relact
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Ich möchte aber eins dazu noch betonen: genau diese theoretischen Überlegungen sollte man bei eigentlichen Improvisieren beiseite lassen können.
Und ich frage mich, ob Du das tatsächlich betonen musst. Irgendwie wird bei solchen Aussagen unterstellt, dass es leichter ist, zu denken und das Gedachte dann spielerisch umzusetzen - als ohne Denken zu spielen. Ist es nämlich nicht. Ganz im Gegenteil.
Ich schaffe es nicht, beim Improvisieren zu denken. Mein Kopf ist wie leer und wenn ich eine gedanklich neue Idee entwickeln wollte, bin ich so extrem langsam mit dem Denken, dass die Umsetzung der Gedanken viel zu langsam geht. Ich kann nicht denken und spielen gleichzeitig, ich bin nicht multitaskingfähig.
Für mich ist es ein Zeichen von echtem Können, und totaler Verinnerlichung des Wissens, wenn man beim Improvisieren spontan denken und diese Gedanken umsetzen kann. Volle Bewunderung, wenn das jemand kann!
Auf mich trifft die unerträgliche Langsamkeit des Seins zu. Ich spiele aus dem Gefühl und versuche, durch regelmäßige Beschäftigung mit der Theorie dieses Wissen nach und nach zu verinnerlichen, dass es schließlich aus dem Gefühl kommt - ohne Denken. Weil Denken beim Spielen ist nicht meins: das überlass ich den Kühen, die haben den größeren Kopf!
In diesem Sinne volle Zustimmung: Keep Rockin'!
Aber mir persöhnlich fehlt zu dem ganzen Thema auch noch ne Menge Theorie, weil das genau das ist was ich immer versuch zu vermeiden. Ich hasse das schon seit der Schule. Das ist mein größtes Problem...
Geht mir ganz genauso. Ich will spielen, spielen und nochmals spielen - und das nach Möglichkeit und so viel wie möglich gemeinsam mit anderen Musikern. Und nicht lernen - was die total negative Assoziation mit Theorie ist und darum viele abschreckt.
Allerdings hab ich ein riesiges Problem, wenn ich die Theorie übergeh: ich spiel falsch und weiß dann danach nicht, woran es liegt. Es ist mühsamer und schleppender Verbesserungsprozess, wenn ich nicht weiß, was falsch ist und wie es richtig geht. Da hilft mir die Theorie, schneller fehlerfrei zu werden.
Und außerdem: es ist keine Theorie, wenn man eine Tonleiter richtig spielen und gut einsetzen kann. Das ist Praxis!
... unter der Dusche ist es eher hinderlich, ... bis man da soweit ist, dass man was festhalten könnte, ist alles wieder vergessen....
Seit Mobiltelefone ein Mikro eingebaut haben, ist das Problem Geschichte! Das Handy ist immer mit dabei, und sogleich sind neue Ideen eingesungen.
Der Trick unter der Dusche nennt sich: mit Wiederholungen arbeiten … und zwar so lange, bis Du Deine Hände abgetrocknet hast und kein Wasser die Elektronik Deines Handys kurzschließt.
Den Trick mit der Wiederholung lässt sich auch im Songwriting exzessiv anwenden. Dort nennt man diesen Trick "Refrain"! Wer ihn gut anwendet bewirkt damit, dass sogar andere die eigenen Ideen nicht aus dem Kopf kriegen!
EDIT: Man steht dann mit seinen Fans quasi gemeinsam unter der Dusche ... leider in getrennten Badezimmern!
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