Boss ME-80 User Thread

  • Ersteller Martin Hofmann
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Hallo,

ich habe das ME 70 seit einigen Jahren auf meinem Pedalboard und bin sehr glücklich damit. Ich habe es in den Loop gepackt, da ich ohnehin noch Tubescreamer, Turbodistortion und Rat einzeln davor geschaltet habe. Also benutzte ich es jahrelang als Allrounder für Modulation und Delay. Dabei habe ich es immer im Manual-Modus betrieben, weil ich es mag beim spielen (auch live) flexibel zu sein. "Größter" Kritikpunkt war für mich, dass man den EQ aus der AMP Sektion und den Hall nicht beide mit zusätzlichen Tasten bedienen konnte. Also kam noch ein TC Hall of Fame dazu. Aber das ist Leiden auf hohem Niveau.

Jetzt als das ME 80 rauskam habe ich sehr spontan zugeschlagen und dachte mir, dass ich durch die zusätzlichen 4 Tasten den Vorteil dieser vollen Kontrolle bekomme. Außerdem habe ich mich sehr auf die neuen Effekte (Tera Echo, Overtone, Pitch Shifter...) gefreut. Auf zusätzliche Einzeltreter kann ich nämlich aus Platzgründen gerne verzichten.

Also habe ich das ganze gestern ausgiebig im Probenraum getestet und nach langer Vorgeschichte ist hier mein kurzer Bericht:

Die Bedienung war ich ja schon quasi gewohnt und bin davon absolut überzeugt. Die Effekte, insbesondere die neuen sind der absolute Hammer! Tera Echo, Overtone, Pitch Shifter und die Freeze-Funktion hatten mich schon regelrecht überzeugt.

Aber dann die Ernüchterung: Wie gesagt, ich habe auch beim ME 70 immer den Manual-Mode benutzt und will auch weiter flexibel bleiben. Doch beim ME 80 kann ich KEINE!!! Einstellung im Manual-Mode "speichern", so wie es z.B. mit der Easy Tone Funktion im ME 70 ging. Jedes mal, wenn ich einen Effekt schön eingestellt habe und den nächsten auswählen will, gehen die Einstellungen verloren bzw. die Reglereinstellungen werden auf den neu gewählten Effekt übertragen. Das ist doch eine Katastrophe und wirklich ein kapitaler Rückschritt vom ME 70. Es würde mir ja eine Funktion reichen, die beim Anwählen eines Effekts immer zunächst den zuletzt eingestellten Wert dieses Effekts läd. So bleibt mir sonst nichts anderes übrig als einen Kompromiss für alle Zerren, alle Modulationen, alle Delays etc. einzustellen. Das kann doch wohl nicht sein.

Ich hoffe ja noch, dass ich einfach nur einen Knopf dafür noch nicht gefunden habe und ich meine damit nicht die Einstellung, dass beim Umschalten auf Manual-Mode die Einstellungen des Memory Mode übernommen werden. In der Bedienungsanleitung ist dazu leider auch nichts zu finden. Sieht nach "ersatzlos gestrichen" aus.

Ich hoffe (was ich leider bezweifle), dass hier noch mit Firmware nachgebessert wird. Aber so ist der Manual-Mode, weswegen das Gerät für mich immer so überragend war nicht mehr nutzbar, insbesondere live.

Schade, schade... Wer auf den Memory-Mode schwört hat ein schönes Multi-FX, aber ich überlege zurück zum ME 70 mit Easy Tone zu gehen und ggf. mit Einzeltretern nachzurüsten, denn im Manual-Mode ist das ME 80 ein klarer Schritt zurück, trotz der 4 zusätzlichen Pedale.

Viele Grüße,
Marcus
 
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Hallo Marcus,

Hilfe naht! Manual ME-80 Seite 18! "Umschalten in den Manual Mode"

Hier kann eingestellt werden, ob das ME-80 beim Wechsel in den Manual-Mode die Werte des Memory-Mode behält, oder ob die Stellungen der Regler das Ruder übernehmen.


Mal anders gefragt, wenn Du Dein ME-80 ohnehin nur im Manual-Mode betreibst, dürftest Du eigentlich nie in die Verlegenheit kommen, dass Dir ein Patchwert etwas überschreibt. Alles immer im Manual-Mode lassen und dann fröhlich dran rumschrauben.


Auch gut übrigens, das ME-80 einfach immer im EDIT-MODE laufen lassen. Hat die gleiche Wirkweise wie der Manual Mode und Regler und Fußschalter
arbeiten wie gewohnt. Das ME-80 mit den ganzen neuen Features als Rückschritt zu beschreiben ist somit vom Tisch. Das Teil ist der Megaknaller und mehr als seinen Preis wert :)

beste Grüße

Karim
 
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Hallo Karim,

vielen Dank für die Antwort. Natürlich ist das ME-80 ein absoluter Knaller für den Preis und ich würde es auch jedem empfehlen, der den Memory-Mode vorwiegend nutzt. Das steht fest.

Um mein Problem mit der nicht mehr vorhandenen Easy Tone Funktion noch einmal zu beschreiben, werde ich hier ein kleines Beispiel beschreiben:

Beim ME-70 mit Easy Tone konnte ich während des Live-Auftritts folgendes machen. Hatte ich aus der OD/DS Sektion z.B. das OD-1 gewählt und wollte für den nächsten Song METAL nehmen, dann musste ich einfach nur am Drehregler von OD-1 auf METAL gehen. In beiden Fällen wurde mit der Easy Tone Funktion meine voreingestellten Werte (Lieblingswerte) für Drive, Tone und Level eingestellt.

Wenn ich das Gleiche nun am ME-80 versuche, habe ich folgendes Problem. Sagen wir, ich will wieder vom OD-1 auf METAL wechseln. Meine gewünschten Einstellungen für das OD-1 sind Drive 25, Tone 50, Level 40 und die für METAL sollen Drive 75, Tone 60, Level 35 sein. Wenn ich jetzt von OD-1 auf METAL wechsel, dann werden leider die Einstellungen vom OD-1 (25,50,40) auch für die METAL-Zerre erstmal übernommen.

Daher ist es nicht mehr möglich jeden einzelnen Effekt (OD-1, METAL, CORE, FUZZ...) voreinzustellen. Das ist jetzt leider nur noch mit einem Effekt je Sektion möglich. Oder man muss z.B. für die gesamte OD/DS Sektion einen Wert an den Reglern einstellen, der für alle Einzeleffekte einigermaßen passt, um zwischen den einzelnen Effekten (OD-1, METAL, CORE...) wechseln zu können. Für die anderen Sektionen verhält es sich genauso. Das ist sehr schade. Eine einfache Funktion, die für jeden einzenen Effekt (OD-1, Tubescreamer, Core, Fuzz...) zunächst den zuletzt eingestellten Wert oder (wie bei Easy Tone) eine Lieblingseinstellung/Grundeinstellung läd würde hier helfen.

Ob das im Edit-Mode so funktioniert, konnte ich noch nicht ausprobieren. Seite 18 "Umschalten in den Manual Mode" ist nicht die Lösung hierfür. Ich würde gerne für jeden einzelnen Effekt eine Einstellung finden und die auch wieder abrufen können bzw. "speichern" können, so wie es beim ME-70 noch ging. Auf die schönen neuen Effekte und die zusätzlichen Bedienschalter des ME-80 zu verzichten wäre auch schade. Denn, wie gesagt, ist es eigentlich ein top Effektgerät!
 
Hallo Marcus,

in der Tat kann man im "Manual-Mode" keine Einstellung speichern. (Dafür gibts es den Memory Mode) ... die Easy Tone Funktion in der alten Variante gibt es beim ME-80 nicht mehr, da diese zusätzliche Speicherart mit Memory- und Manual-Mode bei anderen Anwendern zu Verwirrungen geführt hat. Wie Du schon selbst herausgefunden hast gibt es einen "Workaround" in dem man sich im Memory Mode einige Presets für einzelne Effekteinstellungen baut und die dann mit einem einzigen Schritt (umschalten in den Memory-Mode) aufrufen kann. Das ist genau genommen sogar noch flexibler als die "EasyTone" Funktion, da man so immer wieder auf seine Basics zurückgreifen kann.



Mit neuen Entwicklungen muss man manchmal seine Arbeitsweise umstellen, aber glaube mir, ein Rückschritt ist das ME-80 mit Sicherheit nicht.

viele Grüße

Karim
 
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Servus Rockemaxi
Auch wenn ich deinen Frust verstehe, ist denke ich in diesem Fall eher Deine Arbeitsweise das Problem. Vielleicht hast Du Dich mit den Speicherbänken und Plätzen noch nicht so sehr beschäftigt - aber wenn Du das tust, wirst Du vermutlich merken, dass das diese Arbeitsweise deutlich mehr Vorteile bietet.
Du hast aber vollkommen recht, dass das der auf dem ersten Blick super einfachen Layout des Gerätes wiederspricht...
 
Hatte früher mal das ME 70 und habe es zugunsten eines POD HD 500 verkauft. Erhlich gesagt hab ich mich darüber nachträglich geärgert, da das Bedienkonzept der ME Reihe einzigartig ist und
für das kreative rumdaddeln zuhause der POD doch arg einschränkt.

Lange Rede kurzer Sinn, hab den POD wieder verkauft und mir das ME 80 geholt.

Anbei ein kleines Soundfile - vorhin schnell aufgenommen.
Bin mit dem ME 80 direkt in den Power Amp Return meines ENGL Ironball und über den Balanced Out in den PC. Speaker Sim des ME 80 ist somit abgeschaltet und
es wird die vom Ironball genommen. Kann aber gerne auch noch etwas mit Speakersim vom ME 80 posten...

https://soundcloud.com/sologuitar-1/boss-me-80-demo

Hier und da etwas sloppy eingespielt - war ein one take.
 
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Hallo Chris,

die Einstellung wirkt sich in der Tat nicht stark aus.

lg Karim
 
Hallo Chris,

die Einstellung wirkt sich in der Tat nicht stark aus.

lg Karim

Danke Karim für die Rückmeldung. Anders als gewohnt regelt Attack hier wohl weniger die Betonung des Anschlages, als die Einschwingphase des Compressors auf den Sustainlevel. Steht auch so im Handbuch, hat mich dennoch überrascht. Mittlerweile kann ich den "Effekt" des Reglers verstehen und hören.

Alles in allem - ich schrieb das in meinem Review- bin ich mit dem Gerät weiter sehr zufrieden.
 
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Moin, habe das ME 80 nun als USB Interface angeschlossen. Sowohl beim Aufnehmen via Reaper als auch beim einfachen abspielen von Musik via WinAMp hakt es. Es gibt Aussetzer von 0,5-1 Sek ca alle paar Minuten. Entweder liegt es an der Rechenleistung des ME80 oder an meinem PC oder an dem Treiber. Hatte vorher ein billiges Audiolink II von Miditech benutzt und keine derartigen Probleme. Google hilft hier auch nicht weiter.... So gesehen ist das ME80 für mich als USB Interface direkt am PC nicht nutzbar....
 
Hallo nervousfingers,

deaktiviere sämtliche weitere (Onboard-) Soundkarten über den Windows Gerätemanager. Sollte dies nicht funktionieren, müssten testweise alle weiteren USB-Komponenten nacheinander entfernt werden. Wenn nun eine Verbesserung eintritt, ist der USB-Controller etwas "schwachbrüstig". Wenn das nichts bringt wende dich am besten an den Roland/BOSS Kundenservice unter customersupport@rolandmusik.de. Die können dann detailliert darauf eingehen.
 
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Meine Lösung: ich nutze den direkten Klang und stelle das Monitoring in Reaper aus, gleichzeitit. utze ich die stabilste Einstellung mit der höchsten Latenz. Da ich das aufgenommene Signal gar nicht höre sondern nur das direkte Signal aus dem ME 80 kümmert mich die Latenz auch nicht. Denke mal der Rechner (6 Jahre alter Sony Vaio) hat auch eine Teilschuld. Hab nun nen neuen Rechner bestellt der leistungsmäßig eher ùberdimensioniert ist (High Aend Gamer Pc) und evtl dann Recording mit Abhöre ermöglicht...
 
hallo
@nervous fingers
welche modelle/verzerrer hast du für deine kleine demo verwendet?
 
Hallo ich überlege mir das boss me-80 zu holen, da es mich klanglich überzeugt. Nur weiß ich jetzt nicht ob ich dieses dann später auch in verbinden mit einzelnen bodentretern verwenden kann, da es ja nicht die 4 kabelmethode besitzt?
Danke schon einmal um Voraus!
 
Was genau ist jetzt die Frage?

Vorschalten kannst du natürlich anderer Booster/Compressor/Overdrive/Distortion Pedale.
Bloß kannst du keine Modulationseffekte (Chorus, Flanger, Phaser, Delay, Hall etc.) einschleifen. Das könntest du aber direkt am Amp, sofern der einen Effect Loop hat.

Nur stellt sich mir dann die Frage, wozu ein ME80?

Das Teil ist dafür konzipiert, in einen clean eingestellten Röhrenamp gespielt zu werden.

Ich finde es auch sehr doof von BOSS, dass sie dem ME80 keinen Effect Loop spendiert haben, zumal das schon beim ME70 bemängelt wurde.
Die wollen sich halt keine eigene Konkurrenz zum GT100 schaffen, das ist der Grund und nichts anderes.
Natürlich wird es dem Kunden dann so verkauft, als sei das Fehlen eines Effect Loops als positiv anzuerkennendes Feature im Sinne der Vereinfachung und überschaubaren Handhabe zu sehen. Ich hab selbst bei BOSS nachgefragt und bekam eine entsprechende Antwort.
 
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Danke für die Antwort. Ja ich hatte mich gefragt ob man noch andere Overdrives oder ähnliches davorschalten kann. Ginge auch ein extra wah?
 
Du kannst auch ein Wah vor das ME80 schalten. Warum auch nicht?

Ich kann dir bloß nicht sagen, wie das dann klingt. Wahrscheinlich genauso, wie vor einem Modeling Amp.

Diese Zerrpedale werden halt in der Regel so designed, dass sie vor einem clean eingestellten Röhrenamp gut klingen.
 
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Ich hätte dann jetzt noch eine Frage: wenn ich das me-80 direkt in eine Endstufe spiele und diese dann jedoch verzerrt weil sie voll aufgedreht ist, wäre dann z.B.: das delay in einer Art effektloop. Sprich im Signal des me-80 folgt zuerst die preamp-Sektion und dann die delayabteilung und würde trotzdem noch gut klingen? Ich hoffe ihr versteht was ich meine [emoji51]
 
Ich hätte dann jetzt noch eine Frage: wenn ich das me-80 direkt in eine Endstufe spiele und diese dann jedoch verzerrt weil sie voll aufgedreht ist, wäre dann z.B.: das delay in einer Art effektloop. Sprich im Signal des me-80 folgt zuerst die preamp-Sektion und dann die delayabteilung und würde trotzdem noch gut klingen? Ich hoffe ihr versteht was ich meine [emoji51]

Na ja, im Prinzip ist das dann jedenfalls nicht anders, als wenn es nach der Vorstufe aber vor der Endstufe in einen Amp eingeschleift wird.

Ach ja: Ich spiele das ME-80 und bin sehr begeistert, da ich noch nie ein Gerät hatte, mit dem ich meine Sounds schneller realisieren kann. Die fehlende Möglichkeit der 4-Kabel-Methode ist schade, fehlt mir persönlich aber nicht, da ich keine Endstufenzerre Ampzerre nutze. Vielleicht bringen die ja zwischen den GT-100 und dem ME-80 nochmal ein Modell, das die Bedienung des ME-80 hat, aber die Anschlussmöglichkeiten des GT-100.
 
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Na ja, im Prinzip ist das dann jedenfalls nicht anders, als wenn es nach der Vorstufe aber vor der Endstufe in einen Amp eingeschleift wird.

Ist doch das selbe Prinzip dann wie bei einem Effekt-loop. Der sitzt doch auch zwischen Vor- und Endstufe, oder?
 

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