Blackstar HT-5 Userthread

  • Ersteller IcedZephyr
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Saugeil die Kiste, gerade 2 Stunden gezockt...Hammer Sound!

auch wenn der 10er glaub ich noch eingespielt werden muß...

Mit der Greenacks vom Vox der Hammer :)
Der Lnb-1 Booster passt perfekt dazu!!!!

Bilder gibt morgen vom Combo!
 
Meiner ist nun auch da (als Combo).

Erster Eindruck: Klingt tendenziell straff und (noch?) etwas steif. Und immer ein wenig danach, der Tiefmittigkeit einer 4 x 12 nachzueifern. Das Ganze aber offenbar mit Ziel ... denn

.. dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der HT5 selbst bei kleinsten Lautstärken nicht wie ein Eierschneider oder "Wichwasch-mach-alles-Einheitsbrei" daherkommt, sondern irgendwie rund und groß und sehr direkt im Ton. Und genau das hatte er ja versprochen. Irgendwie ein ungewohntes Gefühl, weil ich das von anderen Home-Amps so nicht kenne. Die sind bei Flüsterlautstärken eher dünn und fipselig oder undynamisch oder beides oder sind im unteren Lautstärkebereich klanglich unbefriedigend einstellbar.

Abgesehen davon, dass die Stellung der Potiknöpfe sehr schlecht zu erkennen ist, lohnt eine genaue Auseinandersetzung mit dem Tonreglern. Die reagieren nämlich ziemlich anders und besser, als ich das so kenne. Besonders auffällig ist das beim

Höhenregler: Der macht beim Runterdrehen nicht einfach dumpf, wie man das meistens kennt, sondern filtert offenbar nur einen bestimmten Anteil an Spitzen raus, während andere gitarrentypische Anteile, die noch Tondurchsatz erlauben, deutlich erhalten bleiben.

Beispiel: Strat/Singlecoils Stellung 2 Neck/Mitte. Das wird im Clean-Channel wunderbar "jazzig" mit folgender Einstellung:

Vol 10 Uhr (Schlafzimmerlautstärke) , Bass und Mitten 12 Uhr, Höhen 8(!) Uhr, ISF 12 Uhr. Trotz der extrem niedrigen Stellung des Höhenreglers kommt noch wunderbar jede kleine Nuance des Anschlags (wer's kann: auch mal Finger statt Plek nehmen) und der Fingerbewegungen auf dem Griffbrett raus. Unsauberkeiten im Spiel werden folglich auch nicht vertuscht sondern gnadenlos übertragen. So klar und direkt wie das halt auch ist, wenn man einen "großen" cleanen Amp schön aufdreht.

Auch für viele andere Soundeinstellungen ist meine erste Erfahrung: Bei diesem Amp keine Angst vor dem Runterdrehen des Höhenreglers haben. Er macht nicht dumpf, sondern nur den Ton runder und etwas weicher.

Auch der Mittenregler verdient verstärkt Beachtung: Von dem ist hörbar die Wirkung des ISF-Reglers mit abhängig. Bis 12 Uhr bei den Mitten übernimmt der ISF sehr hörbar die Kontrolle über den weiteren Mittencharakter von klarer (US) bis "bauchiger" (britisch). Je weiter die Mitten aufgedreht sind, umso mehr überlagern Sie den Arbeitspunkt des ISF-Reglers.

Kurzum: Sehr spannend, der HT5 - vor allem, wenn man sich wirklich darauf einlässt, dass es kein beliebiger Brüllwürfel sein soll sondern für das Wohnzimmer ein Simulant dessen, was sozusagen typisch für eine lautere Röhrenverstärkung ist: Sehr direkt, straff, groß mit klarer Definition.

Ohrmäßig umgewöhnen muss ich mich noch daran, dass dies bei einer Lautstärke möglich ist, die nicht den ganzen Raum mit Schallwelle und Gehördruck ausfüllt. Es ist ein ungewohntes Gefühl, diese Tonsättigung ohne den sonst dabei gewohnten körperlichen Aspekt zu erleben. Also eher so, als würde man eine gute Aufnahme seines lauten Amps über gute Monitore bei leiser Lautstärke abhören.

Vor einigen Jahren hätte ich diesen Amp noch nicht gebraucht. Da hatte ich sehr viele Bandproben und mein Spielgefühl und Spielechnik waren deshalb ständig auf die Ehrlichkeit guter Amps "geeicht". Durch viel weniger Proben und viel mehr Vorbereitung zuhause war das gekippt: Ich stellte mich mehr und mehr zuhause auf den Sound von kleineren Amps oder Modellern ein und musste mich jedesmal im Ü-Raum an die Direktheit meiner Röhrenamps erst wieder heranarbeiten, Unsauberkeiten ausmerzen, selbst mehr für den Ton sorgen usw.

Der HT verlangt mir nun auch bei geringsten Lautstärken viel mehr in diese Richtung ab, weil er nichts beschönigt, vertuscht oder leichter zum Klingen zu bringen lässt, als es in der Praxis (Band, Volumen, gute Amps, klare Spiel- und Soundvorstellngen) letztlich ist. Das steht für mich nach kurzer Zeit schon mal klar fest, da ich nahezu Dutzende von Varianten mit Modellern, Modelling-Amps, Transenamps, Röhreamps, Powersoaks, Effektgeräten, Speakersimulatoren und Software zuhause schon probiert habe.

Erstes Fazit also: Die Konstrukteure dieses Amps waren ganz offensichtlich mit wachen Ohren dabei und haben das Ziel, Hörerfahrung und Spielfeel mit Röhrenamps technisch auf Zimmerlautstärke zu bringen, ziemlich gut umgesetzt. Ich wäre überrascht, wenn nicht Blackstar selbst oder andere Firmen diesen gelungenen Ansatz in Zukunft mit weiteren Modellen weitertreiben würden. Evtl. durch noch raffiniertere Schaltungen ein noch breiteres Spektrum hinbekämen.
 
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Hallo Hans,

vielen Dank für dieses interessante Kurzreview.

dass ganze klingt ja wirklich vielversprechend. Wenn ich mir meinen kleinen VOX Modeller so anhöre, klingt der leise zwar ganz o.k., aber irgendwie ohne Eier (und künstlich obendrein, was seine Konzeption ja schon mit sich bringt).

Wenn ich bei einem Bekannten selten mal die Gelegenheit habe einen guten Röhrenamp zu spielen, werde ich immer ganz neidisch. Allerdings kann man bei ihm auch ordentlich aufdrehen, was bei mir zuhause nicht möglich ist. Spielt man seinen Amp leise, klingt das eher bescheiden.

Daher hatte ich das Thema Röhre und Wohnzimmer auch schon ad akta gelegt.

Dieser kleine Blackstar scheint da also eine echte Alternative zu sein, und steht direkt mal auf meiner "Anspielliste"

Gruss
Klaus
 
Moien!

Seit gestern hab ich auch nen HT-5 als Top Zuhause. Ich fands echt ungewohnt, so direkt. Mir is da erstmal aufgefallen, wie viele Nebengeräusche der Marshall VS, den ich sonst Zuhause spiele, so ereugt. Das war Erholung für meine Ohren.
Allerdings hab ich noch nicht das Geld für eine Box und spiele das Topteil über den Lautsprecher des Marshalls. Irgendwann werd ich mir mal ne richtig vernüntige Box anschaffen, aber das hat noch Zeit.

Mein Problem ist nur gerade, dass mir der Reverb doch etwas fehlt. Son bisschen muss für meinen Geschmack dann doch drin sein.Darum hab ich jetzt die Frage, wie ich das Problem am besten behebe.
Was gibts da für Möglichkeiten? Ist das nur mit nem Pedal zu regeln? Falls ja, welches Modell würdet ihr in diesem Fall empfehlen?

Danke schonmal!

Gruß,
Stefan
 
Hallo,
Erstes Fazit also: Die Konstrukteure dieses Amps waren ganz offensichtlich mit wachen Ohren dabei und haben das Ziel, Hörerfahrung und Spielfeel mit Röhrenamps technisch auf Zimmerlautstärke zu bringen, ziemlich gut umgesetzt

das kann ich so bestätigen!

Ich habe mich am Freitag sehr lange mit Ian über die Patente zur ISF-Control und der Power reduction unterhalten. Das sind wirklich interessante Ansätze, die nicht "von der Stange" sind.
Technisch wirklich clever gemacht und dazu sind die Jungs von Blackstar unglaublich komisch...diese Briten :rolleyes::D

Grüße,
Schinkn
 
Ey ihr Jungs und Mädels macht mich echt verrückt. Eure Schilderungen klingen ja ziemlich viel versprechend und der GAS-Faktor nimmt bei mir nicht ab. Leider kann ich mir das Teil erst im Sommer holen und hab darüber hinaus wegen Abistress nicht mal die Zeit das Teil demnächst anzuspielen -.- Ich freu mich auf jeden Fall schon darauf den Amp mal testen zu können und kann mich als HT-5-User in Spe bezeichnen :)
 
Einige Ergänzungen:

# Der Kopfhörersound kann mich nicht so überzeugen, klingt eher nasal und irgendwie gepresst. Da fehlt dann halt der Endstufen- und Speakersound. Analog gilt das natürlich, wenn man das Signal zum Recordig nimmt. Zudem ist der Zerrsound per Kopfhörer sehr kratzig. Den "Effekt" hat man allerdings bei allen Röhrenamps mit Signalabgriff in der der Vorstufe.

# Die Zerre verlangt nach Endstufenvolumen. D.h., da wird's dann - im Gegensatz zum Clean-Kanal - schon ein klein wenig lauter als nachts in einer Mietwohnung erträglich wäre.
 
Hallo Hans,

# Die Zerre verlangt nach Endstufenvolumen. D.h., da wird's dann - im Gegensatz zum Clean-Kanal - schon ein klein wenig lauter als nachts in einer Mietwohnung erträglich wäre.

Ich weiss nich ob du das schon probiert hast, aber um das ein wenig zu kompensieren hilft es oft die Bässe und Mitten ganz stark rauszunehmen und Höhen zuzugeben.
Ds nimmt etwas dieser Verwaschenheit bei geringen Volumes, wenngleich in dem Fall lauter tatsächlich oft besser (aber eben nicht immer möglich) ist.

Grüße,
Schinkn
 
Hallo Schinkn,

hatte vor dem Post schon alles ausgiebig gedreht, was zu drehen ist. IM Grunde ändert sich dabei nichts daran, dass es topfig und kratzig klingt. Dem Amp sollte man also nicht mit dem primären Ziel einer guten Kopfhörerübe kaufen.

IM Grunde ist das halt so, dass nicht modellierte angezerrte oder gezerrte Sounds immer etwas Raum brauchen und auch mit Emulation über Kopfhörer immer zu direkt und harsch klingen.

Das merkt man z.B. ja auch bei Röhrentretern wie dem Tubeman. Das direkte Signal ist immer nur "halbfertig" und nicht "ohr-endgerecht". Muss es wohl auch sein, da es ja für eine nachfolgende Endverstärkung und -sättigung gedacht ist. Der Modeller liefert hingegen immer das errechnete Komplettpaket. Aber soll eine solcher Amp ja eben nicht. Dennoch hätte ich mir beim HT von der Emulation etwas mehr versprochen, das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Für Recording geht's natürlich besser, da man das Harsche und zu Direkte meist mit einer Prise Hall oder Delay das Ganze räumlich auflöst.
 
Hab zwar jetzt den Combo, aber ich muß sagen mir gefällt der Sound über 12er Speaker besser....

Was tun? Combo behalten, oder irgendwann zum Topteil umbauen, oder jemanden finden, der 1:1 tauscht(Combo gegen Top)? Oder Combo gehäuse zum 1x12er umbauen?

Oder erstmal den Speaker einspielen??? :-D
 
Hab zwar jetzt den Combo, aber ich muß sagen mir gefällt der Sound über 12er Speaker besser....

Kein Wunder. Es ist generell bei Gitarrenverstärkung so, dass 12er ausgewogener und "offener" klingen (wobei ich jetzt nicht von 20 €-Speakern spreche). 10er sind tendenziell "enger" im Klang.

Man muss sich da halt entscheiden, wofür man's braucht. Für mich ein kleiner Combo zu Hause und beim Transport als 2. Notfallamp für'n Gig (plus Mikro) einfacher praktischer, als Amp + Box. Obwohl ich auch noch 1x12-Boxen habe. Die kann ich bei Wunsch/Bedarf/Laune ja auch an den Combo anschließen.

Von daher würde ich Dir Dasselbe raten. Combo behalten und 'ne 1x12 drunter. Die Situationen, wo man sich wünscht, mal schnell 'nen kompakten Combo links und Gitarre rechts unter den Arm zu klemmen, kommen früher oder später garantiert.
 
Da ihr 2 das gerade schon so schön anegschnitten habt, hab ich gleich mal ne Frage. Ist es "sinnvoller" sich den HT-5 Ministack zu holen oder das Topteil + 1x12er? Und welche 12er würdet ihr empfehlen?

EDIT: Da ich ihn nur daheim nutzen werde, muss ich mich nicht mit Transport des Amps rumschlagen ;)
 
Ich fand den Sound der Ministack-Boxen zwar nicht schlecht... aber eine gute 1x12er Box wird sicher besser klingen. Würde mir das Top und ne schöne Box dazu holen an deiner Stelle. Wenn du etwas Platz hast kommt sicher auch ne 2x12" bzw. sogar ne 4x12" Box in Frage.
 
Ok gut, jetzt hab ich mal ein bisschen gesucht. Da ja anscheinend Celestion Lautsprecher hier ziemlich beliebt sind, hab ich mich auch mal bei denen umgeguckt und zwar im Preisbereich ~200€, da der Ministack ja 549€ kostet und das Topteil 329€, also ~200€ Preisdifferenz. Dabei rasugekommen ist:
# MARSHALL MHZ112A HAZE
# FRAMUS FR112CB
# ORANGE PPC112


Welche Unterschiede gibt es denn zwischen dem speziell für Marshall gefertigtem Celestion Marquee, dem Celestion G12T-Hot 100 und dem Celestion vintage 30 im Klang?
Bin natürlich auch offen für andere Lautsprecher ;)

Danke schonmal :)
 
Hi,

ich würde dir empfehlen das Blackstar Ministack mal anzuspielen und dich nicht ausschließlich auf eine 1 x 12" Box zu fixieren.
Wenn du Dir jetzt nur auf hörensagen etwas zusammenstellst könnte es eine Entäuschung werden.

Die 2 Boxen des Ministack sind meiner Meinung nach sehr gut auf den Amp abgestimmt.
Ich habe hier die Framus FR112CB Box stehen und habe mich trotzdem für das Ministack entschieden.
Gerade bei gemäßigten Lautstärken empfinde ich den Klang des Ministack druckvoller und ausgewogener als die Kombi HT-5/FR112CB.
Das mag unter Anderem auch an der geschlossenen Bauweise der Ministackboxen liegen.Die Framusbox ist offen.

Den Epiphone Valve Special spiele ich ausschließlich über die Framusbox .
Den HT-5 eher selten.
 
Ich versuch erstmal viele Erfahrung von Leuten zu sammeln (auch wenns rein subjektiv ist), wie von dir sunracer ;)
Anspielen werd ich ihn auf jeden Fall noch, dennoch bleibt für mich die Frage offen

5hplayer schrieb:
Welche Unterschiede gibt es denn zwischen dem speziell für Marshall gefertigtem Celestion Marquee, dem Celestion G12T-Hot 100 und dem Celestion vintage 30 im Klang?
 
Hi zusammen,

ich habe mir hier nur die letzten Kommentare durchgelesen, also sorry, wenn das hier schon erwähnt wurde: Natürlich klingen 12" Speaker dicker und runder aber ich denke die Herren von Blackstar haben sich was dabei gedacht, die Dinger mit 10" Speakern auszustatten. Wohl kaum ein Nachbar wird mit dem Bass-Schub eines 12 Zöllers glücklich sein. Die eher mittigen 10er Boxen liefern dagegen nicht diese weit tragenden Bass-Frequenzen und sind für Bewohner von Mietshäusern genau das Richtige.
 
Hi Tone Zone,

das mit den 12er Boxen kam ja auf Grund meiner Frage zu Stande und war keine Kritik gegen das Verwenden von 10er Boxen seitens Blackstar ;) Ich hab gefragt, ob es nicht sinnvoller ist ne größere Box zu nehmen, da ich mich nicht zu den "Bewohner von Mietshäusern" zählen darf ;)
 
wenn du dir wegen der lautstärke keine sorgen machen musst dann nimm dir die große =) ich spiel auch mit einer Blackheart112 und das rockt schon ganz schön=) auch in der mietwohnung...
 
Hi Tone Zone,

das mit den 12er Boxen kam ja auf Grund meiner Frage zu Stande und war keine Kritik gegen das Verwenden von 10er Boxen seitens Blackstar ;) Ich hab gefragt, ob es nicht sinnvoller ist ne größere Box zu nehmen, da ich mich nicht zu den "Bewohner von Mietshäusern" zählen darf ;)

dann gib Gas....:)
 

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