Die Box, in der sich Emptypockets, in seinem Video bewegt, ist ja auch ein Ausschnitt aus der Pentatonik.
Wenn man also dazu ermuntert, Pentatonik zu erlernen, soll es ja nicht heißen, das man diese nur rauf und runter spielen soll.
Klar, am Anfang schon. Irgendwie muß man sich diese Muster ja erstmal einprägen und das indem man sie halt rauf und runter spielt. Aber nicht nur rauf und runter. Nur solange bis man sich die Bilder eingeprägt hat.
Danach kann man anfangen sie in Sekunden, Terzen, Quarten.....3er, 4er läufe, etc zu spielen. Aber auch das dient noch dazu, sich die verschiedenen Patterns einzuprägen und halt als Fingerübungen.
Was ich damit sagen möchte ist, das hat alles noch nichts mit Musik zu tun, sondern sind einfach koordinations und rhytmik/timing Übungen.
Wenn man diese Übungen macht kommt man doch irgendwann, wenn man seine erlernten und geübten Pentatoniken einsetzten möchte, automatisch zu dem Punkt, an dem man sich kleine, von mir aus Boxen oder auch einfach kleine Teile eines Patterns, raussucht und diese dann über Jamtracks spielt um damit Musik zu machen. Dann fängt man doch eben an sich ein paar Töne rauszusuchen und diese mit Phrasierungen, Bendings, Swells und Slides....etc. zu garnieren und zu schmücken.
Ich bin ein großer Fann von Pentatoniken und denke beim musizieren auch hauptsächlich in ihnen und wunder mich manchmal über Emptypockets Abneigung, gegenüber diesen, obwohl ich genauso wie er in seinem verlinkten Video, diese geübt habe und auch weiterhin übe.
Deswegen komme ich auch zu dem Schluß, wie Vorschreiber Katuta, das Emptypockets gar nicht so weit weg von uns ist, es bloß gerne anders benennt.
Pentatoniken sind der erste Schritt um die Struktur und die Anordnung der Töne aufm Griffbret,t zu verstehen. Sie sind weder Blues noch Rock noch Jazz oder sonst was, sondern einfach ein Muster um hinter dem System Gitarre zu kommen.
Aber ich denke auch und das kann ich bei Emptypockets einwänden gut nachvollziehen, das man auch ohne diese vorgegebenen Patterns, die Anordnung und Struktur, der Töne auf der Gitarre, erlernen kann.
In meinen Augen ein längerer Weg, aber bestimmt kein schlechterer. Vllt sogar nachhaltiger wenn man selbst dieses System der Gitarre entschlüsselt, aber ich glaube nur wenige Leute haben diese Muse und Geduld dazu, diesen Weg zu beschreiten.
Ich habe mal im Fernsehn ein Bericht gesehen in dem es um traditionelle Balkan Musik und deren Musiker ging. Von denen konnte glaube ich keiner, irgendeine Tonart oder Tonleiterpattern, benennen. Die lernen von Kind auf ein Instrument in den Händen zu halten und dann über weitergeben von Spielerfahrung an die nächsten Generationen und einfaches hinhören und mitspielen, ihr Instrument. Klar so kanns auch gehen und ist bestimmt intuitiver, aber nur für wenige ein bestreitbarer Weg.
Liegt aber vllt auch an unserer modernen, von Internet und Medien geprägten, Kultur.
Aber um die tatsächlichen Gründe zu benennen, fehlt mir das Wissen.
Gruß....