Band Konzept - ja oder nein? - was ist das überhaupt?

  • Ersteller James Hunter
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Ich finde einen roten Faden jetzt nicht generell schlecht. Viele Metal-Bands haben ein Logo, das man nicht lesen kann, ziehen sich schwarz an und gucken böse. Da ist der Wunsch, sich auch optisch zumindest ein klein wenig absetzen zu wollen ja nicht verkehrt. Da kann man sich eine Farbe aussuchen, die im Logo, im Outfit, bei den Instrumenten immer wiederkehrt. JBO macht das ja sehr extrem, aber auch gut. Oder ein Thema, das man immer wieder aufgreift. In "angrenzenden" Genres werden da ja Ritter, Vikinger, Vampire, Militär, etc. immer wieder gerne genommen. Ich persönlich finde es auch sehr angenehm, wenn eine Band mal aus diesen Stereotypen ausbricht und die scheinbar bestehende, Genre-spezifische Kleiderordnung etwas durchbricht.

Das Problem ist aber, dass all das sehr schnell albern wird / wirkt, wenn man es nicht richtig dosiert. Man hat schnell eine Vorstellung davon, welche Vorteile eine Corporate Identity doch hat und wie es in Stadien bei den Großen gefeiert wird und vergisst, wie schnell es im kleinen Jugendzentrum vor 20 Leuten lächerlich ist. Da habe ich schon Bands gesehen, die ein Showtechnisches-Feuerwerk abgefackelt haben und in ihre Bühnenrollen geschlüpft und wie die Pros performt haben. Dazu haben sie vielleicht noch Requisiten wie Waffen eingebaut. Die Folge war, dass es so unpassend war, dass die Musik, egal wie gut sie gewesen wäre, da nichts mehr retten konnte. Sehr schade. Im Stadion vor Fans hätte es vielleicht funktioniert. Gleiches gilt für ein lang zelebriertes Intro der Band.

Roter Faden ist gut. Der Grat ist aber nicht so breit, wie man das selber vielleicht denkt.

Am Ende kann man natürlich einfach machen, was man möchte. Wenn es vielen Leuten nicht gefällt, ist das halt so. Man macht das, was man möchte und wo man dahinter steht. Wenn man aber die Absicht hat, die breite Masse zu erobern, muss man auch massentauglich sein. Und da bietet es sich an, sich gerade am Anfang noch etwas Luft nach oben zu lassen. So würde ich persönlich es zumindest handhaben.
 
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Warum dürfen Profis sich D.M.n. "als Fans outen", Amateure aber nicht?
Was soll daran peinlich sein?
Wenn ein (erkennbarer) Amateur, gerade in einer Cover-Band oder Tribute-Band , Band-Shirts trägt, dann weckt das bei mir* immer "Vergleichsinstinkte", da kommt sehr schnell das "Nachmachen" in die Wahrnehmung, wie die Rallyestreifen an der Familienkutsche. Bei einem guten Musiker mit professionellen Fähigkeiten (egal, ob im finanziellen Sinn Profi), der ein solches T-Shirt trägt, weckt das bei mit eher "Demut" oder "Solidarität" (beides große Worte, ich weiß) gegenüber den anderen Musikern als Assoziationen.
*: Das ist subjektiv, klar, aber das Bandkonzept soll ja beim Publikum ankommen, als dessen Teil ich hier argumentiere.
Dann sind wir aber spät dran. Solche "Projekte" gibt es seit gefühlt über 20 Jahre in verschiedenen TV-Formaten... Musik aus der Retorte, oder so ähnlich...
Meine Güte, seid ihr junge Küken: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Monkees
Und natürlich auch die Showbands früherer Jahre etc.
Und die meisten der Konzeptbands sind auch gescheitert:)
 
Meine Güte, seid ihr junge Küken: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Monkees
Und natürlich auch die Showbands früherer Jahre etc.
Und die meisten der Konzeptbands sind auch gescheitert:)
Was heißt gescheitert?
Konzeptbands, die aus diesen Gründen gestartet wurden, sollten sich einen Marktanteil sichern und die Investitionskosten wieder reinholen.
Würde mich wundern, wenn das bei den Monkees nicht geklappt hätte. Das hat vermutlich bei den The Wombles auch geklappt.
Ich glaub halt nur nicht, dass allen Mitgliedern der Band wissen, dass sie Teil einer Konzeptband sind oder sein sollen.

Und alle "Selbstverständlichkeiten", die sich daraus ableiten lassen, sollten ja hier in diesem thread durch ein Forum mit den Weihen der Schwarmintelligenz versehen werden, ohne das Konzept konkret zu machen oder darzustellen, was unter Konzept genau verstanden wird. Vermutlich, um den widerstrebenden Mitgliedern der Band unter die Nase zu reiben, dass sie fachlich auf verlorenem Posten und zusätzlich dem Erfolg der Band (und ihrem eigenen Erfolg) im Wege stehen.
ICH GEBS AUF ....
Ich glaub nicht dran, James.
In der Band wirst Du weiter machen. Ist ja auch Dein gutes Recht. Ist halt aber auch das gute Recht jeden Bandmitgliedes, das anders zu sehen - genau so, wie es hier geschah.

Wenn etwas positives hier rauszuziehen ist, ist das meines Erachtens, dass diese vielen Punkte, über die Einigkeit in der Band erzielt werden muss, wenn man tatsächlich einem umfassenden und durchgängigen Konzept folgen will, JETZT auftauchen und nicht mitten in einem Prozess, wo schon Verpflichtungen durch Auftritte, Verträge und größere Investitionen eingegangen worden sind - dann werden solche Fragen nämlich für einige Bandmitglieder existenziell. Und dann wird auch schon mal der Ton schärfer.

Schafft Klarheit in der Band, bevor es richtig losgeht.

x-Riff
 
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Was heißt gescheitert?
Konzeptbands, die aus diesen Gründen gestartet wurden, sollten sich einen Marktanteil sichern und die Investitionskosten wieder reinholen.
Würde mich wundern, wenn das bei den Monkees nicht geklappt hätte. Das hat vermutlich bei den The Wombles auch geklappt.
Bei denen hat es auf jeden Fall geklappt, sonst würden wir heute die Bands nicht mehr kennen.
Ich habe bei "gescheitert" die vielen "Projekte" der 1980er in Erinnerung, von denen viele es vor lauter Konzeptarbeit gar nicht in den Probenraum oder zumindest nicht auf die Bühne geschafft haben. Meist reichte es gerade zur Erfindung eines Bandnamens...
 
Was die Kleidung angeht, bei unserer Open Stage kam öfter 'ne Prog-Rock-Metal Band. Die Jungs, so Mitte 20 traten immer in Hemd und feiner Weste (also keine Leder- oder Jeans-Weste/Kutte) auf und ich finde das hat super gepasst...
 
Schafft Klarheit in der Band, bevor es richtig losgeht.
Unbedingt! Ich hab Anfang der 90er mal einen Bekannten gehabt, dessen Heavy Metal Band bekam gerade einen Plattenvertrag angeboten, aber die Plattenfirma wollte, dass er seinen Oberlippenbart abrasiert - lange Haare, am liebsten natürlich Dauerwelle, und bartlos war angesagt. Weil er das partut nicht wollte, ist er ausgestiegen und die Band hat sich aufgelöst.
 
Besagter Auftritt war ja noch nicht?

Wo und wann das ist gehört wahrscheinlich auch zum großen Konzeptgeheimnis?
Wenn ihr nur halb so gut spielt wie - zumindest wie der Thread hier es suggeriert - euren Fokus auf zweitrangiges drumherum legt (Sorry, da bin ich Fundamentalist: Zuerst kommt mal die Musik, dann lang nix, dann der Rest) dann müsste das einen ja eigentlich komplett umhauen.
 
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Das Thema der Kleidung war auch immer bei uns ganz oben angesiedelt. Wir haben vorgezogen über solche Dinge zu diskutieren, anstatt an Songs zu arbeiten, gute Demo's zu machen, ne Platte, whatever. Ohne Dich zu kennen würde ich aber behaupten, das ich Deine unausgeschriebenen Gedanken nachvollziehen kann.

Ich habe immer eine einheitliche Kleidung als cool befunden, bis ich zu dem Gedanken kam (thanks 4/20!), dass das doch sehr stark an ein Bowlingteam erinnert. Umso älter man wird, umso mehr wirds Bowlingteamkleidung. Du kannst so cool damit aussehen wie Du willst, am Ende muss die Musik und die Show das Publikum überzeugen. Kleidung ist hierbei eine ganz ganz kleine Sache, die nicht wirklich ins Gewicht fällt, außer man übertreibt es maßlos. Dann kann das eine gewisse Gewichtung haben.

Ich verstehe total, dass Du das so einheitlich wie möglich durchziehen möchtest. Bedenke aber, dass das auch einen Bruch in der Band erzeugen kann, wenn es immer wieder Thema ist. Besser sein lassen, wenn sich nach mehreren Gesprächen keine Gemeinsamkeit bildet. Trust me.
 
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Bedenke aber, dass das auch einen Bruch in der Band erzeugen kann, wenn es immer wieder Thema ist.
Das ist ein wichtiger Punkt. Die Band muss eine Entscheidung treffen, die von allen akzeptiert wird, und dann muss das Thema ein für allemal durch sein. Nichts erzeugt größere Fliehkräfte, als wenn ein- und dieselbe Diskussion immer wieder aufgewärmt wird.

Nicht wenn es gut läuft: "Hey, der nächste Gig ist wichtiger als alles, was wir bisher hatten - lasst uns nochmal übers Outfit reden". Derjenige weiß dann, es wird nie Ruhe geben, und zieht vielleicht genau in dem Moment, in dem die Band gerade abzuheben beginnt, die Notbremse.

Und auch nicht, wenn es schlecht gelaufen ist: "Schon wieder nur ein paar hartgesottene Fans dagewesen, wir ziehen einfach keine neuen Leute an - ist aber kein Wunder, wenn der Soundso so schluffig aussieht, als käme er nur mal eben vom Balkon rein". Wenn die Band die Entscheidung gefällt hat, dann stehen auch alle für die Konsequenzen ein. Dann trägt nicht einer alleine die Schuld.
Besser sein lassen, wenn sich nach mehreren Gesprächen keine Gemeinsamkeit bildet. Trust me.
Und dann? "Keine Entscheidung" gibt es nicht. Wenn einer ein "No-Go" hat und ein anderer kann das nicht akzeptieren, dann können die beiden nicht auf Dauer in einer Band sein.
 
Und dann? "Keine Entscheidung" gibt es nicht. Wenn einer ein "No-Go" hat und ein anderer kann das nicht akzeptieren, dann können die beiden nicht auf Dauer in einer Band sein.

Wir haben es zumindest bei uns sein gelassen. Antriebsfaktor war unser Gitarrist und ich. Unser Basser wollte nix in der Richtung machen, da haben wir es dann "aufgegeben".

Man muss halt realisieren, wann mit einem Thema genug ist.

Wir sind ne Band, kein Fashion-Label.
 
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...letztlich geht alles, wenn die Band Spaß dran hat und sich einig ist. dead fish go bananas gen 2.jpg
Wir sind ne Band, kein Fashion-Label.
... das muss sich keineswegs ausschließen. Aber es gibt aus meiner Sicht einen Unterschied zwischen einem runden Konzept und einem Erfüllungsanspruch einzelner Bandmitglieder.
 
Ich denke, solange man Teil einer Gruppe ist, zählt der individuelle Wunsch nicht so stark, als wie wenn man alleine ist. Man muss sich irgendwo fügen. Wenn man auf seinen Wunsch pocht, ist das generelle Ziel der Zusammenarbeit verfehlt. Ich würde dann eher in Frage stellen, ob Musik in einer Band überhaupt das Richtige ist, wenn man nicht akzeptieren will, dass Mitglieder der Gruppe andere Ansichten/Wünsche haben. Konzept hin, Konzept her.

Das sogenannte Konzept sollte auf die Mitglieder angepasst sein.
 
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zählt der individuelle Wunsch nicht so stark
...mh, vielleicht hat sich da ja evolutionär etwas grundlegend geändert, aber ich kenne eher ein gesteigertes Maß an Individualismus im Musikbereich .. und mehr noch im Pop und den jugendkulturorientierten Varianten überhaupt. Da liegt immer ein mehr oder minder schwerer Hauch von Pubertät in der Luft .... und das nicht selten bis ins hohe Alter :D

Das sogenannte Konzept sollte auf die Mitglieder angepasst sein.
.. da kommen wir dann wieder zusammen :)
 
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Ich finde einen roten Faden jetzt nicht generell schlecht. Viele Metal-Bands haben ein Logo, das man nicht lesen kann, ziehen sich schwarz an und gucken böse. Da ist der Wunsch, sich auch optisch zumindest ein klein wenig absetzen zu wollen ja nicht verkehrt. Da kann man sich eine Farbe aussuchen, die im Logo, im Outfit, bei den Instrumenten immer wiederkehrt. JBO macht das ja sehr extrem, aber auch gut. Oder ein Thema, das man immer wieder aufgreift. In "angrenzenden" Genres werden da ja Ritter, Vikinger, Vampire, Militär, etc. immer wieder gerne genommen. Ich persönlich finde es auch sehr angenehm, wenn eine Band mal aus diesen Stereotypen ausbricht und die scheinbar bestehende, Genre-spezifische Kleiderordnung etwas durchbricht.

Das Problem ist aber, dass all das sehr schnell albern wird / wirkt, wenn man es nicht richtig dosiert. Man hat schnell eine Vorstellung davon, welche Vorteile eine Corporate Identity doch hat und wie es in Stadien bei den Großen gefeiert wird und vergisst, wie schnell es im kleinen Jugendzentrum vor 20 Leuten lächerlich ist. Da habe ich schon Bands gesehen, die ein Showtechnisches-Feuerwerk abgefackelt haben und in ihre Bühnenrollen geschlüpft und wie die Pros performt haben. Dazu haben sie vielleicht noch Requisiten wie Waffen eingebaut. Die Folge war, dass es so unpassend war, dass die Musik, egal wie gut sie gewesen wäre, da nichts mehr retten konnte. Sehr schade. Im Stadion vor Fans hätte es vielleicht funktioniert. Gleiches gilt für ein lang zelebriertes Intro der Band.

Roter Faden ist gut. Der Grat ist aber nicht so breit, wie man das selber vielleicht denkt.

Am Ende kann man natürlich einfach machen, was man möchte. Wenn es vielen Leuten nicht gefällt, ist das halt so. Man macht das, was man möchte und wo man dahinter steht. Wenn man aber die Absicht hat, die breite Masse zu erobern, muss man auch massentauglich sein. Und da bietet es sich an, sich gerade am Anfang noch etwas Luft nach oben zu lassen. So würde ich persönlich es zumindest handhaben.
Das hier ist meiner Meinung nach eine der besten Antworten hier. Ich denke auch, dass eine rote Linie durchaus kein Fehler ist, aber das Konzept muss auch ein bisschen "mitwachsen" und sich den Gegebenheiten anpassen. Wenn man zu viel auf einmal will, gerade als Anfänger, kann das schnell ins peinliche kippen, während eine große, etablierte Band das problemlos machen "dürfte", mitunter weil die Band gerade für dieses Konzept so geliebt wird. Aber die haben auch mal angefangen, und hatten ihre krasse Bühnenshow vielleicht auch noch nicht von Anfang an in dem Maße, wie man sie heute für selbstverständlich nimmt.

Und ich kann es im übrigen sehr gut verstehen, dass @James Hunter sein Konzept hier nicht erläutern will, denn das würde nur dafür sorgen, dass über das konkrete Konzept diskutiert würde, bzw. dass es vermutlich regelrecht auseinandergenommen würde, und gesagt werden würde, was damit nicht stimmt usw. Dabei ist das gar nicht seine Intention, und er hat völlig recht, dass man über seine Frage auch diskutieren kann, ohne SEIN Konzept kennen zu müssen. Ich denke auch, wenn eine Band wie KISS sich zuerst in einem Internetforum angemeldet hätte, und ihr Konzept vorgestellt hätte, dann hätte das mit Sicherheit keine 2 Thread-Seiten überlebt, bis es nicht völlig zerrissen worden wäre.
 
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Ich denke, solange man Teil einer Gruppe ist, zählt der individuelle Wunsch nicht so stark, als wie wenn man alleine ist.
Kann so sein, muss aber nicht. Von extrem basisdemokratischen Bandstrukturen bis hin zu rigiden Bandleadern (Herr Holopainen von Nightwish dürfte seinen Mitspielern durchaus auch die Farbe der Unterwäsche verordnen) hatte alles Erfolg oder eben auch keinen. Ich würde daraus kein Muster ableiten. Je nach Gruppendynamik funktionieren Indianer oder Häuptling plus Indianer. Ok, nur Häuptlinge geht selten gut. Eigentlich wie im Büro 😇
 
Ein Scheinwiderspruch - egal ob lupenreine Demokratie oder mit Anführer, in beiden Fällen zählt der individuelle Wunsch nicht so stark.
 
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Ich glaube, jeder weiss, was gemeint ist.
 
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(passt nicht mehr da Vorposter seinen Beitrag geändert hat)
 
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