Boxenbau->alle die bauen oder fragen haben!

  • Ersteller Crunchyman
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Habe den Thread gerade erst entdeckt und stichprobenartig gelesen. Mein erster Vorschlag wäre, mal Möglichkeiten zu diskutieren, wie man klanglichen Unzulänglichkeiten seines vorhandenen Krams eventuell zu Leibe rücken kann.

Ich denke, dass man zum Beispiel dröhnende Gitarrenboxen oft schon durch eine andere Aufstellung (drehen um wenige Winkelgrade, verrücken um ein paar Dezimeter) beruhigen kann.
Hilft das nicht, kann man sich überlegen, dass Gehäuse zu versteifen, indem man Streben zwischen den Wänden einbringt oder auf die Gehäusewände leimt oder aber die Wände mit Bitumenmatten beklebt (was natürlich auch das Gewicht der Box erhöht). Der Effekt ist oft hörbarer als der Unterschied verschiedener Hölzer zu MDF.

Sehr gut finde ich den Einwand, dass Gitarristen sehr konservativ sind, was die Bauform der Boxen angeht. Ich war früher auch auf 4 x 12" eingeschworen. Bis sich unser Solo-Gitarrist eine 1x12"- Bassreflex-Box zulegte, die im Probenraum besser drückte als das Halfstack, das ich benutzen durfte.

Der größte Vorteil aber offenbarte sich beim Transport: Er konnte seine Box plus Top allein in einem Gang bewegen, ohne Rückenprobleme zu befürchten. Für so ein Halfstack geht man zweimal, für die Box ist ein zweiter Mann sehr angenehm. (Vom benötigten Platz im Kofferraum ganz zu schweigen.)

Dass BR zwingend unpräzise Wiedergabe bedeutet, kann ich so nicht unterschreiben. Meine Hifi-Boxen sind als BR-Gehäuse konstruiert und haben eine sehr definierte Wiedergabe im Bassbereich. Und das mit sehr preiswerten Chassis aus dem PA-Sektor (Eminence Alpha-8).

Gruß
Andreas
 
Hi,

here we go:

Anmerkung am Anfang: In diesen Messreihen berücksichtige ich nur den Frequenzgang und die Bündelung. Andere Faktoren wie Klirr etc lasse ich mal außen vor, da diese klanglich nicht so direkt und ohne weiteres wahrnehmbar sind.

Erste Konfiguration (2x Celestion G12T-100)

Kurzer Klangeindruck: Klanglich sehr modern, "gesoundet" (viel Baß und viele Höhen), sehr wenig des "holzigen" Klangs der Celestion erkennbar (für manch klingt dies dann leblos, leider auch für mich, deswegen habe ich die Chassis ja auch ausgetauscht. Für High-Gain aber optimal geeignet...).

Messung axial von vorne mittig zwischen den beiden Chassis, axial vor dem linken und axial vor dem rechten:



Interessant, weil es eine Combo ist, die man üblicherweise in einem mehr oder weniger großen Winkel von oben hört, ist die Messung aus 45° von oben mittig zwischen den Chassis:




Und einmal 45° von links und 45° von rechts:




Das sieht gemittelt dann so aus:


Gemittelt bedeutet: Dieser Graph ist eine Mittelung aus vielen verschiedenen Winkeln, sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung. Des nennt man Energiefrequenzgang.


Zweite Konfiguration (Celestion G12T-100 + Celestion G12-65)

Klanglicher Eindruck: Mehr Holz im Klangbild, etwas weicher, allerdings inhomogen. Die Chassis sind klanglich wohl zu verschieden, als dass sie in dieser Mischbestückung gut harmonieren.

Messung axial von vorne mittig zwischen den beiden Chassis (grau), axial vor dem linken (rot, G12-65) und axial vor dem rechten (blau, G12T-100):



Wie man sieht liefert der Oldie-Töner obenrum weniger Pegel, was sich auch deutlich im Klang widerspiegelt.


45° von oben, mittig:



Das sieht ganz okay aus, schöner Abfall ohne größere Ausbrüche.


45° von links (G12-65, violett) und 45° von rechts (gelb, G12T-100):




Und der Energiefrequenzgang:




Messungen sind allesamt in Ordnung, allerdings gefällt mir persönlich die Inhomogenität der Bestückung nicht. Ich weiß nicht, ob dies bei anderen Mischbestückungen auch so ist, ich kann mir es aber vorstellen. Bei 4x12"-Boxen mit jeweils zweimal 2x12"-Chassispaaren tritt dieses Problem selbstverständlich nicht so gravierend auf, da hier die akustischen Zentren aller Chassis in die Mitte der Box fallen.


Dritte Konfiguration (2x Celestion G12-65)

Klanglich mein absoluter Favorit. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich High-Gainige Verstärkereinstellungen nur im Notfall verwende und eher der Clean- bis Crunsh-Typ bin. Hier kommt der holzige, warme und sahnige Klang der alten Schmuckstücke richtig zur Geltung. Das soll die G12T-100 keinesfalls abwerten, denn ich kann mir vorstellen, dass sie im Metal-Bereich die durchaus bessere Wahl sind. Zu mir jedenfalls passen sie nicht...


Messung axial von vorne mittig zwischen den beiden Chassis, axial vor dem linken und axial vor dem rechten:




45° von oben:



Diese Abhörposition ist nach wie vor die angenehmste.


Einmal von links, einmal von rechts im Winkel von ca 45°:



Gibt sich nicht viel. Spricht für die Paargleichheit der Chassis.


Und gemittelt:



Hier kann man wohl am deutlichsten erkennen, wieso die alten 12-Zöller so weich klingen.


Im Vergleich zu den neuen Celestions sieht das dann so aus:



Sehr deutlich ist es nicht, aber man erkennt, wer obenrum mehr Schallenergie in den Raum wirft.


Ich hoffe, hiermit kann ich euch einen weiteren Beweis dafür liefern, dass offensichtliche Klangunterschiede auch offensichtlich messbar sind.

Als kleines Extra für die Recording-Sektion oder bei der Abnahme von Gitarrenboxen bei Konzerten liefere ich hier die messtechnischen Unterschiede bei verschiedenen Positionen des Mikrofons vor der Membran.




Als ich das Mikrofon genau in der Mitte des Chassis platziert habe, kam die rote Kurve heraus. Etwa weiter vom Zentrum entfernt die graue und ganz am Rand die blaue. Hiermit ist klar, welchen Effekt dies bewirkt ;)

Grüße,
Florian
 
Dass BR zwingend unpräzise Wiedergabe bedeutet, kann ich so nicht unterschreiben. Meine Hifi-Boxen sind als BR-Gehäuse konstruiert und haben eine sehr definierte Wiedergabe im Bassbereich. Und das mit sehr preiswerten Chassis aus dem PA-Sektor (Eminence Alpha-8).

Gruß
Andreas

Morgen,

Doch das ist zwingend. In welchem Ausmaß und wie weit man damit leben kann ist variabel, aber das verzoegerte Ein und Ausschwingen sind zwingend. Fuer Gitarre müsste man jetzt Fb so hoch legen, dass es wirklich stört, oder man lässt es so tief wie ueblich (40-60Hz), dann arbeitet der Resonator garnicht und ich hab im Übertragungsbereich 1:1 das Verhalten einer CB.

Geschlossene Gitarrenboxen sind ja ein sehr dankbares Projekt, weil man nach Belieben pfuschen kann. Ob die Box 20l mehr oder weniger hat wirkt sich kaum hoerbar aus, Undichdigkeiten sind egal, Abstrahlverhalten kann man bei nem 12" bis 5k sowieso ignorieren :)
Gehäuse sollt nicht schwingen, fertig.
TSP's kann man bei den Chassis sowieso vergessen, die stimmen schon bei den nobleren PA Speaker Herstellern nicht. Muesste man nachmessen. Und das wegen einer eventuellen Aenderung des Qtc um +/- 0,1? Wo ein 0,8mm Xmax Guit Chassis sowieso nurmehr rotzt, weil es wimmernd in der Einspannung haengt?

30-40l CB pro 12" und geht scho.

cu
martin
 
Sehr interessant, deine Messungen!

So ganz entsprechen sie aber nicht den Diagrammen von Celestion, ich hätte mehr Pegel zwischen 1 und 5kHz erwartet, aber um das zu beurteilen, müsste man die Messmethoden von Celestion kennen. Aber die Höreindrücke mehr Bass/mehr Höhen beim G12T100 lassen sich doch schön erklären.
 
Hi,

Doch das ist zwingend.

Aber nicht in dem Ausmaß, wie es hier verteufelt wird. Ich empfehle die Lektüre dieses Artikels vom Visaton-Chefentwickler Friedemann Hausdorf und, wer will, für die Grundlagen diesen Artikel.

Zur besseren Interpretation und dem Verstehen der Auswirkungen der Berge und Senken in meinen oben gezeigten Messungen bitte dieses PDF lesen :)

Hi the_flix,

die Messmethoden ändern nichts daran, dass alle großen 12" von Celestion diese Senke haben. Wieso sie auf der Celestion-Website weniger stark zum Tragen kommt, ist einfach zu sagen: Die haben ihre Messungen marketing-freundlich geglättet. Wenn Bedarf besteht, stelle ich meine Messungen auch nochmal stärker geglättet ein :D
Mit der Lektüre des oben verlinkten PDFs lässt aber darüber hinaus noch auf andere klangliche Verschiedenheiten der beiden Chassis schließen, wenn man weiß, wo das Gehör am empfindlichsten ist.

Grüße,
Florian
 
Moin,

dodl schrieb:
In welchem Ausmaß und wie weit man damit leben kann ist variabel, aber das verzögerte Ein- und Ausschwingen sind zwingend. Für Gitarre müsste man jetzt Fb so hoch legen, dass es wirklich stört, oder man lässt es so tief wie üblich (40-60Hz), dann arbeitet der Resonator garnicht und ich hab im Übertragungsbereich 1:1 das Verhalten einer CB.
Deine Argumentation ist viel zu verallgemeint. Natürlich schwingen BR-Syteme schlechter aus als CB (wobei ein Dipol noch erheblich besser wäre als CB), aber Du vernachlässigst den Raumeinfluss - der versaut das Ausschwingen nämlich erheblich stärker als jede noch so schlechte BR-Abstimmung.
Es hat sicher seinen Grund, warum schätzungsweise 90% der auf dem Markt befindlichen PA- und HiFi-Lautsprecherkisten als BR und nicht CB konstruiert sind.
Dass sich die meisten Gitarrenlautsprecher wegen pottenhohem Qts kaum sinnvoll in BR betreiben lassen, sollte klar sein - aber es gibt auch Ausnahmen und solange es "klingt", ist mir egal, welcher Treiber in welchem Gehäuse werkelt.

Zu den Messungen: Erstmal Hut ab, interessant - aber ehrlich gesagt, kann ich da nicht viel erkennen, zumindest nichts, was den beschriebenen Klangeindruck bestätigt. Am ehesten erkennt man (ich beziehe mich auf die 1. und 3. Variante, also Originalbestückung und Austauschspeaker) den schwächeren Bassbereich der G12-65er - da würde ich sogar sagen, also rein von den Messungen her, hatte Fender ein gutes Händchen bei der Abstimmung mit den 100ern, weil der Bassbereich bis in den für Gitarre bedeutsamen Bereich runtergeht (natürlich alles Geschmackssache) - der Pegelgewinn der 100er unter 60Hz ist ja schon deutlich unter dem Ambitus einer Gitarre (knapp 80 Hz) liegt.
Deutlich wird auch, dass die 65er so ab 800Hz weniger rauspusten, was ev. sauberer oder gepflegter empfunden wird (sieht man gut im vorletzten Diagramm); den Kommentar zum vorletzten Diagramm kann ich aber nicht nachvollziehen, die Originale (rot?) machen doch ab 800Hz viel mehr Pegel als die 100er?
Was man auch sehr schön sieht, ist die Abhängigkeit des Klanges vom Winkel - da spielt natürlich auch der Raum eine große Rolle. Eventuell würden weitere Winkelmessungen (feiner aufgelöst) mehr Erkenntnisse bringen?
 
Hi,

klar, die Interpretation ist etwas knifflig, aber im großen und ganzen kann man schon erkennen, wo der Hase läuft.

Am ehesten erkennt man (ich beziehe mich auf die 1. und 3. Variante, also Originalbestückung und Austauschspeaker) den schwächeren Bassbereich der G12-65er - da würde ich sogar sagen, also rein von den Messungen her, hatte Fender ein gutes Händchen bei der Abstimmung mit den 100ern, weil der Bassbereich bis in den für Gitarre bedeutsamen Bereich runtergeht (natürlich alles Geschmackssache) - der Pegelgewinn der 100er unter 60Hz ist ja schon deutlich unter dem Ambitus einer Gitarre (knapp 80 Hz) liegt.

Richtig, das mag wohl linear abgestimmt messtechnisch passen, mir war es untenrum aber immer zu viel. Zwar ist die OB-Bauweise natürlich nocht stärker Raum- und Aufstellungsabhängig als geschlossene Boxen, allerdings hatte ich fast nie einen ausgeglichenen Bassbereich. Nur meine subjektive Meinung, im High-Gain-Bereich dürfte das eine weniger große Rolle spielen, da passts dann.


Deutlich wird auch, dass die 65er so ab 800Hz weniger rauspusten, was ev. sauberer oder gepflegter empfunden wird (sieht man gut im vorletzten Diagramm);

Jep, ab da beginnt das Ohr nämlich wirklich aggressiv empfindlich zu werden...

den Kommentar zum vorletzten Diagramm kann ich aber nicht nachvollziehen, die Originale (rot?) machen doch ab 800Hz viel mehr Pegel als die 100er?

Die 100er sind die Originalen ;) Und ja, rotes Diagramm gehört dazu. Die 65er liefern weniger obenrum.


Was man auch sehr schön sieht, ist die Abhängigkeit des Klanges vom Winkel - da spielt natürlich auch der Raum eine große Rolle. Eventuell würden weitere Winkelmessungen (feiner aufgelöst) mehr Erkenntnisse bringen?

Kann ich gerne machen. Winkelmessungen in horizontaler oder vertikaler Richtung? Oder beides? :D

Übrigens waren die beiden Chassis bei allen Messungen parallel an einem Hifi-Verstärker (Revox B780) angeschlossen. Lief also nicht über den Fender. Wie das bei ihm aussieht, kann ich mir auch mal anschauen. Vor allem interessiert mich, ob mit zunehmender Verzerrung eine Änderung des Frequenzgangs geschieht. Wenn dies alles erforscht ist, kann ich mich mal an die Messung des Klirrs und anderen Faktoren machen.

Hat noch jemand Vorschläge / Wünsche?

Deine Winkelmessungen kommen dann, Granu... ;)

Grüße,
Florian
 
Moin,


Deine Argumentation ist viel zu verallgemeint. Natürlich schwingen BR-Syteme schlechter aus als CB (wobei ein Dipol noch erheblich besser wäre als CB), aber Du vernachlässigst den Raumeinfluss - der versaut das Ausschwingen nämlich erheblich stärker als jede noch so schlechte BR-Abstimmung.
Es hat sicher seinen Grund, warum schätzungsweise 90% der auf dem Markt befindlichen PA- und HiFi-Lautsprecherkisten als BR und nicht CB konstruiert sind.
Dass sich die meisten Gitarrenlautsprecher wegen pottenhohem Qts kaum sinnvoll in BR betreiben lassen, sollte klar sein - aber es gibt auch Ausnahmen und solange es "klingt", ist mir egal, welcher Treiber in welchem Gehäuse werkelt.

das Ausschwingen waer mir noch relativ wurscht, aber das einschwingen is ein problem. Schick 2 Halbwellen im bereich der Tuningfrequenz rein und zeichne das in einem beliebigen Audioeditor auf um den Effekt zu visualisieren. Bloss, da wird nix sein. Mach das gleiche mit einer <=0,7 CB. Und schon hast zumindest die zweite Halbwelle am Schirm (wenn das nicht grad irgendein Popelchassis ist).

Der Raum tut meinem CB Chassis garnix. Der Raum mag bei 400hz eklig nachhallen, das CB Chassis steht.

Und dass 90% aller PA Chassis BR sind stimmt nur fuer die MI Schiene. Ordentliche Boxen und hier vor allem die Tops, sind das entweder nicht, oder nur Notreflex, in denen im normalen betrieb der HH nie angeregt wird. Wie auch bei BR Kanaelen die viel zu klein sind um im Grosssignalbetrieb noch arbeiten zu koennen. Das ganze hat in erster Linie wirtschaftliche Gruende. Gängige Messungen sind hier wertlos, weil zu kleines Signal und bei eingeschwungenem System. Die erste Wellenfront wird aber in der Praxis voellig verschluckt, eingeschwungen ist das ganze nach bis zu 5 Halbwellen.
Hat aber den Vorteil, dass man in der Gitarrenbox Palmmutes schlampig spielen kann, weils eh nur wumms macht :)

Messungen! Sind cool, aber mit 1/3 Glättung auch grenzwertig. Muesste man draussen machen. Sonst sagt das garnix aus. Wenns nicht draussen geht halt Tiefton im nahfeld, Mittelton eng fenstern und uebern PIR addieren.
Sonst filtert man sich ja bei der Glättung die Hälfte raus.
Was eigentlich eh auch wurscht ist, weil den Sound macht die Gitarrenbox sowieso ueber das Aufbrechen der Membran. Die soll ja klirren wie Sau. Was dann wieder stark pegelabhaengig waere. Wieder ein Grund warum eine Wohnzimmermessung nicht klappt. Zuwenig Pegel.
Also raus auf die Wiese und in 4m Abstand groundplane messen.

cu
martin
 
Amen. Lasst uns alle mit CBs hören.

Der Raum tut meinem CB Chassis garnix. Der Raum mag bei 400hz eklig nachhallen, das CB Chassis steht.
Hörst Du eigentlich nur draußen oder im Nahfeld? Mich interessiert nicht, was aus der Kiste kommt, sondern was beim Hörer ankommt - und da spielt der Raum gehörig mit.

Mal ernsthaft, es kommt auf die Anwendung an - soll ich jetzt die Nachteile von geschlossenen Kisten, TMLs oder sonstwas runterbeten?
Und dass 90% aller PA Chassis BR sind stimmt nur für die MI Schiene. Ordentliche Boxen, und hier vor allem die Tops, sind entweder nicht, oder nur Notreflex, in denen im normalen Betrieb der HH nie angeregt wird.
Das ist doch Tööt. Sind etwa alle PA-Subwoofer als Horn oder URPS konzpiert - ich denke nicht.

Und so schlecht finde ich die Messungen nicht; gut, sie zeigen nur diesen einen (Spezial-)Fall und nur die wenigstens werden damit was anfangen können, aber sie geben einen kleinen Einblick in das, was da eigentlich passiert. Zumindest im Mittel- und Hochtonbereich, da sind halbwegs aussagekräftige Messungen ja möglich. Tieftonbereich ist klar, wird schwierig.
Ich gebe Dir aber völlig Recht - und das ist im Prinzip auch das, was ich eingangs angesprochen habe -, dass die Messung in der Form sicher nicht ausreicht. Da stellt sich aber m.M. auch die Frage: Wie messe ich eine Gitarrenbox sinnvoll? Zig Messungen machen ja, aber da verliert man den Überblick und wer will da noch feststellen, welches Eigenschaft jetzt zu dem oder dem Klang(einfluss) führt? Das ist das, was ich Florian klarmachen wollte: Mit einer Messung lassen sich nur grobe Aussagen treffen, das Thema ist viel zu komplex (zumal der Klang auch von vielen weiteren Gerätschaften geprägt wird).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal - rein wirtschaftliche Gruende fuer BR bei PA.
Messung eines Systems kann ich nicht mit Raumeinflüssen machen. Ich will ja das System und nicht mein Wohnzimmer messen.

Der Wellenfront Scherz is mit Verlaub unterste Schublade. sorry.

Hat aber alles nix mehr mit Gitarrenboxen zu tun. Was soll ich da gross messen? Hier ist als Teil der den Sound bewusst beeinflussen soll, erlaubt was gefaellt.

cu
martin
 
Dann sind wir uns ja durchaus einig; wenn es um Wirtschaftlichkeit geht, liegt man mit Hornsubs sicher besser bei den ganz großen VAs. Es hat alles seine Berechtigung.

Ich habe einige Konzerte gehört und kann Dir sagen, dass mit BRs eine wirklich zufriedenstellende Wiedergabe machbar ist, ja warum? Das waren Open-Airs, da spielt der Raum wohl eine untergeordnete Rolle......;)
Logisch, dass ein CB unter Messbedingungen besser aussieht - aber Messbedingungen sind keine Praxisbedingungen.

Aber das soll der letzte Beitrag zu dem Thema sein, ich belasse es dabei - es ging um Gitarrenkisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi du dödl, ääh dodl,

in meinen Messungen könnte ich die Glättung herausnehmen, wenn ich den wollte. Werde ich aber nicht, bringt uns hier nicht weiter. Die Glättung ist absichtlich drin, vereinfacht die Interpretation doch um einiges.
Auf den Bassbereich habe ich mich sowieso nicht konzentriert, ergo reichen die "Wohnzimmermessungen" vollkommen aus. Zudem werden die im Bassbereich eh nicht aussagekräftig sein, da eine Offene Schallwand (OB, OpenBaffle), wie es meine Fender-Combo ist, sowieso immer sehr raumabhängig ist.
Die Winkelmessungen für Granufink werde ich sowieso fenstern, dass der Raum da komplett ausgeblendet wird. Die werde ich auch auf 1/24 geglättet präsentieren.

Ich frage mich sowieso, wieso hier über den Bassbereich diskutiert wird. Der spielt für Gitarristen doch eh nur eine untergeordnete Rolle. Ich für meine Seite wollte mich auf den Mittelhochton konzentrieren. Deshalb schließe ich mich dem an:

Mal ernsthaft, es kommt auf die Anwendung an

Und:

Mit einer Messung lassen sich nur grobe Aussagen treffen, das Thema ist viel zu komplex (zumal der Klang auch von vielen weiteren Gerätschaften geprägt wird).

Volle Zustimmung. Wie gesagt, mir gings um die Verschiedeneheiten der beiden Chassis im Mittelhochton. Wenn man einen Ansatzpunkt hat, an dem man weiterforschen kann, bringt einen das dann auch weiter. Die Winkelmessungen werden ein Schritt in diese Richtung sein. Mehr werde ich aber auch nicht machen, da der Rest einfach viel zu subjektiv und konservativ ( ;) ) ist, als dass man es von Grund auf belegen müsse.

Und EDIT: Mir gings im Grunde genommen nie darum, hier alles von vorne bis hinten zu analysieren. Dafür fehlt mir auch schlicht die Zeit :D Eigentlich wollte ich anhand ein Paar Messungen nur zeigen, wie so etwas bei Gitarrenlautsprechern aussieht und welche klanglichen Unterschiede sich auch messtechnisch auswirken.

Grüße,
Florian
 
Na fnstern muss ich im Mittenbereich erst recht, und da gehts auch gut. Bringt ja nix, wenn ich das gate lang mache, den ganzen Raum mitmesse und dann die peaks and dips rausglätte. Die Messung auf Achse sollte einen deutlich hoeheren Pegel ab 2k zeigen. Das lässt sich ja aber mit der gespeicherten impulse response eh in 5min machen. Aendert sich da nix? Fenster <10ms und ungeglättet?

Die Bassdiskussion ergab sich aus einer Randbemerkung.

cu
martin
 
Hi Martin,

gefenstert sieht die Messung axial und mittig so aus:



Wie du gesagt hast, mehr Pegel um 2k.

Nachfolgend liefere ich trotzdem erstmal die Winkelmessungen, nicht gefenstert, dafür gemittelt nach der Messmethode für Menschen ohne RAR von Hifi-Selbstbau:

Horizontal, aufsteigender Winkel (0°, 25°, 45°, 90°):





Und die Summe aus diesen Winkelmessungen:


Vertikal, aufsteigender Winkel (0°, 25°, 45°, 90°):





Und die Summe daraus:


Wie zu erwarten bei beiden Messungen jeweils zwischen 30 und 45° (jeweils die dritte Messung) die "angenehmsten" Ergebnisse.

Mir kommt der Verdacht, dass beim Fenstern nicht nur der Raum ausgeblendet wird, auch die Gehäusereflexionen (Baffle-Step) werden da wohl unsichtbar gemacht. Deswegen ohne Fensterung.

Übrigens sind der G12-65 und der G12T-100 fast identisch aufgebaut:




Die Verschiedenheiten sind wohl größtenteils "unter der Haube" zu vermerken.

Grüße,
Florian
 
Hallo,

Reflexionen an der Schallwand waeren in einem 6-10ms Fenster sicher noch drin. Wobei Arta ab 6ms glaub ich eh zickt, weil keine 128 samples mehr reinpassen. So gesehen sind sogar noch Bodenreflexionen drin, wenn die Box je nach Micposition nicht mindestens nen guten meter in der Hoehe ist (habs grad nicht nachgerechnet). Wie weit bist du zum Messen von der Box weg?

Mich ueberrascht trotzdem wie gutmuetig die Chassis sind. Meine GT12T75 machten da einen regelrechten 5-6db Sprung. War auch beim anhoeren kaum auszuhalten. Hab deshalb jetzt 4x Emmi V12 bestellt. Wenn die auch so braten, tackere ich einen Bettenueberzug vor die Chassis, oder sprueh Epoxy drauf :)

cu
martin
 
Hi Maddin,

Entfernung war beim ersten Satz Messungen von gestern ca 35cm, heute eher 65. Ich weiß, eigentlich sollten es 1m sein, aber da hat sich messtechnisch eh nichts großartig an Veränderungen gezeigt. Hatte es extra getestet.
Zudem stand die Combo etwa 50cm hoch vom Boden entfernt.

Tatsächlich sind die sehr gutmütig. Sind halt eingespielt... :D

Messungen hin oder her, mit dem neuen Chassispaar in meiner Kombo bin ich sehr zufrieden. Rockt richtig! :)

Grüße,
Florian
 
Hallo ich bin gerade dabei meine Box von ihren alten Bezug zu befreien.
Dabei handelt es sich um einen Filzbezug... als wenn das nicht schwer genug wäre,
bleiben immer Kleberreste und fasern auf der Box...
Auch mit Spachtel und Fön habe ich kein Erfolg gehabt, diese zu entfernen.
Hat jemand einen Tipp hierfür oder soll ich es einfach versuchen, mit dem Schleifgerät abzuschleifen? :)
thx... :)
 

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