Pass vor allem auf, dass du nicht in die Teufelsfalle der Patterns tappst! Anfangs ist das nämlich sehr verlockend, da spielt man in einer, vielleicht zwei Positionen (zB die bekannte Box 5-8/5-7/5-7/5-7/5-8/5-8), und bald mal merkt man dass alle seine Improvisationen gleich klingen.
Auch wenn es mehr Mühe und vor allem Zeit braucht würde ich schon den Tipp mit der Theorie berücksichtigen, also sich Gedanken über Intervalle machen und versuchen zu kapieren, warum welche Note zu welchem Akkord gut klingt.
Gerade um Intervalle zu "verstehen" macht es Sinn auf einer Saite zu spielen - da siehst du einfacher die Halbtonschritte (= 1 Bund). Was auch sinnvoll ist, ist sich von Anfang nicht nur auf die einzelnen Töne zu konzentrieren (Pentatonik rauf und runter spielen, = "herumnudeln"), sondern auch alle anderen musikalischen Möglichkeiten auszuschöpfen: Rhythmik, Betonung: sanft anschlagen, wild anschlagen; in die Note "reinsliden" - von oben und von unten kommend, Vibrato(!), später Bendings usw. Beim Fokussieren darauf spielst du am besten nur zwei oder drei Töne, und schaust dass du die Melodie trotzdem immer variierst und interessant gestaltest.
PAUSEN machen - wie heisst es so schön: es zählt nicht, was du spielst, sondern was du NICHT spielst
Denke daran an die menschliche Stimme: niemand plappert in einer Tour vor sich hin (jetzt bitte nicht mit dem Einwand kommen, dass Frauen das so machen
) ... hol also auch beim Spielen "Luft". Spiel einen Lick und klopfe dann einen Beat dazu - dann der nächste Lick etc.
Last not least fällt mir ein, dass beim Blues gerne das klassische Call and Answer-Schema verwendet wird ... zuerst einen Lick quasi als Frage formulieren/spielen, danach die Frage wiederholen (zB energetischer, lauter), dann abschließen. Hör dir mal, um vom oldschool-Blues wegzukommen, das Solo von "Alright now" an (Free/Paul Kossoff) ... sehr geil!