@mHs
Da Du hier von zwei Distanzen schreibst ...
Eine in sich gestimmte Flöte hat eine bestimmte Distanz zwischen Windkanal und Fenster auf der einen Seite und den Grifflöchern auf der anderen Seite.
... ist mir nicht klar, von welcher Distanz Du hier sprichst:
Verliere ich jetzt von der Distanz ein paar Zehntel, ...
Bevor ich weitere Überlegungen anstelle, möchte ich zum besseren Verständnis folgendes klarstellen:
Der Ton entsteht am Labium.
Die Stimmung der Blockflöte wird durch alles geändert, was die Frequenz der Schwingung im Rohr beeinflusst.
Maße und Form des Windkanals, auch Kernspalt genannt, sind zwar bedeutend für den Klang der Flöte, Änderungen daran haben aber keinen Einfluss auf die Tonhöhe.
Außerdem: in diesem Experiment wird der Kernspalt nicht verändert.
Eine Änderung der Position des Blocks (tiefer eindrücken / heraus rutschen) kann dagegen die Stimmung ändern. Zum einen verändert dies die Länge der Luftsäule im Flötenrohr und zum anderen die Größe des Fensters. Inwiefern man sich das bei diesem Experiment zu Nutze machen kann, betrachte ich aber nicht weiter.
Die Größe des Fensters kann auch durch Nachbearbeiten des Labiums verändert werden. Aber auch diese Möglichkeit, Einfluss auf die Stimmung der Blockflöte zu nehmen, lasse ich außer Betracht.
Die Stimmung der Blockflöte wird durch noch mehr Faktoren beeinflusst. Das ist ein sehr komplexes Thema, das wir hier aber nicht umfassend erörtern brauchen, weil bei diesem Experiment, den Flötenkopf knicken, nicht sämtliche auf die Stimmung der Flöte Einfluss nehmende Faktoren verändert werden.
Die Auswirkung auf die Stimmhöhe war, wie der Beschreibung des Experiments zu entnehmen, mit einem Stimmgerät nicht nachweisbar. Das kann einerseits daran liegen, dass die Änderung so winzig war, dass sie durch eine für den Spieler nicht spürbare Änderung des Blasdrucks kompensiert wurde. Andererseits kann es auch daran liegen, dass verschiedene Arbeitsschritte sich entgegengesetzt auf die Höhe der Stimmung ausgewirkt haben und dadurch die Veränderung der Stimmhöhe kompensiert wurde.
Es ist klar, dass die Rohrlänge durch den Materialverlust beim Sägen zunächst gekürzt wird. Je geringer die Kürzung ist, um so weniger muss man anschließend der dadurch entstehenden Anhebung der Stimmung entgegen arbeiten. Daher ist es wichtig, eine möglichst dünne Säge zu benutzen. So kann man den Materialverlust begrenzen. Je sauberer dieser Schnitt auf Anhieb gelingt, um so weniger Nacharbeiten, die zusätzlichen Materialverlust bringen würden, sind notwendig.
Die sich mir stellende Frage ist: Wie groß ist der Materialverlust? Um wieviel wird das Rohr gekürzt? Wieviel bleibt von dieser Kürzung nach dem Leimen? Entsteht da nicht eine winzige Leimfuge? Wie dick ist die?
Benutzt man eine sehr dünne Japansäge, erreicht man eine Schnittdicke von weniger als 1mm, wer geschickt ist, wird mit einem 0,2mm dickem Sägeblatt sogar unter 0,5mm bleiben. Da muss man aufpassen, dass man die Leimfuge nicht zu dick werden lässt. Sonst verlängert man am Ende noch die Röhre!
Bei der Wahl des Sägeblatts braucht man deshalb vielleicht gar nicht unbedingt zum dünnsten greifen. Außerdem: Je größer die Blockflöte, um so weniger fallen 0,5mm Längenverlust ins Gewicht.
Aber bleiben wir bei der Leimfuge.
Beim Zusammenpressen der Leimfuge, quillt Leim aus der Fuge heraus. Wieviel, ist eine Frage des Geschicks. Ins Innere quellendes Material verengt das Rohr. Das Verhältnis von Länge und Weite des Rohres verändert sich dadurch erneut. Bedeutet enger nun höherer Ton oder tieferer Ton?
Schneidet man den heraus gequollenen Leim weg, kann es sein, dass auch ein paar Holzfasern mitgehen und wenn man schon beim Nacharbeiten ist, glättet man vielleich auch das Rohr innen noch etwas und erweitert es dadurch minimal ...
Jede Veränderung der Weite der Kopfbohrung hat Einfluss auf die Stimmhöhe!
Bei diesem Experiment ist also auf das Verhältnis von
Länge und Weite der Bohrung zu achten. Die Proportion muss stimmen. Hat man alles richtig gemacht, ist die Stimmung der Blockflöte am Ende unverändert.
Lisa
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hilfreiche Links
https://de.wikipedia.org/wiki/Blockflöte
http://www.fehr-floeten.de/einspielen.php
http://www.nordwind-musik.de/html/der_block.html
http://www.lehrerfreund.de/technik/1s/versuch-16-wie-macht-die-floete-toene/3887
https://www.thomann.de/de/onlineexp..._mundstuecke_verschiedene_tonerzeugungen.html