Bassline-Idee oder -Techniken

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JulianFL94
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Hallo Leute,

ich habe ein bisschen etwas zum obigen Thema gesucht, aber leider nichts Passendes gefunden (falls ihr mir mich eines besseren belehren wollt, gerne). Und zwar bin ich dabei, ein bisschen Musik an Piano und PC selber zu komponieren, aber bin nun erst mal auf der Suche nach ganz theoretischen Ideen bzw. Techniken (zum Beispiel Walking Bass oder Counterpoint ) für eine abwechslungsreiche Bassline, als stur die Grundnote/Quinte/Oktave eines Akkordes zu spielen. Dabei geht es mir um rhythmische als auch um harmonische und melodische Abwechslung.

Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar! :)

Julian
 
Eigenschaft
 
... aber bin nun erst mal auf der Suche nach ganz theoretischen Ideen bzw. Techniken (zum Beispiel Walking Bass oder Counterpoint )

Wenn Du "Walking Bass" als Kontrapunkt auffasst, bist Du auf dem richtigen Weg.

Es gibt Regeln die die Linie zielstrebig und eindeutig erklingen lassen.

Auf Harmoniewechsel erklingt der Grundton. Ein Viertel davor erfolg oft ein Approach (Annäherungston). Der kann von oben oder von unten zum Zielton (Grundton) geführt werden.
Melodisch gesehen nimmt man von oben her einen diatonischen Approach und von unten immer chromatisch.
Bei Basslinien kann der von oben erfolgte Approach aber ausser diatonisch auch oft chromatisch sein. Das immer dann, wenn dieser chromatische Approach den Grundton einer Tritonusstellvertretung darstellt.

Fange zunächst mit Halftime-Feel an (also kein Walking). Die Rhythmik nimmst Du punktierte Viertel - Achtel.
Auf die punktierten Viertel spielst Du bei Harmoniewechsel Grundtöne, wenn kein Wechsel stattfindet kannst Du die Quinte der aktuellen Harmonie nehmen.
Auf die Achtel nimmst Du einen der oben erwähnten Approaches.
 
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Hey,

danke-genau so was wollte ich hören. :)

Gibt es auch noch "ausgefallenere" Beispiele?
 
Gibt es auch noch "ausgefallenere" Beispiele?
Du musst auf die Harmoniewechsel natrlich nicht immer den Grundton im Bass haben, sondern kannst auch andere Akkordtöne wählen um Umkehrungen zu erzeugen.
Chromatische Durchgänge zwischen zwei tonleitereigenen Tönen, auf schwachen Zählzeiten, kommen auch ganz gut, darf nur nicht zu inflationär benutzt werden.
 
Ein rhythmisch ausgefeilter Pedalton ist auch eine sehr nette Sache. Paßt natürlich nicht immer und überall ...

Thomas
 
Ich finde noch immer, dass man diese Grundlagen an Ragtimes schön lernen und sehen kann: Schau einmal nur den tiefen Tönen in diesen beiden Videos zu (ich habe absichtlich diese sehr alten Rags in einer langsamen Variante herausgesucht):





Da ist fast alles das drin, was die Vorredner erwähnt haben ...
 
Du musst auf die Harmoniewechsel natrlich nicht immer den Grundton im Bass haben, sondern kannst auch andere Akkordtöne wählen um Umkehrungen zu erzeugen.

Auf Harmoniewechsel fällt der Bass-Ton, der im Akkordsymbol angegeben ist. Wenn also ein Akkordsymbol steht, wird dessen Grundton gespielt.
Steht ein Slash-Akkord, wird natürlich der Ton gespielt der nach dem Slash steht.
Der Bass kann nicht willkürlich Akkordtöne bei Akkordwechsel spielen.
Er spielt das was angegeben ist.

Bezugspost gelöscht,
McCoy


Ich sprach in meinem Post von einem Halftime-feel zum üben.
Hierbei wird immer punktierte Achtel und Achtel alterniert.
Die Achtel ist dann der Approach der, wenn er den Zielton von unten ansteuert, meist chromatisch ist.
Im Zusammenhang einer aufsteigenden Tonleiter kann der sich von unten annähernde Approach natürlich auch diatonisch sein.

Hmmueller,
Deine beiden Beispielen haben mit Walking Bass nichts zu tun.
Alberti-Bässe und Ähnliches werden nicht als Walking Bass bezeichnet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...ein bisschen Musik an Piano und PC selber zu komponieren...
Geht es dir allein um die Basslinie für die linke Hand auf dem Klavier oder auch um den Bass für kleine Ensemble-Arrangements?

Ich würde die in Beitrag #7 erwähnten Dm7-G7 Takte auf einem E- oder Kontrabass, also eine Oktav tiefer klingend als notiert, z.B. so spielen:
walking.jpg

Für rhythmische Abwechslung werden beim Walking Bass gerne Triolen-Achten gespielt.
Im Beispiel liegen sie praxisnah grifftechnisch sehr günstig. Das F auf der D-Saite und das C auf der A-Saite des Basses liegen jeweils in der dritten Lage, dann folgt ein Abziehen (Pull-Off) zum Leersaiten-A. Oft werden solche Triolen gedämpft angespielt (Ghost Notes), weil das einen schönen perkussiven Effekt erzeugt.
Spielt aber bereits das Klavier den "Walking Bass" statt einem Comping oder Solo mit Akkordbegleitung, bleibt für den Bassisten m.E. nicht mehr viel zu tun. :nix:

Gibt es auch noch "ausgefallenere" Beispiele?
Naja, Walking Bass ist eine Bezeichnung, die untrennbar mit tonal gebundenem und swingendem Jazz verbunden ist.
Am besten hörst Du in einige Aufnahmen bedeutender Bassisten, da weiß man schnell, wo's lang geht. Sprich, schreibe dir bei Musikern dieses Kalibers ein paar Bass Lines heraus und Du weißt, was geht und was nicht geht.
Ray Brown: www.youtube.com/watch?v=HHCKFPkHvXg
Gipfeltreffen Ray Brown mit NHØP*: www.youtube.com/watch?v=K-w5QIbuzrQ
Ron Carter www.youtube.com/watch?v=asJRAGUlZ1c
Charles Mingus: www.youtube.com/watch?v=__OSyznVDOY

* Niels-Henning Ørsted Pedersen

Gruß Claus
 
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Auf Harmoniewechsel fällt der Bass-Ton, der im Akkordsymbol angegeben ist.
Lol...er will doch selbst komponieren, da gibt es keine Akkordsymbole. Oder fallen die mir einfach aufs Notenblatt? Und im ersten Beispiel wurde nur genannt, dass man auf Harmoniewechsel immer den Grundton spielen soll (als Einsteigeraufgabe).
 
Hmmueller,
Deine beiden Beispielen haben mit Walking Bass nichts zu tun.
Alberti-Bässe und Ähnliches werden nicht als Walking Bass bezeichnet.

Natürlich nicht.
Die Frage des OP war offener ("für eine abwechslungsreiche Bassline"), und enge Definitionen, ob irgendeine Tonleiter im Bass nun ein "walking bass" (= eine wie auch immer herumgehende Basslinie) oder ein "Walking Bass" (das, was man "definitorisch" heutzutage so nennen will - wie immer sich das genau vom anderen abgrenzt) ist, interessieren mich höchstens, wenn ich meinen Theoretikerhut auf(zu)setze(n versuche) ...
Und bei Scott Joplin kommen schon eine ganze Menge von "Bruchstücken" vor, aus denen dann Morton und andere begonnen haben, die jazztypischen Muster zusammenzuklauben.

H.M.
 
Tellerrand und so...
 
Stimmt, die jpgs sind von der Board-Software korrekt eingebunden und im Prinzip sichtbar.
Im Anhang dieses Beitrag sind die jpgs aus den Beiträgen #7 und #9 für alle Fälle als PDF-Anhang hochgeladen.

Gruß Claus
 

Anhänge

  • walking.pdf
    99 KB · Aufrufe: 231
Hallo alle zusammen,

vielen Dank für die sehr große Resonanz-freut mich echt! :)

Also, mir geht es im Prinzip um den Bass beim Klavierspiel, mehr nicht (=krin Ensemble oder Ähnliches).

Einer der Vorschläge war, andere Noten als Oktave oder Quinte zu spielen. Dazu noch eine Frage: Wenn ich ganz simpel einen C-Dur Akkord mit der Terz im Bass spiele, finde ich persönlich, dass da schon viel vob der Wirkung des eigentlichen Akkordes verloren geht. Gibt es dazu ein paar Tipps, wie man das verhindern kann bzw. wann die Terz (oder auch Sekunde/Quarte/Sexte/Septime) im Bass passt?

Beste Grüße
Julian
 
Dazu noch eine Frage: Wenn ich ganz simpel einen C-Dur Akkord mit der Terz im Bass spiele, finde ich persönlich, dass da schon viel vob der Wirkung des eigentlichen Akkordes verloren geht. Gibt es dazu ein paar Tipps, wie man das verhindern kann bzw. wann die Terz (oder auch Sekunde/Quarte/Sexte/Septime) im Bass passt?

Doch einmal eine Harmonielehre lesen und ganz praktisch ausprobieren, was (schon seit Jahrhunderten) dort drin steht - z.B., dass man die Terz nicht verdoppeln soll, weil's eben nicht so gut klingt. Also ersetzen durch eine "weite Lage", wo in der rechten Hand nur (z.B.) c'-g'-c" klingt. Auch zu den anderen: Verdoppelungen sind eher schlecht - lieber den Grundton oder die Quint verdoppeln.

H.M.

P.S. Edit: ... aber Du musst schon ziemlich gut und gern hinhören, dass Dir sowas auffällt! - die meisten Leute, die ich kenne, würden einen terzverdoppelten Akkord klanglich nicht anders beurteilen als z.B. den grundtonverdoppelten. Hut ab für diese "Wiedererkenntnis" (historisch betrachtet ...) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich ganz simpel einen C-Dur Akkord mit der Terz im Bass spiele, finde ich persönlich, dass da schon viel vob der Wirkung des eigentlichen Akkordes verloren geht. Gibt es dazu ein paar Tipps, wie man das verhindern kann ...

Man kann das natürlich vermeiden, wenn man es nicht mag.
Aber vor allem kann man es kreativ nutzen. Akkordsequenzen aus Sextakkorden (= Akkorde mit anderen Basstönen als die jeweiligen Grundtöne) bieten ganz andere klangliche Möglichkeiten, mit viel schöneren, weicheren und singbareren Basslinien, als Akkordverbindugen mit grundständigen Akkorden.
Es lohnt sich, das mal zu erforschen.

LG -Thomas
 
Vielleicht bilde ich mir dieses Klangerlebnis auch nur ein, weil mir von meinem Klavierlehrer gesagt wurde, dass die Obertöne bei der Terz nicht so "passen"... :D

Jedenfalls geht es mir vor allem darum, dass man das-wie schon gesagt-auch kreativ nutzen kann. Vielleicht hat da ja noch jemand Ratschläge oder Ideen.
 
Ein sehr verwirrender Thread der einem beim Durchlesen die Zeit raubt und am Schluß stellt man fest dass der Threadsteller ganz einfache rudimentaere Probleme hat.
Das Wort "Walking Bass" war wohl ein paar Griffe zu hoch.

$%&,

Deine Beispiele kann ich nun endlich auch sehen (warum nicht gleich so). Es ist hier manchmal alles so kompliziert und man hat dann keine Lust mehr in diesem Meer von Verwirrungen weiter zu reden.
Beide deiner Beispiele sind korrekt.
Ich spiele seit über 40 Jahren Mainstream Jazz und Walking Bassline ist ein Thema über das viel zu wenig diskutiert wird. In diesem Thread schießt das aber über das Ziel hinaus. Der Threadsteller hat ganz andere Probleme. Aber das sehe ich erst jetzt, da er sich anfangs sehr bedeckt hielt.
 
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