So ... Dienstag bestellt - Heute da ...
Auf dem Karton steht zwar
Johnson JB-M5-BK
(und der Bass entsptricht auch 100% den beiden Fotos auf der Kirstein Seite!),
aber die Johnson JB-M5-BK die z.B. bei Topsoundseller und anderswo abgebildet sind, sehen in vielen Dingen eindeutig anders aus!
Toll an dem Bass ist der für einen 5-Saiter sehr schmale und "normal dünne" Hals!
Die Lackierung auf der Rückseite hat allerdings zwei rauhe stellen. Da werde ich garntiert schleifen und danach ölen und wachsen. Halspassung ist prima und auch am Lack gibt es nichts auszusetzen. Die Saitenreiter sind sehr tief. Mir sieht das so aus, als würde ein 0,2 mm Shimm in der Halstascher dem Bass gut tun. Der Hals hat wirklich zwei Halseinstellschrauben / Trussrods! Die Bundstäbchen hätten teilweise besser verarbeitet sein können - aber bei dem Preis ...
Wenn man auf seiner Fender Nashville Tele ein echtes vierschichtiges Tortoise Pickguard drauf hat sieht dieses etwas lustig aus. Erinnert an Fototapete - Feeling stimmt aber.
Überrascht hat mich der Pickup. Habe ihn mit der 5er MM-Pickup-Maßen von Bartolini und Delano verglichen. Die Maße stimmen genau überein! Und nicht nur das. Aus dem Pickup gehen 4 Adern raus (die dann als normaler Humbucker am Volumenpoti hängen. Löblich, löblich! Dadurch sind mir also alle Verdrahtungsmöglichkeiten offen. Die Federn die den Pickup eigentlich hochdrücken sollen scheinen unterste Qualität zu sein. Entweder muss man die dehnen, oder neue rein machen.
In der Tat ist der mittlere Tonregler als "normale" Höhenblende verdrahtet und der hintere als Bassblende. Sowas habe ich zwar schon vor 25 Jahren gebaut, aber noch nie in einem passiven Bass von der Stange gesehen.
Der Bass dürfte ca. 5 kg schwer sein (habe nur Personenwaage mit 500g Schritten. Für einen 5 Saiter ist er also nicht zu schwer, er ist aber auch nicht federleicht.
Hier die Bilder der Kirstein Website - die genau mit meinem übereinstimmen
(die Texte habe ich dazu geschrieben)
Im Kaufpreis von 159 Euro ist auch noch ein Gigbag enthalten. Mein Fender Deluxe Gigbag ist einiges besser - aber schlecht ist dieses auch nicht. Zwei Inbusschlüssel sind auch dabei.
Erstes Fazit: Ich werde den Bass auf jeden Fall behalten. Er ist deutlich mehr als Brennholz.
So wie er ist würde ich ihm die Schulnote 3- oder 4+ geben. Für Anfänger nur bedingt zu empfehlen (da der Hals rauhe Stellen hat, Pickup Schrauben zu weich und einige andere kleine Mängel).
Wer sich zutraut etwas nachzuarbeiten und zu basteln (oder das sogar einen preiswerten Bass will an dem man das noch machen muss), der hat hier eine tolle Ausgangsbasis. Viel besser als jeder 99 Euro Bass-Bausatz!
Dieser Bass wird nie mit einem 600 Euro 5-Saiter mithalten können. Aber ich glaube er wird ein richtig netter Bass sein, wenn ich mit ihm fertig bin - dann kann er auch mit 250 Euro Bässen mithalten. Er dürfte genau das werden, was er werden sollte: Ein 5-Saiter auf dem man als überzeugter 4-Saiter Spieler ab und zu mal etwas üben kann. Und das Herrichten macht ja auch riesig Spaß. Die Substanz dafür scheint da zu sein.
Ein ausführliches Review und evtl. einiges über den Umbau kommt natürlich noch!
Gruß
Andreas
EDIT: Wie zu erwarten sind die Saiten natürlich nicht die besten ...
Ich kämpfe noch etwas mit den ungewohnten 5 Saiten. Wo bitte war doch gleich die A-Saite? Trotzdem hier mal ein erstes Soundsample damit ihr einen Eindruck kriegt, wie ein 159 Euro Bass klingt:
Ein Standard-Blues in G. Beim 4-Saiter kann man da ja nur rauf gehen ...
Aufgenommen habe ich das Sample mit dem Microcube Bass RX, Super Flat, EQ neutral, kein Compressor oder Effekte. In der Session-Einstellung (die ich sonst nicht so mag) klingt der Bass noch besser - aber "Super Flat" ist ja ohne Amp-Simulation, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Da der Pickup (noch) als fetter Humbucker verdrahtet ist musste das Gain einiges zurück genommen werden. Mit der neuen Schaltung wird er in anderen Stellungen bestimmt auch einiges drahtiger klingen können.