(Blues-) Pentatonik u.Patterns - Lage, Fingersatz, Begriff, Lernmethoden?

  • Ersteller Hendrix-Im-Wachstum
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Kein Gitarrist braucht die ganzen Tonleitern
Wenn du das so gemeint hast, dass man nicht unbedingt wissen muss, welche Tonleiter man nun grade spielt, bzw. wie die heisst, gebe ich dir Recht.
Wichtig ist, dass man versucht, die (alle?) vorhandenen Töne auf dem Griffbrett zu nutzen oder wenigstens zu probieren.

Beim Blues ist das allerdings sicher etwas schwieriger als beim Jazz, da habe ich durch lösen von den üblichen Tonleitern
tolle "Aha-"Effekte erlebt.
 
Ich habe Anfang der 90er auch mit Pentatoniken anfangen "müssen". Und ganz ehrlich: so verkehrt ist das nicht. Irgendwo muss man ja anfangen ;) 

Das wäre ein passendes Schlusswort! :great:

Nicht bös sein, aber ich spiele viel, das ich nicht benennen kann. Ok, ich geb zu, ich kann dafür mit kreativen Akkordbezeichnungen nix anfangen. Aber die braucht's im Blues und Rock, also meiner Musik, kaum.

Das ist j kein Grund um böse zu sein und eben dein Weg. Ich hab einen guten Freund, der tickt ähnlich wie Du. Sehr kreative Akkorde aber keine Idee, wie er die Dinger benennen soll. Arme 2. Gitarristen in seinen Bands. Die müssen sich die Akkordbezeichnungen dann mühsam selbst raussuchen und ein passendes 2. Voicing finden, bei dem sie seine verkrüppelten Verrenkungen umschiffen können. Dem Keyboarder werden dann Einzeltöne eines jeden Akkords erklärt. Irgendwer schreibt das dann nieder. Ein guter Gitarrist, aber der beschäftigt die ganze Band mit seiner Theorieverweigerung.

es darf einen nicht behindern. Und ich hab mitunter das Gefühl, das genau das passiert. Da sehen Anfänger dann oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Da bin ich voll bei dir. Behindern wäre kontraproduktiv. Aber kannst du dir vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die so gestrickt sind dass sie es als Erleichterung empfinden, wenn zumindest mal Klarheit über das Tonmaterial besteht, weil sie mit dem Greifen, der Geschwindigkeit, den Legatotechniken oder dem “was“ spiel ich überhaupt schon total überfordert sind?
 
Wenn ich einen mir unbekannten Akkord verwende, mach ich mir durchaus die Mühe herauszusuchen wie der heißt. Kommt aber selten vor.
Und die Beschäftigung mit neuen Tonleitern ist durchaus lohnend, ich hab auch etwas Ahnung von Musiktheorie. Aber bitte schrittweise und nicht alles auf einmal. Darum geht es mir. Und für mich steht das spielen im Vordergrund - mag sein, dass meine Songs eher einfach gestrickt sind. Aber ich lerne auch nach Jahren noch dazu. Und so manches hab ich schon lange wieder vergessen, weil ich es nicht gebraucht hab..
 
Ich glaube, dass hier von mehreren völlig unterschiedlichen Dingen geredet wird.

Deshalb vielleicht einmal ein - eventuell zum Scheitern verurteilter - Versuch der Systematisierung ,m e i n e s persönlichen "Weges zum Blues".

1. Phase: wie schaffe ich es, dass mein Spiel "bluesig" klingt?
Antwort: Versuch macht kluch(g).
Hören, Hören, Hören! Dann Spielen, Spielen und nochmal Spielen!

(sich nebenbei ein wenig mit Theorie zu beschäftigen, kann nicht schaden! Tonleitern, Pentatonik, alles ok., aber nicht ständig beim Spielen im Kopf haben!)

2. Phase: was spiele ich da überhaupt? Gibt es Regelmässigkeiten, die ich in meinem Spiel (oder dem anderer) erkenne? Gibt es Intervalle, die in verschiedenen Tonarten immer wieder
auftauchen und "bluesig" klingen?
So langsam beginnt dann auch die Möglichkeit, das Griffbrett anders zu sehen als einzelne Töne, sondern bestimmte "optisch" Pattern, die auf alle möglichen
Tonarten übertragen werden können.
Bei all dem ist ein zumindest rudimentäres Wissen (siehe Phase 1) um Akkordbildung, Intervalle und die Systematik von Tonleitern sehr hilfreich! (aber gemeint
ist hierbei nicht das auswendig Lernen von Tonleitern, sondern das Verstsändnis, warum sie so sind wie sie sind!)

3. Phase: wie kann ich mein Spiel aufgrund meiner Übung (Phase 1) und meiner Analyse (Phase 2) verfeinern?
Hier kommen jetzt Theorie und Praxis zusammen! Und jetzt heisst es erst recht: spsielen, spielen, spielen.

Soweit ein sehr kurzer Versuch eines Modells, wie man vorgehen könnte.
 
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da habe ich durch lösen von den üblichen Tonleitern tolle "Aha-"Effekte erlebt.

Bingo => Tonleitern sind nämlich beim solieren vor allem eines: laaaangweilig :igitt:

Klar in jeder Skala sind Melodien, Licks, Ausschnitte drin, mit denen man arbeiten kann.
Diese zu finden und sie , neben anderen Stilmitteln wie Arpeggios z.B. , geschmackvoll
mit dem jeweils klingenden Akkord zu verbinden, ist ja gerade der Punkt !!
 
@emptypockets, du bringst es absolut auf den Punkt. :great:
 
Bingo => Tonleitern sind nämlich beim solieren vor allem eines: laaaangweilig

Also, das ist ja als wenn du sagst: "Buchstaben sind in Büchern unglaublich langweilig." :eek:

Tonleitern sind doch kein Selbstzweck und auch keine Musik sondern Handwerkszeug. Zu verstehen, was man daraus machen kann und wie man dann ein schönes/gutes/interessantes Solo spielt - damit kann man sich sein ganzes Leben lang beschäftigen.

Ich finde es jedenfalls nicht verkehrt, das lernen zu wollen. Und auch einfach anzufangen und sich dann zu den esoterischeren Sachen vorzuarbeiten, finde ich richtig. Klar schaltet man nachher beim Solieren irgendwann das Hirn aus und denkt nicht mehr nach, in welcher Tonart man nun eigentlich ist und ob "dieser" Ton auch wirklich dazugehört. Und das sollte auch das Ziel sein. Dazu muss man aber erst mal das ganze verinnerlichen, sonst dudelt man am Ende nur nach dem Zufallsprinzip rum.

Jedenfalls ist das meine Meinung...:rolleyes:
 
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Also, das ist ja als wenn du sagst: "Buchstaben sind in Büchern unglaublich langweilig." :eek:

Nö !! ich sage Buchstaben ohne Geschick und Geschmack angeordnet, sind unglaublich langweilig.

Je mehr man sich von so öden Anordnungen lösen kann, desdo besser :D
 
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Der Vergleich Buchstabe und Tonleiter hinkt auch etwas. Analog zum Buchstaben wären eher die einzelnen Noten. Tonleitern wären eher eine Mischung aus Worten und Grammatik. Und bei beiden kommt's drauf an, was man daraus macht.
 
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Bingo => Tonleitern sind nämlich beim solieren vor allem eines: laaaangweilig :igitt:


:mampf:

Jedes Solo und jede Melodie beruht auf irgendeiner Tonart und einer oder mehreren Tonleitern.

Das ist ja wohl sehr verkürzt gedacht zu meinen, dass man eine Tonleiter immer nur rauf oder runter spielen kann. Irgendwie fehlt bei dieser Vorstellung jede Art von Kreativität. Das ist in der Tat stinklangweilig.
 
Der Vergleich Buchstabe und Tonleiter hinkt auch etwas.

Das gebe ich zu. Aber ihr wisst worauf ich hinaus will: Es kommt darauf an was man daraus macht.

Je mehr man sich von so öden Anordnungen lösen kann, desdo besser

Da bin ich absolut bei dir. Aber es kann nicht schaden sie zu kennen - je mehr Handwerkszeug man hat, desto mehr Freiheit hat man auch. Genauso wie es nicht schadet, die Buchstaben zu kennen, wenn man einen Roman schreiben will (ok - der Vergleich hinkt wieder... :rolleyes:).
 
Um beim hinkenden Vergleich zu bleiben: man lernt auch nicht alle Buchstaben auf einmal. Genauso wie man nicht gleich die hohe Literatur liest.
Ich halte die Vorgehensweise die emptypockets skizziert hat für vernünftig. Ein Schritt nach dem anderen. Da fällt dann auch jeder Schritt leichter als der davor. Irgendwann macht man dann auch schon mal grössere Sprünge. ;)
 
Moin,

ich denke es kommt darauf an, was man als Individuum bevorzugt. Mir ist die Musiktheorie sehr sehr wichtig. Beim Gitarrenspielen kann ich mithilfe der Theorie nachvollziehen, warum bestimmte Sachen an bestimmten Stellen passieren und vor allem welche alternativen ich habe. Die beste und ausdrucksstärkste zu wählen, da muss ich einigen Postern recht geben ist dann eine Frage der Erfahrung.

Tonleitern zu lernen, egal ob Blues, Pentatonik, chinesische und sonst welche macht für mich immer Sinn, weil mein "Werkzeugkoffer" dann einfach größer wird. Letztendlich spielen die meisten ob bewusst, oder unbewusst Töne einer im Zusammenhang passender Tonleiter. Tonleitern sind daher auf keinen Fall "langweilig" (solange man Sie nicht stumpf hoch und runter spielt).

Ich hatte auch mal das "Vergnügen" Musik zu hören, die sich durch eine vollständige Abwesenheit von Harmonie und Tonleitern auszeichnete. Das mag theoretisch und künstlerisch total klasse sein, aber ich empfand das ganze als *krach*.

Theorie hilft mir auch beim Gesang in der Band meinen Mitglieder zu vermitteln, was ich ausdrücken will und einfach auch zu verstehen, was z.B. der Gitarrist will. Man spricht "eine Sprache" und kennt halt auch mal alternativen, aber auch Grenzen.

Zur Fragestellung:

Zu der 4.Lage, zufällig ist der 4. Ton der E dur Tonleiter ein A ZUFALL??? ;-)

Lerne neben dem Fingersatz auch die Umkehrungen der Pentatonik, wenn du dann weißt welche Töne du da überhaupt spielst lernst du nebenbei auch noch das komplette Griffbrett!
 
1er Zeugniss und verzweifle an der Musiktheorie, ja so ist das :D

Ich werde mir die Sachen (welche an nach meinem subjektiven Empfinden am besten zu ne passen) zu Herzen nehmen.

Natürlich werde ich meinen Wortschatz erweitern (habe nur gestern eine Licksanmlung zusammen gestellt)
Denke, dass es die Kombination macht.


Schöne Schluss Worte hatten wir viele:D
Für mich ist Theorie einfach nur aufgeschrieben Praxis von Leuten die es besser können (und verstanden haben)


DANKE.
 
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Für mich ist Theorie einfach nur aufgeschrieben Praxis

Nicht nur für dich. Musiktheorie IST generell aufgeschriebene Praxis. Die Komplexität des Jazz z.B. und alles andere auch in der Musik ist ja nicht aus der Theorie entstanden, sondern aus der sich unablässig entwickelnden Praxis. Die Theorie versucht, das irgendwie zu ordnen, zu beschreiben, nachvollziehbar zu machen.

Genauso wie Sprachgrammatik. Wer zweisprachig aufwächst, braucht keine Grammatiklehre. Wer eine Fremdsprache dazulernt, hingegen schon, damit Grundsätzliches klar wird und man nicht bei jedem Satz immer wieder bei Null anfangen muss.

Schon in der Ansage "Spiel Powerchords, wenn es rockiger klingen soll, nimm dazu den Grundton und die Quinte" wird Praxis durch Sprache dargestellt - und ist somit solange Theorie, bis es praktisch umgesetzt wird. Von daher kann ich Trennung von Praxis und Theorie, die fast immer gemacht wird, auch nicht nachvollziehen. Beides hängt unmittelbar zusammen. Man kann aus der Beschreibung Praxis machen und der Praxis Beschreibung.
 
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Wer zweisprachig aufwächst, braucht keine Grammatiklehre. Wer eine Fremdsprache dazulernt, hingegen schon
Da gibt es aber auch unterschiedliche Theorien des Sprache lernens, dass das Pauken der Grammatik nicht unbedingt zielführend ist. Vor allem, weil sich gesprochene Sprache nicht unbedingt an die Grammatikregeln hält. ;)
Es kommt halt auf die Mischung an: Theorie soll die Praxis unterstützen und auch erklären. Und es ist ein aufbauender Prozess. Ich fange einfach an und je nachdem wie weit ich gehen will - und das ist in der Musik anders als bei der Sprache - kann und werde ich mir auch die Theorie zur Praxis aneignen. Aber es ist zum Teil auch wie mit dem Spracherwerb eines Kindes: man macht vieles intuitiv, kann es aber nicht benennen.
 
vor 20 Jahren ... Pentatonik ... dieser Begriff spielte damals nicht die geringste Rolle.
Das ist Quark!

Merkmals des Internets ist, dass allenthalben leichte Lösungen für alle Lebenslagen und -probleme angeboten werden.
Das stimmt wiederum.

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich bin da ziemlich sicher, weil ich mich mit allem, was Gitarren angeht, seit etwa 1968 beschäftige, meine erste Band irgendwann Anfang der 70er Jahre hatte, mit Dutzenden von Gitarristen zusammengespielt habe, jedwede Art von Bluesliteratur verschlungen habe, und während dieser gesamten Zeit mir der Begriff Pentatonik bis vor etwas 10 Jahren niemals begegnet ist.
dann hast du einfach schlecht aufgepasst.
 
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empty...es geht mir ähnlich. Penta hat mir in jungen Jahren gar nix gesagt...war theoretisch einfach nicht da. Gespielt habe ich sie aber trotzdem.....das weiss ich aber erst 30 Jahre später:)
 
Ich weiss ja nicht, auf was für einer künstlerisch - intellektuellen Ebene KeinerleiAhnung so unterwegs war. Vielleicht wurde bei den Blues - Sessions, bei denen er mitgemacht hat, ja tatsächlich hochgeistig über Pentatonik und Kirchentonleitern diskutiert.... .

Jeder so, wie er es möchte.

Wenn ich jedenfalls in meinem Umkreis irgendwas von Pentatonik gefaselt hätte, hätte man mir wahrscheinlich Gute Besserunggewünscht und mich nach Hause geschickt.
 
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