufgefallen wo es hinpasst und songdienlich wirkt, deshalb zwar vorhanden, aber (noch) nicht eingesetzt. Wir werden sehen...

6) Wah, hatte ich mal, hat mich aber genervt immer auf der Stelle zu stehen. Ich mag es eher, den Effekt anzuschalten und dann rumhüpfen zu können :redface:
Außerdem hab ich es so selten eingesetzt, daß es gehen mußte. (auch aus Platzgründen) Seit dem kommt der Chorus pro Gig auch 1-2 Mal öfter dran.

Abschließend würde ich sagen, daß ich nichts außer Clean+Verzerrt bräuchte, wenn ich nicht so ein Noise-Fan wäre. Passt aber auch zu unseren Gigs und unserer Mucke.
Hab aber auch schon unplugged und dann logischerweise ohne jegliche Effekte gespielt und trotzdem gut gerockt. :great:
 
@NoEntry
Das war sehr gut! Besser könnte ichs nicht ausdrücken!
"Komischerweise ist mir noch keine Stelle aufgefallen wo es hinpasst und songdienlich wirkt"
Es muss sich hier unweigerlich die Frage stellen: Warum Effekte?
Wir sind uns - denke ich - alle einig, wenn wir sagen, dass etwas, was soundtechnisch nicht da ist, auch nicht geil klingen kann; Will konkret sagen:
Ich achte darauf, dass ich von meinen Fingern ab am Anfang der Signalkette einen fetten Sound hinbekomme. Das fängt beim Greifen und dem Riffworx an und endet bei Bending, Vibrato usw., das muss FETT sein. Dann kommt die Gida, die den Sound meiner Finger einfach FETT auf den Verstärker überträgt, der - in meinen Augen/Ohren - ohnehin FETT ist (isn Mesa Roadking:D). Meinen Multieffekt (en Nova System von T.C.) benutze ich im parallelen Weg mit eher geringerem Mischverhältniss. Warum nun? Bei der Musik, die ich mache, sind Effekte lediglich dazu da, meinen Klang bei songdienlichen Passagen etwas zu "färben" und aufzupeppen, zB einen Flanger beim Solo oder einen Detuner bei geschlagenen clean Akkorden usw. Wenn es die Musik allerdings erfordert, dass du deinen Chorus voll aufrotzt, dann mach das.

Um auf die Frage gaaaaanz am Anfang dieses Threads zurückzukommen:
Ein guter Gitarrist kann nur in seiner(!) Musik stattfinden. D.h. wenn du einen effektlosen Angus Y. in eine effektbefüllte Fantômas reinmorphst, wird er genauso abkacken wie ein Reinhard Mey bei Dream Theater. Stets sollten Effekte und deren (Nicht)Gebrauch der Musik untergeordnet werden, nicht umgekehrt.

Und jetzt brauch ich en Kaffee.

peace
 
Moin,
meiner Meinung nach braucht man nicht mehr als einen Halleffekt. Klar sind die anderen ganz nützlich aber ich brauche sie einfach nicht. Man könnte Effekte als Schnick-schnack bezeichnen, andere wiederum halten sie für sehr relevant. :D
Aber es kommt natürlich immer darauf an WAS man spielt!
Jedem das seine!
 
Das kommt auf einige Sachen drauf an:

Was fuer nen Amp spielt man? Mit meinem VH100R brauche ich eigentlich kaum Effekte. Hall in allen Kanaelen auf 12 uhr, und ab geht's. Ab und zu Wah, und das war's eigentlich. Das Ding hat so nen singenden, "fluiden" Sound, dass ich sogar kein Delay mehr nutze (und das in ner Top 40 Band!)... Mit meinem GTA-15 ist der Sound aehnlich tragend und singend, aber hat eben viel niedrigere Zerrgrade. Deswegen der Einsatz von Boostern und Zerrern...

Was macht man fuer Musik? Fuer Progressive Metal braucht man z.B. ein paar Effekte mehr als bei klassischem Jazz, oder Blues.

Wie sauber spielt man? Frueher hab ich beim Solospiel recht viel Delay und Hall verwendet, weil es eben das Spielen leichter gemacht hat... die Noten verfliessen dadurch sehr ineinander, und man rutscht viel leichter von Noto zu Note. Inzwischen brauche ich das nicht mehr wirklich, und spiele groesstenteils trocken (bis auf die Zerre, natuerlich :))...
 

Tschuldigung, aber ich muss immer kotzen, wenn ich den Spruche sehe, dann auch noch in Fett.

Pervertiert gebraucht wurde die deutsche Übersetzung „Jedem das Seine“ als von innen zu lesendes Motto am Eingangstor des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald.
 
Tschuldigung, aber ich muss immer kotzen, wenn ich den Spruche sehe, dann auch noch in Fett.

Dann Benutze doch bitte auch "Muttertag" und "Autobahn" nicht mehr. Eigentlich unbefleckte Begriffe durch einmaligen (und noch nicht mal sonderlich bekannten) Missbrauch zu tabuisieren hilft eher den Nazis als sonst jemandem.

Zum Thema: Ich habe für mich festgestellt, dass man Effekte am besten erst nach dem Songwriting bzw. dem Festlegen der Songs nutzt. Und dann immer schön nach dem Schema "braucht man das jetzt?" Das Shaft theme braucht Wah, U2-Songs brauchen Delay - Aber Kein Metalgitarrist kann mir erzählen, dass er für sein Speedsolo jetzt UNBEDINGT ein Delay (Mix auf 20%) braucht. Warum unbedingt? Weil die Leute sonst rausgehen und "Scheißkonzert" murmeln?

Ich habe einen entscheidenden Knackpunkt entdeckt: Die Typen mit den fetten Multieffekten und riesigen Treterarsenalen liefern, statistisch gesehen, die langweiligsten und schlechtklingendsten Shows. Kein gutes Konzert, auf dem ich in den letzten drei Jahren war, hatte Gitarristen mit mehr als fünf Tretern dabei. Warum? Weil a) der Sound sonst überladen wirkte oder b) keine richtige Abgehstimmung aufkommt, wenn der Gitarrist null abgeht und stattdessen konzentriert auf seinem Quadratmeter bleibt, weil ja in zwanzig Sekunden der Flanger...

Das Höchstmaß an Effekten ist erreicht, wenn sie einem Nichtmusiker soundtechnisch negativ auffallen und/oder sie den Gitarristen vom Spielen und Abgehen ablenken - und diese Grenze ist wesentlich öfter erreicht als man denkt.
 
Ich habe einen entscheidenden Knackpunkt entdeckt: Die Typen mit den fetten Multieffekten und riesigen Treterarsenalen liefern, statistisch gesehen, die langweiligsten und schlechtklingendsten Shows. Kein gutes Konzert, auf dem ich in den letzten drei Jahren war, hatte Gitarristen mit mehr als fünf Tretern dabei. Warum? Weil a) der Sound sonst überladen wirkte oder b) keine richtige Abgehstimmung aufkommt, wenn der Gitarrist null abgeht und stattdessen konzentriert auf seinem Quadratmeter bleibt, weil ja in zwanzig Sekunden der Flanger...

Das Höchstmaß an Effekten ist erreicht, wenn sie einem Nichtmusiker soundtechnisch negativ auffallen und/oder sie den Gitarristen vom Spielen und Abgehen ablenken - und diese Grenze ist wesentlich öfter erreicht als man denkt.

Kann ich voll und ganz unterschreiben!

...Und dann gibts da noch die Typen die ihre Effekte umschalten ohne daß man eine Soundveränderung hören würde. Das sind dann meistens die, die dann auch 2 1/2 Stunden für den eigenen Gitarren-Soundcheck brauchen und nachher trotzdem Kacke klingen :D
 
Dann Benutze doch bitte auch "Muttertag" und "Autobahn" nicht mehr. Eigentlich unbefleckte Begriffe durch einmaligen (und noch nicht mal sonderlich bekannten) Missbrauch zu tabuisieren hilft eher den Nazis als sonst jemandem.
Richtig. Völlig lächerlich.
Zum Thema: Ich habe für mich festgestellt, dass man Effekte am besten erst nach dem Songwriting bzw. dem Festlegen der Songs nutzt. Und dann immer schön nach dem Schema "braucht man das jetzt?" Das Shaft theme braucht Wah, U2-Songs brauchen Delay - Aber Kein Metalgitarrist kann mir erzählen, dass er für sein Speedsolo jetzt UNBEDINGT ein Delay (Mix auf 20%) braucht. Warum unbedingt? Weil die Leute sonst rausgehen und "Scheißkonzert" murmeln?
Naja da hast du schon recht, aber es hat halt einen gewissen Sound der gut klingt. Also warum nicht einsetzen?
Ich benutz Delay in dem Zusammenhang eigentlich ganz gerne, brauche es da aber nicht.
Was anderes sind andere Songs die ich geschrieben hab. Gabs schon oft, dass ich einen Song im Kopf hatte, zB eine Intro die einfach UNBEDINGT einen spacigen Delay Soundteppich braucht, sonst klingt sie einfach völlig anders als gewünscht. Halte ich für Legitim. Ich bin ein Künstler also hab ich künstlerische Freiheit.
Ich habe einen entscheidenden Knackpunkt entdeckt: Die Typen mit den fetten Multieffekten und riesigen Treterarsenalen liefern, statistisch gesehen, die langweiligsten und schlechtklingendsten Shows. Kein gutes Konzert, auf dem ich in den letzten drei Jahren war, hatte Gitarristen mit mehr als fünf Tretern dabei. Warum? Weil a) der Sound sonst überladen wirkte oder b) keine richtige Abgehstimmung aufkommt, wenn der Gitarrist null abgeht und stattdessen konzentriert auf seinem Quadratmeter bleibt, weil ja in zwanzig Sekunden der Flanger...
Naja, mir geht auch nicht um Abgehstimmung in erster Linie sondern um Atmosphäre in der Musik. Klar, es darf trotzdem rocken (ich arbeite auch darauf hin bei manchen Songs, ich schreib schon auch Headbanger) und ist immernoch Metal, aber Atmosphäre ist das ultimativ wichtigste. Wenn ein Gitarrist stoned auf dem Drumriser hockt und sich da nicht wegbewegt bis er ein 20 minütiges Solo beendet hat ist das Konzert deswegen noch lange nicht schlecht. Kommt immer auf den Kontext an, manche Leute spielen ja auch was anderes als Metal.
Überladen wirken auch die meisten modernen Produktionen oder Blind Guardian seit einigen Alben.
Multis mag ich aber auch nicht unbedingt.
Das Höchstmaß an Effekten ist erreicht, wenn sie einem Nichtmusiker soundtechnisch negativ auffallen und/oder sie den Gitarristen vom Spielen und Abgehen ablenken - und diese Grenze ist wesentlich öfter erreicht als man denkt.
Ein Effekt kann halt auch zum Instrument werden. Ich sag nur "Analog Delay" und "oszillieren".
 

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