Blockflötenliteratur - Diskussion (Erfahrungen/Fragen)

  • Ersteller RedLily
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In der Tat, Vivaldi hatte ich mir auch schon angeschaut, danke für die Links.

Dummerweise steht dem wie bei fast bei allen Solostücken noch die Umformung in den Bassschlüssel entgegen. An sich kein Problem, wenn es die Werke digital gäbe. Leider ist die Welt der Noten aber noch nicht in der modernen Welt angekommen, sodass erstmal die Arbeit der digitalen Eingabe in Capella oder ähnlich angesagt ist.
 
@kort
Das Abschreiben ist natürlich eine Menge Arbeit. Ich betrachte so eine Aufgabe aber positiv und nutze sie als Notenlese-/schreibtraining.
Vielleicht sind ja in Folgendem Gesichtspunkte dabei, denen Du etwas abgewinnen kannst:

- Beim Abschreiben liest man die Noten sehr intensiv und lernt dadurch das Stück auf einem ganz anderen Weg kennen, als wenn man es "einfach nur" vom Blatt spielt. Man kann z.B. durch Änderung des Layouts Phrasierungen sichtbar machen.
- MuseScore piept einem bei der Noteneingabe jeden Ton vor, wenn man das möchte. Es bietet sich also an, sich beim Notenschreiben den Klang der gelesenen Noten vorzustellen und hat bei der Eingabe sofort die Rückmeldung, ob das richtig war.
- In Vivaldi-Stücken gibt es oft Wiederholungen oder Sequenzen. Wenn man übt, diese beim Lesen schnell zu erfassen, schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe: Lesetraining und Zeitersparnis bei der Noteneingabe (> copy > paste)
- Wenn man 1:1 die Noten von G-Schlüssel zu G-Schlüssel abschreibt, ist der Transfer in den F-Schlüssel mit MuseScore kein Problem. Schlüssel ändern, oktavieren, fertig. Man kann bei der Abschrift aber auch Transkriptionsübungen machen, indem man die Noten direkt in einen anderen Schlüssel eingibt.

- Das Layout der Noten hat meiner Erfahrung nach auf das Lerntempo einen nicht unerheblichen Einfluss. Wenn Noten für mich schlecht lesbar sind, ist das Abspielen eines fremden Notentextes deutlich mühsamer. Ist mir das Stück wichtig, schreibe ich die Noten ab und experimentiere mit dem Layout, bis ich die für mich optimalen Einstellungen gefunden habe. Währenddessen spiele ich auch immer wieder nach den Noten, um die Auswirkungen des Layouts auf meine Auge-Hand-Koordination zu beobachten. Da ich dabei auch an der Artikulation arbeite, trage ich auch direkt die entsprechenden Symbole ein. Das Abschreiben der Noten und das Üben geht bei mir also zumindest teilweise Hand in Hand. Bei langen Stücken liegt das natürlich daran, dass es mir viel zu langweilig ist, seitenlang Noten zu schreiben, ohne zu musizieren. Deshalb liegen auf meinem Schreibtisch immer irgendwelche kleinen Instrumente herum (Blockflöten, Mundharmonikas, Okarinas).


Einen schönen Sonntag Euch allen!
Lisa
 
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... An sich kein Problem, wenn es die Werke digital gäbe. Leider ist die Welt der Noten aber noch nicht in der modernen Welt angekommen, ...

Dazu noch eine Frage: Was verstehst Du unter digital? Die Links führen doch zu digitalen Dateien.

Gruß
Lisa
 
Das sind digitale Bilder von Papiernoten.
Pratischer wären in einem Notensatzprogramm verwendbare Daten.
 
Dazu noch eine Frage: Was verstehst Du unter digital? Die Links führen doch zu digitalen Dateien.

Irgendwie gibt es ja immer etwas genervte Foristen, die irgendwelche Stücke gerne in dieser oder jener Notierung hätten, als Solostimme in diversen Notenschlüsseln, oder sonstwas.

Trotzdem regiert bei den Noten noch überwiegend das Papier. Es wäre eben schön, wenn die Verlage langsam auf digitale Umsetzung der Noten umschalten würden, so dass sie auf Dauer gesehen dem Käufer die gewünschte Variation anbieten könnten.

Auch wenn das Baschreiben sicherlich auch eine Übung ist, so möchte man doch eher das Instrument lernen, anstatt viel Zeit damit zu verbringen, ein Stück in die gewünschte Notierung umzuformen.

Ich kann es immerhin nich relativ einfach machen, indem ich an meinem Digitalpiano dort eingespeicherte Stücke (die gibt es massenweise) in den gewünschten Bassschlüssel umformen, und dann wieder abspeichern und ausdrucken kann.
 
Nur ganz kurz noch zwei Gedanken und dann back to topic ...

Trotzdem regiert bei den Noten noch überwiegend das Papier. Es wäre eben schön, wenn die Verlage langsam auf digitale Umsetzung der Noten umschalten würden, so dass sie auf Dauer gesehen dem Käufer die gewünschte Variation anbieten könnten.

Ich beobachte seit einiger Zeit, dass einige Verlage damit begonnen haben, digitalisiertes Notenmaterial anzubieten. Was dem Käufer angeboten wird und was nicht, wird sich über die Nachfrage regeln und die Bereitschaft der Käufer, den dafür notwendigen Preis zu zahlen. Aus Gesprächen, die ich auf der Musikmesse mit Verlegern geführt habe, weiß ich, dass die Verlage durch die Internetarchive enorm unter Druck geraten sind. Es gibt Massen von Noten, die aufgrund ihres Alters nicht mehr dem Copyright unterliegen. Auch für das Layout entfällt nach Zeit x das Copyright, so dass man für persönliche Zwecke trotz Verschärfung des Copyrights völlig legal alte Notenbücher (wie alt die sein müssen, weiß ich jetzt nicht) herunter laden kann. Davon wird auch fleißig Gebrauch gemacht. Das Problem dabei: für die Verlage gehen dadurch Einnahmen verloren, die sie brauchen, um die von den Käufern erfragte Digitalisierung zu finanzieren. Das machen statt dessen Bibliotheken und andere Leute, die ihre alten Notenschätze aus den Regalen holen, einscannen und online stellen.

Enthusiasten wie die der MuseScore Community arbeiten ebenfalls an einem stetig wachsenden Noten-Archiv. Die dort zu findenden Downloads kann man vermutzlich mehr oder weniger gut weiter verarbeiten. Ich hab es noch nicht probiert.

Pratischer wären in einem Notensatzprogramm verwendbare Daten.
Nicht unbedingt, da man dann schaun muss, mit welchem Programm die kompatibel sind und diese Dateien dann fortlaufend an die Änderungen der Notensatzprogramme angepasst werden müssten.

Weiter möchte ich zum Thema digitale Noten nicht abschweifen, obwohl das recht interessant ist.

Und nun: Back To Topic :)

Gruß
Lisa
 
Die dort zu findenden Downloads kann man vermutzlich mehr oder weniger gut weiter verarbeiten. Ich hab es noch nicht probiert.

Die sind immer besser sortiert. Da habe ich auch schon für andere Instrumente gesucht. Da kannst du z.B. Flöte auswählen und dann Vivaldi... und hat schon 62 Treffer zum direkt anhören und in allen möglichen Formaten zum runterladen.
 
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Ich kenne die Notensatzprogramme Capella und Sibelius.
Beide bieten die Möglichkeit, sowohl gedruckte bis hin zu handgeschriebenen Noten als auch pdfs über ein Scanmodul direkt in das Hauptprogramm zu importieren.
Bei Sibelius wird die Scan-Software mitgeliefert, bei Capella ist sie extra als Capella-Scan erhältlich.
Das Importieren funktioniert relativ komfortabel. Einfach ist es mit pdfs von gedruckten Noten und mit sauber und gerade gedruckten Notenblättern. Ist die Vorlage nicht optimal bzw. eine Handschrift, dann ist mehr oder weniger Nacharbeit angesagt, wobei die Scansoftware -ähnlich wie bei OCR- auch trainiert werden kann.
Hat man die Noten aber erst einmal im Hauptprogramm, kann man diese ganz nach eigenem Gusto bearbeiten.
 
Das eigenständige Notenscan-Programm (vertrieben von forte, Kaufpreis 149€) hat mir ausgezeichnete Ergebnisse gebracht und kann man erstmal kostenlos 30 Tage testen: http://www.fortenotation.com/en/products/sheet-music-scanning/sharpeye-music-reader/

Interessant zu dem Thema Digitale Noten im Musikeralltag ist das Buch "From Paper To Pixel" (http://store.airturn.com/from-paper-to-pixels-paperback/), das es auch als englischsprachiges kindle ebook gibt. (bzw. http://frompapertopixels.com/)


Zur Weiterverarbeitung in Notenprogrammen Notendaten findet man in den Userbereichen der verschiedenen Programme; MusicXML Dateien.
Besonders Beachtung verdient der freie Bereich des kostenlosen "Musescore", wo viele enthusiasistische Musiker und Studenten ihre Datein zur Verfügung bringen, die man dann weiterverarbeiten kann.
 
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Das Importieren funktioniert relativ komfortabel. Einfach ist es mit pdfs von gedruckten Noten und mit sauber und gerade gedruckten Notenblättern. Ist die Vorlage nicht optimal bzw. eine Handschrift, dann ist mehr oder weniger Nacharbeit angesagt, wobei die Scansoftware -ähnlich wie bei OCR- auch trainiert werden kann.
Hat man die Noten aber erst einmal im Hauptprogramm, kann man diese ganz nach eigenem Gusto bearbeiten.

Ein sehr interessanter Hinweis. Müsste man sich mal überlegen, auch wenn das Gesamtpaket für Capella und das Scanmodul dann schlanke 400 Euro kostet, wenn ich micht recht erinnere.
 
@kort: Du kannst ja auch einmal schauen, ob im Cello oder Fagott Bereich, also originär in der Basslage notiert, etwas Passendes zu finden ist; nicht nur wegen der Notation, sondern auch "von Haus aus" für eine tiefere Lage geschrieben.
 
Danke für den Tip @Ralinem

Da ich auch Cello spiele, habe ich da durchaus das ein oder andere an Notenwerken. Allerdings unterscheidet sich die Spielweise der Instrumente etwas, so dass Cellonoten durch die groben Sprünge usw. oft etwas anstrengend auf der Flöte sind.
 
Capella ... bieten die Möglichkeit, sowohl gedruckte bis hin zu handgeschriebenen Noten als auch pdfs über ein Scanmodul direkt in das Hauptprogramm zu importieren.
Bei Capella ist das aber mit Vorsicht zu genießen: gut gedruckte einstimmige Noten werden sehr gut erkannt. Bei schlechterer Qualität wird es schlechter und bei handgeschriebenen streikt es ganz. Es steht sogar im Handbuch, dass handschriftliche Noten nicht erkannt werden ;) Übel ist es auch, wenn mehrere Stimmen in einem gemeinsamen Notensystem notiert sind - da wird die Nacharbeit so aufwendig, dass man es schneller von Hand eingibt ...
 
Ich habe mir neues "Notenfutter" für die Sopranflöte besorgt:

Zunächst ein einfaches Liederbuch mit internationalen Evergreens (samt Begleitakkorden für Git/Keys)
http://www.stretta-music.com/search/q/50+for+fun+/bonsor-50-for-fun-nr-355709.html
James Brian Bonsor (1926 – 2011)

50 for Fun

A graded collection of 50 tunes to enjoy
Besetzung: Sopranblockflöte
Schwierigkeitsgrad: 2
Hersteller / Verlag: Schott Music

Sehr schöne Melodien wie ich finde und sie sind nach Tonumfang sortiert. Dabei sind auch einige Lieder, die virtuos und schnell gespielt nicht so einfach sind, wie The Irish Washerwoman, Turkey in the Straw etc, die jeder kennt.


Für Technische Übungen - nicht geeignet für unerfahrene Autodidakten, die passenden Übungen muss man sich schon gezielt heraussuchen:
http://www.stretta-music.com/search...-hinauf-fuer-sopranblockfloete-nr-113305.html
Hans Ulrich Staeps

Der Weg hinauf für Sopranblockflöte

Methodische Übungen für fortschreitende Schüler
Musik für Blockflöte - Il flauto dolce
Besetzung: Sopranblockflöte
Schwierigkeitsgrad: 5

Und zuletzt:



Jacob van Eyck (ca. 1590 – 1657)

Der Fluyten Lust-hof - I

Psalmen, Pavanen, Allemanden, Couranten, Balletten etc.
für Sopranblockflöte
Besetzung: Sopranblockflöte
Herausgeber: Thiemo Wind
Schwierigkeitsgrad: 4
Hersteller / Verlag: XYZ Uitgeverij (Niederlande)


Ich habe mich für die Niederländische Ausgabe des XYZ Verlages entschieden, im gleichen Umfang gibt es auch eine Ausgabe vom Schweizer Amadeus Verlag, die ich aber nicht einsehen konnte.

Die Klangbeispiele, die Nik Tarasov bei Mollenhauer spielt, ist der Anfang von Nr. 3 und Beginn der Variation 1 (Modo 2).

Es gibt immer ein Lied/Thema, das in mehreren Variationen umspielt wird und immer virtuoser wird. Schon das Präludium (Vorspiel) enthält erhebliche technische Schwierigkeiten.

Ich habe viel Spaß daran und es gibt auf lange Zeit viel zu tun...


Van Eyck war ein Blinder sehr geschätzter Glockenspieler und auch Blockflötist. 1649 wurde sein Gehalt an der St. Jankers unter der Bedingung erhöht, daß er "ab und zu am Abend die Spaziergänger auf dem Kirchhof mit den Klängen seines Flötleins" erfreuen würde. Sein virtuoses Blockflötenspiel wurde in verschiedenen Gedichten seiner Zeit gerühmt.
(Aus dem Vorwort)

Auf ILMSP findet man auch den Faksimile Urdruck aus 1649, aber mit dem damaligen Druckbild kann ich nichts anfangen.
 
Das Abschreiben ist natürlich eine Menge Arbeit. Ich betrachte so eine Aufgabe aber positiv und nutze sie als Notenlese-/schreibtraining.
Ich denke, für einen an Noten gewöhnten Musiker geht das Lesen lernen des Bass-Schlüssels ungefähr genauso schnell wie es dauert, ein konzertantes Stück abzuschreiben. :nix:
Man liest sich einfach die Tonnamen des Stückes laut vor und für den Notfall liegt eine Tonleiter im Bassschlüssel mit den Tonnamen daneben. Da die Generalvorzeichen bekannt sind (# -> G-Dur, ## -> D-Dur usw.), genügt dafür eigentlich eine C-Dur Tonleiter.

tonleiterbass_s.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich für die Niederländische Ausgabe des XYZ Verlages entschieden, im gleichen Umfang gibt es auch eine Ausgabe vom Schweizer Amadeus Verlag, die ich aber nicht einsehen konnte.

Ich besitze beide von dir erwähnten Ausgaben des "Fluyten Lusthof".
Meine Empfehlung gilt unbedingt der dreiteiligen Ausgabe aus dem Amadeus-Verlag, weil die sich auch nach Aussagen meiner Professorin klar enger an die maßgeblichen zwei zeitgenössischen Originalauflagen hält.
Die holländische Ausgabe enthält leider einige Fehler und geht mit der Ergänzung von Alterationen gut gemeint, aber allzu großzügig um.
Auch ist die drucktechnische Aufbereitung -Lesbarkeit, Papierqualität- klar unterlegen. Außerdem fehlen die vielen Melodien van Eycks zugrunde liegenden Liedtexte, die das Verständnis der Stücke klar erleichtern. Diese Texte sind in der Amadeus-Ausgabe sehr wohl enthalten.

Für Gelegenheitsspieler, die die Quelle ihres Vortrags nicht vor einem kritischen Publikum rechtfertigen müssen, dürften die Unterschiede allerdings nicht ganz so schwerwiegend sein ...
 
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... für einen an Noten gewöhnten Musiker geht das Lesen lernen des Bass-Schlüssels ungefähr genauso schnell ...
Ich schrieb bewusst Notenlese-/schreibtraining. Das ist etwas anderes, als sich das Wissen als solches anzueignen. Es ist wie beim Sport: Ohne regelmäßiges Training schlafft man ab. ;)
 

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