dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Auch auf die Gefahr hin, dass diese Diskussion wie bereits häufiger passiert in Richtung Pro/Kontra Dienstleister-Musiker abdriftet, muss ich den Punkt doch aufgreifen.
Es ist sicher viel Wahres dran, was hier geschrieben wurde, dass gerade im Bereich Dientleister-Mucke gerne, und vor allem aus Bequemlichkeit auf Midifiles zurückgegriffen wird. Seit vielen Jahren sind es sogar mehr und mehr Audio-Playbacks geworden, und ja, es hat den Ruf gerade des Keyboarders beeinträchtigt, in der Richtung, dass viele Unbedarfte mittlerweile der Meinung sind, dass ja sowieso alles von der Maschine kommt. Und es sind sicher auch viele darunter, die gar kein oder nur bedingt überhaupt Keyboard spielen können. Auch bekomme ich immer das große Augenverdrehen, wenn mir solche Leute erzählen, dass ihre Midifiles natürlich alle selbst erstellt sind - Ja klar, irgendwie muss man seine Musikerehre ja hochhalten...
Von mir aus kann und soll das jeder halten, wie er möchte. Am Ende muss ich mich in meiner Rolle zufrieden fühlen, und wenn ich mich persönlich als Keyboarder bezeichne, dann meine ich, dass ich die zu den klingenden Tönen gehörenden Tasten selber drücke, und nicht drücken lasse.
Was meint ihr denn, was eine Band, die einen Keyboarder sucht, dazu sagt, wenn ich zum Vorspielen mit Midifiles und Playbacks komme?
Es ist schon teilweise unglaublich, was es für Leute gibt. Das Allergrößte, was ich bisher erlebt hab, war ein Anruf am Mittwoch von einer Frau, Sängerin in einer Band, die für einen Top40 Gig am Samstag einen Keyboarder suchte, und ich wäre ihr empfohlen worden. Auf meinen Einwand, dass das wohl kaum so kurzfristig hinzubekommen sei, weil ich ja erst einmal das Programm bekommen müsste, mich dann vorbereiten, und ich ohne eine vorige Probe mit der Band eh nicht auf die Bühne gehen würde, kam die verblüffte Frage: „Wie? Hast du keine Midifiles?“
Was soll einem dazu noch einfallen. Sängerin, Gitarrist und Bassist suchen Keyboarder zwecks Gig, wobei der Keyboarder auch noch die Midifiles mitbringen soll. Da müsste ich schon mal wenigstens 80% der Gage bekommen, weil wie und womit sich Gitarrist und Bassist da noch einbringen, kann ich mir schon vorstellen, und hab ich auch selber schon erlebt. Aber ist halt eh nicht mein Ding, und von daher war das Telefonat für mich damit beendet.
Mit den unterschiedlichen Typen Gast umzugehen, hab ich in den über 35 Jahren, in denen ich das mache, lange schon gelernt, das gehört zum Job dazu und unterstreicht die Professionalität in diesem Genre. Wer damit nicht klar kommt, ist für diesen Job eh nicht geeignet, würde auch nicht lange bestehen können. Da braucht man ein dickes Fell und viel diplomatisches Geschick, manchmal auch ein wenig Kreativität, denn man will und soll am Ende möglichst alle zufrieden stellen, dafür wird man - und halt auch nicht zu schlecht - bezahlt
Es ist sicher viel Wahres dran, was hier geschrieben wurde, dass gerade im Bereich Dientleister-Mucke gerne, und vor allem aus Bequemlichkeit auf Midifiles zurückgegriffen wird. Seit vielen Jahren sind es sogar mehr und mehr Audio-Playbacks geworden, und ja, es hat den Ruf gerade des Keyboarders beeinträchtigt, in der Richtung, dass viele Unbedarfte mittlerweile der Meinung sind, dass ja sowieso alles von der Maschine kommt. Und es sind sicher auch viele darunter, die gar kein oder nur bedingt überhaupt Keyboard spielen können. Auch bekomme ich immer das große Augenverdrehen, wenn mir solche Leute erzählen, dass ihre Midifiles natürlich alle selbst erstellt sind - Ja klar, irgendwie muss man seine Musikerehre ja hochhalten...
Von mir aus kann und soll das jeder halten, wie er möchte. Am Ende muss ich mich in meiner Rolle zufrieden fühlen, und wenn ich mich persönlich als Keyboarder bezeichne, dann meine ich, dass ich die zu den klingenden Tönen gehörenden Tasten selber drücke, und nicht drücken lasse.
Was meint ihr denn, was eine Band, die einen Keyboarder sucht, dazu sagt, wenn ich zum Vorspielen mit Midifiles und Playbacks komme?
Es ist schon teilweise unglaublich, was es für Leute gibt. Das Allergrößte, was ich bisher erlebt hab, war ein Anruf am Mittwoch von einer Frau, Sängerin in einer Band, die für einen Top40 Gig am Samstag einen Keyboarder suchte, und ich wäre ihr empfohlen worden. Auf meinen Einwand, dass das wohl kaum so kurzfristig hinzubekommen sei, weil ich ja erst einmal das Programm bekommen müsste, mich dann vorbereiten, und ich ohne eine vorige Probe mit der Band eh nicht auf die Bühne gehen würde, kam die verblüffte Frage: „Wie? Hast du keine Midifiles?“
Was soll einem dazu noch einfallen. Sängerin, Gitarrist und Bassist suchen Keyboarder zwecks Gig, wobei der Keyboarder auch noch die Midifiles mitbringen soll. Da müsste ich schon mal wenigstens 80% der Gage bekommen, weil wie und womit sich Gitarrist und Bassist da noch einbringen, kann ich mir schon vorstellen, und hab ich auch selber schon erlebt. Aber ist halt eh nicht mein Ding, und von daher war das Telefonat für mich damit beendet.
Mit den unterschiedlichen Typen Gast umzugehen, hab ich in den über 35 Jahren, in denen ich das mache, lange schon gelernt, das gehört zum Job dazu und unterstreicht die Professionalität in diesem Genre. Wer damit nicht klar kommt, ist für diesen Job eh nicht geeignet, würde auch nicht lange bestehen können. Da braucht man ein dickes Fell und viel diplomatisches Geschick, manchmal auch ein wenig Kreativität, denn man will und soll am Ende möglichst alle zufrieden stellen, dafür wird man - und halt auch nicht zu schlecht - bezahlt