Ich glaube, dass hier von mehreren völlig unterschiedlichen Dingen geredet wird.
Deshalb vielleicht einmal ein - eventuell zum Scheitern verurteilter - Versuch der Systematisierung ,m e i n e s persönlichen "Weges zum Blues".
1. Phase: wie schaffe ich es, dass mein Spiel "bluesig" klingt?
Antwort: Versuch macht kluch(g).
Hören, Hören, Hören! Dann Spielen, Spielen und nochmal Spielen!
(sich nebenbei ein wenig mit Theorie zu beschäftigen, kann nicht schaden! Tonleitern, Pentatonik, alles ok., aber nicht ständig beim Spielen im Kopf haben!)
2. Phase: was spiele ich da überhaupt? Gibt es Regelmässigkeiten, die ich in meinem Spiel (oder dem anderer) erkenne? Gibt es Intervalle, die in verschiedenen Tonarten immer wieder
auftauchen und "bluesig" klingen?
So langsam beginnt dann auch die Möglichkeit, das Griffbrett anders zu sehen als einzelne Töne, sondern bestimmte "optisch" Pattern, die auf alle möglichen
Tonarten übertragen werden können.
Bei all dem ist ein zumindest rudimentäres Wissen (siehe Phase 1) um Akkordbildung, Intervalle und die Systematik von Tonleitern sehr hilfreich! (aber gemeint
ist hierbei nicht das auswendig Lernen von Tonleitern, sondern das Verstsändnis, warum sie so sind wie sie sind!)
3. Phase: wie kann ich mein Spiel aufgrund meiner Übung (Phase 1) und meiner Analyse (Phase 2) verfeinern?
Hier kommen jetzt Theorie und Praxis zusammen! Und jetzt heisst es erst recht: spsielen, spielen, spielen.
Soweit ein sehr kurzer Versuch eines Modells, wie man vorgehen könnte.